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Das Bopparder Reich war ein mittelalterliches Gemeinwesen das vom 5 Jahrhundert bis in die Kurtrierische Zeit Bestand hatte Geschichte Bearbeiten nbsp Stadtansicht nach Merian nbsp Situationsplan im Bopparder KriegIm 5 Jahrhundert wurde aus dem fruheren romischen Kastell Boppard ein merowingischer Konigssitz zu dem nicht nur der Fiskalbezirk sondern auch die weitere Umgebung gehorte insbesondere die riesigen Hunsruckwaldungen Das Bopparder Reich gilt somit als kontinuierliche Fortsetzung des romischen Staatsfiskus zum frankisch deutschen Krongut Als koniglicher Fiskus wird Boppard erstmals 814 erwahnt Das urkundliche Erscheinen erst in der Karolingerzeit mag damit zusammenhangen dass sich unter den Merowingern das politische Leben des Frankenreiches im Wesentlichen zwischen Paris und Soissons abgespielt hat und sich nun aus der merowingischen Randlandschaft die karolingische Kernlandschaft ausbildete Der Fiskus gehorte wohl seit Anfang des 9 Jahrhunderts zum Amtsbereich ducatus des altfrankischen Herzoggeschlechts der Konradiner die spatestens im Jahre 810 mit Graf Udo von Orleans als Herzoge in Rheinfranken Hessen und Sachsen castellum Hobuki an der Elbe unter dem frankischen Hochadel primates Francorum hervortraten und mit Konig Konrad I 911 918 die ostfrankischen Karolinger im spateren romisch deutschen Konigtum ablosten Unter der Oberherrschaft procuratores regis der Konradinerherzoge wurde in Boppard eine vermutlich schon in der Zeit des merowingischen Konigssitzes bestehende konigliche Verwaltung Aulicus regia wiederbelebt die dann wahrscheinlich von Herzog Konrad dem Alteren 906 und dessen gleichnamigem Sohn den spateren Konig Konrad I mit dem Stift St Serverus in Weilburg St Goar und Koblenz vereinigt wurde Ferdinand Pauly Das Erzbistum Trier konnte nachweisen dass die wahrend der Amtszeit des Konradiner Bischofs Burchard von Worms 1000 1025 erfolgten Interventionen zu Gunsten der St Serverus Stifte auf die Grundung Konig Konrad I zuruckzufuhren sind die jener bereits als Graf um 901 und Herzog 906 dux Francorum als der von seinem Vater dem Reichsregenten eingesetzte konigliche Statthalter procurator regis initiiert haben durfte und dann seinerseits als deutscher Konig an seine eigene St Walburgis Stiftung Weilburg ubertragen hatte Die Bedeutung des Bopparder Fiskus lag lange Zeit auf agrarwirtschaftlichem Gebiet vor allem auf dem Weinbau siehe auch Bopparder Hamm In der Salierzeit wurde dann der Rhein und auch Boppard fur Handel und Verkehr wichtig Unter Kaiser Heinrich IV erhielt die Stadt Marktrecht und einen Zoll Munzstatte war sie schon unter den Merowingern gewesen Unter den Staufern bildeten der Bopparder und Oberweseler Fiskus eine Einheit aus der Mitte des 13 Jahrhunderts die Prokuration Mittelrhein wurde Nun erhielt der Fiskus einen vorwiegend militarischen Charakter er diente vornehmlich der Beherrschung des Rhein Mosel Dreiecks In dieser Zeit grundete Kaiser Barbarossa das Kloster Peternach spater Jakobsbergerhof Aus dieser Glanzzeit Boppards stammt das Stadtsiegel von 1236 das Boppard voller Stolz freie Stadt des Reiches nennt Konig Heinrich VII verpfandete 1312 den Bopparder und Oberweseler Fiskus an seinen Bruder Balduin von Luxemburg den Erzbischof von Trier fur die ihm auf seinem Romzug geleistete Hilfe Ihm wurden dazu der dem Reich vorbehaltene Bopparder Zoll sowie die Munze und die Gerichtsbarkeit in den meisten Orten des Bopparder Reiches ubertragen Damit war nahezu das gesamte Gebiet des Bopparder Fiskus der Hoheit des Erzstifts unterstellt Obwohl die Burger sich wehrten unterwarf sich die Stadt 1327 Zwar versuchten die Burger an der Spitze der Adel die ehemalige Reichsunmittelbarkeit zuruckzuerlangen aber alle Versuche blieben erfolglos Der letzte Versuch fand 1497 statt Er ist als Bopparder Krieg bekannt geworden Ausdehnung BearbeitenUrsprunglich bildete die Sudgrenze des Bopparder Reiches der Grundelbach bei St Goar spater reichte sie nur noch bis zur Weilerbach als die Salier die Propstei Hirzenach grundeten Die Grenze verlief dann westlich von Wellmich entlang dem Reichelsteinbach bis etwa Buchelborn bog nach Westen ab und folgte dem Dinkholderbach bis zu seiner Mundung in den Rhein gegenuber von Spay Bis zur Mundung der Tauberbach nordlich von Brey war der Rhein dann die Grenze Der Tauberbach grenzte an das kurkolnische Rhens Die Westgrenze bildete nicht die Mosel sondern eine Linie auf den zur Mosel abfallenden Hohen Spater wurde auch diese Grenze nicht mehr gehalten Die Ausdehnung umfasste damit neben der Reichsstadt Boppard noch die Ortschaften Brey Ober und Niederspay Salzig sowie rechtsrheinisch Kestert Prath Camp Bornhofen und Filsen Literatur BearbeitenFranz Werner Witte Das Kirchspiel Niederspay Marienberg 1957 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bopparder Reich amp oldid 223690744