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Dieser Artikel behandelt den Politiker und Gewerkschafter Siegmund Neumann zum Politikwissenschaftler siehe Sigmund Neumann Siegmund Siggi Neumann Pseudonym Paul Brandenburg 14 Februar 1907 in Tarnow 27 November 1960 in Frankfurt am Main war ein deutscher kommunistischer und sozialdemokratischer Funktionar und Gewerkschafter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNeumann besuchte als Arbeiter Abiturient die Karl Marx Schule in Berlin Er studierte einige Zeit politische Wissenschaft an der Deutschen Hochschule fur Politik und an der Humboldt Universitat Er engagierte sich zu dieser Zeit in der Kommunistischen Studentenfraktion Kostufra Danach absolvierte er eine Buchhandlerlehre und war spater als kaufmannischer Angestellter in der Bekleidungsindustrie tatig Neumann trat 1926 der KPD bei und ubernahm verschiedene Funktionen in der Berliner Partei Daneben war er auch gewerkschaftlich aktiv Innerparteilich gehorte er zu den sogenannten Versohnlern die die damalige politische Linie der Parteifuhrung kritisierten und etwa fur eine Zusammenarbeit mit der SPD eintraten Seit 1929 gehorte er auch zu den Kritikern der von der RGO verfolgten Politik Nach dem Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft emigrierte Neumann zunachst nach Paris Dort hielt er sich mit dem Handel von Konfektionswaren uber Wasser Als angeblicher Anhanger von Bucharin wurde er 1934 aus der KPD ausgeschlossen Daraufhin wandte er sich der KPD O zu Im Jahr 1937 nahm er als Freiwilliger am spanischen Burgerkrieg teil Er kampfte in den Reihen der Partido Obrero de Unificacion Marxista POUM Dabei wurde er schwer verwundet Nach dem Verbot der POUM kehrte er noch im selben Jahr nach Frankreich zuruck ehe er 1938 nach Stockholm ging Dort war er als Metallarbeiter tatig und war Mitglied des Schwedischen Metallarbeiterverbandes Er gehorte auch der Landesgruppe deutscher Gewerkschafter in Schweden an Zusammen mit Fritz Ruck gehorte er zum linken Flugel dieser Organisation Er opponierte gegen das Konzept einer Einheitsgewerkschaft ohne sozialistisch marxistische Festlegung Allerdings naherte er sich im schwedischen Exil den Sozialisten der SAP an und bewegte sich mit diesen in Richtung SPD Dabei entfernte er sich auch von marxistischen Positionen 1 Im Jahr 1946 kehrte er nach Deutschland zuruck Er trat wegen der Ablehnung der kommunistischen Deutschlandpolitik der SPD bei und veroffentlichte die antistalinistische Schrift Ist die Sowjet Union sozialistisch Er war auf Empfehlung von Herbert Wehner zunachst freier Mitarbeiter spater Referent beim Parteivorstand Er leitete im Auftrag des Vorstandes das Ostburo der SPD Dass ausgerechnet ein fruherer Kommunist die gegen die SED gerichtete Einrichtung leitete stiess bei einigen Parteifunktionaren auf Kritik Dabei war keineswegs daran gedacht dass Neumann das Buro alleine leiten sollte Hinzu kam als stellvertretender Leiter der langjahrige Sozialdemokrat Stephan Thomas Beide bauten das Ostburo zu einer funktionsfahigen Organisation aus 2 Es leitete das Buro bis zum Sommer 1948 Neumann hatte sich schon langer mit Rucktrittsgedanken getragen Sachlicher Hintergrund war der Streit um den Stellenwert von Fluchtlingsbetreuung einerseits oder Nachrichtensammlung andererseits Unter Druck geriet Neumann auch durch interne Kritiker die ihm sogar Spionagetatigkeit vorwarfen Diesen Konflikt uberstand er noch Unter Druck geriet er erneut als seine konspirativen Methoden der Informationsbeschaffung zu zahlreichen Verhaftungen in der SBZ fuhrten 3 Nach anderen Angaben wurde er schon im Jahr 1947 Leiter des Betriebsgruppenreferats der SPD Seine Aufgabe war es unter anderem im Sinne der SPD Einfluss auf die Personalpolitik der DGB Gewerkschaften zu nehmen 4 Er vertrat eine strikt antikommunistische Haltung und war bestrebt den kommunistischen Einfluss in den Gewerkschaften zuruckzudrangen Neumann war in den 1950er Jahren Leiter des sogenannten Zehner Kreises In diesem tauschten sich sozialdemokratische Gewerkschaftsfunktionare aus die fruher sozialistischen oder kommunistischen Organisationen angehort hatten Im Jahr 1954 wechselte er zum Hauptvorstand der IG Metall uber Er hatte dort die Aufgabe die Geschichte der Metallarbeitergewerkschaft zu schreiben Literatur BearbeitenKlaus Mertsching Neumann Siegmund In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 161 Digitalisat Hermann Weber Andreas Herbst Hrsg Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Online Siegfried Mielke Hrsg unter Mitarbeit von Marion Goers Stefan Heinz Matthias Oden Sebastian Bodecker Einzigartig Dozenten Studierende und Reprasentanten der Deutschen Hochschule fur Politik 1920 1933 im Widerstand gegen den Nationalsozialismus Lukas Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 86732 032 0 S 414 Kurzbiographie Weblinks BearbeitenNachlass bei der Friedrich Ebert StiftungEinzelnachweise Bearbeiten Julia Angster Konsenskapitalismus und Sozialdemokratie Die Westernisierung von SPD und DGB Munchen 2003 S 338 Wolfgang Buschfort Das Ostburo der SPD Von der Grundung bis zur Berlin Krise Munchen 1991 S 22f Wolfgang Buschfort Das Ostburo der SPD Von der Grundung bis zur Berlin Krise Munchen 1991 S 54f Julia Angster Konsenskapitalismus und Sozialdemokratie Die Westernisierung von SPD und DGB Munchen 2003 S 401Normdaten Person GND 123165490 lobid OGND AKS VIAF 59984084 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Neumann SiegmundALTERNATIVNAMEN Neumann Siggi Spitzname Brandenburg Paul wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutscher kommunistischer und sozialdemokratischer Funktionar und GewerkschafterGEBURTSDATUM 14 Februar 1907GEBURTSORT TarnowSTERBEDATUM 27 November 1960STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegmund Neumann amp oldid 221535795