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Paul Eugen Freiherr von Hoverbeck genannt von Schoenaich Pseudonym Eugen Hover 1 16 Februar 1866 in Klein Tromnau 7 Januar 1954 in Reinfeld war ein deutscher Generalmajor der Reichswehr der spater als politischer Aktivist Publizist und Pazifist wirkte Er war unter anderem Prasident der Deutschen Friedensgesellschaft DFG Paul Freiherr von Schoenaich 1909 gemalt von Heinrich Hellhoff Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchoenaich wurde als sechstes und jungstes Kind seiner Eltern in Westpreussen geboren Sein liberal gesinnter Vater Eduard Freiherr von Hoverbeck genannt von Schoenaich starb als er vierzehn Jahre alt war Funf Jahre spater starb seine streng religiose Mutter eine geborene Freiin von Buddenbrock 2 Sein alterer Bruder war Andreas von Schoenaich Er besuchte ab 1879 ein Kadettenhaus in Kulm und diente 1883 bis 1887 in der Kaiserlichen Marine u a auf SMS Oldenburg zuletzt als Leutnant zur See Schoenaich trat dann in die Preussische Armee uber und war von 1887 bis 1907 beim 2 Garde Dragoner Regiment in Berlin stationiert In seiner Freizeit besuchte er Vorlesungen an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin unter anderem im Fach Volkswirtschaftslehre wo er bei den Hochschullehrern Adolph Wagner und Karl Oldenberg horte Danach war er als Kavalleriereferent im Kriegsministerium tatig ab 1913 war er Oberstleutnant und Kommandeur des Husaren Regiments Konigin Wilhelmina der Niederlande Hannoversches Nr 15 in Wandsbek Im Ersten Weltkrieg kommandierte Schoenaich zunachst das Kurmarkische Dragoner Regiment Nr 14 in Frankreich und dann in Polen Ab Sommer 1915 war Schoenaich wieder im Kriegsministerium tatig Seine Leistungen wurden durch die Verleihung beider Klassen des Eisernen Kreuzes und des Offizierkreuzes des Bayerischen Militarverdienstordens mit Schwertern gewurdigt 1919 wurde er Kommandeur der Kavallerie in Berlin Im April 1920 schied Schoenaich aufgrund eines Konflikts mit General Walther von Luttwitz auf dessen Betreiben als Generalmajor aus der Reichswehr aus und zog sich auf sein Gut nach Reinfeld zuruck Er gehorte in den Jahren 1918 bis 1928 der Deutschen Demokratischen Partei DDP an 1924 kandidierte er im Wahlkreis Mecklenburg erfolglos fur den Reichstag Ausserdem war er als Referent und Publizist tatig 1922 wurde er Mitglied der Deutschen Friedensgesellschaft DFG deren Prasident er von 1929 bis 1933 und von 1946 bis 1951 war Daruber hinaus war er Mitglied im Reichsbanner Schwarz Rot Gold im Bund der Freunde der Sowjetunion in der Deutschen Gesellschaft fur Menschenrechte und im Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne 3 Gemeinsam mit Bertrand Russell und Albert Einstein unterzeichnete er 1926 das Manifest gegen die Wehrpflicht Als er 1929 Prasident der DFG wurde verstand er sich als uberzeugter Pazifist 1930 trat er der Radikaldemokratischen Partei RDP bei einer Linksabspaltung der DDP Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde er im Marz 1933 fur zwei Monate verhaftet 1945 gehorte Schoenaich kurzzeitig der CDU an Seine Abwahl als DFG Vorsitzender 1951 war Resultat von Differenzen innerhalb der DFG uber die Haltung zur Volksbefragung gegen die Remilitarisierung und fur einen Friedensvertrag deren Hauptausschuss Schoenaich angehorte Er wurde aber 1952 zum Ehrenvorsitzenden der DFG gewahlt Er war Anhanger der Idee der Freiwirtschaft Ehrungen BearbeitenEhrendoktor Dr med vet h c Tierarztliche Hochschule Berlin 1918 Ehrenurkunde des Deutschen Bundes fur Bodenreform In Reinfeld Holstein wurde 1946 zu seinem 80 Geburtstag die Hauptstrasse nach von Schoenaich benannt Veroffentlichungen Bearbeiten nbsp Abrustung der KopfeDer polnische Aufstand des Jahres 1863 1904 General v Ruchel in der Schlacht bei Jena eine Rekonstruktion und kritische Untersuchung In Militar Wochenblatt Beiheft 1 1907 S 459 ff 4 100 Prufungsaufgaben zur Reserveoffizier Aspiranten und Reserveoffizierprufung 1905 06 Abrustung der Kopfe 1922 Vom vorigen zum nachsten Krieg 1924 2 Auflage 1925 Lebende Bilder aus Sowjet Russland 1925 Mein Damaskus 1925 Palastina 1926 Die Peitsche des August Schmidt 1928 Zehn Jahre Kampf fur Frieden und Recht 1929 Artikel 1918 1928 Mein Finale mit dem geheimen Tagebuch 1933 1945 1947 Literatur BearbeitenStefan Appelius Der Friedensgeneral Paul Freiherr von Schoenaich Demokrat und Pazifist in der Weimarer Republik In Demokratische Geschichte 7 1992 S 165 180 Friederike Graper Die Deutsche Friedensgesellschaft und ihr General Paul Freiherr v Schoenaich 1866 1954 In Wolfram Wette Hrsg Pazifistische Offiziere in Deutschland 1871 1933 Schriftenreihe Geschichte amp Frieden Bd 10 Donat Bremen 1999 ISBN 3 931737 85 3 S 201 217 Heinz Habedank Paul Freiherr von Schoenaich ein General a D mit Realitatssinn In Alternativen Schicksale deutscher Burger Hrsg von Olaf Groehler Berlin 1987 ISBN 3 373 00002 5 S 133 161 Martin Jung Schoenaich Paul Eugen Freiherr von Hoverbeck genannt von Schoenaich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 381 f Digitalisat Paul von Schoenaich in Internationales Biographisches Archiv 09 1954 vom 22 Februar 1954 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Wolfgang Beutin Paul von Schoenaich Vom Schwertglaubigen zum Friedenskampfer In Heidi Beutin Hans Ernst Bottcher Uwe Polkaehn Hrsg So sei verflucht der Krieg Der 1 Weltkrieg und die Entwicklung des Friedensgedankens Ossietzky Verlag Dahre 2017 ISBN 978 3 944545 10 3 S 97 116 Wolfgang Beutin Paul von Schoenaich Vom Schwertglaubigen zum Friedenskampfer In Rene Senenko Hrsg Mit revolutionaren Grussen Postkarten der Hamburger Arbeiterbewegung 1919 1945 fur eine Welt ohne Ausbeutung Faschismus und Krieg VSA Verlag Hamburg 2022 ISBN 978 3 96488 108 3 S 230 233 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul von Schoenaich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Paul von Schoenaich in den Historischen Pressearchiven der ZBW Suche nach Paul von Schoenaich im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Einzelnachweise Bearbeiten Martin Jung Schoenaich Paul Eugen Freiherr von Hoverbeck genannt von Schoenaich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 381 f Digitalisat Stefan Appelius Der Friedensgeneral Paul Freiherr von Schoenaich Demokrat und Pazifist in der Weimarer Republik Digitalisat PDF 2 2 MB abgerufen am 10 November 2011 Hans Detlef Mebes Freimaurerische Bezuge in Tucholskys Texten und Briefen in Tucholsky Blatter Jg 2000 Heft 24 S 24 Online Schoenaich wurde im Fruhjahr 1924 in die Loge Im Obotritenlande nicht wie dort aufgrund eines Druckfehlers steht Im Obertriterland briefl Mitt von Herrn Dr Mebes Juli 2006 in Ludwigslust Mecklenburg aufgenommen Klaus Gerteis Daniel Hohrath Die Kriegskunst im Lichte der Vernunft Militar und Aufklarung im 18 Jahrhundert Teil II Felix Meiner Verlag 2000 ISBN 978 3 7873 3482 7 S 85 google de abgerufen am 8 Mai 2020 Normdaten Person GND 116859830 lobid OGND AKS LCCN n90634143 VIAF 98504224 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schoenaich Paul vonALTERNATIVNAMEN Schoenaich Paul Freiherr von Hoverbeck Paul vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Generalmajor spaterer PazifistGEBURTSDATUM 16 Februar 1866GEBURTSORT Klein TromnauSTERBEDATUM 7 Januar 1954STERBEORT Reinfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul von Schoenaich amp oldid 238726026