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Das Ostburo der SPD war die organisatorische Basis der Arbeit von gefluchteten Parteifuhrern und mitgliedern der SPD nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED am 21 April 1946 Vergleichbare Ostburos bestanden auch bei den anderen demokratischen Parteien sowie beim DGB Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufgaben und Tatigkeit 3 Arbeit in der DDR 4 Personen 4 1 Bekannt gewordene Mitarbeiter 4 2 Fluchtlinge 5 Das Ostburo in der Propaganda der SED 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDa eine freie legale Parteiarbeit in der Sowjetischen Besatzungszone SBZ nach der Zwangsvereinigung nicht mehr moglich war wurde 1946 das sogenannte Ostburo gegrundet um die Arbeit in der Illegalitat fortfuhren zu konnen Organisatorische Basis waren die Fluchtlingsbetreuungsstellen in Hannover wo der erste Hauptsitz des Ostburos lag und West Berlin Am 1 Juni 1950 wurde der Hauptsitz nach Bonn verlegt Fur die operative Arbeit blieb die Aussenstelle in Berlin wesentlich Seit dem 1 November 1948 war Stephan G Thomas Leiter des Ostburos bis zu seiner Umbenennung 1966 Der SPD Parteivorstand beauftragte Anfang 1959 Max Kukil mit der Reorganisation des Ostburos wenige Tage spater starb er plotzlich im Alter von 55 Jahren an Herzversagen Die Staatssicherheit der DDR streute die Spekulation die in ostdeutschen Zeitungen veroffentlicht wurde dass Kukil von Mitarbeitern des Ostburos vergiftet worden sei 1 Im Jahr 1966 wurde das Ostburo in das Referat fur gesamtdeutsche Fragen der SPD umgewandelt Herbert Wehner als stellvertretender Parteivorsitzender der SPD der 1966 auch Bundesminister fur gesamtdeutsche Fragen wurde betrieb die Kursanderung in Richtung Entspannungspolitik Bis zur Auflosung im Jahr 1971 war Helmut Barwald dessen Leiter In Berlin arbeitete die Aussenstelle noch bis 1981 unter Charlotte von Heyden und Kathe Fradrich weiter Aufgaben und Tatigkeit BearbeitenWesentliche Aufgaben waren die Betreuung der Fluchtlinge aus der DDR die Koordination der Widerstandsarbeit gegen undemokratische Massnahmen und Menschenrechtsverletzungen in der SBZ bzw DDR und Unterstutzung der verbliebenen Mitglieder in der DDR zur Wiedergrundung einer SPD 2 die Betreuung der politischen Gefangenen und deren Angehorigen Offentlichkeitsarbeit im Westen und der Versuch der Herstellung einer Gegenoffentlichkeit im Osten Schmuggel von Propagandamaterial in die SBZ bzw DDR Abwurf von Flugblattern mittels Ballons uber der SBZ bzw DDR 3 Informationsbeschaffung uber Personen Gesellschaft und Wirtschaft in der SBZ bzw DDR 4 Weitergabe von Informationen uber die SBZ bzw DDR an in und auslandische staatliche Stellen 4 Arbeit in der DDR BearbeitenKontakte zum Ostburo der SPD waren in der DDR streng verboten Eine Vielzahl von Verhaftungen und Schauprozessen erfolgte wegen des Vorwurfs der Zusammenarbeit mit dem Ostburo unter anderem auch die des DDR Aussenministers Georg Dertinger Daher waren die Widerstandsgruppen die mit dem Ostburo zusammenarbeiteten gezwungen konspirativ zu arbeiten Personen BearbeitenBekannt gewordene Mitarbeiter Bearbeiten Helmut Barwald Siegfried Berger Robert Bialek Walter Bohm Heinz Brandt Wolfgang Harich Heinz Kuhne Rudolf Maerker Siegmund Neumann Dieter Rieke Stephan G ThomasEine Vielzahl von SPD Mitgliedern und Anhangern musste den durch das Ostburo koordinierten Widerstand gegen die DDR Diktatur mit Flucht Gefangnis oder gar Tod bezahlen Die genaue Anzahl ist unbekannt Schatzungen sprechen von 800 bis 1000 inhaftierten Mitgliedern 5 Fluchtlinge Bearbeiten Bekannte Fluchtlinge die mit Hilfe des Ostburos fluchteten waren Fritz Schenk Rudolf MaerkerDas Ostburo in der Propaganda der SED BearbeitenIn der Darstellung der Propaganda der SED war das Ostburo der SPD ein Zentrum der Spionage und Diversion Insbesondere der Volksaufstand des 17 Juni 1953 wurde als Ergebnis der westlichen Agententatigkeit der Ostburos der Geheimdienste und der Burgerrechtsbewegungen wie der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit oder des Untersuchungsausschusses Freiheitlicher Juristen zuruckgefuhrt Mitglieder des SPD Ostburos wurden in der DDR Propaganda als Schumacher Agenten dargestellt Siehe auch BearbeitenOstburo der CDU Ostburo der FDPLiteratur BearbeitenHelmut Barwald Das Ostburo der SPD 1946 1971 Kampf und Niedergang Reihe Gegenwart und Zeitgeschichte Band 14 Sinus Krefeld 1991 ISBN 3 88289 023 1 Wolfgang Buschfort Die Ostburos der Parteien in den 50er Jahren Schriftenreihe des Berliner Landesbeauftragten fur die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen DDR Bd 7 3 unveranderte Auflage Der Berliner Landesbeauftragte fur die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen DDR Berlin 2006 ISBN 3 934085 09 1 Online PDF 1 MB Wolfgang Buschfort Das Ostburo der SPD Von der Grundung bis zur Berlin Krise Schriftenreihe der Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Bd 63 Oldenbourg Munchen 1991 ISBN 3 486 64563 3 Wolfgang Buschfort Parteien im kalten Krieg Die Ostburos von SPD CDU und FDP Analysen und Dokumente Bd 19 Links Berlin 2000 ISBN 3 86153 226 3 Wolfgang Buschfort Das Ostburo der SPD In Freiheit und Recht Nr 1 2 April 2011 ISSN 0532 6605 S 9 10 Norbert Potzl Der Kampf der Systeme TORICHT UND TODLICH In Spiegel Spezial Geschichte vom 29 Juli 2008 Bernd Stover Die Befreiung vom Kommunismus Amerikanische Liberation Policy im Kalten Krieg 1947 1991 Zeithistorische Studien Bd 22 Bohlau Koln u a 2002 ISBN 3 412 03002 3 S 250 ff zugleich Potsdam Univ Habil Schr Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Buschfort Parteien im Kalten Krieg Ch Links Verlag Berlin 2000 ISBN 3 86153 226 3 S 229 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ulrich Weissgerber Giftige Worte der SED Diktatur LIT Verlag Munster 2010 ISBN 978 3 643 10429 8 S 233 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Buschfort Die Ostburos der Parteien in den 50er Jahren 2006 a b Barwald Das Ostburo der SPD 1991 S 48 54 Armin Fuhrer Wir haben der SPD die Stange gehalten In welt de 16 April 1996 abgerufen am 29 Dezember 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ostburo der SPD amp oldid 233827102