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Dieser Artikel behandelt nur den Kuppelbau Dome des Invalides Fur die gesamte Anlage des Kriegsinvalidenheims siehe Hotel des Invalides Der Invalidendom franzosisch Dome des Invalides Eglise du Dome oder Chapelle royale des Invalides ist ein Kuppelbau im 7 Arrondissement in Paris und ist Teil der Anlage des Hotel des Invalides Kriegsinvalidenheim Er diente ursprunglich als Kirche wurde aber 1840 zur Grabstatte fur Kaiser Napoleon I umgebaut InvalidendomInvalidendomBlick in die Kuppel des Invalidendoms Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Beschreibung 2 Der Invalidendom als Grabstatte 2 1 Krypta Napoleon Bonapartes 2 2 Weitere Graber 3 Galerie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Beschreibung BearbeitenDer deutsche Name Invalidendom fur die Eglise du Dome des Invalides ist ein falscher Freund Die Bezeichnung Dom weist in diesem Fall namlich nicht auf eine Kathedrale hin Sitz des Militarbischofs ist die benachbarte Cathedrale Saint Louis des Invalides sondern kommt von dem franzosischen Wort dome was Kuppel bedeutet Die Eglise du Dome des Invalides wurde von 1679 bis 1708 unter der ursprunglichen Bezeichnung Chapelle royale des Invalides nach Planen von Jules Hardouin Mansart im klassizistischen Barockstil errichtet und dem heiligen Ludwig geweiht Sie ist Teil des Hotel des Invalides das Konig Ludwig XIV zur Aufnahme und Versorgung von Kriegsversehrten in Auftrag gegeben hatte Bei der Planung musste der Umstand bedacht werden dass die religiose Feier des militarischen Ruhmes zwei Kirchen brauchte eine fur die Bewohner und eine fur die Besucher Das Hotel Royal des Invalides sollte nicht nur Veteranenunterkunft werden sondern Ludwig XIV wollte eine Heldengedenkstatte errichten die Ausmasse der dazugehorigen Kirche mussten entsprechend gross sein um u a auch grossere Besuchergruppen aufnehmen zu konnen Die Losung die schliesslich gefunden wurde bestand darin die als Zentralbau gestaltete Eglise du Dome des Invalides als Kirche fur die Besucher und die Longitudinalbau als gestaltete Cathedrale Saint Louis des Invalides als Kirche fur die Bewohner des Invalidenheims direkt aneinander zu stellen Auf diese Weise stellen sie zwar getrennte Einheiten dar gehoren aber baulich doch zusammen In der Trennwand hinter dem Hochaltar der Cathedrale Saint Louis des Invalides befindet sich ein grosses Fenster zur Eglise du Dome des Invalides das beide Kirchenraume gleichsam geistig verbindet Ursprunglich war die Kirche fur die Bewohner des Invalidenheims als choeur des pensionnaires Chor der Invaliden eine Bauidee die auf die Monchschore fruhneuzeitlicher Klosterkirchen zuruckgeht Von ihrer Eglise des soldats Soldatenkirche aus verfolgten die Heiminsassen den Gottesdienst das Betreten des Kuppelraumes der Eglise du Dome des Invalides war ihnen untersagt Mehrere Indizien deuten darauf hin dass Ludwig XIV die Kuppelkirche der Eglise du Dome des Invalides zunachst als sein Mausoleum geplant hat Sie wurde dann zu einer Art Konigs und Staatskirche die im Sinne des Gallikanismus die Stellung des franzosischen Herrschers als Oberhaupt einer nationalen Kirche zum Ausdruck bringen sollte Auch deshalb erinnert der Kirchenbau an die Peterskirche in Rom Die der Eglise du Dome des Invalides wird von einer zweischaligen Kuppel uberwolbt die eine indirekte Beleuchtung des Kuppelbildes ermoglicht In ihrem Inneren finden sich Bilder der franzosischen Konige und der Apostel Der untere Kirchenraum des Zentralbaus und der Anbau fur die Invaliden waren bereits 1679 vollendet die Kuppel erst 1690 durch Robert de Cotte und Pierre Lassurance Hardouin Mansart war ursprunglich nicht als Baumeister vorgesehen da die Bauleitung des Heims in Handen von Liberal Bruant lag der auch die Kirche hatte errichten sollen bei ihr jedoch an seine Grenzen stiess Hardouin Mansarts Onkel war der beruhmte Francois Mansart der 1665 den Entwurf eines Mausoleums des bourbonischen Konigshauses an der Abteikirche Saint Denis bei Paris vorgelegt hat Dieser Entwurf zeigt bereits die wesentlichen Baugedanken des Invalidendoms Ein Gesetz vom 10 Juni 1840 ordnete den Umbau des Gebaudes zum Grabmal Napoleons an Im Zweiten Weltkrieg der Invalidendom diente der Wehrmacht als Kaserne versteckten sich teilweise monatelang US amerikanische kanadische und britische Piloten sowie Mitglieder der Resistance in der Kuppel die von der Kaninchenmutti Madame Mourin versorgt wurden So entkamen etwa 100 Personen den deutschen Besatzern 1944 meldete ein Nachbar den Deutschen das Versteck woraufhin die Widerstandsgruppe aufgelost wurde 1 Im Juli 1989 wurde Marie Madeleine Fourcade nach ihrem Tod als erster Frau uberhaupt die letzte Ehre Trauerzeremonie im Invalidendom erwiesen obwohl sie anschliessend auf dem Pere Lachaise beigesetzt wurde Der Invalidendom als Grabstatte BearbeitenKrypta Napoleon Bonapartes Bearbeiten nbsp Die Krypta Napoleons im InvalidendomNapoleons ausdrucklichem Willen an den Ufern der Seine bestattet zu werden wurde erst 1840 19 Jahre nach seinem Tod auf St Helena stattgegeben In diesem Jahr erhielt die franzosische Julimonarchie nach langwierigen Verhandlungen mit England die Erlaubnis den Leichnam des Kaisers aus der britischen Besitzung nach Frankreich zu uberfuhren Der Sarg wurde am 15 Dezember 1840 in der Chapelle Saint Jerome einer Seitenkapelle des Invalidendoms beigesetzt und konnte nach der Aushebung und Ausschmuckung der Krypta die sich zwanzig Jahre hinschleppte schliesslich am 2 April 1861 in den Sarkophag im Untergeschoss eingelassen werden Die nach den Entwurfen von Louis Visconti 1791 1853 gebaute nach oben geoffnete Krypta befindet sich exakt unter der Kuppel Der in ihrer Mitte aufgestellte gewaltige Sarkophag aus Schokscha Quarzit von Schokschinsk am Onegasee enthalt funf ineinander geschachtelte Sarge Die Treppe zur Krypta Napoleons befindet sich hinter dem ebenfalls von Visconti entworfenem Hauptaltar der die Gestalt des Vorgangers aus dem 17 Jahrhundert aufgreift Historische Reliefs zeigen die Uberfuhrung des Leichnams nach Paris Ein unterer Umgang um den nicht offentlich zuganglichen Sarkophag offnet sich zur Mitte in einer Pfeilerstellung wobei den zwolf Pfeilern trauernde Viktorien vorgestellt sind Sie stehen fur die grossen militarischen Siege deren Namen eingemeisselt sind Rivoli die Pyramiden Marengo Austerlitz Jena Wagram Friedland und Moskau Marmorreliefs an den Wanden zeigen in antikisierender Manier die Taten und Leistungen des Verstorbenen Weitere Graber Bearbeiten nbsp Sarkophag von Joseph Bonaparte nbsp Sarkophag von Hubert Lyautey nbsp Sarkophag von Ferdinand FochUnter der Kuppel des Invalidendoms wurden an der Seite Napoleons einige weitere beruhmte militarische Personlichkeiten Frankreichs bestattet Ihre sterblichen Uberreste liegen in monumentalen Grabmalern im Erdgeschoss des Invalidendoms welche rings um die Krypta Napoleons angeordnet sind Lediglich das Grab von Napoleon Franz Bonaparte befindet sich seit 1969 im Untergeschoss des Invalidendoms Weitere verdienstvolle Admirale und Generale sind im Grabgewolbe Caveau des Gouverneurs der benachbarten Cathedrale Saint Louis des Invalides beigesetzt siehe dort In der Eglise du Dome des Invalides befinden sich die Grabstatten von Henri Gratien Bertrand General Jerome Bonaparte Bruder Napoleons Konig von Westphalen Katharina Konigin von Westphalen Herzbestattung Joseph Bonaparte Bruder Napoleons Konig von Neapel Geraud Christophe Michel Duroc General Ferdinand Foch Marschall von Frankreich Hubert Lyautey Marschall von Frankreich Henri de La Tour d Auvergne vicomte de Turenne Marschall von Frankreich Sebastien Le Prestre de Vauban Herzbestattung Napoleon Franz Bonaparte Sohn Napoleons Der 1832 in Wien verstorbene Prinz war ursprunglich neben seiner Mutter in der dortigen Kapuzinergruft bestattet 1940 wurde sein Leichnam auf Anordnung Hitlers nach Paris an die Seite seines Vaters uberfuhrt Auch wurden im Invalidendom die Namen der drei Offiziere eingemeisselt welche die Fremdenlegion in der Schlacht von Camerone anfuhrten Der Marschall Jean Marie de Lattre de Tassigny ruht nicht im Hotel des Invalides sondern in seinem Geburtsort Mouilleron en Pareds Departement Vendee Anlasslich des 50 Todestages des Marschalls enthullte der franzosische Staatsprasident Jacques Chirac im Januar 2002 eine Ehrentafel in der sich anschliessenden Cathedrale Saint Louis des Invalides Galerie Bearbeiten nbsp Blick auf den Altar nbsp Invalidendom bei Nacht nbsp Blick von der Seine nbsp Von Suden nbsp Kuppel nbsp Blick vom Montparnasse Turm nbsp NordfassadeLiteratur BearbeitenPatrik Reutersward The two churches of the Hotel des Invalides A history of their design Nationalmusei striftserie Bd 11 Stockholm 1965 Dietrich Erben Paris und Rom Die staatlich gelenkten Kunstbeziehungen unter Ludwig XIV Akademie Berlin 2004 ISBN 3 05 003851 9 Kapitel V 4 Der Invalidendom Politischer und christlicher Universalismus S 341 372 Vorschau Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Invalidendom Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle WebsiteEinzelnachweise Bearbeiten Theo Koll Morad Ait Habbouche Uber den Dachern von Paris Video Nicht mehr online verfugbar In ZDFmediathek Archiviert vom Original am 24 November 2010 abgerufen am 15 Juni 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zdf de 48 855 2 3122222222222 Koordinaten 48 51 18 N 2 18 44 O Normdaten Geografikum GND 4237008 5 lobid OGND AKS LCCN n93005183 VIAF 168523798 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Invalidendom amp oldid 237696527