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Das Aachener Revier ist der nordostliche Teil des limburgischen Kohlereviers das sich von Belgien uber die Niederlande bis in die Taler von Wurm und Inde nach Deutschland erstreckt Andere Namen sind je nach Sichtweise Aachen Huckelhovener Revier wegen der geografischen Ausdehnung oder Aachen Eschweiler Revier wegen des EBV Bahnlinien Bergwerke und Besitzverhaltnisse der Gewerkschaften im Aachener Revier um 1937 Inhaltsverzeichnis 1 Geologische Grundlagen 2 Geschichte des Steinkohleabbaus im Aachener Revier 2 1 Anfange im Mittelalter 2 2 Zeitalter der Industrialisierung 2 3 Stilllegungen und Ende der Kohleforderung im Aachener Revier 3 Steinkohlegruben Aachener Revier Limburgisches Revier 4 Braunkohle im Aachener Revier 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeologische Grundlagen BearbeitenDie Steinkohlevorkommen der Aachener Region werden durch den von Sud West nach Nord Ost verlaufenden Aachener Sattel getrennt Im Norden liegen die Kohlefelder in der Wurmniederung und erstrecken sich auf deutscher Seite ostlich bis Aldenhoven Unter der Indeniederung befinden sich die sudlichen Lagerstatten Quer zum Aachener Sattel verlaufen vier tektonische Storungen Von West nach Ost sind dies der Richtericher Sprung bei Aachen Feldbiss Sandgewand zwischen Alsdorf und Eschweiler sowie der Frauenrather Sprung bei Aldenhoven 1 Die nordlich der Rur gelegenen Vorkommen erstrecken sich bis in das Meinweg und Schwalm Nette Gebiet Geschichte des Steinkohleabbaus im Aachener Revier BearbeitenAnfange im Mittelalter Bearbeiten Die Ursprunge des Steinkohleabbaus im Revier liegen in den Flusstalern von Inde und Wurm welche die Floze anschnitten Das Aachener Revier gilt als das alteste Steinkohlenrevier Europas da sich in Kohlscheid und in den Urkunden des Klosters Rolduc in Kerkrade NL schon Belege von 1113 und aus dem 13 Jahrhundert finden Die erste urkundliche Erwahnung des Eschweiler Kohlbergs die auf Kohleabbau schliessen lasst stammt aus dem Jahr 1394 als Koylberg zu Eschwylre Ferner finden sich erste Zeichen fur den Gebrauch von Kohle schon bei Kelten und Romern wie beispielsweise bei der Propsteier Villa und im Korkus Zeitalter der Industrialisierung Bearbeiten nbsp ehemaliger Hauptsitz Eschweiler Bergwerksverein1841 wurde die Eisenbahnverbindung Koln Aachen der Rheinischen Eisenbahn Gesellschaft fertiggestellt und 1853 die Bahnstrecke Aachen Monchengladbach eroffnet Damit boten sich neue Absatzwege fur die Kohle des Reviers uber die Rheinhafen Neuss und Koln Zugleich stand die Produktion aber auch in Konkurrenz zur Steinkohle des Ruhrgebiets und der Kohle des Lutticher Raumes Die Zahl der im Lauf der Jahrhunderte betriebenen Gruben ist nicht genau festzustellen Im 19 Jahrhundert konzentrierten sich die Besitzverhaltnisse zunehmend in der Hand weniger Bergwerksvereine und Aktiengesellschaften Die fuhrende Rolle spielte dabei der 1834 von Christine Englerth gegrundete Eschweiler Bergwerksverein EBV Dieser war auch Hauptaktionar des 1842 gegrundeten Pannesheider Bergwerksvereins Dieser wiederum verschmolz bis 1858 mit der 1836 gegrundeten Vereinigungsgesellschaft fur Steinkohlenbau im Wurmrevier sodass der EBV auch hier zunehmend Einfluss gewann und schliesslich 1907 mit der Vereinigungs Gesellschaft fusionierte Daneben forderten als neue Konkurrenten im Revier seit 1914 die Zeche Sophia Jacoba an der Rur Steinkohle und 1919 nahm die Grube Carolus Magnus in Ubach Palenberg die Forderung auf Die 1921 ihren Betrieb aufnehmende Grube Carl Alexander in Baesweiler wurde 1965 vom Eschweiler Bergwerksverein ubernommen 1930 geschah das Grubenungluck von Alsdorf das 271 Todesopfer forderte Wahrend des Zweiten Weltkrieges starben schatzungsweise 850 Zwangsarbeiter im Aachener Revier Stilllegungen und Ende der Kohleforderung im Aachener Revier Bearbeiten Der Abbau endete 1997 mit der Schliessung des nordlichsten Bergwerks der Grube Sophia Jacoba in Huckelhoven Heute erinnern noch die zahlreichen Bergehalden Zechensiedlungen Verwaltungsgebaude Wasserturme sowie die noch erhaltenen Forderturme der Zechen Anna und Sophia Jacoba an den jahrhundertelangen Bergbau in der Region Gelegentlich mussen auch noch bei der Erschliessung neuer Baugelande unter der Oberflache liegende Schachte verfullt werden Einzelne Zeugnisse der Bergbaugeschichte sind als industriegeschichtliche Museen hergerichtet worden So finden sich entsprechende Museen in Aldenhoven Alsdorf und Huckelhoven sowie in den Niederlanden in Kerkrade und Heerlen Landmarken wie die Millicher Halde oder die Halde der Grube Carl Alexander wurden als Naherholungsgebiete von der Bergaufsicht freigegeben und sind mit Aussichtsplattformen versehen Teil einer grenzuberschreitenden Haldenroute Route de terrils der Euregionale 2008 Steinkohlegruben Aachener Revier Limburgisches Revier Bearbeiten Hauptartikel Liste von Bergwerken im Aachener Revier nbsp Konzessionen Limburger RevierIn der Region Aachen wird unterschieden in Inderevier Wurmrevier und den Raum Huckelhoven Geologisch damit verbunden sind die Floze jenseits der Landesgrenze auf niederlandischem Gebiet in der Provinz Limburg die seit dem 19 Jahrhundert dem limburgischen Revier 2 zugeordnet werden und oftmals unterirdisch beiderseits der Grenzen verlaufen Die Region um Kerkrade Heerlen Hoensbroek Brunssum Eygelshoven und Schaesberg auch Oostelijke Mijnstreek genannt war das Zentrum der niederlandischen Steinkohlegewinnung mit folgenden Bergwerken Mijn und insgesamt 33 Schachten 1815 1969 Domaniale Mijn Kerkrade 6 Schachte 1838 1904 Neuprick Kerkrade 1 Schacht 1902 1970 Wilhelm Sophia Mijn DSM Spekholzerheide Kerkrade 5 Schachte 1906 1969 Staatsmijn Wilhelmina Terwinselen Kerkrade 2 Schachte 1899 1974 Oranje Nassau Mijn I Heerlen 3 Schachte 1904 1971 Oranje Nassau Mijn II Schaesberg 2 Schachte 1917 1973 Oranje Nassau Mijn III Heerlenerheide 1 Schacht 1927 1966 Oranje Nassau Mijn IV Heerlen 1 Schacht 1911 1973 Staatsmijn Emma DSM Hoensbroek 4 Schachte 1915 1963 Staatsmijn Hendrik DSM Brunssum 4 Schachte 1905 1968 Laura Mijn Eygelshoven 2 Schachte 1926 1974 Julia Mijn Eygelshoven 2 Schachte 1954 1962 Staatsmijn Beatrix HerkenboschBraunkohle im Aachener Revier BearbeitenDie Braunkohletagebaue im Stadtedreieck Duren Eschweiler Julich markieren den westlichen Teil des Rheinischen Braunkohlereviers und losten sukzessiv die geschlossenen Untertagegruben ab zahlen aber verwaltungstechnisch nicht zum Aachener Revier das historisch ein reiner Steinkohlenverbund darstellt Literatur BearbeitenFriedrich Schunder Geschichte des Aachener Steinkohlenbergbaus Verlag Gluckauf Essen 1968 Walter Schmidt Die Steinkohlelagerstatten im Aachener Revier in Jahresblatter des Alsdorfer Geschichtsvereins 1982 Daniel Salber Das Aachener Revier 150 Jahre Steinkohlenbergbau an Wurm und Inde Verlag Schweers Wall Aachen 1987 Jorg Wiesemann Dokumentation zum vorindustriellen Steinkohlenbergbau im Wurm Inde Gebiet 1334 1794 Historisches Inst der RWTH Aachen Lehrstuhl fur Mittlere Geschichte Aachen 1993 Eschweiler Bergwerks Verein Hrsg Hans Jakob Schaetzke Geschichte und Geschichten eines Bergbauunternehmens im Aachener Revier Aachen 1995 ISBN 3 923773 15 3 Matthias Kaever Die sozialen Verhaltnisse im Steinkohlebergbau der Aachener und Sudlimburger Reviere Geographie Forschung und Wissenschaft Band 3 Berlin Munster 2006 Alfred Reckendress Der Steinkohlenbergbau in der Aachener Region 1780 1860 Copenhagen Business School Juli 2014 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Portal Aachener Revier Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Aachener Revier nbsp Commons Aachener Revier Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Aachener Revier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gluck auf Das Aachener Steinkohlenrevier online Beitrage zum Aachener Revier auf den Seiten des Aachener Geschichtsvereins Die Geschichte es Reviers Dokumentation auf den Seiten des Bergbauinformationszentrums der Grube Anna Bergbau und Berghalden im Aachener Revier auf gessen de Industriefotografie im Aachener Revier Texte zur Geschichte des Bergbaus im Bereich Eschweiler Sammlung von alten Texten auf den Seiten von packbierpeter de Stegemann Ein alter Grundriss des Indereviers in Gluckauf Berg und Huttenmannische Zeitschrift 46 Jhrg Nr 35 36 vom 27 August 1910 S 1322 1325 Die Bergbaulokomotiven im Aachener Revier Aufstellung auf guidoradermacher deEinzelnachweise Bearbeiten Hans Jakob Schaetzke Geschichte und Geschichten eines Bergbauunternehmens im Aachener Revier Aachen 1995 S 10 12 Das Aachen Limburger Steinkohlenrevier Portrat auf derlandgraph de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aachener Revier amp oldid 231843371