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Max Fechner 27 Juli 1892 in Rixdorf 13 September 1973 in Schoneiche war ein deutscher Politiker SPD USPD SED und von 1949 bis 1953 Justizminister der DDR Max Fechner 1952 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung 1 2 Politische Aktivitaten und Funktionen 1 2 1 SPD und USPD 1 2 2 Widerstand gegen das NS Regime 1 2 3 Nachkriegszeit 1 2 4 Verhaftung 1 2 5 Rehabilitierung 2 Publikationen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung Bearbeiten Nach dem Besuch der Volksschule wurde Fechner als Werkzeugmacher ausgebildet und arbeitete im Anschluss bis April 1920 mit Unterbrechung durch Teilnahme am Ersten Weltkrieg in seinem erlernten Beruf Politische Aktivitaten und Funktionen Bearbeiten SPD und USPD Bearbeiten Er trat 1910 der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD bei war von 1917 bis 1922 Mitglied der Unabhangigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands USPD und kehrte danach zur SPD zuruck Er war von 1921 bis 1925 Bezirksverordneter in Berlin Neukolln von 1925 bis 1928 Stadtverordneter fur Gesamt Berlin und von 1928 bis 1933 Abgeordneter des Preussischen Landtages Er arbeitete im Parteivorstand der SPD und war seit 1924 verantwortlicher Redakteur der kommunalpolitischen Zeitschrift Die Gemeinde Widerstand gegen das NS Regime Bearbeiten Fechner war wahrend der Zeit des Nationalsozialismus in der Widerstandsgruppe um Franz Kunstler aktiv und von 1933 bis 1934 KZ Oranienburg sowie 1944 bis 1945 in Haft Nachkriegszeit BearbeitenNach dem Krieg wurde Fechner Mitglied des Zentralausschusses der SPD und des Parteivorstandes bzw Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED Im Zuge der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED 1 gehorte er zu den Befurwortern der Vereinigung Die Berliner Zeitung vom 13 April 1946 Max Fechner von der SPD der auf dem Bezirksparteitag im Theater am Schiffbauerdamm erscheint hat kaum die ersten Worte uber den einstimmigen Beschluss des Bezirksparteitages der SPD gesprochen als ihn spontaner Beifall der sich von den Platzen erhebenden Delegierten minutenlang unterbricht Von 1946 bis 1948 war er Stadtverordneter von Gross Berlin bis 1949 Mitglied des Deutschen Volksrates und bis 1950 der Volkskammer 1948 wurde Fechner als Nachfolger von Eugen Schiffer Prasident der Deutschen Zentralverwaltung der Justiz DJV der SBZ Von 1949 bis 1951 war er Prasident der Vereinigung demokratischer Juristen Deutschlands VDJD und von Oktober 1949 bis zu seiner Amtsenthebung im Juli 1953 Minister fur Justiz der DDR Verhaftung Bearbeiten Fechner verkundete am 30 Juni 1953 in einem Interview mit dem SED Zentralorgan Neues Deutschland im Zusammenhang mit der Verhaftungswelle nach dem niedergeschlagenen Aufstand vom 17 Juni 1953 dass nur Personen die sich eines schweren Verbrechens schuldig machten bestraft werden wurden Ohne Nachweis werde es keine Bestrafung von Angehorigen der Streikleitung und von Radelsfuhrern auf blossen Verdacht oder schweren Verdacht hin geben 2 Fechner wurde bald darauf als Feind des Staates und der Partei seines Amtes enthoben aus der SED ausgeschlossen und verhaftet Nach zweijahriger Untersuchungshaft vom 14 Juli 1953 bis 24 Mai 1955 im Untersuchungsgefangnis Berlin Hohenschonhausen 3 wurde er vom Obersten Gericht zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt 1 dabei wurden Fechner auch homosexuelle Vergehen vorgeworfen 4 5 Rehabilitierung Bearbeiten nbsp Grabstatte von Max Fechner nbsp Grabstatte von Erna FechnerAm 24 Juni 1956 wurde Fechner aus der Haft in Bautzen II entlassen und zwei Tage spater im Zuge der Entstalinisierung zusammen mit Paul Baender und Paul Szillat und 85 weiteren Verurteilten vom Prasidenten der DDR Wilhelm Pieck begnadigt 6 Im Juni 1958 wurde seine Parteimitgliedschaft wiederhergestellt Fechner erhielt 1965 den Vaterlandischen Verdienstorden in Silber 1967 in Gold sowie 1972 den Karl Marx Orden Seine Urne wurde in der Gedenkstatte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin Lichtenberg beigesetzt die seiner Frau Erna in der benachbarten Grabanlage Pergolenweg Die Deutsche Post der DDR gab ihm zu Ehren 1982 eine Sonderbriefmarke in der Serie Personlichkeiten der deutschen Arbeiterbewegung heraus Publikationen BearbeitenWege und Ziele der Sozialdemokratie Rede des Vorsitzenden des Zentralausschusses der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Max Fechner am 13 Oktober 1945 in der Sozialistischen Tribune Das Volk Berlin 1945 Jugend und Politik Vorwarts Verlag Berlin 1946 Jugend und Politik 2 unverand Aufl J H W Dietz Nachf Berlin 1946 Einheit tut not Rede auf der Versammlung der Zentralverwaltung fur Industrie in Berlin am 12 Marz 1946 Verlag Einheit Berlin 1946 Max Fechner Offener Brief an Dr Schumacher Vorwarts Verlag Berlin 1946 Wie konnte es geschehen Auszuge aus den Tagebuchern und Bekenntnissen eines Kriegsverbrechers Das Volk Berlin 1946 2 Aufl 100 200 Tsd Das Volk Berlin 1946 3 Aufl 201 350 Tsd J H W Dietz Nachf Berlin 1946 4 Aufl 351 450 Tsd J H W Dietz Nachf Berlin o J 5 Aufl 451 550 Tsd J H W Dietz Nachf Berlin o J Die kommunalpolitischen Richtlinien der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands Mit einer Einfuhrung von Max Fechner Dietz Verlag Berlin 1946 Die soziale Aufgabe der Volksrichter Rede vor den Absolventen des 1 Lehrganges du Volksrichterschule in Potsdam gehalten am 23 9 1946 Markische Druck und Verlag Potsdam 1947 Wesen und Aufgaben der neuen demokratischen Selbstverwaltung Dietz Verlag Berlin 1948 Kommunale Politik Hrsg Beitrage zur Demokratisierung der Justiz Dietz Verlag Berlin 1948 Literatur BearbeitenRudi Beckert Lieber Genosse Max Aufstieg und Fall des ersten Justizministers der DDR Max Fechner Schriftenreihe Justizforschung und Rechtssoziologie 5 BWV Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2003 ISBN 3 8305 0149 8 Ernst Kienast Hrsg Handbuch fur den Preussischen Landtag Ausgabe fur die 5 Wahlperiode Berlin 1933 S 320 Werner Breunig Andreas Herbst Biografisches Handbuch der Berliner Stadtverordneten und Abgeordneten 1946 1963 Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin Bd 14 Landesarchiv Berlin Berlin 2011 ISBN 978 3 9803303 4 3 S 94 Karl Wilhelm Fricke Justiz im Auftrag der Partei Der Fall Max Fechner als Beispiel In Ruckblicke auf die DDR Hrsg von Gisela Helwig Edition Deutschland Archiv Koln 1995 S 26 35 Andreas Herbst Helmut Muller Enbergs Fechner Max In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Biografie von Max Fechner In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Siegfried Suckut Als wir in den Hof unserer Haftanstalt fuhren verstummte Genosse Fechner Neues aus den Stasi Akten zur Verhaftung und Verurteilung des ersten DDR Justizministers In Justiz im Dienste der Parteiherrschaft Rechtspraxis und Staatssicherheit in der DDR Ch Links Berlin 1999 S 165 179 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Fechner Sammlung von Bildern Gluckwunschschreiben zum 60 Geburtstag von Max Fechner aus dem Ministerium fur Staatssicherheit 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Seite 220 Prasident Pieck begnadigte 88 Personen In Neues Deutschland vom 27 April 1956 Nr 102 S 1 Minister der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik Max Fechner Hilde Benjamin Kurt Wunsche Hans Joachim Heusinger Kurt Wunsche Normdaten Person GND 124710468 lobid OGND AKS LCCN no2003114842 VIAF 69868597 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fechner MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD USPD SED MdL MdV Minister fur Justiz der DDRGEBURTSDATUM 27 Juli 1892GEBURTSORT RixdorfSTERBEDATUM 13 September 1973STERBEORT Schoneiche bei Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Fechner amp oldid 231547324