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Der Bergarbeiterstreik von 1912 auch Dreibundstreik genannt war der dritte grosse Ausstand von Bergarbeitern im Ruhrbergbau Arbeiter und auswartige Polizisten am Tor einer grossen Zeche im Regierungsbezirk Arnsberg wahrend des Bergarbeiterstreiks von 1912 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Filmische Darstellung 5 Literatur 6 WeblinksVorgeschichte BearbeitenHintergrund der Auseinandersetzung war die Forderung nach der achtstundigen Schicht dem Ende der Arbeitsnachweise der Arbeitgeber Einschrankung von Geldstrafen und insbesondere die Erhohung der Lohne wegen des Anstiegs der Lebenshaltungskosten Im Gegensatz zum anfangs spontan gegen die Gewerkschaften wilder Streik entstandenen Streik von 1905 war der Arbeitskampf von 1912 von Anfang an von einigen Bergarbeitergewerkschaften getragen Dabei lehnte allerdings der Gewerkverein christlicher Bergarbeiter die Teilnahme ab Im Dreibund waren somit der freigewerkschaftliche Alte Verband die Bergarbeiter des liberalen Hirsch Dunckerschen Gewerkvereins und die polnische Bergarbeitergewerkschaft zusammengeschlossen Verlauf Bearbeiten nbsp Eine Ansammlung Streikender und Angehoriger auf dem Borsigplatz in Dortmund wird von Polizeikraften zerstreutTrotz der offiziellen Ablehnung beteiligte sich ein Teil der christlichen Gewerkschaftsmitglieder am Streik Zwischen dem 11 und 20 Marz 1912 befanden sich zwischen 150 000 und 235 000 Bergarbeiter des Ruhrgebiets im Ausstand Auf dem Hohepunkt der Auseinandersetzung entsprach dies etwa 61 der Gesamtbelegschaft Angesichts der Spaltung der Gewerkschaften und der ablehnenden Haltung der christlichen Gewerkschaft zum Streik war die Bereitschaft der Unternehmer gering den Forderungen entgegenzukommen Ausserdem hofften sie im Falle einer Niederlage der Streikenden auch auf eine nachhaltige Schwachung der SPD und der Arbeiterbewegung insgesamt Die Unternehmer forderten unterstutzt auch von den christlichen Gewerkschaften den Schutz der Arbeitswilligen aus gewerkschaftlicher Sicht Streikbrecher Die Zechenbesitzer setzten sogar Schutzkrafte aus den Reihen der Arbeitswilligen gegen die Streikenden ein Im Gegensatz zum Streik von 1905 als die Regierung gesprachsbereit war und sogar eine Novelle des Berggesetzes auf den Weg brachte reagierten die Behorden nun mit aller Harte Wilhelm II schrieb an den preussischen Innenminister Vor allem Schutz der Arbeitswilligen in der energischsten Form Scharfschiessen Es wurde Militar ins Ruhrgebiet verlegt am 14 Marz 1912 zogen etwa 5000 Soldaten in die Kreise Dortmund Hamm und Recklinghausen ein Der Dusseldorfer Regierungsprasident hatte die Hilfe des Militars abgelehnt Bei Zusammenstossen mit Militar und Polizei wurden vier Arbeiter getotet und zahlreiche weitere verletzt Insbesondere wegen dieser Vorkommnisse kam auf einer Delegiertenkonferenz keine Zweidrittelmehrheit mehr fur die Fortsetzung des Streiks zu Stande so dass der Ausstand am 19 Marz abgebrochen werden musste Folgen BearbeitenIn der Folge wurden zahlreiche Streikende zu Geld und Haftstrafen verurteilt Insgesamt wurden 2000 Anklagen erhoben Die Vorwurfe lauteten meist auf Beleidigung und Drohung Von 1206 Fallen in denen der Alte Verband Rechtsschutz gewahrte und uber die Prozessergebnisse vorliegen wurden 299 Manner und 84 Frauen zu Gefangnisstrafen und 247 Manner und 148 Frauen zu Geldstrafen verurteilt 280 Manner und 92 Frauen wurden freigesprochen und in 29 Fallen wurde das Verfahren eingestellt Filmische Darstellung BearbeitenDer Streik von 1912 wird in der Serie Rote Erde in der Episode Fur 30 Pfennig mehr Staffel 1 7 thematisiert die von den Umstanden und Auswirkungen des Streiks auf eine fiktive kleine Zeche und ihrer Belegschaft handelt Dominic Raacke spielt einen sozialdemokratischen Abgeordneten und Gewerkschafter der fur die oben genannten Forderungen eintritt Walter Renneisen verkorpert dessen politischen Gegenspieler einen Industriellen Einen involvierten Bergmann spielt Claude Oliver Rudolph Literatur BearbeitenGerhard Taddey Hrsg Lexikon der deutschen Geschichte Personen Ereignisse Institutionen 2 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1983 ISBN 3 520 81302 5 Von der Zeitwende bis zum Ausgang des 2 Weltkrieges S 1068 Dieter Schuster Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfangen bis 1918 Hrsg Friedrich Ebert Stiftung FES Library Bonn 2000 Digitalisat abgerufen am 5 August 2021 elektronische Publikation Weblinks BearbeitenDarstellung des Streiks Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergarbeiterstreik von 1912 amp oldid 232706884