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Benedikt Moses Baruch Goldschmidt geb 1575 in Frankfurt am Main gest 1642 in Kassel als Schutzjude in Witzenhausen 1618 1622 und in Kassel ab 1620 erwahnt war Hofbankier dreier hessischer Landgrafen Moritz Wilhelm V und Wilhelm VI Hofjuwelier Erster Vorsteher und Schtadlan der Landesjudenschaft Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Literatur 4 Weblinks 5 Siehe auchFamilie BearbeitenBenedikt Goldschmidt war der Sohn des Levi Goldschmidt gest 1608 Seine Frau Rosina Roschen heiratete er um das Jahr 1600 Sein Sohn und Nachfolger als Judenvorsteher war Simon Goldschmidt Benedikt Goldschmidt ist der Stammvater der altesten Fabrikanten und Bankiersfamilie Goldschmidt in Kassel Leben BearbeitenBenedikt Goldschmidt stammte aus dem Frankfurter Stammhaus Zum Goldenen Schwan das sich von 1521 bis 1883 in Familienbesitz befand Er zog um 1602 als junger Mann von Frankfurt am Main nach Witzenhausen wo er von 1618 bis 1622 erwahnt wurde Um 1620 lieferte er der Kasseler Munze das Pragesilber In der Liste der Steuerzahler der Stadt Kassel wurde er im gleichen Jahr 1620 als Hofjude mit einer Zahlung von 500 Reichstalern genannt Er gewann das volle Vertrauen des Landgrafen Moritz von Hessen der ihn zur Erledigung wichtiger Geschafte wiederholt nach Frankfurt schickte Auch fur dessen Nachfolger Wilhelm V wurde er geschaftlich tatig Als man von den Juden 2000 Gold Taler als finanziellen Beitrag zu den Kosten des Dreissigjahrigen Krieges forderte legte Benedikt als Erster Vorsteher der hessischen Landesjudenschaft dieses Amt hatte er von seinem Verwandten Joseph Goldschmidt vom Goldenen Schwan in Frankfurt ubernommen und es blieb seitdem bis Anfang des 18 Jahrhunderts in Benedikts Nachkommenschaft erblich diese Summe zunachst aus verteilte diese Forderung dann aber auf alle judischen Familien Ober und Nieder Hessens beim ersten Juden Landtag den er im Jahre 1626 nach Kassel einberief Im Laufe des Krieges erhielt er auf Befehl des Stadtrates eine Einquartierung in seinem Haus worauf er sich umgehend beim Landgrafen erfolgreich beschwerte mit dem Hinweis er habe als Hofbeamter das Privileg wofur er 1625 und 1636 600 Reichstaler bezahlt habe von Einquartierungen befreit zu sein Auf Intervention des Landgrafen blieb Benedikt davon befreit Ein entscheidendes Kapitel seines Lebens und auch der judischen Gemeinde Kassels war Benedikts langjahriger Streit mit dem Rabbiner Isaak aus Bettenhausen Fuhrer einer Gruppe orthodoxer Juden die in Kassel ihre Gottesdienste abhielt Schon 1622 bezeichnete der Rabbiner den reichen Hofjuden und dessen Familie wiederholt als selbstgewachsene Regenten und Verrater der Juden weil Benedikt wohl als weltoffener und modern denkender judischer Kaufmann sich als Hofjude mit der bei den orthodoxen Juden verhassten Regierung eingelassen hatte Nach etlichen Auseinandersetzungen gewann Benedikt 1625 diesen Streit nicht zuletzt auch mit Unterstutzung des Landgrafen dem die Wirtschaftskraft der Goldschmidt Familie naher lag als der Schutz des orthodoxen Judentums und erwirkte 1635 sogar einen Erlass zur sofortigen Ausweisung aller in Kassel lebenden Juden mit Ausnahme seiner eigenen Familie Noch einmal wurde 1637 dieses Dekret erneuert dass keinem Juden ausser ihm in Cassel sesshaft zu sein vergonnt sein sollte Bereits 1631 hatte Goldschmidt einen Streit gegen die christliche Metzgerzunft gewonnen indem ihm das Recht auf rituelles Schlachten zugestanden wurde obwohl handwerkliche Berufstatigkeiten den Juden untersagt waren Sein Sieg trug somit auch dazu bei die Lage aller Juden in ganz Hessen zu erleichtern Mit Wegfall der judischen Gemeinde in Kassel gab es allerdings auch keinen judischen Gottesdienst mehr da mindestens zehn erwachsene Gottesdienstteilnehmer nachgewiesen werden mussten So fuhrte die immer starker verwurzelte und physisch anwachsende Familie Goldschmidt ohne Erlaubnis ihren Privat Gottesdienst im eigenen Wohnhaus durch wobei auch auswartige Juden ohne Aufenthaltsgenehmigung zu diesen Gottesdiensten in die Stadt kamen und dort auch ubernachteten Jahre spater konnte die Familie Goldschmidt gar mit der ihr eigenen unbeugsamen Energie den Versuch wagen ihn den Gottesdienst offiziell legitimieren zu lassen Dieses gelang allerdings erst 1651 Benedikts Sohn Simon Die Goldschmidt Familie blieb die einflussreichste unter Hessens Hofjuden bis zum Aufstieg der Frankfurter Rothschilds Literatur BearbeitenSigismund von Dobschutz Die Vorfahren der Elisabeth Goldschmidt aus Kassel und Mannheim in Hessische Familienkunde HFK Hrsg v d Arbeitsgemeinschaft der familienkundlichen Gesellschaften in Hessen Verlagsdruckerei Schmidt Neustadt Aisch 24 1998 H 4 S 161f ISSN 0018 1064 Erstver auch in Majan Die Quelle Schweizerische Vereinigung fur judische Genealogie Zurich 2005 H 76 ISSN 1011 4009 Neuver m Erg Dr Jona Schellekens James Bennett Rudiger Kroger From Goldschmidt to Goldsmid An Anglo Dutch Family From Hessen Hebraische Universitat Jerusalem 2004 unveroffentlichtes Manuskript Weblinks Bearbeiten 1 2 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