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Das Stammlager VI A kurz Stalag VI A war ein Stammlager fur Kriegsgefangene in Hemer Westfalen Es bestand von 1939 bis 1945 auf dem Gebiet das anschliessend von der Blucher Kaserne in Anspruch genommen wurde Es war eines der grossten Kriegsgefangenenlager im Dritten Reich und galt als Sterbelager vor allem fur sowjetische Kriegsgefangene Ein Grossteil der Gefangenen die Zwangsarbeit im Ruhrbergbau verrichteten waren in Hemer registriert Das Lager wurde im Herbst 1939 eingerichtet und am 13 April 1945 von der US Armee befreit Nach Kriegsende nutzten die Alliierten das Gelande als Internierungslager Camp Roosevelt Von 1946 bis 1955 war das Lager Standort der belgischen Besatzungsmacht bis die Bundeswehr es 1956 bezog Ein Denkmal und ein Geschichtsraum erinnern an das ehemalige Kriegsgefangenenlager Modell des Stammlagers VI A Stand 1945 Mauerwerk rot Holzbaracken braun Zelte weissInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Einrichtung des Lagers 1 2 Das Stalag VI A im Zweiten Weltkrieg 1 3 Die Ubergabe des Stammlagers 1 4 Die Tage nach der Befreiung 1 5 Die Nachkriegszeit 2 Lagerbeschreibung 3 Leben im Lager 3 1 Westliche Gefangene 3 2 Sowjetische Gefangene 3 3 Sonstige slawische Gefangene 3 4 Italienische Internierte 3 5 Arbeitseinsatz 3 6 Lagerpersonal 4 Kriegsfriedhofe 4 1 Kriegsgraberstatte Duloh 4 2 Kriegsfriedhof Hocklingser Weg 4 3 Weitere Grabstatten 5 Verhalten der Bevolkerung 6 Gedenken in der Nachkriegszeit 6 1 Jubergkreuz 6 2 Mahnmal 6 3 Geschichtsraum 6 4 Friedensbaum 7 Rezeption 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte und Einrichtung des Lagers Bearbeiten Das Kriegsgefangenen Mannschaftsstammlager Stalag VI A in Hemer war das erste seiner Art im Wehrkreis VI Munster Der Komplex am Juberg war ursprunglich fur eine Panzerkaserne vorgesehen Da die Militarfuhrung die Anzahl der Kriegsgefangenen unterschatzt hatte mussten kurzfristig neue Unterbringungsorte gefunden werden Im September 1939 wurde Hemer als Standort fur das Stalag VI A ausgewahlt Fur die ersten polnischen Kriegsgefangenen wurden wenig spater als Ubergangslosung grosse Zelte vom Nurnberger Reichsparteitag auf einem Sportplatz in der Nahe der Kasernengebaude aufgestellt da sich die Gebaude noch im Rohbau befanden Die Gefangenen bezogen im Oktober und November 1939 die immer noch nicht fertig ausgestatteten Steingebaude und einige zusatzlich aufgestellte Baracken Dreistockige Pritschen wurden erst nach einigen weiteren Wochen angeschafft Die sanitaren Anlagen waren von Beginn an in schlechtem Zustand so dass sich schnell Krankheiten ausbreiteten Die Verwaltung nahm im Herbst 1939 ihre Arbeit auf und legte fur jeden Gefangenen eine Akte an Die Gefangenen mussten eine nummerierte Erkennungsmarke tragen und waren in den ersten Monaten vor allem in der Land und Forstwirtschaft eingesetzt Das Stalag VI A im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Im Stalag VI A registrierte Kriegsgefangene Westgefangene Rot v a Franzosen und Belgier aber auch Briten Sowjets Grun sonstige Slawen Blau Polen und Jugoslawen Italiener Turkis Im Stalag VI A waren bis Mitte 1942 30 000 Kriegsgefangene registriert Bis zum Sommer 1943 stieg die Zahl auf 55 000 zwischen Dezember 1943 und Befreiung im April 1945 lag sie bei 100 000 Die polnischen Gefangenen waren in den ersten Monaten Ende 1939 in der Mehrheit im Herbst 1940 lag ihre Zahl dann noch bei rund 2 600 Vergleichsweise hoch war zu diesem Zeitpunkt die Anzahl franzosischer Gefangener mit etwa 23 500 Briten wurden nach ihrer Gefangennahme schnell in andere Lager verlegt Seit dem Juni 1941 waren auch Serben in Hemer untergebracht Im Oktober 1941 wurden die ersten sowjetischen Gefangenen registriert deren Zahl sich bis zum Juni 1942 relativ konstant um 2 500 bewegte bis zum Ende des Jahres stieg sie auf 47 000 Polen und Serben wurden gleichzeitig zum grossten Teil an andere Lager ubergeben Stalag VI A entwickelte sich damit zum reinen Russenlager Die meisten Sowjets wurden im Steinkohle Bergbau im nahen Ruhrgebiet eingesetzt das Lager wurde im November 1942 in ein Sonder Mannschaftsstammlager fur den Ruhrbergbau umgewandelt Zuvor waren die Gefangenen zum Arbeitseinsatz im sudlichen Teil des Regierungsbezirks Arnsberg verteilt Im Herbst 1944 gehorten fast 100 000 sowjetische Gefangene zum Zustandigkeitsbereich des Stalags VI A Seit Herbst 1943 waren auch Italiener in Hemer registriert Ende 1944 kamen einige Rumanen dazu Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden mehr als 200 000 Gefangene durch das Lager geschleust Vor allem seit November 1943 war die Kapazitat der Gebaude bei weitem uberschritten Etwa 10 000 Gefangene waren zu diesem Zeitpunkt im Stalag Komplex untergebracht In den letzten Wochen vor der Befreiung des Lagers lag die Zahl bei 23 000 Insassen 1 Die Ubergabe des Stammlagers Bearbeiten Nach der Schliessung des Ruhrkessels am 1 April 1945 wurde das Lager von fuhrenden SS und Gestapo Offizieren verstarkt als Ruckzugsort genutzt Bereits am 10 Marz war die Funkstelle des SS Oberabschnitts West dorthin verlegt worden Unter anderen setzte sich Karl Gutenberger General der Waffen SS nach Hemer ab Wegen des dortigen Lazaretts wurden keine Luftangriffe der Alliierten befurchtet In der heutigen Wulfertschule richtete die Gestapo aus Horde Anfang April ihre neue Leitstelle ein Am 11 April totete sie acht Fremdarbeiter in Hemer nachdem sie bereits in Dortmund Hagen Iserlohn und Ludenscheid insgesamt rund 300 Menschen umgebracht hatten Wenige Stunden spater geriet Hemer unter US amerikanisches Artilleriefeuer daraufhin flohen Gestapo und SS Manner in Zivilkleidung und tauchten mit gefalschten Passen unter Nach der Sprengung des Ruhrkessels konzentrierten sich die deutschen Truppen aus dem ostlichen Bereich im Iserlohner und Hemeraner Raum Generalleutnant Fritz Bayerlein bereitete eine friedliche Ubergabe des Lagers vor und befahl seinen Truppen die unter Munitionsmangel litten und demoralisiert waren auf weitere Kampfhandlungen zu verzichten Die Verhandlungen zur Ubergabe des Lagers fuhrte Hauptmann Edmund Weller Eine amerikanische Kampfgruppe der 7th Armored Division erreichte am 13 April 1945 nach einem uberraschenden Vorstoss den Deilinghofener Flugplatz in der Nahe des Stalags VI A 2 Weller fuhr vermutlich nach Rucksprache mit dem Lagerkommandanten Wussow zu den Amerikanern um ihnen die Situation zu schildern Er ausserte die Befurchtung der Lagerleitung die Kontrolle uber die Gefangenen zu verlieren Mit zwei amerikanischen Offizieren fuhr Hauptmann Weller ins Stalag und ubergab es den Amerikanern Gleichzeitig hatte Hauptmann Albert Ernst eine friedliche Ubergabe der Stadt Hemer erreicht 3 Die amerikanischen Soldaten fanden 22 000 Gefangene vor vorwiegend Russen davon waren 9 000 lazarettreif krank In den Kellern wurden 200 Leichen gefunden die in der Hektik der letzten Kriegstage nicht mehr beerdigt worden waren Vor der Befreiung waren etwa 100 Gefangene pro Tag an Epidemien und Unterernahrung gestorben Insgesamt kamen im Stalag Hemer mindestens 23 470 Kriegsgefangene um 4 Die Tage nach der Befreiung Bearbeiten Nach der Ubergabe sahen es die US Truppen als ihre Aufgabe an die Inhaftierten zu versorgen Plunderungen und Ubergriffe zu verhindern und eine geordnete Ruckfuhrung vorzubereiten Einigen gelang trotz der Bewachung die Flucht durch ein Loch im Zaun das durch den Beschuss entstanden war Mit Gewalt und der Zusage von Verpflegung gelang es die meisten zuruckzuholen Im Lager kam es zu Plunderungen in der Kuche Dabei wurden grosse Mengen verschimmelter Brote gefunden was die Unruhe weiter verstarkte Die Amerikaner kummerten sich schnell um die medizinische Versorgung der Lagerinsassen in neu errichteten Zelten Als das Lager ab dem 15 April nicht mehr so streng bewacht wurde stromten viele Gefangene in die Stadt und es kam vermehrt zu Plunderungen Wenige Tage spater holten gefangene Offiziere gemeinsam mit der US Militarpolizei die Ausgebrochenen wieder zuruck danach wurde die Bewachung wieder verscharft Bis Juli kam es dennoch vereinzelt zu Plunderungen in Hemer vor allem durch italienische Gefangene Einige versuchten Angehorige der sowjetischen Lagerpolizei zu lynchen Die US Truppen verbesserten die hygienischen Zustande und verteilten die Gefangenen auf mehr Raumlichkeiten Das Tbc Lager wurde kontrolliert niedergebrannt Kranke Gefangene wurden in das Standortlazarett heutige Lungenklinik Hemer die heutige Paracelsus Klinik Hemer sowie in Baracken im heutigen Friedenspark verlegt Ende April begann die Ruckfuhrung der ersten Gefangenen aus dem Westen in ihre Heimatlander 5 Bei den sowjetischen Internierten gestaltete sich die Ruckfuhrung schwieriger so waren noch im Juni 7 000 von ihnen in Hemer untergebracht Das ehemalige Stammlager war inzwischen in Camp Roosevelt umbenannt worden Im August verliessen schliesslich die meisten der sogenannten Displaced Persons das Lager 6 Die Nachkriegszeit Bearbeiten Ein halbes Jahr nach der Befreiung errichteten die britischen Truppen auf dem ehemaligen Stalag Gelande ein Internierungslager Das Hemeraner Camp Roosevelt war das siebte sogenannte Civil Internment Camp CIC in der britischen Besatzungszone Im Juni 1945 hatten die US Amerikaner mit dem Abzug ihrer Truppen aus dem Hemeraner Raum begonnen die britische Armee ubernahm im August die Aufsicht uber das Lager Nach Reparaturen an den Gebauden und Einrichtungen wurde im November das Internierungslager in Betrieb genommen Datum InternierteDezember 1945 2448Januar 1946 2115Februar 1946 2469 Datum InternierteMarz 1946 3330April 1946 3176Mai 1946 2793 Datum InternierteJuni 1946 3627Juli 1946 3548August 1946 3366Eine besondere Einrichtung war das Sonderlager fur Kriegsverbrecher in dem im August 1946 650 Internierte untergebracht waren Es gehorte zu den kleineren Internierungslagern im britischen Bereich mit einem hohen Anteil ranghoher Kriegsverbrecher Ein Grund dafur war die Beschaffenheit des Lagers unter anderem mit einer Zentralheizung und gut ausgestatteten Sanitareinrichtungen 7 8 Die Internierten und ihre Bewacher organisierten kulturelle und religiose Veranstaltungen Im September 1946 wurde das Camp Roosevelt aufgelost und die Internierten in das Lager Eselheide verlegt das wahrend des Krieges als Stammlager VI K 326 genutzt worden war nbsp Blucher Kaserne 2006Danach ubernahmen im Herbst 1946 belgische Truppen das Lagergelande und nannten es Casernes Ardennes Dort waren zwei Jagerbataillone stationiert die Familienangehorigen wurden in 72 beschlagnahmten Wohnhausern untergebracht Am 22 und 28 November 1955 zogen die Belgier wieder ab so dass die Gebaude wieder ihren Eigentumern zur Verfugung standen 8 Am 23 Juli 1956 wurde Hemer Garnison der Bundeswehr die das Lager als Panzerkaserne nutzte und 1964 in Blucher Kaserne umbenannte 8 Im Jahr 2007 gab das Verteidigungsministerium den Standort Hemer auf und schloss die Kaserne Auf dem Gelande fand im Jahr 2010 die Landesgartenschau Hemer unter dem Motto Zauber der Verwandlung statt die uber eine Million Besucher zahlte 9 Seit 2011 tragt das Gelande die Bezeichnung Sauerlandpark Hemer Lagerbeschreibung Bearbeiten nbsp Aufbau des Stalags VI ADurch die Rohbauten der geplanten Kaserne war das Stammlager VI A anfangs besser ausgestattet als viele andere Lager in denen die Kriegsgefangenen in Baracken und Erdhohlen untergebracht wurden Nach dem Uberfall auf Polen erwies sich das Lager als zu klein und wurde um 36 Baracken ein Vorlager und eine Tuberkuloseeinrichtung erweitert Umgeben war das Stalag von sechs Wachturmen aus Holz auf denen Soldaten ausgestattet mit Maschinengewehren Telefonen und Scheinwerfern eingesetzt waren Das Stalag war von einem zweifachen Zaun aus gut drei Meter hohen Holzpfahlen begrenzt Im zwei Meter breiten Zwischenraum war Stacheldraht gelegt Zur Innenseite des Lagers hin stand ein weiterer 1 50 Meter hoher Zaun 10 Das Lager bestand aus acht Blockbauten und einigen weiteren Gebauden und Baracken Die ersten beiden Blocke am Lagereingang mit den Kommandanten dem Postdienst der Verwaltung und einer Zweigstelle des Landesarbeitsamts waren vom ubrigen Gelande durch Stacheldraht abgetrennt In diesen Gebauden waren auch Zellen fur amerikanische Flugzeugbesatzungen untergebracht Ein Luftschutzkeller und die zentrale Heizungsanlage fur das gesamte Lager befanden sich in den Untergeschossen 10 nbsp Der Block 5 wurde zu Bundeswehr Zeiten als Mannschaftsheim genutztDer dritte Block wurde als Handwerkerblock bezeichnet da sie eine Tischlerei eine Schneiderei eine Schusterei und die Unterkunfte der dort arbeitenden Kriegsgefangenen aus den Nachbarlandern Deutschlands enthielten Block 4 war in Unterkunfte fur Sowjets und Italiener aufgeteilt In Block 5 lagen die Totenraume fur verstorbene Kriegsgefangene die von dort aus auf die Friedhofe uberfuhrt wurden In den ubrigen Raumen waren Operationssale eingerichtet in denen sowjetische Chirurgen die Gefangenen versorgten und auch operierten Auf der anderen Seite des spateren Bundeswehr Exerzierplatzes befand sich Block 6 mit einer Krankenabteilung und Unterkunften fur Franzosen Polen und Belgier Block 7 am nordostlichen Rand des Lagers enthielt die Krankenstation fur sowjetische Gefangene die dort von deutschen und russischen Arzten betreut wurden Die Abteilung fur Innere Medizin wurde in den Block 8 verlagert in dem auch ein Gefangnis untergebracht war 10 Am spateren Exerzierplatz befand sich die zentrale Lagerkuche wo sich die Gefangenen die Mahlzeiten abholten Fur den strengen Arrest wurden sudlich der Blocke 32 Einzelzellen eingerichtet Durch einen Stacheldraht war das Gebaude von den benachbarten Krankenstationen fur Italiener Franzosen Belgier und Polen und der Zahnstation abgetrennt Im Sudwesten des Lagers befand sich ein Baracken Vorlager in dem neue Gefangene aufgenommen und nach der Entlausung je nach Gesundheitszustand in andere Stationen weitergeleitet wurden Im Tuberkulose Lager im Sudosten standen sechs Baracken fur Schwerkranke Das Lager war streng vom ubrigen Gelande abgetrennt und wurde wegen der Ansteckungsgefahr nur vom auslandischen Personal betreten Im Nordosten des Lagergelandes befanden sich weitere Baracken fur Kriegsgefangene die zum Arbeitseinsatz abgestellt waren 10 Leben im Lager BearbeitenWestliche Gefangene Bearbeiten In den ersten Jahren seines Bestehens bildeten Franzosen den Grossteil der Gefangenen im Stalag VI A Direkt von der Westfront wurden sie nach Hemer verlegt wo sie als erstes ihre militarische Ausrustung abgeben mussten Die Hemeraner Zivilbevolkerung reagierte mit Hass auf die Ankunft der ersten Gefangenen Gefangenentransporte wurden von einigen Deutschen bespuckt und mit Steinen beworfen Dunkelhautige Gefangene aus den franzosischen Kolonien in Afrika wurden zur Attraktion fur Schaulustige 11 Seit dem Winter 1940 wurden die Bedingungen fur die franzosischen und belgischen Gefangenen besser So wurde die Nahrung von ungewohntem Schwarzbrot auf Lieferungen aus der Heimat umgestellt Durch Verlegungen in auswartige Arbeitskommandolager wurde auch der Platzmangel beseitigt Im Lager wurden kulturelle Veranstaltungen organisiert und franzosische Arzte behandelten gemeinsam mit deutschen Kollegen die Gefangenen 12 Sowohl Belgier als auch Franzosen bestimmten seit dem Fruhling 1941 jeweils einen Vertrauensmann der Kontakt mit den Lager Kommandanten hielt Sie organisierten unter anderem die Ruckfuhrung arbeitsunfahiger Gefangener in ihre Heimat Arbeitsfahige Westgefangene wurden entweder in der Landwirtschaft oder als Facharbeiter in der Industrie eingesetzt und meist gut behandelt 13 Sowjetische Gefangene Bearbeiten Sowjetische Kriegsgefangene waren seit dem September 1941 im Stalag VI A inhaftiert Fur den Umgang mit ihnen galten besondere Vorschriften was damit begrundet wurde dass die Sowjetunion unter Josef Stalin weder die Haager Landkriegsordnung noch die Genfer Konventionen unterzeichnet hatte Aus dem Stalag wurden sie vor allem in Arbeitskommandolager des Ruhrbergbaus verlegt Entgegen den Bestimmungen der Genfer Konventionen wurden die Gefangenen teilweise jedoch auch zur Arbeit in der Rustungsindustrie eingesetzt 14 Menge und Qualitat der Nahrung waren geringer als fur die anderen Nationalitaten da Sowjets nicht vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz versorgt wurden So erhielten sie keine Schlafdecken und es gab fur sie nur wenige Medikamente Trotz Verbots waren die meisten sowjetischen Gefangenen uber den Kriegsverlauf genau informiert Viele sahen darin die Motivation um Anwerbungsversuchen der Deutschen zu widerstehen 15 Sonstige slawische Gefangene Bearbeiten Im September 1939 gelangten die ersten polnischen Gefangenen in das Stalag VI A Nachdem sie anfangs als minderwertige Menschen behandelt worden waren naherten sich in den folgenden Jahren die Bedingungen denen der Westgefangenen an Seit 1940 bestand die Erlaubnis zur Durchfuhrung kultureller Veranstaltungen zu Beginn des Jahres 1942 erhielten sie erstmals Pakete des Roten Kreuzes Beim Arbeitseinsatz war die Behandlung der polnischen Gefangenen sehr unterschiedlich In landwirtschaftlichen Betrieben wurden sie teilweise gut eingegliedert am Anfang wurde aber auch von Ausgrenzung Hunger und Tod berichtet Im Lager bildete sich 1944 eine polnische Widerstandsgruppe die von einem bevorstehenden Aufstand in Polen erfahren hatte Daraufhin kam es im April 1944 zu 31 Verhaftungen Die Widerstandler wurden ins KZ Buchenwald verlegt und kamen dort ums Leben 13 Die serbischen Gefangenen wurden ahnlich behandelt wie die Polen Von Sommer 1941 bis Dezember 1942 waren mehr als 1000 Sudosteuropaer im Stalag VI A inhaftiert die von einem orthodoxen Pfarrer betreut wurden Kulturelle oder sportliche Betreuung fand so gut wie nicht statt Im Zuge der Umwandlung des Stalags in ein Russenlager wurden die meisten Serben verlegt 13 Italienische Internierte Bearbeiten Nach dem Sturz Mussolinis wurden die italienischen Truppen die sich nicht Deutschland anschlossen durch die Wehrmacht entwaffnet Rund 650 000 italienische Soldaten gerieten in deutsche Kriegsgefangenschaft ein Teil von ihnen wurde noch im Herbst 1943 ins Stalag VI A verlegt Seit dem September 1943 wurden Italiener nicht mehr als Kriegsgefangene sondern als Militarinternierte eingestuft wodurch sich die Lebensbedingungen jedoch nicht anderten Ahnlich wie die Sowjets wurden die meisten Italiener in der Rustungsindustrie oder im Ruhrbergbau eingesetzt Der Umgang mit den italienischen Internierten war meist ebenso menschenverachtend wie der mit sowjetischen Gefangenen da viele deutsche Soldaten sie als Verrater betrachteten Dennoch hatten Abwerbungsversuche der Wehrmacht bis Februar 1944 nur geringen Erfolg Im Sommer 1944 wurden die Internierten zu Zivilisten erklart damit sie unter verbesserten Lebensbedingungen eine hohere Arbeitsproduktivitat erzielten Die Zahl der italienischen Gefangenen im Stalag VI A verringerte sich von 14 786 im Juli auf 1 032 im Oktober Einige italienische Soldaten in erster Linie Offiziere verweigerten die Zustimmung zur Statusanderung Daraufhin wurden einige Widerstandler aus dem Stalag VI A in ein Straflager verlegt Rund 200 Internierte waren im Hemeraner Stalag an Uberanstrengung und mangelhafter Ernahrung gestorben 16 Arbeitseinsatz Bearbeiten Ein Grossteil der Stalag Insassen wurde zwangsweise in der Industrie im Bergbau und in der Landwirtschaft in der Umgebung Hemers eingesetzt Die Kriegsgefangenen waren zum Teil in zum Stalag gehorenden Arbeitskommandolagern untergebracht Solche Lager wurden bis 1942 im gesamten Gebiet des spateren Nordrhein Westfalens eingerichtet so in Munster Bochum Euskirchen Minden Paderborn und Warburg 17 Noch 1939 hatten die Lagerkommandeure beschlossen die Gefangenen in Arbeitskommandos uberwiegend in der Landwirtschaft unterzubringen Die Arbeitgeber schlossen unter Vermittlung der Arbeitsamter Vertrage mit dem Stalag Im Dezember 1939 waren 497 Gefangene im Kreis Iserlohn eingesetzt wovon mit Ausnahme von funf Kommandos alle landwirtschaftlich beschaftigt waren Im weiteren Kriegsverlauf nahm die Bedeutung des Arbeitseinsatzes in der Industrie zu Grosse Unternehmen wie das Sundwiger Messingwerk und Berkenhoff amp Paschedag richteten eigene Arbeitslager ein kleinere Betriebe schlossen sich zu diesem Zweck zusammen 1945 waren 7 Belgier 340 Franzosen 26 Polen 68 Sowjets 25 Jugoslawen und 18 Gefangene unbekannter Nationalitat allein in Hemer tatig Die Gefangenen wurden meist korrekt behandelt und versorgt 18 Ab Herbst 1942 konzentrierte sich die Zwangsarbeit der sowjetischen Kriegsgefangenen auf Bergbaueinsatze in Aussenlagern im Ruhrgebiet Die Bezirksgruppe Steinkohlenbergbau Ruhr verfugte dass alle arbeitsfahigen sowjetischen Kriegsgefangenen in Hemer registriert und dann in die Zechen geschickt werden sollten Nur dauernd unbrauchbare Kriegsgefangene blieben im Stalag VI A das dadurch den Charakter eines Sterbelagers erhielt 19 20 Das Stalag VI A erhielt die Funktion eines Sonder Mannschaftsstammlagers fur den Kohlebergbau im Wehrkreis VI 21 Damit war das Hemeraner Lager nur noch fur Kriegsgefangene zustandig die ihren Arbeitseinsatz im Ruhrbergbau ableisteten Die Gefangenen wurden im Stammlager VI K 326 registriert und nach Hemer weitergeleitet Nach einigen Tagen oder Wochen wurden sie in Arbeitslager im Ruhrgebiet verlegt Die Arbeit in den Zechen galt als hartester Arbeitseinsatz in deutscher Kriegsgefangenschaft Bei sowjetischen und italienischen Gefangenen war die Todesrate besonders hoch Nach der Niederlage in der Schlacht von Stalingrad verbesserten sich die Arbeitsbedingungen fur die Sowjets ein wenig weil fortan keine neuen Kriegsgefangenen aufgenommen wurden Dennoch bestimmte die Rassenideologie bis Kriegsende das Verhalten gegenuber den Gefangenen Lagerpersonal Bearbeiten Kommandanten des Stalag VI A Rang Name AmtszeitMajor z V Hubert Naendrup Oktober 1939 Dezember 1940Major z V Hermann Leonhard Dezember 1940 Juli 1941Oberst Viktor von Tschirnhaus Juli 1941 Juni 1942Oberstleutnant z V Theodor von Wussow Juni 1942 April 1945Uber die Zahl der Wehrmachtsangehorigen im Stalag VI A gibt es unterschiedliche Angaben Wahrend eine amtliche Angabe aus dem Jahr 1944 von 233 spricht nennt ein Zeitzeuge 556 Personen 22 Das Sanitatspersonal bestand 1943 fur etwa 54 000 Gefangene aus 28 Mitarbeitern Ein Teil des Lagerpersonals verhielt sich menschenverachtend gegenuber den Gefangenen Einige Mitglieder des Wachpersonals bedienten sich an den Essensrationen der Gefangenen und benutzten ihre Schusswaffen bei Ungehorsam Personal das den Gefangenen Brot zusteckte musste mit disziplinarischen Massnahmen rechnen 22 Hauptmann Edmund Weller war den Gefangenen freundlich gesinnt Innerhalb des Lagers verzichtete er als einziger deutscher Soldat auf das Tragen einer Waffe 23 Als er von Gewaltmassnahmen des Personals gegen italienische Internierte erfuhr erreichte er dass die Lagerleitung die Wachmannschaften zu einem weniger harten Umgang ermahnte 22 Vor der Befreiung des Lagers nahm er Verhandlungen mit der heranruckenden US Armee auf um einen Beschuss des Stalag zu verhindern und die Ubergabe sicherzustellen Kriegsfriedhofe Bearbeiten nbsp Einzelgraber an der Kriegsgraberstatte DulohDie verstorbenen Kriegsgefangenen wurden auf funf verschiedenen Friedhofen in Hemer beerdigt Insgesamt starben etwa 23 900 Kriegsgefangene wahrend ihres Aufenthalts im Stalag VI A davon waren rund 23 500 Sowjets In diesen Zahlen sind die Gefangenen die wahrend eines Arbeitseinsatzes ums Leben kamen nicht enthalten 24 In der Nachkriegszeit wurden die Leichen aus drei Ehrenfeldern umgebettet und die Grabstatten aufgelost an den anderen beiden Statten bestehen Ehrenmale Kriegsgraberstatte Duloh Bearbeiten Die Kriegsgraberstatte auf dem Duloh wurde im Fruhjahr 1943 angelegt nachdem die Stadt Hemer der Wehrmacht das Gelande fur 400 Reichsmark uberschrieben hatte Das Gebiet lag in einer militarischen Sperrzone zwischen einem Munitionsdepot und der Standortschiessanlage der Seydlitz Kaserne in Iserlohn so dass auch der Friedhof mit einem zwei Meter hohen Zaun umgeben war Um die Leichen zum Friedhof am anderen Ende der Stadt zu transportieren wurden sie zwischen zwei Bogen Olpapier gelegt und dann per Totenwagen weggefahren In den letzten Kriegsmonaten stand dem Lager kein Olpapier mehr zur Verfugung so dass die nackten Leichen hullenlos auf den Wagen geworfen wurden Am Friedhof beforderten Pferdefuhrwerke die Leichen in die Massengraber die eine Breite von 3 Metern und eine Tiefe von 2 5 Metern aufwiesen Dort wurden die Kriegsgefangenen in vier ubereinanderliegenden Reihen beerdigt bevor das Gelande wieder planiert wurde Die Arbeiten vor und nach der Bestattung erledigten sowjetische Kriegsgefangene die in einer Hutte auf dem Gelande untergebracht waren nbsp Gedenkstatte auf dem DulohInsgesamt wurden wahrend des Zweiten Weltkriegs 19 979 ehemalige Kriegsgefangene auf dem 6 728 Quadratmeter grossen Duloh Friedhof in Massengrabern beigesetzt Durch Umbettungen und Uberfuhrungen vergrosserte sich die Zahl in den folgenden Jahren auf 20 470 22 Einzelgraber wurden grosstenteils fur die nach der Befreiung Verstorbenen eingerichtet Nach Kriegsende entwarf ein sowjetischer Kunstler ein Denkmal das am 9 Oktober 1945 von sowjetischen und britischen Militars sowie dem Hemeraner Burgermeister Josef Kleffner eingeweiht wurde Das Mahnmal ist sechs Meter hoch und aus Anrochter Stein gefertigt Es zeigt drei ausgezehrte Kriegsgefangene beim Arbeitseinsatz an der Spitze befindet sich ein Sowjetstern 1966 und 1987 wurde das Denkmal restauriert und mit deutschen Ubersetzungen der russischen Inschriften erganzt 25 Kriegsfriedhof Hocklingser Weg Bearbeiten nbsp Kriegsfriedhof Hocklingser WegIm Januar 1942 pachtete die Stadt Hemer ein Friedhofsareal fur die Bestattung sowjetischer Kriegsgefangener das vorher Teil des evangelischen Friedhofs der Stadt war Auch zum Hocklingser Weg wurden die Leichen in Olpapier gehullt auf Leichenwagen transportiert und in der Nahe der Strasse und der Bahnstrecke Hemer Menden in Massengrabern beerdigt Bis zur Errichtung des Friedhofs am Duloh waren am Hocklingser Weg 16 Massengraber fur insgesamt rund 3000 Verstorbene angelegt worden Nach dem Marz 1943 fanden dort allerdings nur noch wenige Bestattungen statt Das Gelande wurde 1949 eingeebnet und umgestaltet am 26 November 1967 wurde ein provisorischer Gedenkstein durch ein Denkmal mit der Inschrift Hier ruhen 3000 sowjetische Burger die in den Jahren 1941 1945 fern ihrer Heimat starben ersetzt Das Gelande ist knapp 3000 Quadratmeter gross und wurde 1975 mit einigen Birken bepflanzt 26 Weitere Grabstatten Bearbeiten Am 4 Oktober 1939 als es zum ersten Todesfall im Lager gekommen war beschloss der Hemeraner Burgermeister Wilhelm Langemann einen Teil des Waldfriedhofs in Sundwig der Wehrmacht fur verstorbene polnische Kriegsgefangene zur Verfugung zu stellen In den folgenden Jahren wurden dort 332 Kriegsgefangene unterschiedlicher Nationen in Holzsargen bestattet Die Bestattung erfolgte fur die Westgefangenen in wurdevollerem Rahmen so war ein Geistlicher anwesend und fur jeden Verstorbenen wurde ein Kreuz mit seinem Namen aufgestellt 1942 kam eine Stele eines franzosischen Bildhauers aus dem Lager hinzu 1947 und 1956 wurden Verstorbene in ihre Heimatlander und in zentrale Friedhofsanlagen uberfuhrt Osteuropaer Italiener und Verstorbene unbekannter Nation wurden auf den Duloh transportiert die Anlage in Sundwig wurde 1956 aufgelost Die Stele steht seitdem ebenfalls am Duloh 27 Nach der Ubergabe des Lagers hoben die amerikanischen Soldaten auf einem Feld nordwestlich des Gelandes ein neues Massengrab aus um die 253 verstorbenen Kriegsgefangenen aus dem uberfullten Totenkeller bestatten zu konnen Sie legten ein 50 Meter langes und 6 Meter breites Feld an wo auch ein Denkmal errichtet wurde Im Folgejahr wurden die Leichen auf den Duloh uberfuhrt das Massengrab am Haseloh wurde im Dezember 1946 aufgelost Heute ist es uberbaut 28 Am Duloh befand sich neben dem sowjetischen auch ein italienischer Friedhof auf dem 1945 die ersten Italiener bestattet wurden 1949 umfasste das Areal 206 Graber Im Juli 1957 wurden die sterblichen Uberreste von 182 ehemaligen Soldaten nach Italien uberfuhrt Der Friedhof wurde aufgelost 29 Verhalten der Bevolkerung BearbeitenViele Hemeraner verhielten sich gegenuber dem Stammlager neutral und passiv Einige behandelten die Gefangenen wie besiegte Feinde und begegneten ihnen mit Hass wahrend andere versuchten ihnen zu helfen Besonders wahrend des Arbeitseinsatzes war die Hilfsbereitschaft der Bevolkerung gross Aus Angst denunziert zu werden mussten Verpflegung oder andere Gegenstande heimlich ubergeben werden Einwohnern die es wagten das Lagerpersonal wegen des ruden und menschenunwurdigen Umgangs mit den Gefangenen anzusprechen wurde korperliche Zuchtigung angedroht 11 Bei Gefangenentransporten kam es allerdings auch vereinzelt zu Steinwurfen und Beschimpfungen durch Einheimische Gerichte verurteilten Personen denen vorgeworfen wurde Kontakt zu Kriegsgefangenen aufgenommen zu haben meist hart So wurde ein Hemeraner der mit einem Kriegsgefangenen Brot gegen Tabak getauscht hatte zu einer zweimonatigen Haftstrafe verurteilt 30 Sexueller Umgang zwischen Gefangenen und deutschen Frauen wurde besonders hart bestraft Aus Deilinghofen ist der Fall einer Frau bekannt die einen Franzosen bei sich aufgenommen hatte und dafur mit vier Jahren Zuchthaus bestraft wurde 31 Gedenken in der Nachkriegszeit BearbeitenIn der Nachkriegszeit verdrangte die Hemeraner Offentlichkeit die Stalag Geschehnisse lange 1982 veroffentlichte die Burgerinitiative fur Frieden und Abrustung eine Broschure uber das Stammlager fur die sie von der Hemeraner Bevolkerung teilweise beschimpft und bedroht wurde 32 Der Burger und Heimatverein Hemer nahm das Thema nicht in seine Veroffentlichungen auf Gedenkveranstaltungen am Russenfriedhof auf dem Duloh finden seit 1982 jahrlich am Volkstrauertag statt Zu den Rednern gehorten dabei unter anderen Uta Ranke Heinemann 1984 der damalige nordrhein westfalische Sozialminister Hermann Heinemann 1989 und der damalige Kultusminister Hans Schwier 1990 Seit 1986 entsandte die Sowjetunion offizielle Vertreter zur Gedenkfeier ab 1988 nahm auch die Bundeswehr teil 33 nbsp VersohnungswegNach dem Fall des Eisernen Vorhangs ging die Stadt Hemer eine Stadtefreundschaft mit Schtscholkowo in der Oblast Moskau ein Der ehemalige sowjetische Kriegsgefangene Nikolai Gubarew setzte sich von russischer Seite besonders stark fur die Versohnung ein und wurde dafur mit dem Ehrenbrief der Stadt Hemer ausgezeichnet Ausserdem wurde eine Strasse auf dem ehemaligen Lagergelande nach ihm benannt 34 Zum Russenfriedhof auf dem Duloh fuhrt ein Versohnungsweg Jubergkreuz Bearbeiten nbsp JubergkreuzAuf dem Juberg am Rande des ehemaligen Stalag Gelandes errichteten die katholischen und evangelischen Kirchengemeinden in Hemer am 20 September 1947 ein Kreuz der Versohnung uber den Grabern zur Erinnerung an das Schicksal der Kriegsgefangenen An Pfingsten 2009 wurde ein neues Kreuz vor mehr als 500 Menschen geweiht Es enthalt den Text der Bergpredigt ist 7 5 Meter hoch und wiegt 280 Kilogramm Die Inschrift lautet 35 Dieses Kreuz erinnert an das Kriegsgefangenenlager Stalag VI A am Fusse des Jubergs und an die dort gestorbenen Soldaten und Zivilisten vieler Nationen im Zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945 Die gute Verstandigung der beiden Konfessionen wahrend der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft fuhrte 1947 zur Errichtung dieses Kreuzes durch die evangelische und katholische Jugend in Hemer Im Jahre 2009 wurde das Kreuz erneuert als Zeichen der Hoffnung in Jesus Christus unseren Glauben an IHN lebendig zu halten Mahnmal Bearbeiten nbsp MahnmalDas Mahnmal Den Opfern des Stalag VI A zum Gedenken wurde am 22 November 1992 eingeweiht Mit Steinen die der Ostenschlahstrasse entnommen worden waren wurde der Platz des Mahnmals zur Erinnerung an die Gefangenentransporte uber diese Strasse vom Bahnhof zur Kaserne gepflastert Das Mahnmal besteht aus einer Bruchsteinmauer deren enges Tor vergittert ist und wurde durch eine Spendenaktion von Soldaten und Hemeraner Burgern Ergebnis 14 410 DM mitfinanziert Die weiteren 9 000 DM trug die Stadt Hemer An der Einweihung des Mahnmals nahmen fuhrende Offiziere der Blucher Kaserne Burgermeister Klaus Burda Nikolai Gubarew und viele Hemeraner Burger teil Ein russisch orthodoxer Priester aus Schtscholkowo weihte die Gedenkstatte Im Jahr 2000 wurden zwei zusatzliche Messingtafeln mit folgendem Wortlaut angebracht Von September 1939 bis zum 14 April 1945 war auf dem Kasernengelande das Stalag VI A eines der grossten Kriegsgefangenen Stammlager des damaligen Deutschen Reiches Erinnerung Versohnung Volkerverstandigung und Menschenrechte erhalten den Frieden unser hochstes Gut Opfer waren Kriegs Gefangene und Zwangsarbeiter aus folgenden Nationen Sowjetunion Frankreich Belgien Niederlande Polen Italien Jugoslawien Rumanien Grossbritannien Vereinigte Staaten von Amerika Kanada Geschichtsraum Bearbeiten Ab 1995 sammelte ein Oberleutnant der Bundeswehr Dokumente Fotos und sonstige Exponate zur Einrichtung eines Gedenkraums in der Kaserne Am 14 April 1995 genau 50 Jahre nach der Befreiung des Lagers wurde die Ausstellung eroffnet Seit seiner Grundung im April 2005 betreut der Hemeraner Verein fur Zeitgeschichte e V den Gedenkraum nach der Schliessung des Bundeswehrstandortes 36 37 Fotos aus den Tagen der Befreiung des Lagers mit Begleittexten sowie Bastelarbeiten von Gefangenen und Lagergeld werden gezeigt 38 Im Vorfeld der Landesgartenschau Hemer 2010 zog der Gedenkraum in den ehemaligen Block 3 des Stalags um Auf einer Flache von 85 Quadratmetern wurde die Ausstellung dort mit weiteren Exponaten erganzt Fur die Einrichtung die unter anderem ein grosseres 3D Modell des Lagers beinhaltet hat der Verein eine Summe von 46 000 Euro aus Spenden und Forderungen etwa der NRW Stiftung gesammelt 39 40 Friedensbaum Bearbeiten Seit 2010 erinnert ein Friedensbaum am Rande des Landesgartenschau Gelandes an das Kriegsende in Hemer am 14 Marz 1945 Den symbolischen Spatenstich nahmen Burgermeister Michael Esken Hans Hermann Stopsack als Vorsitzender des Vereins fur Hemeraner Zeitgeschichte und Zeitzeuge Emil Nensel als Mitglied der action 365 am 17 Marz 2010 vor An der Linde ist ein Messingschild mit folgender Inschrift angebracht 41 Hemeraner Burger pflanzten im Jahre 2010 diesen Baum zur Erinnerung an das Kriegsende am 14 April 1945 Nach heftigem Artillerie Beschuss durch die Amerikaner wurde auf der Kuppe des Jubergs weithin sichtbar die weisse Fahne der Kapitulation aufgezogen Der innere und aussere Friede ist ein hohes Gut fur den sich unser Einsatz lohnt Rezeption BearbeitenDer Kriegsfilm Das Tribunal von Regisseur Gregory Hoblit spielt uberwiegend im Stammlager VI A das im Film allerdings nach Augsburg verlegt wurde Mit Ausnahme des Namens verweist in der Handlung kaum etwas auf das wahre Geschehen im Stalag VI A So waren in Hemer zum Beispiel nie US amerikanische Soldaten inhaftiert Der Jugendroman Wassili von Heinz Weischer thematisiert die Geschichte eines jungen sowjetischen Soldaten der in deutsche Kriegsgefangenschaft gerat Nach der Registrierung im Stalag VI A leistet er Zwangsarbeit in der Zeche Sachsen in Hamm Heessen 42 Literatur BearbeitenHans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg im Auftrag des Vereins fur Hemeraner Zeitgeschichte e V Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation 4 uberarbeitete und erweiterte Auflage Hemer 2017 Sibylle Hoschele Polnische Kriegsgefangene im Stammlager Stalag VI A Hemer In Der Marker 3 1995 Nr 44 S 110 123 Verein fur Hemeraner Zeitgeschichte e V Hrsg Zur Geschichte des Kriegsgefangenenlagers Stalag VI A Hemer 2 Auflage Hemer 2006 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stammlager VI A Album mit Bildern Videos und Audiodateien NS Gedenkstatten NRW Stalag VI A Zur Geschichte des Kriegsgefangenenlagers STALAG VI A Hemer Kriegsgefangen Bilder aus dem Lager Hemer DVD mit Begleitheft hg vom LWL Medienzentrum fur Westfalen Munster 2010 mit ausfuhrlichem Booklet Einzelnachweise Bearbeiten Hans Hermann Stopsack Die Belegung des Lagers nach Nationalitaten und Zeiten In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation Hemer 1995 S 62 67 POW Camps der U S 7th Armored Division Association englisch Karl Heinz Luling Hans Hermann Stopsack Die Ubergabe des Lagers und das Ende des Krieges in Hemer In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation Hemer 1995 S 146 155 Heiner Wember Umerziehung im Lager Internierung und Bestrafung von Nationalsozialisten in der britischen Besatzungszone Deutschlands Dusseldorfer Schriften zur Neueren Landesgeschichte Nordrhein Westfalens Bd 30 Essen 1991 ISBN 3 88474 152 7 S 73f Hans Hermann Stopsack Die Gefangenen des Stalag VI A nach der Befreiung In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation Hemer 1995 S 156 163 Hans Hermann Stopsack Das Schicksal der Displaced Persons In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation Hemer 1995 S 164 172 Hans Hermann Stopsack Hemer 1944 1949 Erinnerungen Zeitzeugenberichte und Dokumente aus einer Zeit des Umbruchs Hemer 2004 S 116 125 a b c Eberhard Thomas Die Nutzung des ehemaligen Lagergelandes nach dem Zweiten Weltkrieg In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation S 173 177 Landesgartenschau Hemer 2010 Geschichte Memento des Originals vom 20 Februar 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www landesgartenschau hemer de abgerufen am 22 November 2009 a b c d Emil Nensel Lagerbeschreibung In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation Hemer 1995 S 27 40 a b Emil Nensel Hans Hermann Stopsack Das Verhaltnis der Zivilbevolkerung zu den Gefangenen In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation Hemer 1995 S 93 98 Celestin Lavabre Ceux de l an 40 Rodez 1981 a b c Emil Nensel Hans Hermann Stopsack Westgefangene und Polen In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation S 41 51 Hans Hermann Stopsack Volkerrechtliche Grundlagen und Vorschriften uber die Behandlung sowjetischer Kriegsgefangener In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation Hemer 1995 S 52 61 Nikolai Gubarew Meine Erinnerungen als Kriegsgefangener im Stalag VI A Hans Hermann Stopsack Die italienischen Militarinternierten In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation Hemer 1995 S 136 145 Hans Hermann Stopsack Peter Klagges Der regionale Wirkungsraum des Stalag VI A In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation S 109 ff Hans Hermann Stopsack Peter Klagges Der Arbeitseinsatz von kriegsgefangenen Auslandern in Hemer In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation S 111 116 Bezirksgruppe Steinkohlenbergbau Ruhr an ihre Mitglieder vom 4 November 1942 Hans Hermann Stopsack Peter Klagges Der sogenannte Russeneinsatz In Hans Hermann Stopsack und Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation S 116 122 Internetportal Westfalische Geschichte Erste Kriegsgefangene treffen im Stalag VI A in Hemer ein a b c Emil Nensel Hans Hermann Stopsack Das Lagerpersonal und sein Verhaltnis zu den Gefangenen In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation Hemer 1995 S 82 93 Nikolai Gubarew Meine Erinnerungen an die Zeit im STALAG In Westfalische Rundschau vom 27 September 1990 Emil Nensel Eberhard Thomas Die Toten des Stalag VI A In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation Hemer 1995 S 202 f Emil Nensel Eberhard Thomas Der Friedhof auf dem Duloh In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation Hemer 1995 S 193 200 Emil Nensel Eberhard Thomas Der Friedhof am Hocklingser Weg In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation Hemer 1995 S 190 193 Emil Nensel Eberhard Thomas Die Kriegsgefangenengraber auf dem Waldfriedhof In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation Hemer 1995 S 187 190 Emil Nensel Eberhard Thomas Das Massengrab am Haseloh In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation Hemer 1995 S 200 ff Emil Nensel Eberhard Thomas Der Italiener Friedhof auf dem Duloh In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation Hemer 1995 S 202 Zwei Monate Gefangnis fur Umgang mit Kriegsgefangenen Schwerter Zeitung 1942 Abschreckendes Urteil fur ehrlose Frauen Vier Jahre Zuchthaus fur die Hauptschuldige IKZ vom 11 November 1941 Die Zeit Vergessene Graber veroffentlicht am 17 Dezember 1982 abgerufen am 16 November 2009 Peter Klagges Die Ursachen fur die lange Verdrangung der Existenz des Stalags VI A in Hemer In Hans Hermann Stopsack Eberhard Thomas Hrsg Stalag VI A Hemer Kriegsgefangenenlager 1939 1945 Eine Dokumentation Hemer 1995 S 180 186 IKZ Hemer Bebauungsplan Felsenpark und Namen fur Kasernen Strassen beschlossen vom 5 Mai 2009 abgerufen am 16 November 2009 Georg Mieders Das neue Jubergkreuz als Symbol gegen das Vergessen In Burger und Heimatverein Hemer e V Hrsg Der Schlussel Hemer 2009 Der Geschichtsraum fur das Stalag VI A In Verein fur Hemeraner Zeitgeschichte e V Hrsg Zur Geschichte des Kriegsgefangenenlagers Stalag VI A Hemer 2 Auflage Hemer 2006 S 66 ff Verein fur Hemeraner Zeitgeschichte Hrsg Broschure Wer wir sind und was wir wollen NS Gedenkstatten in NRW Stalag VI A Hemer Memento des Originals vom 4 Oktober 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ns gedenkstaetten de aufgerufen am 17 November 2009 IKZ Hemer Hademareplatz Der letzte Schrei in Hemers Stadtplanung war am Ende ein Flop veroffentlicht am 4 Marz 2009 abgerufen am 8 Juli 2015 IKZ Hemer Stalag Gedenkraum wird Gedenkstatte 1 2 Vorlage Toter Link www ns gedenkstaetten de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis veroffentlicht am 24 Juli 2008 abgerufen am 17 November 2009 IKZHemer Friedensbaum erinnert an das Kriegsende Memento vom 27 April 2016 im Internet Archive veroffentlicht am 17 Marz 2010 Heinz Weischer Wassili 1 Auflage Lagrev Verlag 2005 ISBN 3 929879 29 8 51 386111111111 7 7780555555556 Koordinaten 51 23 10 N 7 46 41 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stammlager VI A amp oldid 234839574