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Das Kloster Marienberg in Boppard ist ein ehemaliges Benediktinerinnenkloster Dieses Adligenkloster wurde im 12 Jahrhundert gegrundet und der Benediktinerabtei St Matthias unterstellt Ab Mitte des 15 Jahrhunderts in Folge einer Reform der Regeln zum Leben im Kloster stand Marienberg eine eigene Abtissin vor Deshalb wird das Klostergebaude heute auch Benediktinerinnenabtei Marienberg genannt Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1738 wurde es im Barockstil neu aufgebaut Im Zuge der Sakularisation wurde das Kloster aufgelost und in eine Kaltwasseranstalt umgebaut Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es bis ins Jahr 1981 von den Ursulinen wieder als Kloster und als Schule verwendet Seitdem stand das Kloster hauptsachlich leer Kloster MarienbergSudliche stadtabgewandte Fassade des Klosters MarienbergDas ehemalige Okonomiegebaude des KlostersDas Klostergebaude ist das grosste Kulturdenkmal im Rhein Hunsruck Kreis 1 und seit 2002 Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal Jedoch ist die Bausubstanz des Gebaudekomplexes in sehr schlechtem Zustand Der ehemalige Klostergarten wird heute Marienberger Park genannt und als Naherholungsgebiet genutzt In diesem Park wird einmal im Jahr die traditionsreiche Orgelbornkirmes gefeiert Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Grundung des Klosters 2 2 Vom 13 bis zum 15 Jahrhundert 2 3 Im 16 und 17 Jahrhundert 2 4 Neubau des Klosters 2 5 Auflosung des Klosters und Errichtung einer Kaltwasseranstalt 2 6 20 Jahrhundert 2 7 21 Jahrhundert 3 Beschreibung des Gebaudekomplexes 3 1 Baugefuge 3 2 Inneres 4 Hierarchie im Kloster 4 1 Meisterinnen 4 2 Abtissinnen 5 Marienberger Park 6 Denkmalschutz 7 Tradition der Orgelbornkirmes 8 Literatur 9 Weblinks 10 Anmerkungen 11 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Kloster Marienberg wurde sudostlich der mittelalterlichen Stadt Boppard am Hang errichtet Nordlich zur Stadt hin gerichtet befindet sich ein Vorhof Zwischen dem ehemaligen Kloster und dem im 19 Jahrhundert entstandenen Wohngebiet an der Simmerner Strasse verlauft die Marienberger Hohl als Verbindungsstrasse zur Simmerner Strasse die auf den Hunsruck fuhrt Sudlich des Klosters befindet sich das ehemalige Viehhaus und im Sudosten liegt der Klostergarten der heute Marienberger Park genannt wird Die Gebaude der Realschule Marienberg befinden sich ostlich und der Bahnhaltepunkt Boppard Sud liegt nordwestlich des Klosters 2 Geschichte BearbeitenGrundung des Klosters Bearbeiten nbsp Zeichnung von Adelheid von Stolterfoth Zu sehen ist Konrad Bayer von Boppard der den Tod von Maria betrauert Nach einer Sage wurde das Kloster Marienberg durch Konrad Beyer von Boppard gegrundet Da seine Freunde ihn dazu gebracht hatten gab er Anfang des 12 Jahrhunderts seiner Braut Maria das Eheversprechen zuruck Obwohl er dies schnell bereut habe sei er zu stolz gewesen dies zuzugeben Daraufhin wurde Konrad Beyer von Boppard von der als Mann verkleideten Maria zum Duell herausgefordert In diesem Duell totete Konrad die geliebte Maria und liess aus diesem Grund das Kloster Marienberg errichten Anschliessend zog Konrad Beyer von Boppard zum Sterben in den Krieg 1 In Wahrheit wurde das Kloster nicht von einer Person gegrundet Im Jahre 1120 erwarben Bopparder Burger die Marienkapelle und zusatzlichen Grundbesitz und stifteten das Kloster Mariabodenberg das spater den Namen Hohes Kloster fuhrte 1123 bestatigte Kaiser Heinrich V die Stiftung und unterstellte sie der Abtei St Euccharius heute St Matthias bei Trier 3 1147 wurde die Cella B Marie die Bopardie in Urkunden als Besitztum der Abtei St Euccharius erwahnt 1148 bestatigte Papst Eugen III die Stiftung 4 Vom 13 bis zum 15 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Situationsplan des Bopparder Kriegs von 1497Anfang des 13 Jahrhunderts gab es eine starke Zunahme von Schenkungen an das Kloster Marienberg Wahrscheinlich wurde in dieser Zeit mit dem Bau der Klosterkirche begonnen Hintergrund ist aber wohl auch dass das Kloster Marienberg zu grosserer Reputation aufstieg weil sich die Grundung des Augustinerklosters Pedernach rheinabwarts von Boppard als Misserfolg erwiesen hatte Das Testament von 1212 des Trierer Erzbischofs Johann nannte die Sorores in Bobardia und bezeichnete damit den Charakter des Marienbergs als Nonnenkloster Schon 1225 diente die Kapelle als Grablege fur den Bopparder Adel Im Jahr 1236 wurden Reliquien aus der Thebaischen Legion und der Gesellschaft der Heiligen Ursula von Koln in das Kloster gebracht und im Jahr 1241 wurde die Klosterkapelle nach der Heiligen Anna geweiht Die Kapelle befand sich ursprunglich im Kreuzgang des Klosterkomplexes Spater wurde diese vergrossert und verlegt Im Jahr 1275 wurden Ablasse fur das Begrabnis auf dem Klosterfriedhof ausgeschrieben und erst 1299 wurde der Hochaltar Altare der Jungfrau Maria geweiht 5 Die Missstande in der Klosterzucht und im Klosterleben traten zur Zeit der Reformkonzile von Konstanz 1414 1418 und von Basel 1431 1449 auch im Kloster Marienberg sehr deutlich hervor Johannes Rode der Abt St Matthias 6 reformierte im Jahr 1437 Marienberg das dem Trierer Kloster unterstellt war Am Dreifaltigkeitssonntag wurden die neuen Statuten eingefuhrt Die 1432 gewahlte Meisterin von Marienberg Isengard von Greiffenclau Schwester des Ritters Friedrich von Greiffenclau zu Vollrads unterstutzte die Reformbewegungen 7 Sie legte an diesem Tag feierlich Profess ab und fuhrte die strenge Klausur ein Ausserdem wurden noch am selben Tag zahlreiche Aspirantinnen eingekleidet 8 Das Kloster Marienberg war somit das erste deutsche Benediktinerinnenkloster das die Statuten von Johannes Rode annahm die die Grundlage der spateren Bursfelder Kongregation bildeten Die strenge Beachtung dieser Statuten wirkte anziehend auf reformgesinnte Schwestern so dass der Konvent aus uber 100 zeitweise sogar aus 150 Schwestern bestand Marienberger Nonnen wurden zur Reform anderer Kloster entsandt In diesen amtierten sie vielfach als Abtissinnen und Priorinnen 8 Das Zisterzienserinnenkloster Kumbd beispielsweise erbat Margaretha Rodel von Reifenberg als Abtissin funf Chorfrauen und eine Laienschwester 9 An das Benediktinerinnenkloster Dierstein ging Elisabeth Beyer von Boppard als Abtissin und auch an die Kloster Eisleben in Sachsen Lobenfeld Schonau bei Struth St Walburg und Walsdorf im Taunus wurden Nonnen entsandt Nach der Einfuhrung der Bursfelder Reform wurde der Meisterin Isengard von Greiffenclau der Titel Abtissin von Erzbischof von Trier verliehen um sie fur ihre Verdienste bei der Reform zu ehren Auch ihre Nachfolgerinnen erhielten diesen Titel In Urkunden des 15 und 16 Jahrhunderts werden die Titel Meisterin und Abtissin noch nebeneinander verwendet 8 Im Jahr 1497 liess der Kurfurst und Erzbischof Johann von Trier durch seinen Heerfuhrer den Markgraf von Baden die Stadt Boppard belagern Dieser besetzte Marienberg zunachst mit 700 Fussknechten und machte es wochenlang zu seinem Quartier wo auch schliesslich die Kapitulation der Stadt unterzeichnet wurde 10 11 Diese Belagerung wird auch als Bopparder Krieg bezeichnet Fur den Familienverband Kammerer von Worms Dalberg stellte das Kloster im Spatmittelalter die zentrale Einrichtung dar um ledige Tochter zu versorgen die dort Nonnen wurden oder auch zu hoheren Amtern in der Klosterhierarchie aufstiegen 12 nbsp Grabplatte der Kunigunde Beyer von Boppard verwitwete Kammerer von Worms im Kreuzgang mit dem Allianzwappen der Beyer von Boppard heraldisch links oben und der Kammerer von Worms Dalberg heraldisch rechts Guda ca 1400 Tochter von Friedrich V Kammerer von Worms Priorin des Klosters Margareta ebenfalls eine Tochter von Friedrich V Kammerer von Worms und Schwester der Vorgenannten Kunigunde Beyer von Boppard 21 Marz 1476 Witwe von Adam I Kammerer von Worms 1413 1463 wurde nach dem Tod ihres Mannes Nonne und Abtissin des Klosters 1467 1476 Ursula um 1493 13 nach dem 30 September 1521 Tochter von Johann XXII Kammerer von Worms zu Kropsburg Nonne Barbara genannt ab 1464 1535 Tochter von Philipp I Kammerer von Worms zu Herrnsheim Sie wurde 1469 Priorin des Klosters Anna ebenfalls eine Tochter von Philipp I Kammerer von Worms zu Herrnsheim wurde 1469 Nonne im Kloster Guda von Dalberg genannt seit 1464 1518 Tochter von Wolfgang III Kammerer von Worms genannt von Dalberg war zunachst Nonne im Kloster Marienberg dann 1494 1506 Priorin des Klosters Maria Himmelskron Anm 1 in Horchheim heute Worms und spater Priorin des Klosters Marienberg Gertrud 7 April 1520 ebenfalls eine Tochter von Wolfgang III Kammerer von Worms genannt von Dalberg Nonne Margareta 1521 ebenfalls eine Tochter von Wolfgang III Kammerer von Worms genannt von Dalberg Nonne Maria Apollonia von Dalberg 1487 1524 Tochter von Friedrich VI von Dalberg Abtissin des Klosters 1518 1524 Maria um 1491 14 1523 ebenfalls eine Tochter von Friedrich VI von Dalberg und Schwester der vorgenannten Apollonia Nonne Anna um 1488 15 1503 ebenfalls eine Tochter von Friedrich VI von Dalberg und Schwester der vorgenannten Apollonia Nonne Im 16 und 17 Jahrhundert Bearbeiten Im 16 Jahrhundert uberstand das Kloster Marienberg aufgrund der soliden landwirtschaftlichen Ausstattung die schwierigen wirtschaftlichen Verhaltnisse zu dieser Zeit relativ gut im Gegensatz zu anderen Einrichtungen wie dem Bopparder Stift 1632 und 1646 entstanden Schaden am Kloster durch den Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 welche durch schwedische und weimarische Truppen verursacht wurden Die Stadt Boppard hatte hohe Summen als Kontributionen aufzubringen Es machte sich in dieser Zeit religiose Gleichgultigkeit bemerkbar die unter anderem dazu fuhrte dass der Marienberger Konvent nach 1630 auf weniger als 40 Schwestern zuruckging Von 1662 bis 1665 wurde die Klosterkirche wiederhergestellt und der Chor mit neuen Gewolben und Glasmalereien ausgestattet 1692 wurde das Kirchweihfest wegen der Bauarbeiten verlegt Neubau des Klosters Bearbeiten nbsp Das Kloster um 1830Unter der 1688 erwahlten Abtissin Agens von der Leyen und ihrer im Jahr 1731 nachfolgenden Abtissin Elisabeth von Walbott Bassenheim fanden Arbeiten im Inneren und am Ausseren des Klosters statt So wurden 1695 Verschonerungsarbeiten im Inneren der Klosterkirche durchgefuhrt und 1710 weitere Baumassnahmen an der Klosterkirche durchgefuhrt Im Jahr 1725 wurde die Klosterpforte erneuert und das Dormitorium wiederhergestellt Ein Jahr spater 1726 wurden Zinnleuchter fur die Kirche angefertigt Der Klostergarten und ein Brunnen wurden 1733 neu angelegt und 1736 wurden Kreuzgangarkaden geschlossen Zudem wurde ebenfalls 1736 ein steinerner Fussboden und eine Decke mit Holzkehle und Figuren angelegt der Kapitelsaal umgebaut und eine neue Treppe erbaut 4 16 nbsp Das Kloster Marienberg zwischen 1834 und 1865 nbsp Kloster Marienberg um 1890In der Nacht zum 10 Marz 1738 wurden bei einem Brand die Klostergebaude bis auf Teile des Kreuzganges aus dem vermutlich die Wappenfenster von 1720 1721 stammen zerstort Weniger schwer waren die Zerstorungen an der Kirche Sie verlor das Dach sowie den Turmaufsatz mit Uhr und Glocken Die Nonnen wurden nach dem Brand im Haus Zum Rebstock das sich am Marktplatz befand und dem Kloster gehorte oder bei ihren Familien untergebracht Am 23 April wurde der Grundstein fur den Neubau des Klosters gelegt Die Leitung des Baus hatte Thomas Neurohr der spater auch das Bopparder Rathaus errichtete Das Kloster wurde von Grund auf im Barockstil neu aufgebaut Am 4 Oktober desselben Jahres konnten die Nonnen ins Kloster zuruckkehren Sie lebten jedoch dort anfangs in notdurftig hergerichteten Zellen Am 25 Januar 1739 hatte die Klosterkirche funf neue Glocken die von Johann Jacob Speck aus Kirrweiler hergestellt wurden und im selben Jahr wurde auch der Rohbau des Klosters vollendet sodass 1740 die Bauarbeiten am Sudtrakt begannen Diese wurden genauso wie die an der Kellerei 1742 vollendet Um den Neubau des Klosters zu finanzieren musste die Abtissin die noch 4000 Thaler Schulden von ihrer Vorgangerin ubernommen hatte weitere Schulden von 12 000 Thalern aufnehmen obwohl sie viele der Kostbarkeiten des Klosters verkauft hatte Im Jahr 1744 wurde die Abtissinnenwohnung vollendet jedoch verstarb die Abtissin Elisabeth von Walbott Bassenheim am 9 Dezember noch bevor sie dieselbe beziehen konnte 17 4 Auch nach dem Tod von Elisabeth von Walbott Bassenheim ging der Aufbau des Klosters weiter so wurde 1752 das Kirchengewolbe verankert und die Kirche ausgeweisst im Jahr 1753 wurden die Arbeiten am oberen Bau abgeschlossen und 1756 reparierten die Gebruder Stumm die Orgel Der sogenannte Wintersaal wurde 1759 zwei Zimmern errichtet und die Mauer zur Hofstatt wurde 1763 erneuert In den Jahren 1768 bis 1769 wurde das Viehhaus ein Fachwerkbau abgebrochen und ebenfalls durch Thomas Neurohr neu aufgebaut 4 Auflosung des Klosters und Errichtung einer Kaltwasseranstalt Bearbeiten nbsp Das Kloster Marienberg zwischen 1890 und 1900 zu dieser Zeit war es eine Kaltwasserkuranstalt nbsp Grabplatte von Heinrich VI Beyer v Boppard 1376 und Lisa v Losnich 1399 oberer TeilIm Jahr 1794 wurde das Kloster von der franzosischen Armee besetzt und die damalige Abtissin Freifrau Auguste von Mauderode floh mit dem gesamten Konvent auf ein Landgut des Freiherrn von Fries in der Nahe von Frankfurt 18 Das Kloster diente jetzt als Unterkunft fur Generale und Offiziere spater als Kaserne Wahrend der Sakularisation hob die franzosische Regierung vertreten durch den Bopparder Burgermeister Joseph Foelix am 25 Juli 1802 das Kloster Marienberg und in den folgenden zehn Tagen die ubrigen Bopparder Kloster rechtlich auf 19 Das Kloster Marienberg einschliesslich des Parks wurde nach der Auflosung noch im Jahr 1802 im Rahmen einer offentlichen Versteigerung in Koblenz 3 fur 14 000 Franken an Theodor Doll verkauft Dieser verkaufte die Orgel der Klosterkirche die dann in der Karmeliterkirche von Boppard aufgestellt wurde 20 liess die Kirche von Marienberg abreissen und im ehemaligen Klostergebaude eine Baumwollspinnerei einrichteten Die Geschafte mit der Spinnerei verliefen aber weniger gut so dass sie 1822 wieder aufgegeben wurde Die Tochter von Theodor Doll grunden 1825 im ehemaligen Kloster eine christliche Erziehungsanstalt ein Madchenpensionat Aufgrund des wirtschaftlichen Misserfolges die Schule konnte in der Spitze nur 40 Schulerinnen verzeichnen wurde diese nach knapp zehnjahrigem Bestehen und dem Tod der Tochter wieder aufgelost Der ehemals dort tatige Schriftsteller und Publizist Christian Brentano wurde nun fur kurze Zeit Eigentumer der ehemaligen Klosteranlage 18 4 Der Arzt Joseph A Schmitz 1802 1847 ein Schuler von Vincenz Priessnitz erwarb 1838 Marienberg das sich inzwischen in einem sehr schlechten Zustand befand fur 18 000 Taler 3 Schmitz liess das zum Teil unbewohnbare Gebaude hauptsachlich im Inneren umfassend renovieren und zu einer Kaltwasserkuranstalt umbauen aufgrund der erheblichen Investitionen stieg der Gesamtwert der Klosteranlage innerhalb von 10 Jahren auf rund 100 000 Taler an Ausserdem liess er den Orgelborn einen kleinen Bergbach im Marienberger Park neu fassen und in gusseiserne Rohre leiten wodurch er sich einen Prozess mit der Stadt zuzog Auch der restliche Teil des Parks wurde erneuert Trotz des Erfolgs der Wasserheilanstalt verliess Schmitz 1845 die Anstalt und zog mit seiner Familie nach Heidelberg Anhaltender Arger mit der Verwaltung der Stadt und seinen Verwaltern hatte ihn zu dieser Massnahme bewogen Die arztliche Leitung ubergab er fur funf Jahre dem Arzt Eduard Hallmann 1813 1855 und die Verwaltung beziehungsweise Uberwachung der Renovierungsarbeiten ubertrug er Herrn J J Delafourgue Danach ubernahm am 1 Mai 1851 Herr Kampmann der Ehemann der Tochter des mittlerweile verstorbenen Herrn Schmitz die Direktion und Ludwig Diemer gest 1876 ubernahm die arztliche Leitung Diemer verliess 1854 die Heilanstalt und ging nach Aachen als Bade und Brunnenarzt Zu dieser Zeit hatte Marienberg 150 Zimmer und darunter vier Sale 21 Im Jahr 1860 wurde der private Betrieb aufgrund einer letztlich todlichen Erkrankung von Herrn Kampmann in eine Aktiengesellschaft die Kurhaus AG umgewandelt um so den Betrieb fortfuhren zu konnen die Leitung ubernahm nun Herr Kneip vormals Burgermeister in Mayen Bis 1860 ubertrug man die arztliche Leitung zunachst dem Mitgesellschafter Sack indem Rudolf Krimer Kriemer geb 1826 die Stellung als dirigierender Arzt bis 1864 ubernahm 22 Nach verschiedenen weiteren Arzten Ortwin Naegele Johann Justus Steinhausen Rudolf Burkart ubernahm im Jahr 1883 Carl Eugen Hoestermann 1847 1928 spaterer Geheimer Sanitatsrat die arztliche Leitung und fuhrte die von einer Kaltwasserkuranstalt inzwischen zu einer modernen Wasserheilanstalt umgewandelte Anstalt mit viel Erfolg in das nachste Jahrhundert Im Fruhjahr 1914 wurden aus Stein gehauene Grabdenkmaler aus dem 14 Jahrhundert aus dem ehemaligen Kloster ausgebrochen und an das Kaiser Friedrich Museum in Berlin verkauft Es handelte sich um die Grabdenkmaler von Heinrich Beyer 1355 Henericus Beyer 1376 Lisa von Pirmont 1393 Conradus Beyer 1421 und Merga von Parroye 1375 Das Museum hat dafur 12 000 Mark bezahlt 23 20 Jahrhundert Bearbeiten Von 1914 bis 1917 diente das Anwesen von Kloster Marienberg als Lazarett 1918 erwarb der Ursulinenorden das Kloster Marienberg und betrieb dort eine Internatsschule Von 1940 bis 1945 diente das von der Regierung beschlagnahmte und von den Ursulinen geraumte Gelande als Reichsfinanzschule In dieser Zeit wurde der barocke Schalenbrunnen vor dem Hauptgebaude abgerissen Reste davon sind im sudlichen Hof erhalten 1945 erlitten die Gebaude Kriegszerstorungen durch Bombentreffer insbesondere am Westflugel Im Jahr 1946 wurde das Gebaude den Ursulinen zuruckgegeben die noch im selben Jahr zuruckkehrten und zum 1 Oktober 1946 den Betrieb der hoheren Madchenschule die zur mittleren Reife fuhrte wieder aufnahmen An die Schule war ein Internat angeschlossen Nachdem 1969 ein Neubau der Schule auf dem Gelande des Klosters errichtet worden war konnten ab 1971 auch Jungen zum Besuch der Schule zugelassen werden 3 Im Schuljahr 1980 81 in dem die hochste Schulerzahl erreicht wurde gaben die Ursulinen bekannt die Tragerschaft der Realschule aufzugeben Massgebliche Grunde fur diesen Entschluss waren die Uberalterung der Schwestern und die drohenden Renovierungsarbeiten im Kloster die zu einer erheblichen finanziellen Belastung gefuhrt hatten Das Internat wurde daraufhin geschlossen und die Schule ab August 1981 durch das Bistum Trier in dem nun zusatzlich erweiterten Neubau ostlich des Klosters weitergefuhrt Das Klostergebaude und der Park wurden im selben Jahr von den Ursulinen verkauft 24 1981 bis 1984 wurde das Anwesen von der Maharishi Organisation Maharishi European Research University fur eine monchisch lebende Mannergruppe als Akademie genutzt Am 12 Juli 1982 wurde das Kloster mit seiner Parkanlage als herausragendes Kulturdenkmal von hohem Rang unter Denkmalschutz gestellt 25 Im Zeitraum von 1984 bis 1996 wechselten Eigentumer und Besitzer der Anlage haufig das Gebaude stand leer 1995 wurde der Freundeskreis Marienberg Boppard e V mit dem Ziel gegrundet das Anwesen vor dem Verfall zu bewahren und es einer neuen Nutzung zuzufuhren 1996 ersteigerte eine Privatperson das Anwesen wobei das Gebot deutlich unter dem festgelegten Verkehrswert blieb 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp LichtHIMMEL Installation uber Kloster Marienberg nbsp Kloster Marienberg 2014 nbsp Kloster Marienberg 2014 nbsp Kloster Marienberg 2014 nbsp Kloster Marienberg 2014 nbsp Kloster Marienberg 2014In den Jahren 2002 bis 2006 liess der Rhein Hunsruck Kreis nach Erlass entsprechender denkmalschutzrechtlicher Verfugungen zur Substanzerhaltung Massnahmen am Obergeschoss der Klosteranlage durchfuhren Hierfur forderte er vom Eigentumer 82 431 79 26 Dieser Betrag wurde nach Abschluss eines Vergleichs auf 65 000 reduziert Im Jahr 2004 erklarte die Stadt Boppard das Gebiet des Klosterkomplexes zum Sanierungsgebiet 26 Nach umfassenden Pflege und Erhaltungsmassnahmen wurde zum 1 Januar 2007 der 3 3 Hektar grosse Klostergarten im Rahmen eines Nutzungsvertrags der Offentlichkeit zuganglich gemacht 27 Am 16 Mai 2007 stellte der Eigentumer einen Antrag auf Erteilung einer denkmalrechtlichen Genehmigung zum Abriss des Klosters Marienberg Der Landkreis lehnte dies ab Nach erfolglosem Widerspruchsverfahren erhob der Eigentumer Klage Diese wurde in erster Instanz vom Verwaltungsgericht Koblenz im Urteil vom 9 Oktober 2008 abgelehnt Der Eigentumer so die Richter habe keinen Anspruch auf Erteilung der notwendigen Genehmigung fur den Abriss des Klosters Marienberg Dieser Anspruch bestehe nur dann wenn der Erhalt eines Denkmals fur einen Eigentumer wirtschaftlich unzumutbar sei was dieser darzulegen habe Dem sei der Eigentumer nicht ausreichend nachgekommen Er habe nicht nachvollziehbar vorgebracht dass er sich ernsthaft um einen Kaufer bemuht habe und ein dem Denkmalschutz aufgeschlossener Eigentumer von dem Grundstuck keinen vernunftigen Gebrauch machen konne Zudem habe der Eigentumer sich lediglich pauschal auf den maroden Zustand des Klosters fehlende Mieteinnahmen und einen hohen Sanierungsaufwand bezogen ohne hierzu nahere Angaben zu machen Uberdies ergebe auch eine Abwagung der gegenseitigen Interessen dass die Ablehnung der beantragten Abrissgenehmigung zumutbar sei Er habe das Anwesen 1996 in Kenntnis des maroden Zustandes und der umfangreichen Sanierungsbedurftigkeit zu einem Preis erworben der erheblich unterhalb des Verkehrswertes gelegen habe Deshalb habe der Eigentumer das Risiko die betreffenden Grundstucksparzellen nicht wirtschaftlich rentabel nutzen zu konnen bewusst in Kauf genommen Wer jedoch eine solche Gefahr sehenden Auges eingehe konne grundsatzlich nicht ohne Weiteres den Abriss eines Denkmals verlangen wenn gewichtige offentliche Belange uberwiegen wurden So verhalte es sich hier da es sich bei dem Kulturdenkmal Kloster Marienberg um eine Anlage mit einer hohen kulturhistorischen Bedeutung handele Der Gebaudekomplex zahle zu den grossten erhaltenen barocken Klosteranlagen Deutschlands so dass ein gesteigertes Allgemeinwohlinteresse am Erhalt dieses einzigartigen Baubestandes bestehe Auch die zweite Instanz das Oberverwaltungsgericht Koblenz urteilte im Dezember 2009 nicht im Sinne des Klagers Die Begrundung war eine ahnliche wie in der Vorinstanz 28 Zwischen 2007 und 2009 musste die Kreisverwaltung am Dach des ehemaligen Klosters Sicherungsmassnahmen durchfuhren Diese kosteten zirka 45 000 und wurden zum Teil von der Landesdenkmalpflege getragen 26 Vom 2 bis 4 Oktober 2009 setzte der Lichtkunstler Ingo Bracke mit einer Lichtinstallation lichtHIMMEL das Kloster nochmals in den Fokus der Aufmerksamkeit Im Folgejahr wandte sich der Eigentumer an das Bundesverwaltungsgericht um das Recht auf Revision gegen das Urteil des Oberverwaltungsgerichtes durchzusetzen Die Richter wiesen im Jahr 2011 diese Beschwerde aus formalen Grunden zuruck 29 Ende April 2011 erwarb die Stadt Boppard den Marienberger Park der schon seit 2007 fur die Offentlichkeit zuganglich war 27 Im Jahr 2012 wurden Sicherungsmassnahmen eingeleitet um das einsturzgefahrdete Torhaus im Abtissinnenflugel zu retten Zirka 200 000 kostete diese Massnahme die mit 100 000 aus dem Denkmalschutz Sonderprogramm des Bunds gefordert wird Die restlichen Kosten ubernahm das Land 26 Am 16 Juni 2012 liess der damalige Eigentumer das Kloster bei einer Grundstucksauktion versteigern Das Mindestgebot betrug 10 000 30 jedoch lag der Investitionsbedarf bei uber 20 Millionen Euro Trotzdem gab es mehrere Interessenten und ein Investor aus Bonn erwarb es fur 72 000 26 Wenige Monate spater wurde bekannt dass die Stadt Boppard nach eigenen Angaben unwissentlich beim Kauf des Marienberger Parks 2011 Eigentumer eines bewohnten nicht im Katasterplan eingetragenen Nebengebaudes des Klosters geworden war 31 Am 23 Marz 2013 stellte im Auftrag des Eigentumers der Architekt Jurgen von Kietzell der auch die Plane fur die Modernisierung des denkmalgeschutzten Karmeliterklosters im Bonner Stadtteil Putzchen entwarf dem Bopparder Bauausschuss das Konzept zur Sanierung und zukunftigen Nutzung des Klosters vor Nach der Sanierung sollten darin 65 Wohnungen entstehen Ausserdem wurden weitere 14 Wohnungen im Klosterpark angrenzend an das Kloster beziehungsweise an dessen ehemaliges Okonomiegebaude geplant Das Okonomiegebaude sollte in ein Museum fur zeitgenossische Kunst umgewandelt werden und unter dem Areal zwischen Klostergebaude und Okonomiegebaude eine Tiefgarage eingerichtet werden 32 33 Anfang 2018 wurde bekannt dass die Klosteranlage erneut weiterveraussert wurde Der Architekt Ohnewein aus Osterreich begann auf Basis der seit 2013 vorliegenden Baugenehmigung die Sanierung und Erstellung von Eigentumswohnungen voranzutreiben 34 Seit Ende 2018 werden Sicherungsmassnahmen und Voruntersuchungen durchgefuhrt Stand Juli 2018 35 36 Beschreibung des Gebaudekomplexes BearbeitenBaugefuge Bearbeiten Der barocke Klosterkomplex besteht aus vier Gebaudeflugeln die einen quadratischen Hof umschliessen An der Nordseite ist als einziger Rest der Klosterkirche der ehemals neben dem Chor stehende Turm erhalten Ostlich von ihm springt die Front zuruck und das Gebaude setzt sich im siebenachsigen und dreigeschossigen Abtissinnentrakt fort An diesen schliesst sich nach Norden rechtwinklig der Prioratsbau an Bedingt durch die Hanglage hat der Ostflugel lediglich zwei Stockwerke bei gleicher Hohe wie der Abtissinnentrakt und der Prioratsbau Der Westflugel hat hingegen drei Stockwerke auf einem hohen Sockel in dem sich ein fensterloses Kellergeschoss befindet 2 Inneres Bearbeiten Vom Mittelportal des Abtissinnentraktes aus fuhrt eine dreilaufige steinerne Treppe mit steinernem Dockengelander um einen ursprunglich vermutlich offenen Kern in die Eingangshalle im ersten Obergeschoss 37 Eine zweite Treppe befindet sich im Prioratsbau und fuhrt vom Erdgeschoss bis ins zweite Obergeschoss Diese zweilaufige Treppenanlage mit Scheidewand besitzt aufsteigende Kreuzgratgewolbe An der Mundung einer Treppe in einen Flur befinden sich Gurtbogen auf Pilastern Eine dritte Treppe befindet sich in der Sudostecke des Kreuzganges Sie verbindet die beiden Obergeschosse miteinander und ist ebenfalls mit Kreuzgratgewolben ausgestattet Am oberen Ausgang der Treppe befindet sich ein schmiedeeisernes Gitter in einem Bogenfeld Der Korridor im Obergeschoss hat eine einfache Stuckdecke 37 Um den Innenhof herum fuhrt der Kreuzgang der genauso wie der Innenhof ein leicht verzogenes Quadrat bildet Im Ostflugel befindet sich ein in den Hof hervorspringender zweigeschossiger Risalit In diesem befindet sich eine rundbogige Pforte mit toskanischen Pilastern Im sudostlichen Teil des Kreuzgangs befinden sich drei kreuzgratgewolbte Joche die zum zuvor angesprochenen Treppenhaus fuhren Im Westflugel befindet sich eine Arkadenstellung aus drei Segmentbogen auf toskanischen Doppelsaulen Auf dem Boden wurden Platten aus rotem und grauem Stein diagonal verlegt In allen Flugeln befinden sich schlichte Spiegelgewolbe 38 In der Sudostecke des Klostergebaudes befand sich eine Kuche mit vierteiligem Kreuzgewolbe auf einer Mittelstutze in Gestalt einer umgedrehten mittelalterlichen Saule also oben die attische Basis und unten das Kelchkapitell In der Westwand der ehemaligen Kuche befindet sich ein vermauerter Segmentbogen auf Saulen mit spatgotischer Basis Dies ist einer der wenigen Uberreste des mittelalterlichen Klosters 39 Im zweiten Obergeschosse in nordostlichen Teil des Gebaudes lag der Kapitelsaal Er wurde nachtraglich erweitert und zu einer Kapelle umgebaut Bei Umbauten im Jahr 1959 verschwand die stuckierte Spiegeldecke mit Bandelwerkschmuck sowie der Altar aus dem 18 Jahrhundert Von der Kapellenausstattung war 1980 ein Beichtstuhl aus der Zeit um 1770 1780 vorhanden Dieser ist aus Holz und hat eine Pilasterverzierung und Kielbogen Im Jahr 1920 wurde er aus Kamp erworben und nachtraglich erweitert 40 Hierarchie im Kloster BearbeitenBis zur Einfuhrung der Bursfelder Reform wurde das Kloster von einer Meisterin gefuhrt die dem Abt von der Benediktinerabtei St Matthias in Trier untergeordnet war Nach Ableben oder Zurucktreten einer Meisterin wurde die Nachfolgerin vom Konvent unter Beisein des Vaterabtes gewahlt Die Meisterin nahm den Ehrenplatz im Konvent ein und vertrat das Kloster nach aussen hin Neben der Meisterin oder spater Abtissin hatte die Priorin das wichtigste Amt im Konvent Sie vertrat die Meisterin bei Krankheit und unterstutzte sie bei der Amtsfuhrung Sie wurde von der Meisterin ernannt und durfte nur in Ubereinstimmung mit ihr tatig werden Ihr Aufgabenbereich lag mehr im geistlichen Bereich 8 Nach der Einfuhrung der Bursfelder Reform wurde der Meisterin Isingrad von Greiffenclau und ihren Nachfolgerinnen vom Trierer Erzbischof der Titel einer Abtissin verliehen Meisterinnen Bearbeiten Unter den Meisterinnen deren Namen zunachst nur vereinzelt bekannt sind fallt eine hohe Anzahl der aus dem Bopparder Stadtadel stammenden Frauen auf Diese sind mit gekennzeichnet Abtissinnen Bearbeiten Seit der Bursfelder Reform tragen die Meisterinnen von Marienberg den Titel Abtissin In der folgenden Tabelle werden sie namentlich aufgefuhrt 41 Clara von Waldeck 42 Hepmud von Greiffenclau 42 8 Adelheid von Koppenstein 42 8 Mechthild von Westerburg 42 Helena von Salberg 1304 8 Sophia von Boppard vor 1315 8 Sophia Beyer von Boppard 8 Irmgrad von Leyen 1338 1342 8 Irmingard von Ovirsburg 1342 8 Helena von Dalburg 42 wahrscheinlich identisch mit Guda von Dalberg 43 Anne von Hoeneck 1360 8 Gutta von St Goar 1363 1376 8 Gertrud von Ovirsburg 1377 1385 8 Barbara Pfalzgrafin bei Rhein 1385 1398 8 Mechthild Kolb I 1398 1399 8 Mechthild Kolb II von Boppard 1420 1432 8 Isingrad von Greiffenclau 1432 1467 Kunigunde geborene Beyer von Boppard verwitwete Kammerer von Worms 1467 1476 44 Christina von Greiffenclau 1476 1484 Margarethe Wild und Rheingrafin 1484 1514 Caecilia von Ingelheim 1517 1518 Apollonia von Dalberg 1518 1524 Maria von Sonnenberg 1524 Margarethe von Leiningen 1538 als Abtissin erwahnt Schwester der bekannten Grafin Eva von Neuleiningen und des Kolner Domdekans Reinhard von Leiningen Westerburg Barbara von Leiningen 1546 1576 Tochter des Grafen Emich IX von Leiningen Hardenburg Johanna von Pfalz Simmern 1576 1580 Katharina Wolf von Sponheim 1580 1581 Amelia Zandt von Merl 1581 1624 Maria Margarethe Zandt von Merl 1624 1654 Eva Margarethe von Greiffenklau 1655 1688 Maria Agnes von der Leyen 20 August 1688 21 Oktober 1731 45 Maria Elisabetha von Waltbott zu Bassenheim 21 November 1731 9 Dezember 1744 45 Maria Sybilla von Esleben 1744 9 Dezember 1755 45 Maria Philippina von Lobenthal 30 Dezember 1755 31 August 1780 45 Augusta von Manderode 18 September 1780 1794 45 Marienberger Park Bearbeiten nbsp Marienberger Park nbsp Der Marienberger Park nach einer Zeichnung von N SchladIm Jahr 1839 wurde im ehemaligen Klostergarten ein Landschaftsgarten im englischen Stil angelegt Die recht schmale circa zwei Hektar grosse Parkanlage erstreckt sich sudostlich des Klosters und folgt den topographischen Gegebenheiten der dortigen Schneise Durchflossen wird er von einem naturlichen Bergbach dem Orgelborn Im sudlichen Teil des Parks wurde der Orgelborn zu einem Teich aufgestaut Ein fur englische Garten typischer Schlangelweg der sogleich ein Rundweg ist fuhrt uber kleine noch erhaltene Brucken am Orgelborn entlang Aufgrund seines hohen Artenreichtums an insbesondere einheimischen Baumen kann der Park als Arboretum bezeichnet werden Beispielsweise bilden Bergahorn Hainbuchen Eschen und Robinien markante Baumgruppen die aber auch Blickachsen auf das Rheintal zulassen Ausserdem befinden sich im Park Natursteinmauern die eine uber die Zeit gewachsene Mauer und Ritzenvegetation zeigen Im Jahr 2007 wurde der Park nach umfassenden Erhaltungsmassnahmen wieder fur die Offentlichkeit zuganglich gemacht und seit 2011 ist die Stadt Boppard Besitzerin des Marienberger Parks der heute Teil der Route der Welterbe Garten ist Am 10 Februar 2014 und den darauf folgenden Tagen mussten sechs Fichten zwei Douglasien eine Eiche eine Roteiche und ein Spitzahorn gefallt werden Die drei Laubbaume hatten Kernfaule wahrend die Nadelbaume unter starkem Borkenkaferbefall litten Darum hatte die untere Denkmalschutzbehorde eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung fur das Fallen der kranken Grossbaume erteilt 46 Denkmalschutz BearbeitenSeit dem 12 Juli 1982 47 ist das Kloster Marienberg zusammen mit dem Viehhaus und dem Marienberger Park geschutzt als eingetragenes Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutz und pflegegesetzes DSchG des Landes Rheinland Pfalz 48 Der Denkmalschutz wurde gerichtlich bestatigt Ausserdem ist das ehemalige Kloster seit 2002 Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal Tradition der Orgelbornkirmes BearbeitenAm dritten Wochenende nach Pfingsten wird in Boppard von der Markter Nachbarschaft die Orgelbornkirmes gefeiert Der wichtigste Tag der Kirmes ist der Montag an diesem Tag gibt es einen Festumzug vom Marktplatz zum Marienberger Park wo die eigentliche Kirmes begangen wird Wie die anderen traditionellen Bopparder Nachbarschaftskirmesse hat auch die Orgelbornkirmes ihren Ursprung im spaten Mittelalter 49 Man geht heute davon aus dass sie im Jahr 1420 zum ersten Mal und seitdem jahrlich mit wenigen Ausnahmen wie zum Beispiel in Kriegszeiten begangen wurde 50 Hatte die Nachbarschaft in einem Jahr die Kirmes ausfallen gelassen oder nicht im Klosterpark gefeiert so ware das vom Kloster eingeraumte Recht im Klostergarten die Kirmes zu feiern erloschen Der Zwang scheint so stark gewesen dass die Sage entstand wahrend des Bopparder Krieges im Jahr 1497 in dessen Zeit die Kirmes fiel hatten die Bopparder um einen Tag Waffenstillstand gebeten um die Kirmes zu feiern Dieser soll ihnen gewahrt worden sein und sie hatten zusammen mit ihren Feinden gefeiert die ihren Stutzpunkt im Kloster hatten 51 Die heutige Markter Nachbarschaft ist aus den zwei Nachbarschaften der Unter und Obermarkter zusammengewachsen Wahrscheinlich wurde die Orgelbornkirmes zu Beginn von der Obermarkter Nachbarschaft gefeiert Diese pflegten eine besondere Beziehung zum Kloster Marienberg Denn das Kloster war Besitzer des Hauses Zum Rebstock Dieses befindet sich noch heute direkt sudlich des alten Rathauses und gehorte zur Obermarkter Nachbarschaft 49 Am Abend des Montags wird das historische Zeremoniell der Ersturmung der Feste Eisenstein aufgefuhrt 52 Danach wird heute die Kirmes im Park weitergefeiert Fruher zog der Festzug zum Kloster und musizierte dort wofur es drei Mass Bier drei Mass Wein ein Weissbrot und ein Schwarzbrot gab 49 Auch als Marienberg im 19 Jahrhundert eine Kaltwasserheilanstalt war wurde diese Tradition des Musizierens im ehemaligen Kloster beibehalten 51 Literatur Bearbeitennach Autoren Herausgebern alphabetisch geordnet Hubertus Averbeck Von der Kaltwasserkur bis zur physikalischen Therapie Betrachtungen zu Personen und zur Zeit der wichtigsten Entwicklungen im 19 Jahrhundert Europaischer Hochschulverlag Bremen 2012 hier Kaltwasser Heilanstalt Marienberg in Boppard am Rhein S 387 397 Kaltwasser Heilanstalt Muhlbad in Boppard am Rhein S 397 399 ISBN 978 3 86741 782 2 Johannes Bollinger 100 Familien der Kammerer von Worms und der Herren von Dalberg Bollinger Worms Herrnsheim 1989 Ohne ISBN C E Hoestermann Zur Erinnerung an die Feier des funfzigjahrigen Bestehens der Wasserheilanstalt Marienberg zu Boppard am Rhein Boppard 1889 Digitalisat C E Hoestermann Marienberg einst und jetzt Boppard 1903 Digitalisat Franz Josef Heyen Berichte der Kellner der Abtei Marienberg bei Boppard uber die Merkwurdigkeiten und hauslichen Begebenheiten der Jahre 1724 1782 Boppard 1964 Willi Nickenig Kloster und Ordensgemeinschaften in Boppard Boppard 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Marienberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster Marienberg in regionalgeschichte net Kloster Marienberg in klosterlexikon rlp de Bilderreihe zum verlassenen Kloster auf Lost Place orgAnmerkungen Bearbeiten Webseite zum Kloster Maria HimmelskronEinzelnachweise Bearbeiten a b Dirk Jasper Kloster Marienberg Altes Benediktinerinnenkloster Nicht mehr online verfugbar Mehr Hunsruck archiviert vom Original am 26 Juni 2011 abgerufen am 27 Mai 2013 a b Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Band 8 Die Kunstdenkmaler des Rhein Hunsruck Kreises Teil 2 Ehemaliger Kreis St Goar 1 Stadt Boppard I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1988 ISBN 3 422 00567 6 S 276 a b c d Kloster und Ordensgemeinschaften in Boppard abgerufen am 10 April 2018 Memento vom 9 Januar 2018 im Internet Archive a b c d e Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Band 8 Die Kunstdenkmaler des Rhein Hunsruck Kreises Teil 2 Ehemaliger Kreis St Goar 1 Stadt Boppard I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1988 ISBN 3 422 00567 6 S 272 274 Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Band 8 Die Kunstdenkmaler des Rhein Hunsruck Kreises Teil 2 Ehemaliger Kreis St Goar 1 Stadt Boppard I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1988 ISBN 3 422 00567 6 S 274 276 NDB Eintrag Immo Eberl Stiftisches Leben in Klostern In Irene Crusius Hrsg Studien zum Kanonissenstift Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 35326 X S 310 a b c d e f g h i j k l m n o p q Otto Volk Boppard im Mittelalter In Heinz E Missling Hrsg Boppard Geschichte einer Stadt am Mittelrhein Erster Band Von der Fruhzeit bis zum Ende der kurfurstlichen Herrschaft Dausner Verlag Boppard 1997 ISBN 3 930051 04 4 S 338 348 Virgil Redlich Johann Rode von St Mathias bei Trier Ein Deutscher Reformabt des 15 Jahrhunderts Beitrage zur Geschichte des Alten Monchtums und des Benediktinerordens Heft 11 C E Hoestermann Marienberg einst und jetzt 1903 S 21 dilibri de Rund um Boppard Journal Nr 130 So wurde ihnen ihre heilige Freiheit genommen Die stadtische Belagerung im Bopparder Kirieg von 1497 Autor Jurgen Johann Genealogische Angaben soweit nicht anders vermerkt nach Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Stammtafeln zur Geschichte der europaischen Staaten Neue Folge Bd 9 Familien vom Mittel und Oberrhein und aus Burgund Marburg 1986 Ohne ISBN Tafel 53ff Bollinger S 36 Bollinger S 38 Bollinger S 38 C E Hoestermann Marienberg einst und jetzt 1903 S 22 23 dilibri de C E Hoestermann Marienberg einst und jetzt 1903 S 23 24 dilibri de a b C E Hoestermann Marienberg einst und jetzt 1903 S 25 26 dilibri de Heinz E Missling Hrsg Boppard Geschichte einer Stadt am Mittelrhein Zweiter Band Dausner Verlag Boppard 1997 ISBN 3 930051 03 6 S 42 Christian Binz Orgeln in Boppard Boppard ehem Karmeliterkirche Abgerufen am 29 November 2012 Geschichtsverein fur Mittelrhein und Vorderhunsruck e V Hrsg Das alte Boppard in Bildern von Nikolaus Schlad und Texten von Wilhelm Schlad Rhenania Verlag Koblenz 1983 ISBN 3 922755 14 3 S 46 49 Geschichtsverein fur Mittelrhein und Vorderhunsruck Hrsg Aus dem alten Boppard Eine fortlaufende Chronik fur die Jahre 1855 bis 1876 von Wilhelm Schlad Rheindruck Boppard 1989 Michael Koelges Von der Altertumssammlung zum Kreismuseum In Heimatkundlicher Arbeitskreis des Verkehrs und Verschonerungs Vereins Boppard Hrsg Rund um Boppard Journal Nr 59 Boppard museum boppard de Memento vom 3 November 2013 im Internet Archive abgerufen am 15 Dezember 2012 Ferdinand Benner Heinz E Missling Schulen und Erwachsenenbildungstatten In Heinz E Missling Hrsg Boppard Geschichte einer Stadt am Mittelrhein Dritter Band Dausner Verlag Boppard 2001 ISBN 3 930051 02 8 S 337 338 Webseite der Stadt Boppard Einladung Stadtratssitzung 10 Mai 2010 PDF a b c d e rhein zeitung de Kloster Marienberg Sanierung kostet viel Geld Abgerufen am 20 Juni 2012 a b boppard de Stadt Boppard wird Eigentumerin des Marienberger Parks Abgerufen am 2 Mai 2011 Rhein Zeitung vom 3 Dezember 2009 mit Lokalteil Rhein Hunsruck Kreis Rhein Zeitung vom 28 Januar 2011 Kloster Marienberg Abriss bleibt verboten abgerufen am 29 Januar 2011 www wdga ag de Katalog der 16 Auktion der Wdga AG Abgerufen am 16 Juni 2012 Ralf Hubner Marienberg Petition im Stadtrat In Rund um Boppard 14 September 2012 S 5 Walter Bersch Wohnen und Kunstmuseum im Kloster Marienberg 26 April 2013 abgerufen am 29 April 2013 Im Kloster Marienberg entstehen 68 Wohnungen Rhein Zeitung 26 April 2013 abgerufen am 29 April 2013 www rhein zeitung de Neue Hoffnung furs marode Kloster Osterreicher will Marienberg sanieren abgerufen am 6 Februar 2018 Baubeginn im ehemaligen Kloster Marienberg Abgerufen am 25 Dezember 2019 Umbau des Klosters Marienberg kommt voran Abgerufen am 25 Dezember 2019 a b Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Band 8 Die Kunstdenkmaler des Rhein Hunsruck Kreises Teil 2 Ehemaliger Kreis St Goar 1 Stadt Boppard I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1988 ISBN 3 422 00567 6 S 278 Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Band 8 Die Kunstdenkmaler des Rhein Hunsruck Kreises Teil 2 Ehemaliger Kreis St Goar 1 Stadt Boppard I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1988 ISBN 3 422 00567 6 S 278 279 Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Band 8 Die Kunstdenkmaler des Rhein Hunsruck Kreises Teil 2 Ehemaliger Kreis St Goar 1 Stadt Boppard I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1988 ISBN 3 422 00567 6 S 279 Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Band 8 Die Kunstdenkmaler des Rhein Hunsruck Kreises Teil 2 Ehemaliger Kreis St Goar 1 Stadt Boppard I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1988 ISBN 3 422 00567 6 S 279 282 Ferdinand Pauly Die Abtei Marienberg In Alexander Stollenwerk Hrsg Boppard am Rhein Ein Heimatbuch Harald Boldt Verlag Boppard 1968 S 88 a b c d e M Ansgara Rupp Beitrage zur Geschichte des Klosters Marienberg Boppard Dr Keil s Buchhandlung Boppard 1965 S 24 Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Stammtafeln zur Geschichte der europaischen Staaten Neue Folge Bd 9 Familien vom Mittel und Oberrhein und aus Burgund Marburg 1986 Ohne ISBN Tafeln 53 Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Stammtafeln zur Geschichte der europaischen Staaten Neue Folge Bd 9 Familien vom Mittel und Oberrhein und aus Burgund Marburg 1986 Ohne ISBN Tafel 55 a b c d e Franz Josef Heyen Berichte der Kellner der Abtei Marienberg bei Boppard uber die Merkwurdigkeiten und hauslichen Begebenheiten der Jahre 1724 1782 Keil Boppard 1964 Ralf Hubner Grossbaume im Marienberger Park gefallt In Rund um Boppard 14 Februar 2014 S 5 Kreisverwaltung Rhein Hunsruck Kreis Rechtsverordnungen zur Unterschutzstellung von Denkmalzonen im Rhein Hunsruck Kreis PDF 49 kB abgerufen am 18 Oktober 2011 Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Rhein Hunsruck Kreis Mainz 2023 S 12 PDF 1 7 MB a b c Franz Maier Boppard in der fruhen Neuzeit In Heinz E Missling Hrsg Boppard Geschichte einer Stadt am Mittelrhein Erster Band Von der Fruhzeit bis zum Ende der kurfurstlichen Herrschaft Dausner Verlag Boppard 1997 ISBN 3 930051 04 4 S 445 448 Jurgen Johann 1420 1920 500 Jahre Orgelbornkirmes VVV Journal Beitrage zur Geschichte der Stadt Boppard Nr 25 19 Juni 2009 a b Carl Donsbach Stadt Chronik Boppard 1895 Hrsg Jurgen Johann Klaus Peter Neumann Boppard 2003 S 35 37 Rhein Hunsruck Anzeiger 13 Juni 2012 Nr 24 50 229166666667 7 5958333333333 Koordinaten 50 13 45 N 7 35 45 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Marienberg Boppard amp oldid 237574250