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Max Konig 3 Mai 1868 in Halle 31 Januar 1941 in Koblenz war ein deutscher sozialdemokratischer Politiker Mitglied der Weimarer Nationalversammlung Reichstagsabgeordneter und von 1919 bis 1933 Regierungsprasident des Regierungsbezirks Arnsberg Max Konig Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenMax Konig war gelernter Schmied war aber bereits 1889 Funktionar einer Metallarbeiterorganisation und gehorte 1891 zu den Grundern des freigewerkschaftlichen Deutschen Metallarbeiterverbandes DMV Bereits fruh war er auch in der politischen sozialdemokratischen Bewegung tatig So war er 1890 auf dem Parteitag in Halle mit 22 Jahren der jungste Delegierte Beruflich war er hauptamtlicher Funktionar des DMV dann Redakteur des sozialdemokratisch orientierten Volksblattes in Dortmund und Leiter des ersten Arbeitersekretariats in der Stadt Seit 1893 war Konig Vorsitzender des neugebildeten Bezirks Westliches Westfalen der SPD Zwischen 1907 und 1919 war er hauptamtlicher Bezirkssekretar der Partei Als Der rote Konig hat er diese Position bis 1918 inne und war in dieser Zeit eine der pragenden Personen der Sozialdemokratie in Westfalen und daruber hinaus In Dortmund war er seit 1909 der erste sozialdemokratische Stadtverordnete Er trug zur Starkung der Sozialdemokratie im damals noch stark katholisch gepragten ostlichen Ruhrgebiet bei Neben seinen Parteiamtern war Konig von 1912 bis 1928 Reichstagsabgeordneter verschiedener Wahlkreise Als Landesvertrauensmann der SPD seit 1903 war er auch fur die Agitation ausserhalb der Industriegebiete zustandig Er rief vor der Reichstagswahl von 1903 zu einem Agitationsfeldzug in das gelobte Sauer und Munsterland auf wo man bislang die Vorherrschaft der Schwarzen Kolonnen nicht hatte antasten konnen Trotz erheblicher Anstrengungen war es ihm nicht gelungen den Einfluss der Partei in den landlichen Hochburgen der Zentrumspartei im Munsterland oder Sauerland entscheidend zu starken In der Zeit des Ersten Weltkrieges stand Konig auf der Seite der Fraktionsmehrheit um Friedrich Ebert Wahrend der Revolution von 1918 19 ubernahm er die Leitung der Arbeiter und Soldatenrate Westfalens und war Mitglied im Zentralrat der Deutschen Sozialistischen Republik in Berlin In Dortmund wurde er Mitglied des Magistrats Als Mitglied des Dortmunder Arbeiter und Soldatenrates war er mit anderen zustandig fur die Kontrolle der Arnsberger Bezirksregierung Konig wurde 1919 zunachst kommissarisch zum Regierungsprasidenten in Arnsberg ernannt Dies loste in den Zentrumskreisen des Sauerlandes Unmut aus Die sozialdemokratische Presse antwortete Wenn Herr Konig Regierungsprasident ist dann leitet er seine Geschafte nicht als Sozialist sondern als hochster Beamter des Bezirks Er ist dann auch nicht mehr der Agitationsredner wie sie ihm ankreiden sondern eben der Regierungsprasident 1 Seine regulare Ernennung folgte 1920 Von Seiten der uberwiegend konservativen Beamten und der katholischen Bevolkerung der Regierungsstadt wurde er zunachst vehement abgelehnt Als relativ rechts stehender Sozialdemokrat vertrat er allerdings Positionen die durchaus auch von burgerlichen Kreisen geteilt werden konnten So fuhrte er bei seiner Amtseinfuhrung die wirtschaftliche Krise und soziale Not nicht auf die deutsche Politik des Kaiserreichs sondern auf den Versailler Vertrag zuruck In seine Amtszeit fielen unter anderem der Kapp Putsch und der Ruhraufstand 1920 Zeitweise betrachtete er die Freikorps als wirksames Mittel zur Bekampfung der extremen Linken und unterschatzte den rechtsextremen Charakter dieser Verbande Im Jahr 1923 folgte die Ruhrbesetzung Dies betraf den Regierungsbezirk direkt und hat die Arbeit Konigs stark erschwert An seinem Amtssitz in Arnsberg fand mit Konig als Hauptredner eine grosse Kundgebung gegen die Vergewaltigung des Ruhrgebiets statt In seine Amtszeit fallt auch die grosse Inflation im Jahr 1928 dann der Ruhreisenstreit sowie die Weltwirtschaftskrise In dieser Zeit besuchte er die Notstandsgebiete um Ramsbeck und versuchte zur Linderung der Not beizutragen Konig handelte als Regierungsprasident nicht als Parteipolitiker Aber er hat seine politische Herkunft auch nicht verleugnet Er hat die SPD im Sauerland als Redner und Ratgeber unterstutzt Vor allem war er aber um die Starkung des republikanischen Gedankens in seinem Bezirk bemuht Er sprach etwa anlasslich einer Demonstration zu Ehren des ermordeten Zentrumspolitikers Matthias Erzberger in Arnsberg Er warb 1925 fur die von der SPD mitgetragene Kandidatur des Zentrumspolitikers Wilhelm Marx fur das Amt des Reichsprasidenten und griff dabei die extreme Rechte und Linke scharf an Auch spater trat er fur die republikanische Sache auf Stadtebaulich hat er in Arnsberg noch heute sichtbare Spuren hinterlassen Er liess 1926 das alte Lehrerinnenseminar um einen weiteren Flugelbau und einen markanten Turm als neuen Sitz der Regierung erweitern Anerkennung auch bei den republikanisch gesinnten Katholiken erwarb er sich durch seinen Einsatz fur Verfassung und Demokratie gegen Kommunisten Rechtsradikale und Nationalsozialisten Auf dem Hohepunkt der Weltwirtschaftskrise wies er anlasslich des Verfassungstages 1932 die Behauptungen der Antirepublikaner zuruck dass die Weimarer Verfassung schuld an der Not sei Ein historisches Verdienst der Verfassung sei vielmehr die Einheit des deutschen Volkes gerettet zu haben Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurde Max Konig bereits am 13 Februar 1933 aus dem Staatsdienst entlassen Von diesen verfolgt zog er sich mit seiner Familie nach Koblenz zuruck wo er 1941 verstarb Einzelnachweise Bearbeiten zit nach Jens Hahnwald Max Konig In Sauerlander heben die Sozialdemokratie mit aus der Taufe Die Geschichte der SPD im Hochsauerlandkreis und in seinen Stadten und Gemeinden Arnsberg 2013 S 214Literatur BearbeitenBernd Faulenbach u a Hrsg Sozialdemokratie im Wandel Der Bezirk Westliches Westfalen 1893 2001 Essen 2001 Jens Hahnwald Max Konig In Sauerlander heben die Sozialdemokratie mit aus der Taufe Die Geschichte der SPD im Hochsauerlandkreis und in seinen Stadten und Gemeinden Arnsberg 2013 ISBN 978 3 943973 07 5 S 213 216 Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Karin Jaspers Wilfried Reinighaus Westfalisch lippische Kandidaten der Januarwahlen 1919 Eine biographische Dokumentation Munster Aschendorff 2020 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Westfalen Neue Folge 52 ISBN 9783402151365 S 112f Weblinks BearbeitenMax Konig in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Max Koenig In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich VorgangerAmtNachfolgerAlfred von BakeRegierungsprasident des Regierungsbezirks Arnsberg 1919 1933Max von StockhausenNormdaten Person GND 130003646 lobid OGND AKS VIAF 40471258 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konig MaxALTERNATIVNAMEN Konig Max AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdRGEBURTSDATUM 3 Mai 1868GEBURTSORT HalleSTERBEDATUM 31 Januar 1941STERBEORT Koblenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Konig Politiker Mai 1868 amp oldid 219396185