www.wikidata.de-de.nina.az
Ernst Rudolf Querner 10 Juni 1893 in Lehndorf bei Kamenz 27 Mai 1945 bei Magdeburg war ein deutscher SS Obergruppenfuhrer General der Waffen SS und Polizeigeneral Querner war ab Mai 1941 als Hoherer SS und Polizeifuhrer HSSPF Nordsee mit Sitz in Hamburg ab Ende Januar 1943 als HSSPF Donau und schliesslich von Oktober 1944 bis Anfang Mai 1945 als HSSPF Mitte tatig Rudolf Querner 1941 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familiarer Hintergrund Erster Weltkrieg und Polizeidienst 1 2 Zeit des Nationalsozialismus 1 2 1 Hamburg 1 2 2 Wien 1 2 3 Braunschweig 1 3 Tod 2 Auszeichnungen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamiliarer Hintergrund Erster Weltkrieg und Polizeidienst Bearbeiten Querner Sohn eines Landwirts und Rittergutbesitzers besuchte ein humanistisches Gymnasium in Bautzen 1 Anschliessend besuchte er das Kadettenkorps in Dresden und die Kriegsschule in Hannover 2 Querner nahm ab August 1914 als Offizier des Kgl Sachs 7 Infanterie Regiment Konig Georg Nr 106 am Ersten Weltkrieg teil 3 und geriet nach Kriegsende in franzosische Kriegsgefangenschaft Er schied als Oberleutnant aus der Armee aus 4 Rudolf Querner war ab 1919 mit Annemarie geborene Schorkopf verheiratet aus der Ehe gingen vier Kinder hervor 1 Eine Tochter war die Bildhauerin Ursula Querner 5 Ab September 1919 war Querner bei der Ordnungspolizei in Sachsen beschaftigt 6 wo er Hundertschaftsfuhrer und Abteilungskommandeur wurde 2 Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Querner trat im Zuge der Machtubergabe an die Nationalsozialisten 1933 der NSDAP Mitgliedsnummer 2 385 386 bei 7 Er wurde Personalreferent im Sachsischen Innenministerium und war ab 1934 als Referent fur Organisation und Verwendung im Reichsministerium des Inneren tatig 2 Vom 1 September 1936 bis zum 1 April 1937 war er als Kommandeur der Schutzpolizei Hamburg tatig 8 und anschliessend als Inspekteur beziehungsweise ab 1940 als Befehlshaber bei der Ordnungspolizei Hamburg bis Oktober 1940 eingesetzt 9 Der SS SS Nr 308 240 trat Querner 1938 bei 6 Zusatzlich fungierte Querner als Befehlshaber der Ordnungspolizei BdO in Prag kommissarisch im Marz 1939 Von November 1940 bis April 1941 war Querner SS Fuhrer im Stab RFSS und ab Dezember 1940 im Hauptamt Ordnungspolizei als Generalinspektor der Gendarmerie und Schutzpolizei der Gemeinden eingesetzt 10 Hamburg Bearbeiten Vom 1 Mai 1941 bis Ende Januar 1943 fungierte Querner als HSSPF Nordsee im Wehrkreis X mit Dienstsitz Hamburg Querners Aufgaben umfassten auch die Leitung der Polizeiabteilung innerhalb der Hamburger Staatsverwaltung sowie die Vertretung des Hamburger Reichsstatthalters Karl Kaufmanns in samtlichen polizeilichen Angelegenheiten Querner war massgeblich in die Deportation der Hamburger Juden involviert die ab Ende Oktober 1941 begann 11 Vom 23 bis zum 25 Oktober 1941 begleitete Querner mit sieben weiteren SS Fuhrern den Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler zu einer Besichtigung des Arbeitslagers Mogilew welches zum Vernichtungslager ausgebaut werden sollte 12 Querner beteiligte sich in dieser Zeit auch als Mittelsmann zwischen der Hamburger Firma Tesch amp Stabenow Hauptlieferant von Zyklon B und den Hoheren SS und Polizeifuhrern im Osten an der Judenvernichtung 13 Wien Bearbeiten Von Ende Januar 1943 bis Anfang Oktober 1944 war Querner HSSPF Donau im Wehrkreis XVII mit Dienstsitz Wien Er wurde am 21 Juni 1943 zum SS Obergruppenfuhrer und am 1 Juli 1944 zum General der Waffen SS befordert 14 In seiner Funktion als SS Obergruppenfuhrer nahm er an der Gruppenfuhrer Tagung am 4 Oktober 1943 in Posen teil bei der Heinrich Himmler die erste Posener Rede hielt 15 Im Zuge des gescheiterten Staatsstreiches vom 20 Juli 1944 wurde Querner mit weiteren SS Fuhrern am Abend des 20 Juli 1944 in das Wiener Wehrkreiskommando am Stubenring durch den Chef des Stabes Heinrich Kodre eingeladen und kurzzeitig festgesetzt 16 Auffallend ist dabei dass er sich mit seinen SS Verbanden dabei dem Chef des Stabes im Wehrkreis XVII Wien dem Ritterkreuztrager Heinrich Kodre unterstellte und mit seinen SS Verbanden nichts zur Niederschlagung des versuchten Staatsstreichs unternahm Er wollte nicht einmal wie ebenfalls Jedlicka berichtet die Fernschreiben selbst sehen Wenn sie das sagen glaube ich Ihnen doch Kodres Autoritat als Ritterkreuztrager liess ihn fur Querner uber jeden Verdacht erhaben erscheinen In einem Bericht von Hauptmann Fritz Bollhammer heisst es wortlich General Querner erkundigte sich wer denn General von Esebeck sei fragte sehr betont ob dies neu sei dass der Befehlshaber durch einen vom OKH entsandten General vertreten werde und ob General Esebeck eigens zu diesem Zweck hierher kam 17 Ganz geheuer schien ihm die Sache also nicht da es Usus war die osterreichischen Wehrkreiskommandanten durch osterreichische Generale vertreten zu lassen Dennoch fugte er sich ohne Protest in die von Kodre getroffenen Massnahmen Bekanntlich kampfte auch die SS ganz im Gegensatz zu Berlin und anderen Wehrkreisen in Wien nicht weil sie eben von Querner der sich im Wehrkreiskommando bei Kodre aufhielt keinen Befehl dazu bekam und dieser auch gegen die von Kodre angeordnete Auslosung von Walkure nicht protestierte Bei den anschliessenden Ermittlungen durch die Gestapo war dieses Verhalten ein heikler Punkt sodass man die Angelegenheit im Sande verlaufen liess obwohl sie ein eindeutiges Unterlassungsdelikt die SS unternimmt nichts gegen den versuchten Staatsstreich darstellte Da Querner sich die Fernschreiben nicht personlich ansah konnte ihm allerdings auch die unrechtmassige Unterschrift durch Erwin von Witzleben nicht auffallen sodass man ihm durchaus massive Fehler seitens der Gestapo unterstellen konnte wenn man das gewollt hatte Der Sachverhalt sprach aber fur sich selbst und war peinlich genug 18 Braunschweig Bearbeiten Vom 5 Oktober 1944 bis zum 8 Mai 1945 war Querner HSSPF Mitte im Wehrkreis XI mit Dienstsitz Braunschweig 19 Querner war in dieser Funktion fur Verbrechen die im Zuge der Raumung von Konzentrations und Kriegsgefangenenlagern im Wehrkreis XI stattfanden wesentlich verantwortlich 20 Tod Bearbeiten Nach Kriegsende wurde Querner festgenommen und beging danach am 27 Mai 1945 in der Haft Selbstmord 6 Sein Nachlass befindet sich im Bundesarchiv in Koblenz im Bestand Kleine Erwerbungen 21 Auszeichnungen BearbeitenQuerners SS und PolizeirangeDatum RangMai 1938 SS StandartenfuhrerApril 1939 Generalmajor der PolizeiJuni 1939 SS OberfuhrerApril 1940 SS BrigadefuhrerNovember 1940 SS Gruppenfuhrer und Generalleutnant der PolizeiJuni 1943 SS Obergruppenfuhrer und General der PolizeiJuli 1944 SS Obergruppenfuhrer und General der Waffen SSEisernes Kreuz 1914 II Klasse Landesorden Medaille zur Erinnerung an den 1 Oktober 1938 Reichssportabzeichen in Silber Verdienstkreuz des Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes Kriegsverdienstkreuz 1939 II und I Klasse mit Schwertern Ehrendegen des Reichsfuhrers SS Totenkopfring der SSSiehe auch BearbeitenListe der SS Fuhrer im GeneralsrangLiteratur BearbeitenLinde Apel Hamburger Behorde fur Kultur Sport Medien in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle fur Zeitgeschichte in Hamburg und der Gedenkstatte KZ Neuengamme Hgg In den Tod geschickt Die Deportationen von Juden Roma und Sinti aus Hamburg 1940 bis 1945 Metropol Berlin 2009 Ruth Bettina Birn Die Hoheren SS und Polizeifuhrer Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten Droste Dusseldorf 1986 ISBN 3 7700 0710 7 Zugleich Stuttgart Universitat Dissertation 1985 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Heinz Hohne Der Orden unter dem Totenkopf Die Geschichte der SS Augsburg 1998 ISBN 3 89350 549 0 Beate Meyer Die Verfolgung und Ermordung der Hamburger Juden 1933 1945 Geschichte Zeugnis Erinnerung Wallstein Verlag Gottingen 2006 ISBN 978 3 8353 0137 5 Ludwig Jedlicka Der 20 Juli in Wien Herold Verlag Wien 1965 Hauptquelle enthalt im Anhang einen eingehenden Bericht uber die Ereignisse von Heinrich Kodre Karl Glaubauf Oberst i G Heinrich Kodre Ein Linzer Ritterkreuztrager im militarischen Widerstand In Dokumentationsarchiv des Osterreichischen Widerstandes Hrsg Jahrbuch 2002 S 41 68 Dermot Bradley Hrsg Die Generale der Waffen SS und der Polizei Band 4 Osnabruck 2009 ISBN 3 7648 2595 2 S 128 148 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudolf Querner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Rudolf Querner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Rudolf Querner in den Historischen Pressearchiven der ZBW Querner Rudolf 1893 1945 bei der Zentralen Datenbank Nachlasse beim Bundesarchiv Nachlass BArch N 1682Einzelnachweise Bearbeiten a b Ruth Bettina Birn Die Hoheren SS und Polizeifuhrer Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten Dusseldorf 1986 S 342 a b c Querner Rudolf Dokument 2 SLUB Dresden Rangliste der Koniglich Sachsischen Armee Abgerufen am 20 April 2023 deutsch Ehrenrangliste des Deutschen Heeres S 899 Wer ist wer Das Deutsche who s who Band 15 Arani 1967 S 2102 a b c Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 475 Dermot Bradley Hrsg Die Generale der Waffen SS und der Polizei Band 4 Osnabruck 2009 ISBN 3 7648 2595 2 S 134 Dermot Bradley Hrsg Die Generale der Waffen SS und der Polizei Band 4 Osnabruck 2009 ISBN 3 7648 2595 2 S 135 Herbert Diercks Dokumentation Stadthaus Die Hamburger Polizei im Nationalsozialismus Texte Fotos Dokumente KZ Gedenkstatte Neuengamme Hamburg 2012 S 59 Dermot Bradley Hrsg Die Generale der Waffen SS und der Polizei Band 4 Osnabruck 2009 ISBN 3 7648 2595 2 S 138 Beate Meyer Die Verfolgung und Ermordung der Hamburger Juden 1933 1945 Geschichte Zeugnis Erinnerung Wallstein Verlag Gottingen 2006 S 34 Das geplante Vernichtungslager in Mogilew auf www deathcamps org Richard Breitman Staatsgeheimnisse Die Verbrechen der Nazis von den Alliierten toleriert Karl Blessing Verlag Munchen 1999 ISBN 3 89667 056 5 S 103 ff Dermot Bradley Hrsg Die Generale der Waffen SS und der Polizei Band 4 Osnabruck 2009 ISBN 3 7648 2595 2 S 128 S 141 Romuald Karmakar Das Himmler Projekt DVD 2000 Berlin ISBN 3 89848 719 9 Heinz Hohne Der Orden unter dem Totenkopf Die Geschichte der SS Augsburg 1998 S 493 Ludwig Jedlicka Der 20 Juli in Wien Wien 1965 S 108 Karl Glaubauf Oberst i G Heinrich Kodre Ein Linzer Ritterkreuztrager im militarischen Widerstand 2002 S 50 Dermot Bradley Hrsg Die Generale der Waffen SS und der Polizei Band 4 Osnabruck 2009 ISBN 3 7648 2595 2 S 145 Linde Apel Hamburger Behorde fur Kultur Sport Medien in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle fur Zeitgeschichte in Hamburg und der KZ Gedenkstatte Neuengamme Hrsg In den Tod geschickt Die Deportationen von Juden Roma und Sinti aus Hamburg 1940 bis 1945 Metropol Verlag Hamburg 2009 DVD zur Ausstellung Die Tater S 6 Wolfgang A Mommsen Bearbeiter Die Nachlasse in den deutschen Archiven mit Erganzungen aus anderen Bestanden Teil II Schriften des Bundesarchivs Harald Boldt Verlag Boppard am Rhein 1983 Nr 7092 S 1037 Normdaten Person GND 130092010 lobid OGND AKS LCCN no2005103663 VIAF 30635382 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Querner RudolfALTERNATIVNAMEN Querner Rudolf Ernst vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher General der Waffen SS und PolizeiGEBURTSDATUM 10 Juni 1893GEBURTSORT Lehndorf Panschwitz Kuckau STERBEDATUM 27 Mai 1945STERBEORT Magdeburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Querner amp oldid 233114169