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Die Hansestadt Hamburg blieb zur Zeit der Nationalsozialisten unter dem Gauleiter Karl Kaufmann ein wichtiger Wirtschaftsstandort allerdings verlor der Handel an Bedeutung In dieser Zeit vergrosserte sich Hamburg von 415 km auf 755 km Nachdem das NS Regime den Zweiten Weltkrieg ausgelost hatte wurde die Hansestadt in den spateren Kriegsjahren von schweren Bombardements getroffen Am 3 Mai 1945 ubergaben die fuhrenden Krafte die Stadt kampflos an die Briten Inhaltsverzeichnis 1 Machtubernahme 1 1 Erste Burgermeister und Reichsstatthalter 2 Territoriale Veranderungen 3 Politik 3 1 Wirtschaft 3 2 Bildungswesen 3 3 Wohnungsbau 3 4 Stadtplanung 4 Terror und Verfolgung 4 1 Justiz 5 Kriegsgeschehen 5 1 Luftabwehr 5 2 Operation Gomorrha 5 3 Kriegsende 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMachtubernahme BearbeitenErste Burgermeister und Reichsstatthalter Bearbeiten Bald nach der Machtergreifung von den Nationalsozialisten als Tag der nationalen Erhebung gefeiert traten die SPD Senatoren auf Grund der Drohungen durch Reichsinnenminister Wilhelm Frick am 3 Marz 1933 zuruck Zwei Tage spater erklarte auch der schwer kranke Burgermeister Carl Wilhelm Petersen von der Deutschen Staatspartei seinen Rucktritt am 6 Marz vollzog auch der Senator Paul de Chapeaurouge Deutsche Volkspartei diesen Schritt Die restliche Burgerschaft wahlte am 8 Marz mit Beteiligung von DVP und DStP einen neuen nationalsozialistisch gefuhrten Senat Zum Ersten Burgermeister wahlte der Senat das NSDAP Mitglied Carl Vincent Krogmann Am 19 Mai wurde Krogmanns Stellung zu der eines Regierenden Burgermeisters umbenannt 1 Am 28 Juni 1933 fand die letzte Sitzung der Burgerschaft statt Stadt und Staat Hamburg wurden durch die Gleichschaltung einem Reichsstatthalter unterstellt zu dem am 16 Mai 1933 Karl Kaufmann bestimmt worden war der bereits Gauleiter des Gaus Hamburg war Die dem Gauleiter unterstellten Parteibezirke entsprachen den fruheren Reichstagswahlkreisen Im heutigen Stadtgebiet Hamburgs befanden sich anfangs ausserdem die Sitze der Gauleitungen Schleswig Holsteins in der Stadt Altona und Ost Hannovers in der Stadt Harburg Wilhelmsburg dessen Flache grob dem ehemaligen niedersachsischen Regierungsbezirk Luneburg entsprach Sie wurden jedoch spater nach Kiel bzw Luneburg verlegt Am 30 Juli 1936 wurde Krogmann von Karl Kaufmann abgesetzt der selbst die Fuhrung der Landesregierung beanspruchte Kaufmann konzentrierte funf wesentliche Amter auf sich und verfugte daher als Gauleiter uber eine ungewohnlich grosse Machtfulle seine Anhanger band er durch Geldzuwendungen aus schwarzen Kassen an sich 2 nbsp Gebiet Hamburgs nach dem Inkrafttreten des Gross Hamburg Gesetz vorherige Stadt Hamburg vorherige Stadt Bergedorf zum Land Hamburg seit 1868 bisherige verbliebene Hamburger Landgebiete hinzugekommene Stadt Altona hinzugekommene Stadt Wandsbek hinzugekommene Stadt Harburg Wilhelmsburg hinzugekommene LandgemeindenTerritoriale Veranderungen BearbeitenMit dem Gross Hamburg Gesetz vom 26 Januar 1937 welches am 1 April 1937 in Kraft trat ergaben sich fur die Hansestadt grosse territoriale Veranderungen die bis heute gultig sind siehe auch Bezirke in Hamburg Die Stadtkreise Altona Wandsbek und Harburg Wilhelmsburg sowie zahlreiche Gemeinden gingen von Preussen auf Hamburg uber Die Stadt hatte trotz des Verlustes fruher hamburgischer Gebiete u a Cuxhaven Geesthacht nunmehr eine zusammenhangende Gesamtflache von 755 km statt zuvor von 415 km Mit Wirkung vom 1 April 1938 wurden alle auf Hamburg ubergegangenen Stadte und Gemeinden mit der Stadt Hamburg zu einer einzigen Gemeinde Hansestadt Hamburg zusammengeschlossen Das Gross Hamburg Gesetz regelte auch eine Reihe weiterer Gebietsveranderungen Besonders hervorzuheben ist dass das Land Lubeck seine Selbststandigkeit verlor und auf Preussen uberging Politik BearbeitenWirtschaft Bearbeiten Bis 1937 war Hamburg eine eher kleinbetrieblich und mittelstandisch gepragte Handelsstadt und keinesfalls eine Industriemetropole Durch die auf Aufrustung Landwirtschaft und Autarkie ausgerichtete NS Wirtschaftspolitik wurde der Handelssektor geschwacht Dies fuhrte dazu dass die Arbeitslosigkeit in Hamburg deutlich hoher lag und langer anhielt als im Durchschnitt des ubrigen Reichs 3 Der Warenumschlag im Hamburger Hafen erreichte selbst 1938 noch nicht den Umfang des Jahres 1929 4 Durch die Aufrustung gewann hingegen der industrielle Sektor Grosswerften und Erdolverarbeitung an Bedeutung 1934 wurden die Werften zu rund 70 durch staatliche Zuschusse finanziert 5 Durch das Gross Hamburg Gesetz von 1937 wurden industriell gepragte Ortsteile eingemeindet so dass nun mehr Menschen in Industrie und Handwerk als bei Handel und Verkehr beschaftigt waren 6 Erst zu Beginn des Jahres 1940 war der Bedarf an Arbeitskraften in der Hamburgischen Rustungsindustrie nicht mehr zu decken so dass zunachst Zivilarbeiter angeworben dann aber verstarkt Zwangsarbeiter herangezogen wurden Bildungswesen Bearbeiten Als Prasident der neugebildeten Landesunterrichtsbehorde entliess Karl Julius Witt nicht konforme Schulrate versetzte Schulleitungen und sauberte Lehrerkollegien Bis 1935 wurden 637 Lehrkrafte zwangspensioniert darunter viele als Doppelverdienerinnen bezeichnete verheiratete Lehrerinnen 7 Die seit 1926 in Hamburg bestehende Ausbildung der Volksschullehrer an der Universitat blieb bis 1936 bestehen danach fand die Ausbildung an einer Hochschule fur Lehrerbildung statt ab 1941 an mehreren Lehrerausbildungsanstalten bei denen fur die Zulassung ein Abitur nicht zwingend erforderlich war Als Hochschulpolitiker und Rektor hatte Adolf Rein eine Schlusselrolle bei der Selbstaufgabe der Autonomie und der Vertreibung von mehr als 90 Wissenschaftlern der Universitat Hamburger Hochschullehrer solidarisierten sich 1933 grosstenteils mit der neuen Bewegung 8 Die Anzahl der Studierenden verringerte sich von 3594 WS 1932 33 bzw 2305 WS 1934 35 bis zum Sommersemester 1939 auf 1385 9 dazu trugen Zugangsbeschrankungen fur Studentinnen sowie die seit 1936 geanderte Lehrerausbildung bei Ab 1937 gab es strukturelle Unterschiede im Mittelschulwesen Die aus Preussen eingemeindeten Mittelschulen begannen mit dem funften Schuljahr und erhoben ein Schulgeld ein Teil der Althamburger Volksschulen hatte stattdessen einen Oberbau der mit dem siebten Schuljahr begann Ab 1938 endete die Oberschule fruher Gymnasium mit dem zwolften Schuljahr die Koedukation die an Volksschulen schon von 1934 an schrittweise aufgehoben worden war wurde ganzlich abgeschafft 10 Wohnungsbau Bearbeiten Die Herrschaftszeit der Nationalsozialisten hat in Hamburg keine positiven Spuren hinterlassen wie es die Weimarer Republik mit Neubauvierteln in der Jarrestadt oder dem Dulsberg vermochte Die Angriffe im Juli August 1943 vernichteten 44 Prozent des ohnehin knappen Wohnraums Ende 1934 sprach Gauleiter Kaufmann von 18 000 fehlenden Wohnungen 1935 bezifferte das Statistische Landesamt Hamburg die Zahl der benotigten Wohnungen auf 25 000 Auf den Wartelisten der 1933 geschlossenen Wohnungsamter waren 60 000 Familien vermerkt 11 Die allgemeine wirtschaftliche Besserung und Massnahmen wie das Ehestandsdarlehen liessen die Zahl der neu geschlossenen Ehen und damit den Bedarf nach gunstigem Wohnraum weiter steigen 12 Die Historikerin Beate Meyer nennt fur April 1940 einen Mehrbedarf von 80 000 Wohnungen 13 Wohnungsbau wurde Sache der Privatwirtschaft Investitionen gingen in die Rustung die auch die Kapazitaten an Baufacharbeitern und Baumaterial stark beanspruchte Geringe staatliche Darlehen zur Forderung von Wohnungsbau reichten nicht hin um ausreichend Wohnungen zu niedrigen Mieten zu schaffen In den Jahren bis Kriegsbeginn wurden jahrlich etwa 2100 Ein bis Dreizimmerwohnungen gebaut die fur Normalverdiener erschwinglich waren Die Anzahl neu erbauter Villen Einzelhauser und grosser Mietwohnungen war erheblich grosser 14 Die propagandistisch gross herausgestellte Sanierungsaktion des Gangeviertels bei der mit einem sozialen Brennpunkt auch eine Hochburg der KPD beseitigt wurde leistete wenig fur die Beseitigung der Wohnungsnot Anstelle von 1140 Behausungen entstanden nur 520 neue Wohnungen 15 Gefordert wurden aus ideologischen Grunden Kleinsiedlerbauten am Stadtrand mit bescheidenem Einzelhaus und grossem Grundstuck zur Selbstversorgung die sich als hochst problematisch erwiesen und kaum mehr als funf Prozent der Neubauten darstellten 16 Stadtplanung Bearbeiten 1937 beteiligte sich der Hamburger Architekt Konstanty Gutschow an einem Wettbewerb zur Gestaltung des nordlichen Hamburger Elbufers den er mit Empfehlung Adolf Hitlers gewann 1939 wurde Gutschow von Kaufmann zum Architekten des Elbufers ernannt 1941 bekam er den Titel Architekt fur die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg verliehen Er legte einen Generalbebauungsplan fur Hamburg vor der den Ausbau der Hauptstadt der deutschen Schiffahrt zur Fuhrerstadt vorsah mit einem 250 m hohen Gau Hochhaus einer Volkshalle einer Elbhochbrucke und Hafenvergrosserung 17 Im Januar 1940 wurde die Produktion von Ziegeln fur die Fuhrerbauten am Elbufer als die wichtigste Aufgabe des KZ Neuengamme festgelegt Die Idee einer Ost West Durchbruchstrasse hatte Gutschow ubernommen Die Plane wurden jedoch bald als kriegsunwichtig eingestuft und ruhten Die umfangreichen Zerstorungen im Sommer 1943 fuhrten 1944 zu einem zweiten Generalbebauungsplan der noch weniger Rucksicht auf gewachsene Strukturen nahm Terror und Verfolgung Bearbeiten nbsp Hamburger Tageblatt vom 31 Marz 1933 zum JudenboykottSiehe auch Artikel zur Geschichte die Zerstorung der judischen Gemeinde das Konzentrationslager Neuengamme und seine zahlreichen Nebenlager im Stadtgebiet die Widerstandsgruppe Bastlein Jacob AbshagenSchon am 16 Mai 1940 waren etwa 550 Sinti und Roma in Hamburg zusammen mit etwa 200 aus Schleswig Holstein und rund 160 aus Bremen festgenommen und vier Tage lang im Fruchtschuppen 10 am Magdeburger Hafen interniert worden Am 20 Mai 1940 deportierte man sie vom nahegelegenen Hannoverschen Bahnhof in die Arbeitslager von Belzec 18 1933 wohnten im Bereich des spateren Gross Hamburgs rund 19 400 Juden Wie an zahlreichen anderen Orten Deutschlands wurden sie auch in Hamburg Opfer von Ausgrenzung Entrechtung und unmittelbarer Verfolgung Auf den Judenboykott und das Berufsbeamtengesetz im April 1933 folgten weitere Schritte sie gipfelten in der Reichspogromnacht vom November 1938 die den Druck zur Flucht aus Deutschland erhohte Gauleiter Kaufmann ruhmte sich gegenuber Hermann Goring er habe im September 1941 wegen der Bombenschaden den Fuhrer gebeten die Juden evakuieren zu lassen um dadurch Wohnraum zu gewinnen Hitler habe dieser Anregung entsprochen 19 Tatsachlich hat Hitler diese Entscheidung zur Deportation von Juden aus Deutschland Mitte September 1941 getroffen 20 Der Hohere SS und Polizeifuhrer Rudolf Querner zugleich Leiter der Polizeiabteilung in der Hamburger Staatsverwaltung sowie Vertreter Kaufmanns in allen polizeilichen Angelegenheiten war an den Deportationen massgeblich beteiligt 21 Beginnend im Oktober 1941 wurden 5 296 Juden in 17 Transporten uber den Hannoverschen Bahnhof deportiert andere begingen Suizid wurden aus besetzten westeuropaischen Fluchtlandern verschleppt oder fielen anderen Verfolgungsmassnahmen wie der Aktion T4 zum Opfer Insgesamt verloren 8 877 Hamburger Juden ihr Leben 22 Nach der Befreiung 1945 zahlte man in Hamburg nur noch 647 Juden die meisten davon hatten im Schutz einer Mischehe uberlebt Sicher ermittelt werden konnten die Namen von rund 20 400 Menschen die im Konzentrationslager Neuengamme einschliesslich der Nebenlager bis Ende Marz 1945 starben seriose Schatzungen belaufen sich auf 26 800 Todesopfer Bei den Raumungsmarschen und der Bombardierung von Schiffen wie der Cap Arkona kamen weitere 16 100 Haftlinge um 23 Nach dem Krieg wurden nur ca 8 500 Hamburger als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt Unter den 1 417 politischen Opfern waren auch 20 Abgeordnete der Burgerschaft Etwa 1 500 Tater wurden im Rahmen der Entnazifizierung bestraft Justiz Bearbeiten Justizsenator Curt Rothenberger formte die Hamburger Justiz zu einem willfahrigen Instrument des NS Regimes um Er pensionierte beurlaubte oder versetzte ihm nicht genehme Beamte und Richter 24 daruber hinaus entzog er alsbald 71 judischen Rechtsanwalten ihre Zulassung aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums und schloss 69 weitere 1938 anhand der Funften Verordnung zum Reichsburgergesetz aus 25 Die Justizhoheit der Lander wurden zwischen 1934 und 1937 stufenweise aufgehoben das Justizministerium konnte unmittelbar auf die Geschaftsverteilung zugreifen 26 Der ubermachtigen Stellung Rothenbergers als Justizsenator und Prasident des Hanseatischen Oberlandesgerichts tat dieses keinen Abbruch Es schuf fur Hamburg das System Rothenberger Er zog laufend Vorgange an sich und war standig prasent 27 Rothenberger verlangte eine aktive Betatigung fur die nationalsozialistische Bewegung 1939 waren fast alle Nachwuchskrafte und 90 der Richter am Oberlandesgericht Parteimitglieder 28 Fruhzeitig nahm er politischen Einfluss bei Treffen mit Behordenleitern und Gerichtsprasidenten die in erster Linie fur organisatorische Fragen einberaumt worden waren Ab Mai 1942 ordnete er wochentliche Vor und Nachschauen von anstehenden Strafsachen des Sondergerichts an in denen das Strafmass erortert wurde und Urteile kritisiert werden konnten 29 Andernorts ubliche Konflikte zwischen Gauleitern und Justizleitern gab es im System Rothenberger nicht Kaufmann trug Forderungen und Wunsche der Partei direkt an den ihm befreundeten Rothenberger der diese nach Gutdunken umsetzte Eine enge einvernehmliche Zusammenarbeit mit dem Gestapo Chef Bruno Streckenbach und den Hoheren SS und Polizeifuhrern Hans Adolf Prutzmann und Rudolf Querner fuhrte dazu dass diese auf Eingriffe in die Justiz verzichteten die Justiz aber den aussernormativen Terror der Gestapo duldete 30 Hamburger Strafgerichte in erster Linie das Hanseatische Sondergericht verhangten 229 Todesurteile die zumeist mit einer Guillotine in der Untersuchungshaftanstalt Hamburg am Holstenglacis vollstreckt wurden 31 Kriegsgeschehen BearbeitenNeben den rund 16 800 Wehrpflichtigen die im Mai 1939 eingezogen worden waren mussten Zehntausende von Reservisten einrucken Bereits Ende 1940 waren 1975 Hamburger im Krieg gefallen 32 Bis zur Kapitulation waren mehr als 100 000 Hamburger als Soldaten oder Zivilisten durch Kriegseinwirkung ums Leben gekommen 33 Zwei Tage nach dem deutschen Luftangriff auf Rotterdam erfolgte ein britischer Luftangriff auf Hamburg 34 Bis Ende des Jahres 1940 erfolgten rund 70 Luftangriffe und 123 Luftalarme bei denen die Bevolkerung Luftschutzkeller aufsuchen sollte Bis zum Grossangriff im Juli August 1943 Operation Gomorrha kamen rund 1500 Personen ums Leben 35 Im April 1940 gab es fur weniger als drei Prozent der Hamburger sichere Schutzraume Im Sommer 1943 waren Dreiviertel aller Keller ausgebaut fur 22 Prozent der Bevolkerung standen Schutzraumplatze zur Verfugung 36 Luftabwehr Bearbeiten Hauptartikel Hamburger FlakturmeIn Reaktion auf die alliierten Luftangriffe auf Berlin erging am 9 September 1940 der Fuhrerbefehl zur Aufstellung von Flakturmen in Berlin der bis Ende 1942 auf die Stadte Wien und Hamburg ausgedehnt wurde um diese vor Bombenangriffen zu schutzen Hamburg wurde wahrend des Zweiten Weltkrieges zum Ziel alliierter Luftangriffe da sich in der Stadt mehrere grosse Werften wie Blohm amp Voss Howaldtswerke Deutsche Werft und H C Stulcken Sohn befanden die U Boote fur die Kriegsmarine bauten Die Flakturme wurden unter der Leitung Albert Speers dem Generalbauinspektor fur die Reichshauptstadt vom Architekt Friedrich Tamms konstruiert und durch die Organisation Todt realisiert auch mit dem Einsatz tausender Fremd und Zwangsarbeiter Fur die Luftraumverteidigung Hamburgs waren drei Flakturmpaare geplant welche in Dreiecksform uber das Stadtgebiet angeordnet werden sollten um eine gute Schussuberdeckung zu gewahrleisten Der zu jedem Gefechtsturm G Turm gehorende Leitturm L Turm war raumlich mindestens 100 m von diesem entfernt damit die Vibrationen und der dichte Rauch des Flak Mundungsfeuers nicht die Messgerate zur Zielbestimmung beeinflussten Meistens war der L Turm mit Radar beispielsweise mit dem Wurzburg Riesen ausgestattet Die Flakturme waren als vollstandig autarke Einheit mit eigener Strom und Wasserversorgung ausgelegt und verfugten uber ein Krankenhaus Durch die Erzeugung eines leichten Uberdrucks im Gebaudeinneren waren diese auch gegen Gasangriffe geschutzt Nur die zwei Flakturmpaare in St Pauli und Wilhelmsburg wurden gebaut Das dritte Paar sollte im Osten von Hamburg gebaut werden was jedoch nicht realisiert wurde Im Januar 1944 waren 14 000 Jungen der Jahrgange 1926 bis 1928 als Luftwaffenhelfer eingesetzt 37 Operation Gomorrha Bearbeiten Hauptartikel Operation Gomorrha source source source track track Videoaufnahmen der US Armee von der Bombardierung Hamburgs Durch schwere Bombardierungen amerikanischer und britischer Flugzeugverbande im Juli und August 1943 der Operation Gomorrha wurden mindestens 34 000 Menschen getotet 38 und rund ein Drittel aller Wohngebaude zerstort Etwa 125 000 Hamburger wurden verletzt 900 000 obdachlos Bis Kriegsende haben bei 213 Luftangriffen ca 17 000 Flugzeuge etwa 101 000 Sprengbomben und 1 6 Mio Brandbomben auf die Stadt abgeworfen Diese Angriffe begannen am 24 Juli 1943 mit der Bombardierung durch 791 britische Bomber In den nachfolgenden Tagen griffen die Amerikaner mit 122 Bombern vom Typ Flying Fortress Fliegende Festung an und storten somit die angelaufenen Bergungsarbeiten In der Nacht vom 27 auf den 28 Juli gipfelten die Angriffe und losten einen Feuersturm aus den es in einem solchen Ausmass bisher noch nie gegeben hat Der Feuersturm vernichtete grosse Teile im Osten der Stadt totete ca 35 000 45 000 Menschen und machte eine Million Menschen obdachlos Die genaue Zahl der Toten liess sich nie ermitteln da viele Opfer vollstandig zu Asche verbrannten Es traf vor allem die Stadtteile Rothenburgsort und Hammerbrook vollig unerwartet Da die Leichen nicht schnell beseitigt werden konnten wurde das Gebiet des Hammerbrook abgeriegelt um wegen der erwarteten Seuchengefahr ein Betreten zu verhindern Es zeigte sich dass die vorhandenen Bunker und Schutzraume vollig unzureichend waren Daher wurde eine Evakuierung eingeleitet die in einigen Stadtteilen noch rechtzeitig durchgefuhrt werden konnte z B in Barmbek Alle Bewohner die nicht unbedingt in der Rustungsproduktion benotigt waren mussten die Stadt verlassen Kinder wurden weitestgehend aus der Stadt auf das Land verschickt Kinderlandverschickung um sie in Sicherheit zu bringen Zur Bombardierung wurden Spreng sowie Brandbomben verwendet Die Sprengbomben deckten dabei durch ihre enorme Druckwirkung gezielt die Dacher der Hauser ab damit das Phosphor der nachfallenden Brandbomben direkt in die Wohnungen und Treppenhauser gelangen konnte Die fast ausschliesslich aus Holz bestehenden Treppenhauser ubertrugen die Flammen der Zimmerbrande in die unteren Geschosse und sorgten fur das vollstandige Ausbrennen der Gebaude Die Angriffe beschrankten sich immer auf einen Sektor der Stadt Zentraler Ausgangspunkt war der 147 3 m grosse Turm der Nikolaikirche deren Ruine nicht wieder aufgebaut wurde und heute als Mahnmal und Dauerausstellung zur Operation Gomorrha dient Um den gefurchteten Feuersturm auszulosen wurden vor allem die Rander des Sektors bombardiert Der dadurch entstehende Wind auf das Zentrum des Sektors sorgt fur die flachendeckende Zerstorung An dem Tag als der Sektor mit den Stadtteilen Eppendorf Winterhude und Hoheluft angegriffen werden sollte waren Gewitterwolken am Himmel Um den Bestand an Bombern nicht zu gefahrden wurde der Angriff abgesagt Die Stadtteile blieben weitgehend unzerstort nbsp Strassenzug Eilbeker Weg nach dem Bombenangriff 1943Die gebauten Bunker zum Schutz der Bevolkerung konnten zu dieser Endphase des Krieges nur einen bedingten Schutz bieten da wahrend des Krieges immer grossere Bomben hergestellt wurden denen die Bunker nicht standhalten konnten Auch fuhrte der Sauerstoffbedarf der Brande zur Erstickung der Eingeschlossenen Kriegsende Bearbeiten Am 2 Mai 1945 wurde der Generalmajor Alwin Wolz zum Kampfkommandanten von Hamburg ernannt Mit Gauleiter Karl Kaufmann war er sich uber die ausweglose Lage Hamburgs einig Nachdem auch Reichsprasident Karl Donitz der sich mit der letzten Reichsregierung in den Sonderbereich Murwik abgesetzt hatte einer kampflosen Ubergabe Hamburgs zugestimmt hatte begleitete Wolz am 3 Mai 1945 die von Hans Georg von Friedeburg gefuhrte deutsche Delegation zum britischen Hauptquartier bei Luneburg In der Villa Mollering unterschrieb Wolz sogleich die Bedingungen zur Ubergabe der Stadt Erst am Folgetag wurde die durch Karl Donitz autorisierte Teilkapitulation der Wehrmacht fur Nordwestdeutschland Danemark und die Niederlande sowie Schleswig Holstein von der deutschen Delegation auf dem Timeloberg sudlich von Luneburg unterschrieben 39 40 Doch schon am Nachmittag des 3 Mai 1945 marschierten die britischen Soldaten in Hamburg ein und Wolz ubergab im Rathaus offiziell die Stadt dem Brigadegeneral Spurling 41 42 Gauleiter Karl Kaufmann wurde am 4 Mai verhaftet Wolz ebenfalls Burgermeister Krogmann eine Woche spater Die Briten begannen alle Bereiche des offentlichen Lebens zu kontrollieren Mit der Kapitulation der Wehrmacht am 8 Mai 1945 wurde Hamburg Teil der Britischen Zone daran anschliessend erneut ein eigenstandiges Land und 1949 Bundesland der Bundesrepublik Deutschland Siehe auch BearbeitenGeschichte Hamburgs Hamburger Gedenkstatten fur die Opfer des Nationalsozialismus Staatspolizeileitstelle Hamburg Bastlein Jacob Abshagen Gruppe die grosste regionale Widerstandsgruppe in Hamburg NS Zwangsarbeit im Raum HamburgLiteratur BearbeitenHamburg im Dritten Reich Hrsg Forschungsstelle fur Zeitgeschichte in Hamburg Gottingen 2005 ISBN 3 89244 903 1 Rezension Richard Evans In Zeitschrift des Vereins fur Hamburgische Geschichte Band 92 2006 uni hamburg de Angelika Ebbinghaus Karsten Linne Hrsg Kein abgeschlossenes Kapitel Hamburg im Dritten Reich Hamburg 1997 ISBN 3 434 52006 6 Frank Bajohr Arisierung in Hamburg Hamburger Beitrage zur Sozial und Zeitgeschichte Band 35 Hamburg 1997 ISBN 3 7672 1302 8 Heinrich Erdmann Redaktion Hamburg und Dresden im Dritten Reich Bombenkrieg und Kriegsende Hrsg Landeszentrale fur politische Bildung Hamburg Hamburg 2000 ISBN 3 929728 56 7 Joachim Paschen Hamburg zwischen Hindenburg und Hitler Die nationalsozialistische Machteroberung in einer roten Festung Bremen 2013 ISBN 978 3 8378 2026 3 Daniel Meis Hamburgs Fuhrer Karl Kaufmann 1900 1969 Ein Leben zwischen Macht Politik Verwaltung Wirtschaft und Krankheit Darmstadt 2022 ISBN 978 3 534 45032 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hamburg World War II Album mit Bildern Videos und Audiodateien Ausfuhrliche Informationen zur Operation Gomorrha vom Hamburger Abendblatt Multimediale Informationen uber die britischen Bombenangriffe auf Hamburg im Juli 1943 Der Verein unter hamburg e V bietet umfangreiche Informationen und Fuhrungen durch Bunkeranlagen aus dem Zweiten Weltkrieg anEinzelnachweise Bearbeiten Uwe Lohalm Modell Hamburg Vom Stadtstaat zum Reichsgau In Forschungsstelle fur Zeitgeschichte Hamburg Hrsg Hamburg im Dritten Reich Gottingen 2005 ISBN 3 89244 903 1 S 122 Frank Bajohr Gauleiter in Hamburg Zur Person und Tatigkeit Karl Kaufmanns 1900 1969 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Band 43 H 2 1995 S 279 Klaus Weinhauer Handelskrise und Rustungsboom In Hamburg im Dritten Reich Hrsg Forschungsstelle fur Zeitgeschichte in Hamburg Gottingen 2005 ISBN 3 89244 903 1 S 194 Klaus Weinhauer Handelskrise und Rustungsboom In Hamburg im Dritten Reich Gottingen 2005 ISBN 3 89244 903 1 S 197 Klaus Weinhauer Handelskrise und Rustungsboom In Hamburg im Dritten Reich Gottingen 2005 ISBN 3 89244 903 1 S 195 Klaus Weinhauer Handelskrise und Rustungsboom In Hamburg im Dritten Reich Gottingen 2005 ISBN 3 89244 903 1 S 203 Uwe Schmidt Paul Weidmann Das Schulwesen In Hamburg im Dritten Reich Gottingen 2005 ISBN 3 89244 903 1 S 306 und 310 f Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitaten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat Uwe Schmidt Paul Weidmann Das Schulwesen In Hamburg im Dritten Reich Gottingen 2005 ISBN 3 89244 903 1 S 348 Uwe Schmidt Paul Weidmann Das Schulwesen In Hamburg im Dritten Reich Gottingen 2005 ISBN 3 89244 903 1 S 306 und 310 f Karl Christian Fuhrer Nationalsozialistische Wohnungsbaupolitik In Hamburg im Dritten Reich Gottingen 2005 ISBN 3 89244 903 1 S 432 434 Detlev Humann Arbeitsschlacht Arbeitsbeschaffung und Propaganda in der NS Zeit 1933 1939 Gottingen 2011 ISBN 978 3 8353 0838 1 S 120 Beate Meyer Die Verfolgung und Ermordung der Hamburger Juden 1933 1945 Geschichte Zeugnis Erinnerung Wallstein Verlag Gottingen 2006 S 34 Karl Christian Fuhrer Nationalsozialistische Wohnungsbaupolitik In Hamburg im Dritten Reich Gottingen 2005 ISBN 3 89244 903 1 S 434 Karl Christian Fuhrer Nationalsozialistische Wohnungsbaupolitik In Hamburg im Dritten Reich Gottingen 2005 ISBN 3 89244 903 1 S 447 Karl Christian Fuhrer Nationalsozialistische Wohnungsbaupolitik In Hamburg im Dritten Reich Gottingen 2005 ISBN 3 89244 903 1 S 440 Er war der Albert Speer von Hamburg ndr de Deportation nach Belzec In In den Tod geschickt Die Deportationen von Juden Roma und Sinti aus Hamburg 1940 bis 1945 abgerufen am 14 Januar 2011 Frank Bajohr Gauleiter in Hamburg Zur Person und Tatigkeit Karl Kaufmanns 1900 1969 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Band 43 H 2 1995 S 291 ifz muenchen de PDF 1 3 MB Dokument VEJ 3 223 Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 3 Deutsches Reich und Protektorat September 1939 September 1941 bearb von Andrea Low Munchen 2012 ISBN 978 3 486 58524 7 S 542 Himmler informiert am 18 September 1941 der Fuhrer wunsche die Deportation der Juden aus dem Altreich und dem Protektorat Bohmen und Mahren Beate Meyer Die Verfolgung und Ermordung der Hamburger Juden 1933 1945 Geschichte Zeugnis Erinnerung Gottingen 2006 S 34 Beate Meyer Hrsg Die Verfolgung und Ermordung der Hamburger Juden 1933 1945 Hamburg 2006 ISBN 3 929728 85 0 S 16 47 KZ Gedenkstatte Neuengamme Hrsg Die Ausstellungen Bremen 2005 ISBN 3 86108 075 3 S 95 Detlef Garbe Institutionen des Terrors In Hamburg im Dritten Reich Gottingen 2005 ISBN 3 89244 903 1 S 521 Heiko Morisse Judische Rechtsanwalte in Hamburg Hamburg 2003 ISBN 3 7672 1418 0 S 102 Klaus Bastlein Hrsg Fur Fuhrer Volk und Vaterland Hamburger Justiz im Nationalsozialismus Herausgegeben von der Justizbehorde Hamburg Hamburg 1992 ISBN 3 87916 016 3 Band 1 S 39 Klaus Bastlein Hrsg Fur Fuhrer Volk und Vaterland Hamburg 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Weidmann Das Schulwesen In Hamburg im Dritten Reich Gottingen 2005 ISBN 3 89244 903 1 S 333 Ursula Buttner Gomorrah und die Folgen In Hamburg im Dritten Reich Gottingen 2005 ISBN 3 89244 903 1 S 618 Burgerbrief Mitteilungen des Burgervereins Luneburg e V Nummer 75 PDF 2 7 MB Mai 2015 S 11 f abgerufen am 1 Mai 2017 Oliver Schirg Bei Nacht und Nebel Hamburgs Kapitulation In Hamburger Abendblatt 18 April 2015 S 20 21 abendblatt de Der beziehungsweise die Vornamen von Spurling sind unsicher vgl beispielsweise Personennahverkehr in Hamburg 1945 bis 1999 Memento vom 1 Juni 2016 im Internet Archive fredriks de abgerufen am 2 Mai 2017 Am seidenen Faden Hamburgs Weg zur Kapitulation Norddeutscher Rundfunk 2 Mai 2015 abgerufen am 1 Mai 2017 Lander des Deutschen Reiches zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Anhalt Baden Bayern Braunschweig Bremen Hamburg Hessen Lippe Lubeck bis 1937 Mecklenburg ab 1934 Mecklenburg Schwerin 1933 Mecklenburg Strelitz 1933 Oldenburg Preussen Saarland als Saargebiet bis 1935 unter Volkerbundsverwaltung Sachsen Schaumburg Lippe Thuringen Wurttemberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hamburg in der Zeit des Nationalsozialismus amp oldid 233751300