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Mechthild von Sayn um 1203 um 1291 in Koln auch Mechthild von Landsberg Mechtild Mechtildis Mathilde war eine deutsche Grafin und die Ehefrau von Heinrich III von Sayn Aufgrund ihrer kirchlichen Stiftungen war sie eine bedeutende Personlichkeit im spaten Mittelalter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Urkunden 3 Verwandtschaft 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMechthild war die Tochter des Markgrafen Dietrich von Landsberg Sohn von Dedo dem Feisten und Jutta der Tochter und Erbin des Thuringischen Landgrafen Ludwig III 1 Mechthild wurde um 1200 nach anderen Quellen um 1203 geboren und heiratete um 1215 den Grafen Heinrich III von Sayn 2 In einer Urkunde der Abtei Heisterbach aus dem Jahr 1216 wird Mechthild als Ehefrau Heinrichs bezeichnet 3 Ausloser fur die Ehe waren Streitigkeiten zwischen Dietrich von Landsberg und Heinrich II von Sayn deren Territorien aneinandergrenzten Daruber hinaus gehorten die beiden im staufisch welfischen Thronstreit Ende des 12 Jahrhunderts unterschiedlichen Parteien an Dietrich Anhanger der Staufer besass die von seinen Vorfahren errichtete Burg Altenwied Heinrich II Anhanger der Welfen baute die Lowenburg Papst Innozenz III zog 1205 Erkundigungen ein ob sich der Streit durch eine Heirat zwischen Heinrich III und Mechthild beilegen lasse Die Vereinbarung muss spatestens 1207 erfolgt sein da Dietrich von Landsberg in diesem Jahr starb 1 Als Heinrich III von Sayn in der Silvesternacht des Jahres 1246 starb hinterliess er keinen mannlichen Erben Die einzige Tochter der Mechthild wurde vermutlich kurz vor oder kurz nach dem Tod Heinrichs geboren und verstarb 1 4 Heinrich hatte in der Weihnachtswoche 1246 im Beisein der Abte von Marienstatt und Heisterbach auf Burg Blankenheim sein Testament aufsetzen lassen Er verfugte wenn sein zu dem Zeitpunkt noch ungeborenes Kind uberlebe solle Mechthild Alleinerbin werden Wenn das Kind jedoch sturbe dann solle Mechthild das Recht haben bis zu ihrem Tode alle Guter zu behalten nach ihrem Tode sollten die Besitzungen an die Kinder der Schwestern Heinrichs fallen 4 5 Heinrichs Schwestern waren Adelheid in erster Ehe verheiratet mit Gottfried von Sponheim Starkenburg 1223 in zweiter Ehe seit 1225 verheiratet mit Eberhard von Eberstein 1263 und die jungere Agnes verheiratet mit Heinrich von Blieskastel 1 4 nbsp Hinweistafel zum Witwensitz Mechthilds auf der LowenburgAnders als von Heinrich testamentarisch gewollt erhoben die saynischen Anverwandten bereits kurz nach seinem Tod Anspruche auf die saynischen Besitzungen Schon am 29 August 1247 uberliess Mechthild den Sohnen ihrer Schwagerin Adelheid u a Burg und Stadt Blankenberg Burg und Flecken Hachenburg Burg Freusburg Burg Sayn die Burgen Saffenberg und Hulchrath und alle Grafschaften und Vogteien die Heinrich besessen hatte Mechthild behielt ihr eigenes thuringisches Erbe und behielt sich das Wohnrecht auf der saynischen Lowenburg im Siebengebirge vor 1 Die Burg Waldenburg und die Dorfer Drolshagen und Meinerzhagen wurden am 20 Januar 1248 an den Kolner Erzbischof Konrad von Hochstaden fur 2 000 Mark verkauft Mechthild verblieben vorerst die Burgen Altenwied Neuerburg Rennenberg und Windeck sowie die Dorfer Rosbach Linz Leubsdorf Neustadt Asbach Winden Windhagen Gielsdorf Sechtem Nieder und Oberbreitbach und im Streubesitz verschiedener Weinbergs und Grundbesitz am Rhein und an der Mosel 6 Am 1 Mai 1250 schloss Mechthild auf der Neuerburg mit dem Kolner Kurfursten Konrad von Hochstaden einen Vertrag dem zufolge gegen eine einmalige Zahlung von 600 Mark und eine jahrliche Zahlung von 170 Mark der gesamte Besitzkomplex um die Burgen Altenwied Neuerburg Rennenberg und Windeck nach ihrem Tod an das Erzstift Koln falle 6 Die Neuerburg und das Kirchspiel Breitbach standen unter dem Vorbehalt der lebenslangen Nutzung Am 2 Marz 1261 erneuerte der Nachfolger Konrads Erzbischof Engelbert I den Vertrag der 1263 von Papst Urban IV bestatigt wurde 4 Mechthild lebte noch einige Jahre auf der Neuerburg und siedelte spater nach Koln wo sie im Kloster Sion eine Wohnung besass 1283 verfugte sie in ihrem Testament dass nach ihrem Tod ihre Besitztumer endgultig dem Erzstift ubereignet wurden Das Todesdatum ist unbekannt nach einer unbestatigten Interpretation eines Grabsteins in Koln hat sie moglicherweise bis 1291 gelebt 1 Urkunden BearbeitenDie wichtigsten Stiftungen und Schenkungen die Mechthild zusammen mit ihrem Mann tatigte waren 1 1215 grundeten sie den Saynischen Hof in Koln aus dem spater das Kloster Sion entstand 1222 schenkten sie dem Abtei Marienstatt die Klosterstatte im Nistertal und Guter zum Unterhalt 1231 Grundung des Klosters Seligenthal bei Siegburg 1235 stifteten sie das Kloster Drolshagen zahlreiche kleinere Schenkungen u a an das Kloster Heisterbach wo Mechthilds Mutter Jutta beerdigt wurde Die Urkunden Mechthilds waren oft in deutscher Sprache abgefasst was im 13 Jahrhundert eine Ausnahme darstellte 6 Auszug aus der am 2 Marz 1261 gefertigten Urkunde des Kolner Erzbischofs Engelbert II in der die Schenkung der Grafin Mechthild und deren Vertrag mit der kolnischen Kirche bestatigt werden 7 Wir Engelbreht van der Gnaeden Goddis gekorin zo Erchebisscoue ze Colne inde Erchecancelere in Ytalien Allen di disen Brief sient Heil in unseme Herin Gode Wir willen dat kundich si want de edele vrowe unse mune Metholt de wilne Grieuinne was ze Seyne in ire burg Wiede inde dise dorp inde kirspele Lynse Winthain Nuestat Aspach inde Roispe mit alle deme dat zv den Dorpen inde den Kirspelen gehorich is dat gelegin is an der siden des Rynes da de burg Wiede ane steit inde och alle di man inde dinstman houislude inde waszinsige Lude of welchis rehtis si sin din gienen uzbescheiden di se zu irme urbore inde dienste zu irme liue behalden wilt der namen hir beniedene gescrieuen sint mit underscheide alse hir na bescrieuen is durch Lieue durch truwe inde umbe gnade uns inde unseme Gestithe lezit ingain Dar umbe so geiue wir ire allir iargelichis also lange al si geleuit vunftehalf hundert marc Colchir penninge zwelf Schillinge vur de marc gezalt Schenkungen und Stiftungen der Witwe Mechthild 1 1247 Grundung des Klosters Zissendorf bei Hennef 1247 Grundung des Klosters Herchen bei Windeck 1254 Stiftung des Hospitals beim Kloster HeisterbachVerwandtschaft BearbeitenMechthilds Mutter Jutta von Thuringen war eine direkte Kusine von Elisabeths Mann dem Landgrafen Ludwig IV 2 Literatur BearbeitenThomas Bohn Grafin Mechthild von Sayn 1200 03 1285 Eine Studie zur rheinischen Geschichte und Kultur Bohlau Koln u a 2002 ISBN 3 412 10901 0 Rheinisches Archiv 140 Zugleich Trier Univ Diss 1996 Weblinks BearbeitenMechthild von Sayn PDF 284 kB bei hermann joseph loehr deEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Hellmuth Gensicke Landesgeschichte des Westerwaldes 3 Auflage Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1999 Seiten 134 266 268 ISBN 3 922244 80 7 a b Friedrich Wilhelm Bautz Elisabeth von Thuringen In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 1498 1500 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Absatz Textanmerkungen Fr Ritter Bonn Beitrage zu seiner Geschichte und seinen Denkmalern 1868 Seite 8 a b c d Albert Hardt Im Land der Neuerburg an der Wied Verbandsgemeinde Waldbreitbach Hrsg 2 Auflage 1988 Seite 55 ff Jakob Hubert Schutz Rengsdorf und seine Umgebung in historischer Beleuchtung Coln Nippes Patt 1918 Seite 119 ff a b c Thomas Bohn Grafin Mechthild von Sayn 1200 03 1285 eine Studie zur rheinischen Geschichte und Kultur Bohlau Verlag Koln Weimar 2002 Seiten 169 202 207 381 ISBN 3 412 10901 0 Ludwig Franz Hoefer Auswahl der altesten Urkunden deutscher Sprache im Konigl Geheimen Staats und Kabinets Archiv zu Berlin Perthes 1835 Seite 12Normdaten Person GND 139593462 lobid OGND AKS LCCN no2002078562 VIAF 43971527 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mechthild von SaynALTERNATIVNAMEN Mechthild von Landsberg Mechtild Mechtildis MathildeKURZBESCHREIBUNG Grafin von SaynGEBURTSDATUM um 1203STERBEDATUM um 1285STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mechthild von Sayn amp oldid 220366051