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Lea Mendelssohn Bartholdy geborene Lea Salomon 15 Marz 1777 in Berlin 12 Dezember 1842 ebenda verheiratet mit dem Bankier und Kulturforderer Abraham Mendelssohn Bartholdy war die Mutter der Komponistin Fanny Hensel geb Mendelssohn des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy der Sangerin und Salonniere Rebecka Mendelssohn Dirichlet und des Bankiers und Cellisten Paul Mendelssohn Bartholdy Als kenntnisreiche Pianistin bestimmte sie massgeblich die Ausbildung ihrer vier musikalisch hochbegabten Kinder Sie engagierte sich fur neue Auffuhrungen der Musik Johann Sebastian Bachs und seiner Sohne und setzte sich ein fur die Verbreitung der Musik Wolfgang Amadeus Mozarts Joseph Haydns und Ludwig van Beethovens und forderte Musiker die deren Werke spielten Als Musik und Kulturforderin war sie Mittelpunkt eines musikalischen Salons in Berlin der sich seit 1819 aus dem hauslichen Musikleben der Familie Mendelssohn entwickelt hatte und ab 1831 durch die Aktivitaten Fanny Hensels noch einmal erheblich an Bedeutung gewann Lea Mendelssohn Bartholdy gezeichnet von ihrem Schwiegersohn Wilhelm Hensel 1823 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Literatur 3 1 Autografie 3 2 Altere Quelleneditionen 3 3 Jungste Quelleneditionen 3 4 Sekundarliteratur 3 5 Romane 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLea Mendelssohn wurde am 15 Marz 1777 als drittes von vier Kindern des Levin Jakob Salomon 1738 1783 und der Bella Salomon geb Itzig 1749 1824 in Berlin geboren 1 Ihre Mutter war als Tochter des Koniglich Preussischen Hoffaktors Daniel Itzig 1723 1799 und seiner Frau Miriam geb Wulff 1727 1788 in einem sehr musikalischen Haus aufgewachsen Wie ihre Mutter Bella wurde Lea wohl von dem Komponisten Johann Philipp Kirnberger am Piano unterrichtet Es ist anzunehmen dass sie eine sehr gute Pianistin und eine herausragende Bach Kennerin war 1804 heiratete Lea Salomon den Bankier Abraham Mendelssohn 1776 1835 Sohn des judischen Berliner Aufklarers Moses Mendelssohn 1729 1786 und seiner Frau Fromet geb Gugenheim 1737 1812 Mit Abraham Mendelssohn hatte sie vier Kinder Fanny spater verh Hensel 1805 1847 Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 1847 Rebecka spater verh Dirichlet 1811 1858 und Paul Mendelssohn Bartholdy 1812 1874 die sie nach einer liberalen Ethik im Sinne der Aufklarung erzog 1816 wurden ihre Kinder christlich getauft Sie selbst liess sich gemeinsam mit ihrem Mann 1822 taufen und konvertierten zum Protestantismus Sie nahmen in Anlehnung an Leas bereits 1805 getauften Bruder den Diplomaten Jakob Ludwig Salomon Bartholdy den Namen Bartholdy an Lea Mendelssohn lebte nach ihrer Heirat zunachst bis 1811 in Hamburg Ihre Wirkung als Forderin von Kultur und Musik entfaltete sie nach ihrer Ruckkehr in ihre Geburtsstadt Berlin 1811 In der Tradition der Bach Verehrung der Familie Itzig aufgewachsen vertrat sie eine am Gehalt der Musik orientierte klassische Asthetik die vom Bewahrten ausgehend Neues entwickelte Sie setzte sich daher besonders fur die Musik Wolfgang Amadeus Mozarts Joseph Haydns und Ludwig van Beethovens ein und forderte Musiker die deren Werke verbreiteten Als erste Klavierlehrerin ihrer musikalisch hochbegabten beiden altesten Kinder Fanny und Felix bestimmte sie deren spatere Klavierlehrer mit grosser Kenntnis und in Ubereinstimmung mit ihren eigenen asthetischen Uberzeugungen nbsp Das Mendelssohn sche Haus Leipziger Strasse 3 in Berlin vor 1899Ab 1819 entwickelten sich unter ihrer Regie aus den sogenannten musikalischen Winterabenden und aus der Familientradition Geburtstage mit Musik zu feiern grossere musikalische Veranstaltungen wie Soireen im Haus der Mendelssohns Ab 1821 wurden daruber hinaus die Sonntagsmusiken eingefuhrt Sie boten dem Sohn Felix die Gelegenheit seine Singspiele Sinfonien und Konzerte zusammen mit der Musik Wolfgang Amadeus Mozarts und Ludwig van Beethovens mit der Koniglichen Hofkapelle aufzufuhren Die musikalischen Erfahrungen und Ereignisse im Haus der Mendelssohns fanden Eingang in die umfangreiche Korrespondenz Lea Mendelssohns mit ihrer Cousine Henriette von Pereira Arnstein 1780 1859 wodurch sie auch auf das Wiener Musikleben Einfluss nahm 1825 war die Familie in das ehemalige Reckesche Palais in der Leipziger Strasse 3 in Berlin gezogen 2 3 eine Adresse die ab 1831 durch die Aktivitaten ihrer Tochter Fanny zum Inbegriff musikalischer Geselligkeit in Berlin werden sollte Auch Lea Mendelssohn veranstaltete weiterhin in ihren eigenen Raumen musikalische Gesellschaften nbsp Grab von Lea und Abraham Mendelssohn Bartholdy in Berlin KreuzbergLea Mendelssohn Bartholdy starb 1842 im Alter von 65 Jahren in Berlin Beigesetzt wurde sie neben ihrem sieben Jahre zuvor verstorbenen Gatten Abraham auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof I vor dem Halleschen Tor In der Gittergrabanlage dienen zwei hohe flache Stelen als Grabmarkierungen Auch das Erbbegrabnis Hensel Mendelssohn Bartholdy in dem unter anderen ihre Kinder Fanny und Felix beigesetzt sind sowie das Grab des Sohnes Paul befinden sich in der Nahe 4 Die letzte Ruhestatte von Lea Mendelssohn Bartholdy Grablage DV1 1 1 war von 1952 bis 2015 als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet Wirken Bearbeiten Den Mittelpunkt dieses vielfach bewegten Kreises bildete Felix Mutter mit seltener Geschicklichkeit Scheinbar ohne Einmischung verstand sie Jeden in verbindlicher Weise anzuregen und gewahren zu lassen bis eine Lenkung des Gespraches oder seine Dampfung notwendig wurde und es galt dasselbe mit Gewandtheit in neuen Fluss zu bringen Eduard Devrient 5 Mit ihren musikalischen Gesellschaften und wegen ihrer familiaren Vernetzung in europaische Metropolen wirkte Lea Mendelssohn in hohem Masse musik und kulturfordernd sowie publikums und kanonbildend Reisende Kunstler erfuhren durch ihre Kontakte in Berlin und Wien eine Unterstutzung die fur die Entwicklung des modernen offentlichen Konzertwesens sehr bedeutsam war Die musikalische Erziehung ihrer Kinder hatte Lea Mendelssohn mit der privat offentlichen Kulturforderung in ihrem Haus eng verbunden Ihre Briefwechsel uber die musikalischen Gesellschaften der Jahre 1819 bis 1825 geben Auskunft uber ihr Ideal einer umfassenden kunstlerisch literarischen Bildung Das von ihr organisierte hausliche Musikleben war durch die Verbindung von hochstem kunstlerischen Niveau und spielerischer Herangehensweise gekennzeichnet womit sie die modernen Erziehungspraktiken ihrer Zeit aufgegriffen und praktiziert hat 6 Literatur BearbeitenQuelle 7 Autografie Bearbeiten Briefe Lea Mendelssohns an ihren Sohn Felix Mendelssohn Bartholdy aus den Jahren 1821 bis 1842 in den Green Books Oxford Bodleian Library MS M D M b 4 und d 28 ff Briefe Lea Mendelssohns an ihre Cousine Henriette von Pereira Arnstein aus den Jahren 1804 1842 Staatsbibliothek Berlin Preussischer Kulturbesitz Haus 1 MA Nachl 15 darunter einige Briefabschnitte und einzelne Briefe von Abraham Mendelssohn Fanny Hensel und Rebecka Dirichlet Altere Quelleneditionen Bearbeiten Eduard Devrient Meine Erinnerungen an Felix Mendelssohn Bartholdy und seine Briefe an mich J J Weber Leipzig 1869 3 Auflage 1891 Sebastian Hensel Hrsg Die Familie Mendelssohn 1729 1847 nach Briefen und Tagebuchern hrsg von Sebastian Hensel 2 Bande 2 Auflage Behr Berlin 1880 Sebastian Hensel Ein Lebensbild aus Deutschlands Lehrjahren B Behr Berlin 1903Jungste Quelleneditionen Bearbeiten Wolfgang Dinglinger Rudolf Elvers Hrsg Lea Mendelssohn Bartholdy Ewig die Deine Briefe an Henriette von Pereira Arnstein 2 Bande Wehrhahn Hannover 2010 Hans Gunter Klein Rudolf Elvers Hrsg Fanny Hensel Tagebucher Breitkopf amp Hartel Wiesbaden Leipzig Paris 2002 Hans Gunter Klein als unsrer geistreichsten Landsleute einen Lea Mendelssohn Bartholdys Briefe an Carl Gustav von Brinkmann aus den Jahren 1811 1822 In Jahrbuch des Staatlichen Instituts fur Musikforschung Preussischer Kulturbesitz Berlin Schott Mainz u a 2005 S 243 266 Sekundarliteratur Bearbeiten Cornelia Bartsch Mittelpunkt dieses vielfach bewegten Kreises Lea Mendelssohn Bartholdy In Irina Hundt Hrsg Vom Salon zur Barrikade Frauen der Heine Zeit Metzler Stuttgart Weimar 2002 S 61 73 Cornelia Bartsch Fanny Hensel Musik als Korrespondenz Furore Kassel 2007 Martina Bick Musikerinnen der Familie Mendelssohn Reihe Judische Miniaturen Band 202 Berlin 2017 Wolfgang Dinglinger Sonntagsmusiken bei Abraham und Lea Mendelssohn Bartholdy In Hans Gunter Klein Hrsg Die Musikveranstaltungen bei den Mendelssohns Ein musikalischer Salon Die Referate des Symposions am 2 September 2006 in Leipzig Leipzig Musik und Stadt Studien und Dokumente Band 2 Mendelssohn Haus Leipzig 2006 S 35 47 Irina Hundt Till Gerrit Waidelich Im gastlichen Hause Mendelsohns Erinnerungen an den Mendelssohnschen Salon von Helmina von Chezy In Schubert Perspektiven Band 5 Heft 1 Steiner Stuttgart 2005 S 92 100 Thomas Lackmann Der Sohn meines Vaters Biographische Studie uber Abraham Mendelssohn Wallstein Gottingen 2007 Cecile Lowenthal Hensel Neues zur Leipziger Strasse Drei In Mendelssohn Studien Band VII Duncker amp Humblot Berlin 1990 S 141 151 Cecile Lowenthal Hensel Mit Orgelton und Bim Hochzeit im Hause Mendelssohns In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 10 1999 ISSN 0944 5560 S 4 11 luise berlin de Romane Bearbeiten Hartling Peter Liebste Fenchel Koln 2011 Biografischer Roman uber Fanny HenselWeblinks BearbeitenCornelia Bartsch Artikel Lea Mendelssohn In MUGI Musikvermittlung und Genderforschung Lexikon und multimediale Prasentationen hg von Beatrix Borchard und Nina Noeske Hochschule fur Musik und Theater Hamburg 2003ff Stand vom 28 August 2018 Mendelssohn Gesellschaft e V Quellen zu Lea Mendelssohn Bartholdy in der Staatsbibliothek zu BerlinEinzelnachweise Bearbeiten vgl hier und im Folgenden Cornelia Bartsch Artikel Lea Mendelssohn In MUGI Musikvermittlung und Genderforschung Lexikon und multimediale Prasentationen hg von Beatrix Borchard und Nina Noeske Hochschule fur Musik und Theater Hamburg 2003ff Stand vom 28 August 2018 hier Biografie Cecile Lowenthal Hensel Mit Orgelton und Bim Hochzeit im Hause Mendelssohns In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 10 1999 ISSN 0944 5560 S 4 11 luise berlin de Thomas Lackmann Der Sohn meines Vaters Biographische Studie uber Abraham Mendelssohn Wallstein Gottingen 2007 S 264 f Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 226 227 Eduard Devrient Meine Erinnerungen an Felix Mendelssohn Bartholdy und seine Briefe an mich J J Weber Leipzig 1869 3 Auflage 1891 S 35 zitiert bei Cornelia Bartsch Lea Mendelssohn Bartholdy MUGI Musik und Gender im Internet 2008 Projekt der Hochschule fur Musik und Theater Hamburg Cornelia Bartsch Artikel Lea Mendelssohn In MUGI Musikvermittlung und Genderforschung Lexikon und multimediale Prasentationen hg von Beatrix Borchard und Nina Noeske Hochschule fur Musik und Theater Hamburg 2003ff Stand vom 28 August 2018 hier Profil Cornelia Bartsch Artikel Lea Mendelssohn In MUGI Musikvermittlung und Genderforschung Lexikon und multimediale Prasentationen hg von Beatrix Borchard und Nina Noeske Hochschule fur Musik und Theater Hamburg 2003ff Stand vom 28 August 2018 hier umfangreiches LiteraturverzeichnisNormdaten Person GND 116881119 lobid OGND AKS LCCN n86032787 VIAF 17985071 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mendelssohn Bartholdy LeaALTERNATIVNAMEN Mendelssohn Lea Salomon Lea Geburtsname KURZBESCHREIBUNG Mutter des Komponisten Felix Mendelssohn BartholdyGEBURTSDATUM 15 Marz 1777GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 12 Dezember 1842STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lea Mendelssohn Bartholdy amp oldid 235023566