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Das Kloster Maria Himmelskron war ein Dominikanerinnenkloster in Hochheim heute Worms das in der Reformation unterging Dessen Kirche ist heute die romisch katholische Pfarrkirche des Stadtteils von Worms Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Betrieb 1 3 Ende 1 4 Nachnutzung 1 5 Wissenswert 2 Kirchengebaude 3 Literatur 4 Weblinks 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten Das Kloster wurde 1278 von dem Ritter Dirolf von Hochheim 10 Juli 1318 und seiner Ehefrau Agnes 27 April 1329 gestiftet 1 2 Diese hatten eine Tochter Agnes 1 Dezember 1321 die als Nonne in das Kloster eintrat und nach ihrer Tante dessen zweite Priorin wurde Da das Stifterpaar sonst keine weiteren Kinder hatte floss praktisch dessen gesamtes Vermogen in die Stiftung 3 Auch wurden Pfrunden fur einen Priester bereitgestellt damit regelmassig Messen gelesen werden konnten Die Genehmigung fur die Klostergrundung durch Bischof Friedrich I von Worms ist auf den 25 Januar 1278 datiert 4 Die Stifter stellten dafur das Gelande ihrer Wasserburg in Hochheim zur Verfugung Adelheid Aleidis 17 April 1319 5 die Schwester von Dirolf wurde erste Priorin des Klosters 6 1279 begannen die Bauarbeiten Ab 1283 durfte das Kloster gegen eine jahrliche Abgabe von 50 Malter Anm 1 Korn an das Domstift Worms zunachst die St Amanduskirche in der Wormser Vorstadt nutzen Die Bauarbeiten am eigenen Kloster waren 1282 abgeschlossen aber noch fehlte die Kirche Deren Bau begann mit der Grundsteinlegung am 8 Juni 1287 Am 2 April 1293 war das Gebaude zumindest so weit fertig dass der Hochaltar geweiht werden konnte 7 Die Dominikanerinnen wurden durch den Bischof von Worms unter die Aufsicht der Dominikaner in Worms gestellt und am 8 Dezember 1287 wurde die Aufnahme des Klosters in den Dominikaner Orden formlich vollzogen 8 Betrieb Bearbeiten Zeitweise war der Andrang auf das Kloster gross so dass der Dominikanerprovinzial die Zahl der Nonnen 1307 auf 52 begrenzen musste 9 Aufgenommen wurden vor allem Damen aus dem Adel und dem stadtischen Patriziat 10 In den folgenden Jahren erhielt das Kloster weitere Schenkungen 9 Einige Mitglieder der Familie der Kammerer von Worms liessen sich in der Klosterkirche bestatten 11 Johann VII Kammerer von Worms 1359 Friedrich III Kammerer von Worms genannt von Boppard 11 Mai 1388 Gudula von Meckenheim 31 Marz 1346 Ehefrau von Heinrich II Kammerer von Worms zu GundheimIm Stadtekrieg 1387 1389 wurden Gebaude des Klosters 1388 beschadigt 10 Der Wiederaufbau erstreckte sich uber mehrere Jahrzehnte 12 Vielleicht auch deshalb befreite Konig Ruprecht 1404 das Kloster von Abgaben an Reich und Konig 9 Die erhaltenen Portal und Fenstergewande entstammen dieser Bauphase soweit sie nicht bei der Renovierung 1905 06 ausgetauschte wurden 13 Aus dem Basler Steinenkloster erfolgte 1429 eine Reform fur das Kloster Maria Himmelskron wobei die bisherige Subpriorin in Steinen Margareta Zornin zur neuen Priorin gewahlt wurde 1455 wurde durch Bischof Reinhard I von Worms das Beginenhaus in Hochheim in das Kloster integriert 9 Von 1494 bis 1506 war Guda von Dalberg Priorin des Klosters Ihr Bruder Johann XX von Dalberg war von 1482 bis 1503 Bischof von Worms 1493 lebten hier 37 Nonnen 1518 waren es mindestens 21 14 Im Mai 1525 wurde das Kloster wahrend des Bauernkriegs geplundert 15 In unmittelbarer Nahe fand damals die Schlacht bei Pfeddersheim statt Ende Bearbeiten Hochheim gehorte zur Kurpfalz Mit Kurfurst Friedrich III 1515 1576 war hier 1559 ein entschiedener Vertreter der Reformation an die Regierung gelangt Im Dezember 1561 und im Mai 1562 versuchte er vergeblich das Kloster aufzuheben Das gelang erst als die von ihm mit der Angelegenheit beauftragten Rate und der Burggraf von Alzey Graf Valentin von Erbach am 16 Marz 1563 die Schlosser der Klosterpforten aufbrechen liessen und das Kloster mit Gewalt besetzten Damals lebten dort noch 22 Nonnen 14 Laienschwestern Anm 2 und 7 Schulerinnen Sie durften zunachst dort wohnen bleiben aber keine neuen Schwestern aufnehmen Erst 1570 wurde das Klosters durch Friedrich III auch formal aufgehoben und die Einkunfte aus den Klostergutern 1580 der Geistlichen Guteradministration der Kurpfalz in Heidelberg unterstellt 16 Nachnutzung Bearbeiten Die Klostergebaude dienten in der Folgezeit als Wohnung des Amtsschaffners und dem Wirtschaftsbetrieb der Guter des ehemaligen Klosters Spater wurden auch sie verkauft und befanden sich Anfang des 19 Jahrhunderts in Privateigentum Im ehemaligen Klostergarten wurde Wein angebaut auch befand sich dort ein Ausschank 9 Die ehemalige Klosterkirche diente zunachst bis 1609 den Reformierten als Winterkirche bis diese die Bergkirche umgebaut hatten 1706 17 der Kurfurst entstammte seit 1685 der romisch katholischen Linie Pfalz Neuburg wurde die Kirche den Romisch Katholischen zugewiesen Bei den anschliessenden Renovierungsarbeiten wurde unter anderem der mittelalterliche Kreuzgang abgetragen Die Ausstattung der Kirche zog sich dann das ganze 18 Jahrhundert hin 1712 wurde der Hochaltar geweiht 1742 erweitert 1736 eine Glocke beschafft und 1741 eine Orgel 18 1904 wurde die Kirche zur Pfarrkirche der damals neu errichteten Pfarrei Maria Himmelskron 19 Wissenswert Bearbeiten Nach der Priorin Jutta einer der ersten des Klosters ist die Juttastrasse in Worms benannt 20 Kirchengebaude Bearbeiten nbsp Ehemalige Klosterkirche und heutige Pfarrkirche St Maria HimmelskronDie Kirche ist im Innern ein langgestreckter Saal aus der Gotik mit ursprunglich neun Fensterachsen das mittlere Fensterpaar ist heute vermauert mit dreiseitig geschlossenem Chor und spitzbogigen durch Masswerk gegliederten Fenstern An der Nordwand haben sich Reste von Malerei aus der Erbauungszeit erhalten Die flache Decke schmucken geometrischer Stuck und barockisierende Gemalde von Fritz Muth von 1907 Der Dachreiter auf dem Kirchengebaude stammt aus dem Barock Erst 1905 06 wurde der Kirchturm in barockisierenden Formen im Sudwesten der Langseite angefugt und erhielt drei Glocken Zwei davon wurden im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt und eingeschmolzen 21 1951 kam es zu einem Umbau am Westende des Gebaudes Eine Eingangshalle wurde angefugt und die Westempore umgebaut Die mittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Grabsteine waren im Zuge der Renovierung 1905 06 aus dem Boden gehoben und zunachst an den Wanden aufgestellt worden 22 In der Vorhalle stehen seit 1951 die Steine des Stifters Dirolf Schmutzel von Dirmstein und seiner Schwester Adelheid erste Priorin des Klosters Anlasslich des Umbaus von 1951 wurde aber auch der grosste Teil der mittelalterlichen Grabsteine von den Wanden entfernt Ein Teil des ehemaligen Bestandes befindet sich heute im Museum der Stadt Worms Auch sollen Steine abhandengekommen sein 23 Eine weitere Restaurierung fand 1973 74 statt 24 Die Kirche ist ein Kulturdenkmal auf Grund des Denkmalschutzgesetzes des Landes Rheinland Pfalz Die Denkmalbegrundung lautet Die Kirche ist ein charakteristisches Beispiel fur den schlichten Kirchenbau der Dominikaner um 1300 und die einzige erhaltene Dominikanerkirche im Wormser Raum Die Veranderungen und Erganzungen spiegeln die Entwicklung zu einer Pfarrkirche wider 10 Literatur BearbeitenOtto Bocher Die Kirchen St Peter und Maria Himmelskron zu Worms Hochheim Rheinische Kunststatten 207 Neuss 1987 ISBN 3 88094 230 7 Irene Spille Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz 10 Stadt Worms Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1992 ISBN 978 3 88462 084 7Weblinks BearbeitenWebseite der Pfarrgemeinde regionalgeschichte net Hochheim in RheinhessenAnmerkungen Bearbeiten Das entspricht etwa 5 5 Kubikmetern Bocher Die Kirchen S 16 gibt abweichend die Gesamtzahl von 37 Nonnen an Einzelnachweise Bearbeiten PDF Ansicht Urkundensammlung Universitat Heidelberg Bocher Die Kirchen S 12 Bocher Die Kirchen S 15 Bocher Die Kirchen S 12 Bocher Die Kirchen S 14 Spille Denkmaltopographie S 220 Bocher Die Kirchen S 14 Spille S 220 Bocher Die Kirchen S 14 a b c d e Das ehem Kloster Maria Himmelskron in Hochheim regionalgeschichte net In regionalgeschichte net 21 August 2015 abgerufen am 18 Februar 2019 a b c Spille Denkmaltopographie S 222 Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Stammtafeln zur Geschichte der europaischen Staaten Neue Folge Bd 9 Familien vom Mittel und Oberrhein und aus Burgund Marburg 1986 Ohne ISBN Tafel 53 Bocher Die Kirchen S 15 Bocher Die Kirchen S 15 Bocher Die Kirchen S 16 Bocher Die Kirchen S 16 Bocher Die Kirchen S 16 Spille Denkmaltopographie S 222 Bocher Die Kirchen S 16 Bocher Die Kirchen S 16 Pfarrei Maria Himmelskron In dcms bistummainz de Abgerufen am 18 Februar 2019 Jorg Koch 111 Wormser Strassen von A bis Z Worms Verlag Worms 2020 ISBN 978 3 947884 24 7 S 74 Bocher Die Kirchen S 20 Bocher Die Kirchen S 20 Bocher Die Kirchen S 20 Bocher Die Kirchen S 20f 49 639147 8 330123 Koordinaten 49 38 20 9 N 8 19 48 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Himmelskron Worms amp oldid 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