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Die SPD Hamburg offiziell SPD Landesorganisation Hamburg ist die Landesorganisation der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in der Freien und Hansestadt Hamburg und gilt als mitgliederstarkster Landesverband einer Partei im Stadtstaat SPD HamburgMelanie Leonhard Nils WeilandVorsitzende Melanie LeonhardNils WeilandStellvertreter Ksenija BekerisMithat CaparAlexander MohrenbergSchatz meister Christian BernzenGeschafts fuhrer Dietmar MolthagenGrundungs datum vor 1863 1Grundungs ort HamburgHauptsitz Kurt Schumacher HausKurt Schumacher Allee 1020097 HamburgLandtagsmandate 54 123Mitglieder zahl 10 506 Stand Ende 2021 1 Website spd hamburg deSie stellte von 1946 bis 1953 und von 1957 bis 2001 durchgehend den Ersten Burgermeister in Hamburg Nach dem Erreichen der absoluten Mehrheit der Mandate bei der Burgerschaftswahl am 20 Februar 2011 wurde Olaf Scholz am 7 Marz 2011 mit 62 von 118 abgegebenen Stimmen zum neuen Ersten Burgermeister gewahlt Somit stellt die Hamburger SPD nach knapp zehn Jahren Opposition erneut den Regierungschef 2 Inhaltsverzeichnis 1 Ergebnisse bei den Burgerschaftswahlen 2 Geschichte der SPD Hamburg 2 1 Die Anfange 2 2 Hamburg die Hochburg 2 3 In Regierungsverantwortung 1919 1933 2 4 Widerstand und Verfolgung 1933 1945 2 5 Nachkriegszeit und Wiederaufbau 2 6 Grossstadtpartei 3 Landesvorsitzende der SPD Hamburg 4 Abgeordnete der SPD Hamburg im Deutschen Bundestag 5 Literatur 6 EinzelnachweiseErgebnisse bei den Burgerschaftswahlen BearbeitenErgebnisse der Burgerschaftswahlen 3 Jahr Spitzenkandidat Stimmen Sitze1946 Max Brauer 43 1 831949 Max Brauer 42 8 651953 Max Brauer 45 2 581957 Max Brauer 53 9 691961 Paul Nevermann 57 4 721966 Herbert Weichmann 59 0 741970 Herbert Weichmann 55 3 701974 Peter Schulz 45 0 561978 Hans Ulrich Klose 51 5 691982 Juni Klaus von Dohnanyi 42 7 551982 Dezember Klaus von Dohnanyi 51 3 641986 Klaus von Dohnanyi 41 7 531987 Klaus von Dohnanyi 45 0 551991 Henning Voscherau 48 0 611993 Henning Voscherau 40 4 581997 Henning Voscherau 36 2 542001 Ortwin Runde 36 5 462004 Thomas Mirow 30 5 412008 Michael Naumann 34 1 452011 Olaf Scholz 48 4 622015 Olaf Scholz 45 6 582020 Peter Tschentscher 39 2 54Geschichte der SPD Hamburg BearbeitenDie Anfange Bearbeiten Bei der Grundung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins ADAV 1863 waren fuhrend auch Hamburger beteiligt so Theodor Yorck Vorsitzender der Tischler und Holzarbeiter Jakob Audorf Verfasser der Arbeiter Marseillaise und August Geib Lyriker und Buchhandler Letzterer wurde eine der zentralen Fuhrungspersonen des ADAV und zusammen mit August Bebel und Wilhelm Liebknecht der 1875 gegrundeten Sozialistische Arbeiterpartei SAP Hamburg war schon Anfang der 1870er Jahre das wichtigste Zentrum der sozialistischen Arbeiterbewegung und Sitz der meisten Gewerkschaftsvorstande gewesen mit 4000 vertretenen Mitgliedern stellte Hamburg bei dem Parteitag 1875 17 Prozent der Mitgliedschaft im Reich Der Erlass des Gesetzes gegen die gemeingefahrlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie des sog Sozialistengesetzes 1878 1890 fuhrte trotz des im Vergleich mit Preussen liberalen Vorgehens des Hamburger Polizeisenators zu Haussuchungen Vereinsschliessungen Prozessen gegen Partei und Gewerkschaftsmitglieder Partei und Gewerkschaften zogen sich in Ersatzorganisationen zuruck Auf Betreiben von Preussen wurde im Herbst 1880 der Kleine Belagerungszustand uber Hamburg und Umgebung verhangt der die Ausweisung von 300 Sozialdemokraten ermoglichte deren Familien in Not zuruckblieben Hamburg die Hochburg Bearbeiten nbsp Wilhelm Metzger Redakteur der Parteizeitung Hamburger Echo und ab 1890 einer der ersten Reichstagsabgeordneten der Hamburger SPDDurch die 1882 begonnenen Zollanschlussbauten entstand eine Sonderkonjunktur in Hamburg die zum Aufschwung der gewerkschaftliche Fachvereine fuhrte deren gut verdienende Mitglieder enorme Summen fur die verbotene Partei aufbrachten die damit zur finanziellen Stutze der SAP im ganzen Reich wurde In allen drei Hamburger Wahlkreisen und dem Wahlkreis 8 Altona Wandsbek Stormarn nahmen bei den Reichstagswahlen die Stimmen fur die SAP kontinuierlich zu 1890 war die SAP in der Hochburg Hamburg in allen drei sozialdemokratischen Wahlkreisen erfolgreich und der Wahlkreis 8 Altona wurde ebenfalls gewonnen Fur Hamburg zogen August Bebel Johann Heinrich Wilhelm Dietz und Wilhelm Metzger in den Reichstag ein Den Wahlkreis 8 vertrat Karl Frohme Sie blieben bis zum Ende des Kaiserreiches in der Hand der SAP die 1890 in Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD umbenannt wurde Mittlerweile hatten sich Hamburger Unternehmerverbande zusammengeschlossen und als am 1 Mai 1890 die Hamburger Arbeiter fur den Achtstundentag demonstrierten wurden fast 20 000 Arbeiter monatelang ausgesperrt Das fuhrte innerhalb der Arbeiterorganisationen zu einem Umschlag in bisher in Hamburg unbekannte Verbitterung und Radikalitat Dennoch beteiligte sich die SPD an den Notstandskomitees wahrend der Cholera Epidemie 1892 Zuvor war die SPD in Hamburg am 27 August vom Hamburger Senat beauftragt worden 250 000 Flugblatter mit Informationen zur Hygiene zu drucken und auch gegen Entgelt durch ihre Mitglieder kurzfristig zu verteilen Keine andere Druckerei bzw Organisation der Stadt war imstande beides zu leisten 4 Weitreichende Folgerungen hatte der Hamburger Hafenarbeiterstreik 1896 97 der gegen die Unternehmerverbande vor Ort zusammen mit der Ruhrindustrie nicht durchzuhalten war Das an das Burgerrecht und eine bestimmte Einkommenshohe gekoppelte Wahlrecht zur Hamburgischen Burgerschaft fuhrte dazu dass als erster Sozialdemokrat Otto Stolten erst 1901 in das Landesparlament gewahlt wurde 1904 waren es bereits 13 von 160 Sitzen Der Versuch der Burgerschaft das Wahlrecht daraufhin zuungunsten der Arbeiter zu andern fuhrte zu einem halbtagigen Generalstreik dem ersten politischen Massenstreik in Deutschland Hamburg blieb in diesem Zeitraum die Hauptstadt der Arbeiterbewegung und das Zentrum der Gewerkschaftsbewegung Unter massgeblichem Einfluss von Adolph von Elm kam es zur Grundung der Genossenschaft Konsum Bau und Sparverein Produktion eGmbH und der gewerkschaftlich genossenschaftlichen Versicherungs Aktiengesellschaft Volksfursorge Die genossenschaftlich und gemeinwirtschaftlich ausgerichteten Unternehmen setzten eine Bewegung in Gang die als dritte Saule der Arbeiterbewegung bezeichnet wurde Das eindrucksvolle Gewerkschaftshaus wurde 1913 von Bebel eingeweiht der bis zu seinem Tod im selben Jahr Hamburger Reichstagsabgeordneter war Erst wahrend des Ersten Weltkriegs wurden Sozialdemokraten Amter in der Hamburgischen Verwaltung und Burgerschaft eingeraumt Die Parteizentrale war von 1887 bis 1956 in der Grossen Theaterstrasse 42 44 und ist seit 1957 in der Kurt Schumacher Allee 10 5 In Regierungsverantwortung 1919 1933 Bearbeiten 1919 konnte sich die Mehrheitssozialdemokratie 1917 1919 in Hamburg gegen die USPD Fuhrung nach einer Neuwahl im Hamburger Arbeiterrat durchsetzen Bei der Burgerschaftswahl am 16 Marz 1919 errang die SPD 50 5 Prozent der Stimmen die USPD 8 1 Mit der Deutschen Demokratischen Partei DDP vorher Vereinigte Liberale bildeten die Sozialdemokraten eine Koalitionsregierung Bei der Wahl 1921 erhielt die SPD die in Hamburg uber 72 000 Mitglieder hatte 40 6 Prozent der Stimmen die KPD 11 Prozent Neben dem Zweiten Burgermeister Otto Stolten gehorten Schulsenator Emil Krause und Polizeisenator Adolph Schonfelder zu den fuhrenden Sozialdemokraten Eine Vielzahl von Reformen wurde durchgesetzt z B Einfuhrung einer modernen Verwaltung Anderung der Wohlfahrtspflege reformorientierte Schul und Jugendpolitik eine beispielhafte Stadtebaupolitik Fritz Schumacher nbsp Karl Meitmann um 1930Die zunehmenden gewalttatigen Auseinandersetzungen fuhrten im Februar 1924 zur Grundung des Reichsbanners Schwarz Rot Gold an der Hamburger Sozialdemokraten massgeblich beteiligt waren Der SPD Vorsitzende Karl Meitmann warnte nach dem Wahlerfolg der NSDAP bei den Reichstagswahlen 1930 Hitler wolle Macht die ganze Macht die er notfalls durch Strome von Blut absichern werde Widerstand und Verfolgung 1933 1945 Bearbeiten Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30 Januar 1933 wurden mit der Reichstagsbrandverordnung vom 28 Februar 1933 die in der Verfassung garantierten Freiheitsrechte eingeschrankt dazu gehorte die Pressefreiheit Als das NS Regime vom Hamburger Senat das Verbot der SPD Parteizeitung Hamburger Echo verlangte traten der sozialdemokratische Burgermeister Rudolf Ross und die SPD Senatoren Emil Krause Adolph Schonfelder Paul Neumann Heinrich Eisenbarth und John Ehrenteit am 3 Marz 1933 zuruck Mit der Wahl eines von Nationalsozialisten gefuhrten Senats am 8 Marz 1933 begann auch in Hamburg der staatliche Terror Systematisch schrankten die neuen Machthaber die Bewegungsfreiheit und das offentliche Auftreten der SPD ein erste Verhaftungen folgten Die drei Hamburger SPD Abgeordneten Adolf Biedermann Gustav Dahrendorf und Hans Staudinger gehorten zu den 94 Mitgliedern der SPD Reichstagsfraktion die gegen das Ermachtigungsgesetz vom 24 Marz 1933 stimmten Mit der Beschlagnahmung des Parteivermogens am 10 Mai 1933 wurde die Handlungsfahigkeit der Partei weiter eingeschrankt Auch in Hamburg wurde die Vorbereitung auf die Illegalitat und das Festhalten am Legalitatskurs diskutiert Die Anpassungspolitik des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes ADGB fuhrte Ende Mai 1933 zum Austritt eines Teils des Gewerkschaftsflugels aus der SPD Burgerschaftsfraktion Am 15 und 16 Juni 1933 kam die Hamburger SPD Fuhrung der Parteivorstand Reichstags und Burgerschaftsabgeordnete und die Distriktsfuhrer im Redaktionsgebaude des Hamburger Echo zusammen um die politische Situation zu beraten Die uber 30 Teilnehmer wurden verhaftet und von den Nationalsozialisten zum Teil schwer misshandelt Nachdem eine Anklage wegen Vorbereitung zum Hochverrat gescheitert war wurden alle Gefangenen nach mehrwochiger Haft entlassen Die Hamburger Vorgange dienten den Nationalsozialisten auf der Reichsebene auch dazu die SPD am 22 Juni 1933 zu verbieten Walter Schmedemann baute darauf hin die illegale Hamburger SPD Fuhrung auf die ein breites Organisationsnetz mit einem eigenen Nachrichtendienst unterhielt Die Widerstandsarbeit war jedoch nicht einheitlich organisiert Zahlreiche Gruppen die sich aus SAJlern Sozialistische Arbeiterjugend Jungsozialisten Reichsbannerleuten und Arbeitersportlern rekrutierten entwickelten eigene Aktivitaten Mehrmals wurde die illegale Fuhrung der Hamburger SPD verhaftet und musste ersetzt werden Bis zum Marz 1938 gelang es zuletzt durch Walter Siering und Wilhelm Bock die Verbindung zum Grenzsekretariat des SPD Exilvorstands in Kopenhagen aufrechtzuerhalten Gustav Dahrendorf gehorte seit Ende 1942 zum engeren Kreis des sozialdemokratisch gewerkschaftlichen Widerstands um Julius Leber und Wilhelm Leuschner Er unterrichtete 1943 Adolph Schonfelder und Herbert Ruscheweyh uber die Umsturzplane Nachkriegszeit und Wiederaufbau Bearbeiten Unmittelbar nach Kriegsende begannen die Sozialdemokraten unter Karl Meitmann Walter Schmedemann und Adolph Schonfelder mit dem Wiederaufbau der Hamburger Partei Ende 1946 hatte die SPD etwa 44 000 Mitglieder bis 1948 stieg die Zahl der Mitglieder in der Parteiorganisation die sich infolge des Gross Hamburg Gesetzes jetzt auch auf Altona Harburg Wilhelmsburg und Wandsbek erstreckte auf 55 000 Mit der ersten Burgerschaftswahl am 13 Oktober 1946 kamen die Mehrheitsverhaltnisse klar zum Ausdruck die SPD gewann die Wahl mit 43 1 der Stimmen Das von der Besatzungsmacht verfugte Mehrheitswahlrecht bescherte den Sozialdemokraten 83 der insgesamt 110 Parlamentssitze Erster Burgermeister in der schwer zerstorten Stadt wurde der fruhere Altonaer Oberburgermeister Max Brauer nbsp Herbert Weichmann 1971Bei der Burgerschaftswahl 1949 erreichte die SPD mit 42 8 der Stimmen erneut die absolute Mehrheit in der Burgerschaft Vier Jahre spater errang die SPD 45 2 der Stimmen musste sich aber dem Hamburg Block einem burgerlichen Wahlbundnis geschlagen geben und in die Opposition gehen Mit dem Spitzenkandidaten Max Brauer errang die SPD 1957 53 9 der Stimmen und ubernahm wieder die Regierungsverantwortung Oppositionsfuhrer Paul Nevermann der sich als Bausenator um den Wiederaufbau Hamburgs verdient gemacht hatte ubernahm 1960 das Burgermeisteramt und gewann die Burgerschaftswahl 1961 mit 57 4 Sein Nachfolger wurde 1965 der bereits 69 jahrige Herbert Weichmann der 1966 mit 59 0 der Stimmen das bis heute beste Burgerschaftswahlergebnis fur die SPD erzielte Mit Helmut Schmidt und Herbert Wehner haben zwei Hamburger Sozialdemokraten die Bundespolitik der SPD wesentlich gepragt Grossstadtpartei Bearbeiten Trotz der Wahlerfolge sank die Mitgliederzahl der Hamburger SPD die seit 1957 ihren Sitz im Kurt Schumacher Haus in der Kurt Schumacher Allee 10 hat bis 1966 auf 34 700 Die Entkoppelung von Organisationsgrad und Wahlerstimmen war Ausdruck gesellschaftlicher Veranderungen Neue Themen wie die Studentenbewegung und der Vietnamkrieg bestimmten die politische Diskussion Die Leistungen beim Wiederaufbau der Hansestadt und die engen und vielfaltigen Verflechtungen mit dem Hamburger Vereinsleben garantierten nicht langer Wahlerfolge der SPD nbsp Peter Schulz 2010Mit Herbert Weichmann der noch bis 1971 als Burgermeister amtierte ging endgultig die Ara der Politiker zu Ende die noch vor 1933 politische Erfahrung gesammelt hatten Nachfolger wurde der erst 41 jahrige Peter Schulz In dieser Zeit sorgte die bundesweite Aufbruchsstimmung unter Willy Brandt noch einmal fur einen deutlichen Mitgliederzuwachs Mit 3 600 Eintritten von vor allem jungen Menschen im Jahre 1972 und 2 900 im folgenden Jahr konnte die Hamburger SPD einen Anstieg der Parteimitglieder auf 36 229 vorweisen Innerparteiliche Richtungskampfe brachen aus die zu umfanglichen und scharfen Diskussionen fuhrten Bei der Burgerschaftswahl 1974 verlor die SPD 10 Prozentpunkte und kam nur noch auf 44 9 der Stimmen Bald nach der Bildung einer Koalition mit der FDP trat Peter Schulz zuruck Ihm folgte Hans Ulrich Klose der 1978 die absolute Mehrheit zuruckeroberte aber 1981 fur den von ihm verfolgten Ausstieg aus dem Bau des Kernkraftwerks Brokdorf im eigenen Senat keine Mehrheit fand und zurucktrat In dieser fur die SPD politisch schwierigen Situation die zudem durch hohe Arbeitslosigkeit infolge der Wirtschaftskrise den NATO Doppelbeschluss unter Bundeskanzler Helmut Schmidt die sich formierende Umweltpartei GAL und die Besetzung der Hauser in der Hafenstrasse zusatzlich belastet wurde ubernahm am 24 Juni 1981 Klaus von Dohnanyi das Amt des Ersten Burgermeisters Entsprechend schlecht schnitt die SPD bei der Burgerschaftswahl 1982 ab Mit nur 42 7 der Stimmen lag die SPD noch hinter der CDU Seit den ersten demokratischen Wahlen von 1919 waren die Sozialdemokraten nach 1932 erst zum zweiten Mal nicht als starkste politische Kraft aus einer Burgerschaftswahl hervorgegangen Die erstmals ins Parlament gewahlte GAL kam auf Anhieb auf 7 7 der Stimmen galt aber bei SPD und CDU noch nicht als koalitionsfahig Uber Monate zeichnete sich keine Losung ab so dass die Hamburger Verhaltnisse bundesweit zum Synonym fur die Unregierbarkeit der Stadt wurden Neuwahlen am 19 Dezember 1982 bescherten der SPD noch einmal 51 3 der Stimmen Zuvor war Helmut Schmidt durch den Wechsel der FDP zur CDU als Bundeskanzler abgelost worden Ein Umstand der Hamburgs SPD Wahler zu den Wahlurnen stromen liess Vier Jahre spater wiederholten sich die Hamburger Verhaltnisse Die SPD war durch den Hamburger Kessel und durch die Vorgange um die gewerkschaftseigene Neue Heimat in Misskredit geraten Bei der Burgerschaftswahl 1986 lag die SPD mit 41 7 der Stimmen knapp hinter der CDU Als dritte Kraft erstarkte die GAL Erneut kam keine Regierungsmehrheit zustande so dass der SPD Senat im Amt blieb Bei der Neuwahl am 17 Mai 1987 bei der die SPD hinzugewann und wieder starkste Partei wurde ergab sich mit dem Wiedereinzug der FDP eine neue Koalitionsoption die nach langwierigen Verhandlungen zu einer SPD FDP Regierung fuhrte nbsp Henning Voscherau 19881988 wurde der langjahrige Fraktionsvorsitzende Henning Voscherau Dohnanyis Nachfolger Er fuhrte die Sozialdemokraten 1991 in einen erfolgreichen Wahlkampf und erzielte mit 48 der Stimmen mit 61 Sitzen eine absolute Mehrheit in der Hamburgischen Burgerschaft Die Wahl wurde allerdings zwei Jahre spater vom Hamburgischen Verfassungsgericht annulliert weil es bei der Kandidatenaufstellung der CDU schwere Verstosse gegen demokratische Wahlrechtsgrundsatze gegeben hatte Nach der Burgerschaftswahl 1993 ging die SPD eine Kooperation mit der STATT Partei ein Das schlechte Wahlergebnis 1997 mit 36 2 veranlasste Henning Voscherau zum Rucktritt Neuer Erster Burgermeister wurde Ortwin Runde der nun zusammen mit der GAL eine rot grune Regierung bildete Obwohl die SPD bei der Burgerschaftswahl 2001 mit leichten Gewinnen starkste Partei wurde hatte die Koalition keine Mehrheit mehr und wurde von einem Bundnis aus CDU FDP und der Partei Rechtsstaatlicher Offensive abgelost Bis zum Februar 2011 befand sich die SPD in Hamburg in der Opposition Nach dem Bruch der CDU Schill FDP Koalition und der anschliessenden Neuwahl die der CDU eine absolute Mehrheit in der Burgerschaft bescherte kam die SPD nur noch auf 30 5 Innerparteiliche Konflikte hatten den Vorwahlkampf 2008 uberschattet Als Burgermeisterkandidat stellte die SPD unter dem neuen Landesvorsitzenden Ingo Egloff den Zeit Herausgeber und ehemaligen Kulturstaatsminister Michael Naumann auf der mit 34 1 einen Achtungserfolg erzielte aber die Regierungsfahigkeit fur die Sozialdemokraten nicht zuruckgewinnen konnte Stattdessen wurde unter Ole von Beust die erste schwarz grune Landesregierung in Deutschland gebildet Der SPD Bundestagsabgeordnete und fruhere Bundesarbeitsminister Olaf Scholz der schon einmal von 2000 bis 2004 SPD Landesvorsitzender gewesen war ubernahm das Parteiamt 2009 erneut Unter seiner Fuhrung gelang es der SPD Geschlossenheit zu demonstrieren und politisches Profil zu gewinnen Der Landesverband bestatigte Scholz in seinem Amt 2012 mit 94 2 2014 mit 94 8 und 2016 mit 97 4 der Stimmen 6 Nach dem Bruch des schwarz grunen Senats wurde Olaf Scholz auf dem Landesparteitag am 17 Dezember 2010 als Spitzenkandidat fur die Burgerschaftswahl im Februar 2011 nominiert Die SPD erhielt mit 48 4 der Stimmen 62 Sitze und damit nicht nur die absolute Mehrheit der Burgerschaftsmandate sondern auch mehr als doppelt so viele Stimmen wie die CDU Vier Jahre spater verlor die SPD zwar die absolute Mehrheit und kam nur noch auf 58 Burgerschaftsmandate Mit einem Stimmenanteil von 45 6 wurde sie jedoch fast dreimal so stark wie die weiter Boden verlierende CDU Daraufhin gingen die Sozialdemokraten unter Scholz zum zweiten Mal nach 1997 bis 2001 eine rot grune Koalition ein die am 15 April 2015 von der Hamburgischen Burgerschaft bestatigt wurde 7 Nachdem Olaf Scholz am 14 Marz 2018 als Bundesfinanzminister in das vierte Kabinett Merkel eintrat wurde Finanzsenator Peter Tschentscher am 28 Marz 2018 zu dessen Nachfolger als Erster Burgermeister gewahlt 8 Zur neuen Vorsitzenden der SPD Hamburg wurde am 24 Marz 2018 Sozialsenatorin Melanie Leonhard gewahlt 9 Landesvorsitzende der SPD Hamburg Bearbeiten nbsp Ortwin Runde 2002Jahre Vorsitzender1906 1919 Heinrich Stubbe1919 1928 Max Leuteritz1928 1933 und 1946 1952 Karl Meitmann1952 1966 Karl Vittinghoff1966 1970 Paul Nevermann1970 1980 Oswald Paulig1980 1981 Werner Staak1981 1983 Jorg Konig1983 1988 Ortwin Runde1988 1991 Traute Muller1991 1994 Helmuth Frahm1994 2000 Jorg Kuhbier2000 2004 Olaf Scholz2004 2007 Mathias Petersen2007 2009 Ingo Egloff2009 2018 Olaf Scholz2018 2021 Melanie Leonhardseit 2021 Melanie Leonhard und Nils WeilandAbgeordnete der SPD Hamburg im Deutschen Bundestag BearbeitenDer Landesverband der SPD in Hamburg ist derzeit mit funf Abgeordneten im Deutschen Bundestag vertreten 10 Niels Annen 2005 2009 seit 2013 erneut LandeslisteFalko Drossmann seit 2021 Abgeordneter fur den Bundestagswahlkreis Hamburg MitteMetin Hakverdi seit 2013 Abgeordneter fur den Bundestagswahlkreis Hamburg Bergedorf HarburgDorothee Martin seit 2020 Abgeordnete fur den Bundestagswahlkreis Hamburg NordAydan Ozoguz seit 2009 Abgeordnete fur den Bundestagswahlkreis Hamburg WandsbekLiteratur BearbeitenChristel Oldenburg Tradition und Modernitat Die Hamburger SPD von 1950 1966 Texte zu Politik und Zeitgeschichte Bd 10 Lit Berlin u a 2009 ISBN 978 3 8258 1970 5 Gunter Pumm Kandidatenauswahl und innerparteiliche Demokratie in der Hamburger SPD Eine empirische Untersuchung der Kandidatennominierungen fur die Bundestagswahl 1969 die Burgerschaftswahl 1970 den Senat und die Deputationen Beitrage zur Politikwissenschaft Bd 10 Lang Frankfurt am Main u a 1977 ISBN 3 261 02366 X Walter Tormin Die Geschichte der SPD in Hamburg 1945 bis 1950 Forum Zeitgeschichte Bd 4 Ergebnisse Verlag Hamburg 1995 ISBN 3 87916 028 7 Friedrich Wilhelm Witt Die Hamburger Sozialdemokratie in der Weimarer Republik Unter besonderer Berucksichtigung der Jahre 1929 30 1933 Schriftenreihe des Forschungsinstituts der Friedrich Ebert Stiftung Bd 89 Verlag fur Literatur und Zeitgeschehen Hannover 1971 Helga Kutz Bauer Holger Martens Verfolgung als politische Erfahrung Hamburger Sozialdemokraten nach 1945 Herausgeber Arbeitsgemeinschaft ehemaliger verfolgter Sozialdemokraten Hamburg AvS Hamburg 2013 ISBN 978 3 929728 76 7Einzelnachweise Bearbeiten1 Bereits an der Grundung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins im genannten Jahr waren Delegierte aus Hamburg unter ihnen Jacob Audorf beteiligt desgleichen 1869 am Vereinigungskongress zur Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Eisenach Bundeszentrale fur politische Bildung Parteimitglieder nach Bundeslandern Infografiken Parteien in Deutschland bpb Abgerufen am 5 April 2023 Machtwechsel in Hamburg Olaf Scholz ist neuer Burgermeister Artikel auf SpiegelOnline abgerufen am 8 Marz 2011 Ergebnisse der Burgerschaftswahlen in Hamburg Richard J Evans Tod in Hamburg Stadt Gesellschaft und Politik in den Cholera Jahren 1830 1910 Originaltitel Death in Hamburg ubersetzt von Karl A Klewer Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1990 ISBN 3 498 01648 2 S 400 402 Hamburger Erinnerungsorte der Sozialdemokratie SPD Landesorganisation Hamburg Hamburg 2013 S 30 31 Scholz mit grosser Mehrheit wiedergewahlt HTTPS In ndr de 11 Juni 2016 abgerufen am 29 Juni 2016 Scholz erneut zum Burgermeister gewahlt auf www welt de abgerufen am 19 April 2015 Tschentscher soll Hamburgs Burgermeister werden auf ndr de abgerufen am 10 Marz 2018 Tschentscher soll Hamburgs Burgermeister werden auf ndr de abgerufen am 10 Marz 2018 Bundestagsabgeordnete auf der Homepage spd hamburg de Abgerufen am 14 Dezember 2016 Landesverbande der SPD SPD Baden Wurttemberg BayernSPD SPD Berlin SPD Brandenburg SPD Bremen SPD Hamburg SPD Hessen SPD Mecklenburg Vorpommern SPD Niedersachsen SPD Nordrhein Westfalen SPD Rheinland Pfalz SPD Saarland SPD Sachsen SPD Sachsen Anhalt SPD Schleswig Holstein SPD ThuringenEhemalige SPD Elsass Lothringen Ostburo der SPDParteien in der Hamburgischen Burgerschaft Derzeit in der Burgerschaft vertreten SPD Hamburg CDU Hamburg GRUNE Hamburg Die Linke Hamburg FDP Hamburg AfD HamburgHistorisch in der Burgerschaft vertreten KPD Hamburg Vaterstadtischer Bund Hamburg DP Hamburg Radikal Soziale Freiheitspartei Hamburg Block Statt Partei Partei Rechtsstaatlicher Offensive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SPD Hamburg amp oldid 237499231