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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Fritz Schenk Begriffsklarung aufgefuhrt Fritz Schenk 10 Marz 1930 in Helbra bei Lutherstadt Eisleben 4 Mai 2006 in Frankfurt am Main war ein deutscher Publizist Journalist und Rundfunkmoderator Einer breiteren Offentlichkeit in Deutschland wurde Schenk vor allem als langjahriger Co Moderator des ZDF Magazins bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 DDR Wirtschaftsfunktionar und Flucht in die Bundesrepublik 3 Journalistische Karriere 4 Kritische Solidaritat mit Martin Hohmann 5 Schriften 6 Auszeichnungen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenSchenk wuchs als Kind einer politisch aktiven traditionell sozialdemokratischen Familie in seinem Geburtsort Helbra auf In der Zeit des Nationalsozialismus waren einige Familienmitglieder Opfer staatlicher Repression und Verfolgung Schenks Vater war Wasserbau Ingenieur In der DDR arbeitete er mehrere Jahre als Leiter eines Wasserwerkes im Vorharzgebiet Nachdem Schenk in den Westen geflohen war wurde sein Vater dieses Postens enthoben und starb am 10 November 1962 nach einem Verhor durch das Ministerium fur Staatssicherheit an den Folgen eines Herzinfarktes Schenk warf den Kommunisten zeitlebens vor diese hatten seinen Vater umgebracht wahrend die Nazis ihn nur unmenschlich behandelt hatten 1 Seit 1951 war Schenk mit seiner Frau Rosemarie geborene Muller verheiratet Aus der Ehe gingen die drei Sohne Steffen 1952 Alexander 1954 und Patrick 1968 hervor DDR Wirtschaftsfunktionar und Flucht in die Bundesrepublik BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg trat Schenk der SPD bei Nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED wurde er Mitglied der SED Nach Abschluss der Oberschule begann Schenk eine Lehre als Schriftsetzer und Buchdrucker die er 1949 erfolgreich beendete Spater absolvierte er ein Studium an der Hochschule fur Okonomie Beruflich war Schenk nach seiner Lehre in der grafischen Industrie der DDR tatig Ihm gelang bis 1951 der Aufstieg zum Betriebsassistenten und schliesslich zum Betriebsleiter des Druckhauses in Meissen Seit 1952 war Schenk Mitarbeiter in der Staatlichen Plankommission der DDR Dort stieg er im selben Jahr zum Buroleiter Bruno Leuschners auf des Vorsitzenden der Plankommission 1957 geriet Schenk in den Verdacht der Spionagetatigkeit Er wurde durch das Ministerium fur Staatssicherheit MfS verhaftet und kam in Untersuchungshaft Nachdem Schenk eine Verpflichtungserklarung zur Zusammenarbeit mit der Staatssicherheit unterschrieben hatte wurde er jedoch wieder freigelassen Unmittelbar nach seiner Haftentlassung floh er Ende 1957 nach West Berlin Von dort reiste er mit Hilfe des Ostburos der SPD weiter in die Bundesrepublik Journalistische Karriere BearbeitenIn Westdeutschland arbeitete Schenk zunachst als freier Publizist und Fernsehautor Seit 1960 gehorte er wieder der SPD an Auf eine kurzzeitig angestrebte Kandidatur fur den Deutschen Bundestag verzichtete Schenk aus beruflichen Grunden Ab 1962 arbeitete er im Forschungsbeirat fur Fragen der Wiedervereinigung der Bundesregierung In den Jahren 1969 bis 1971 war er als Regierungsdirektor und Abteilungsleiter beim Gesamtdeutschen Institut in Bonn tatig 1972 verliess Schenk aus Kritik an der Ostpolitik Willy Brandts die SPD wieder Ab September 1971 arbeitete Schenk fur das ZDF Unter dem Chefmoderator Gerhard Lowenthal war er stellvertretender Leiter und Co Moderator des ZDF Magazins das in den 1970er und 1980er Jahren wegen seiner konservativen politischen Berichterstattung starker Kritik ausgesetzt war 1974 75 war Schenk kurzzeitig Mitglied im konservativen Bund Freies Deutschland 2 Dort war er Pressesprecher 3 Nachdem Gerhard Lowenthal 1987 in Pension gegangen war wurde Schenk dessen Nachfolger als Redaktionsleiter des ZDF Magazins Die Sendung wurde allerdings bereits im April 1988 durch das neue Magazin Studio 1 ersetzt Schenk stieg zeitgleich innerhalb der ZDF Chefredaktion zum Chef vom Dienst auf 1993 wurde Schenk beim ZDF pensioniert Seine journalistische und publizistische Arbeit setzte er jedoch auch im Ruhestand fort Schenk veroffentlichte zahlreiche Artikel und Meinungsbeitrage in unterschiedlichen Zeitschriften und Zeitungen Auf Grund seiner fruheren Funktion in der DDR war er zudem als Zeitzeuge ein gefragter Referent Kritiker heben hervor dass Schenk auch in Medien veroffentlichte die von einigen Politikwissenschaftlern und Verfassungsschutzern der Neuen Rechten zugeordnet werden Zwei Jahre nach Lowenthals Tod im Dezember 2004 vergaben Schenk zusammen mit Ingeborg Lowenthal der Forderstiftung Konservative Bildung und Forschung sowie Dieter Steins Junger Freiheit erstmals den Gerhard Lowenthal Preis Seitdem war Schenk auch regelmassiger Kolumnist der neurechten Wochenzeitung Junge Freiheit In der Rubrik Die Woche kommentierte er die aktuellen politischen Entwicklungen in Deutschland Kritische Solidaritat mit Martin Hohmann BearbeitenGrossere Aufmerksamkeit rief Schenks Engagement im Rahmen der Hohmann Affare hervor Im Oktober 2003 loste eine als antisemitisch kritisierte Rede des CDU Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann einen Skandal aus Hohmann musste sich einem Fraktions und Parteiausschlussverfahren stellen Schenk der seit 1999 Mitglied der CDU war initiierte daraufhin mit anderen im November 2003 den Appell Kritische Solidaritat mit Martin Hohmann 4 5 Die Unterzeichner des Appells erklarten dass sie die Rede Hohmanns zwar fur strittig und in Teilen fur fragwurdig hielten nicht jedoch fur antisemitisch Sie forderten einen Verbleib des Politikers in Fraktion und Partei Insgesamt unterzeichneten mehr als 10 200 Personen den Aufruf Auch ein Buch Universitas Verlag 6 wurde in dem Kontext verlegt Am 22 Juli 2005 zog sich Schenk sowohl als Sprecher als auch als Mitarbeiter der Initiative Kritische Solidaritat mit Martin Hohmann zuruck Als Grund nannte er Zweifel am moglichen Erfolg einer Anfechtungsklage Hohmanns gegen den Parteiausschluss Dieser hatte zuvor angekundigt bei der Bundestagswahl 2005 als unabhangiger Direktkandidat in seinem bisherigen Wahlkreis anzutreten Schenk warf Hohmann in einer Pressemitteilung vor er habe sich durch seine Entscheidung gegen den von der CDU fur den Fuldaer Wahlkreis nominierten Kandidaten als unabhangiger Bewerber anzutreten selbst ausserhalb der CDU und sogar gegen sie gestellt 7 Schriften BearbeitenMagie der Planwirtschaft Kiepenheuer amp Witsch Koln u a 1960 Im Vorzimmer der Diktatur 12 Jahre Pankow Kiepenheuer amp Witsch Koln u a 1962 Das rote Wirtschaftswunder Die zentrale Planwirtschaft als Machtmittel der SED Politik Seewald Stuttgart Degerloch 1969 Zeitpolitische Schriftenreihe Band 3 Schriftenreihe der Studiengesellschaft fur Zeitprobleme e V Anerkennung ja oder nein Standpunkte eines engagierten Demokraten zur Deutschlandfrage Neue Presse Coburg 1969 Kommunistische Grundsatzerklarungen 1957 1971 Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1972 ISBN 3 8046 8447 5 Mein doppeltes Vaterland Erfahrungen und Erkenntnisse eines geborenen Sozialdemokraten uberarbeitete und erweiterte Neuauflage Naumann Wurzburg 1989 ISBN 3 88567 057 7 Der Fall Hohmann und kein Ende Mit dem Text des Sondervotums des Bundesparteigerichts der CDU 2 erweiterte und uberarbeitete Neuauflage Universitas Munchen 2005 ISBN 3 8004 1466 XAuszeichnungen BearbeitenJakob Kaiser Preis 1968 2 Fernsehpreis des Bundesministeriums fur gesamtdeutsche FragenWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Fritz Schenk im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Fritz Schenk im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Website uber Fritz SchenkEinzelnachweise Bearbeiten Fritz Schenk Brief an Angela Merkel vom 12 November 2003 abgedruckt in Schenk Der Fall Hohmann 2005 S 110 a b Fritz Schenk im Munzinger Archiv abgerufen am 27 April 2006 Artikelanfang frei abrufbar Jochen Maes Bund Freies Deutschland Sammelbecken einer neuen Rechtspartei Peter Hammer Verlag Wuppertal o J 1974 S 27 website der Initiative zu Fritz Schenk im Kontext der Initiative Buch Fritz Schenk Der Fall Hohmann und kein Ende Pressemitteilung von Fritz Schenk am 22 Juli 2005 27 April 2006Normdaten Person GND 118607111 lobid OGND AKS LCCN n82116490 VIAF 47554827 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schenk FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Publizist Journalist und RundfunkmoderatorGEBURTSDATUM 10 Marz 1930GEBURTSORT HelbraSTERBEDATUM 4 Mai 2006STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Schenk amp oldid 234789986