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Dieser Artikel gibt einen Uberblick zur Geschichte des Freistaates Schaumburg Lippe 1919 1945 Erweiterte Bezeichnungen siehe Schaumburg Lippe Begriffsklarung Der Freistaat Schaumburg Lippe war von 1918 bis 1946 ein selbstandiges deutsches Land im Deutschen Reich Freistaat Schaumburg Lippe Wappen FlaggeLage im Deutschen ReichEntstanden aus Furstentum Schaumburg LippeAufgegangen in NiedersachsenDaten aus dem Jahr 1933Landeshauptstadt BuckeburgRegierungsform Parlamentarische DemokratieStaatsoberhaupt Landesprasidium 1 Verfassung 24 Februar 1922 1 Bestehen 1918 1947Flache 340 km Einwohner 48 046 1925 Bevolkerungsdichte 141 Einwohner pro km Religionen 94 2 evangelisch4 8 katholischReichsrat 1 StimmeKfz Kennzeichen SLVerwaltung 2 KreiseKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Nach dem Ersten Weltkrieg 1 3 Seit dem Zweiten Weltkrieg 2 Staatsorganisation 3 Regierungschefs 4 Bevolkerung 4 1 Religion 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Schaumburg Lippe entstand 1647 durch die Aufteilung der Grafschaft Schaumburg unter dem Haus Braunschweig Luneburg den Landgrafen von Hessen Kassel und den Grafen zur Lippe Die Existenz des kleinen Territoriums Grafschaft Schaumburg Lippe war von Beginn an schwierig Einrichtungen wurden zunachst gemeinsam mit dem hessischen Teil der Grafschaft Schaumburg genutzt Die territoriale Unabhangigkeit war durch die hessischen Landgrafen immer gefahrdet Auch deshalb entwickelte Graf Wilhelm reg 1748 1777 eine spezifische Form der Landesverteidigung bewirkte aber auch eine Uberschuldung des Kleinstaates Unter Graf Georg Wilhelm 1784 1860 wurde Schaumburg Lippe Teil des napoleonisch dominierten Rheinbundes 1807 1815 wurde es zum Furstentum erhoht und trat dem Deutschen Bund bei und wurde nach 1871 ein Bundesstaat des Deutschen Reiches Nach dem Ersten Weltkrieg verzichtete Furst Adolf II zu Schaumburg Lippe am 15 November 1918 Novemberrevolution als einer der letzten verbliebenen Monarchen in Deutschland auf seinen Thron Die Regierung wurde fur den Bundesstaat Schaumburg Lippe bis zur endgultigen Neuregelung der Verhaltnisse durch den Arbeiter und Soldatenrat in Buckeburg ubernommen 2 Nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Schaumburg Lippe ein Freistaat innerhalb der Weimarer Republik Der Vorlaufigen Verfassung des Freistaates Schaumburg Lippe vom 14 Marz 1919 folgte die Verfassung des Freistaates Schaumburg Lippe von 1922 1 In Schaumburg Lippe stellte die SPD immer die starkste Fraktion im Landtag und bis zum Marz 1933 bildete sie eine regierungsfahige Koalitionsregierung mit der Deutschen Staatspartei Den von der Landesregierung favorisierten Anschluss des Landes an Preussen lehnte die Bevolkerung in einer Volksabstimmung 1926 mit knapper Mehrheit ab Ein erneuter Vorstoss zum Anschluss scheiterte 1930 im Landtag an der notwendigen Zwei Drittel Mehrheit Die Wahlergebnisse sind im Artikel Landtag des Freistaates Schaumburg Lippe beschrieben Verwaltungsmassig bestand das Land Schaumburg Lippe aus den Landkreisen Buckeburg und Stadthagen denen 1934 die kreisfreien Stadte Buckeburg und Stadthagen eingegliedert wurden Seit dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Mit der Verordnung Nr 46 der britischen Militarregierung vom 23 August 1946 betreffend die Auflosung der Provinzen des ehemaligen Landes Preussen in der Britischen Zone und ihre Neubildung als selbstandige Lander erhielt das Land Hannover seine rechtlichen Grundlagen Am 23 November 1946 genehmigte die britische Militarregierung die Vereinigung der Lander Braunschweig mit Ausnahme des ostlichen Teils des Landkreises Blankenburg sowie der Exklave Calvorde des Landkreises Helmstedt die an die sowjetische Besatzungszone fielen und in das Land Sachsen Anhalt integriert wurden Hannover mit Ausnahme des Amtes Neuhaus das an die sowjetische Besatzungszone fiel und erst 1993 Niedersachsen wieder angegliedert wurde Oldenburg und Schaumburg Lippe zum neuen Land Niedersachsen 1946 wurden die beiden Landkreise zum Landkreis Schaumburg Lippe mit der Kreisstadt Stadthagen vereinigt Ein Volksentscheid vom 19 Januar 1975 zur Wiederherstellung des ehemaligen Landes nach Art 29 GG wurde trotz positiven Ausgangs vom Bundesgesetzgeber zuruckgewiesen 3 Bei der Neuorganisation der Kreise in Niedersachsen wurde der Landkreis am 1 August 1977 mit dem Landkreis Grafschaft Schaumburg Kreisstadt Rinteln der seit 1647 zu Hessen Kassel ab 1866 zur preussischen Provinz Hessen Nassau und erst ab 1932 zur Provinz Hannover gehort hatte zum neuen Landkreis Schaumburg Kreisstadt Stadthagen vereinigt Die Stadt Hessisch Oldendorf kam zum Landkreis Hameln Pyrmont Damit sind heute viele der Gebiete die bis etwa 1647 schaumburgisch waren wieder unter einheitlicher Verwaltung aber nicht mehr Steinhude Grossenheidorn sowie die schon nach 1640 an das Furstentum Calenberg gegangenen schaumburgischen Amter Lauenau und Bokeloh auch nicht mehr Hessisch Oldendorf Staatsorganisation BearbeitenNach der Verfassung des Freistaats Schaumburg Lippe 1 von 1922 lag die gesetzgebende Gewalt im Wesentlichen beim Landtag der aus 15 Abgeordneten bestand die auf drei Jahre durch Verhaltniswahl gewahlt wurden Fur die ausfuhrende Gewalt war die vom Landtag gewahlte Landesregierung zustandig die ein Kollegium aus funf Mitgliedern war davon zwei hauptamtlich und drei nebenamtlich Der hauptamtliche Vorsitzende der Landesregierung fuhrte den Titel Staatsrat Die innere Verwaltung gliederte sich in die Landkreise Buckeburg und Stadthagen und die Stadte Buckeburg und Stadthagen 1933 bestanden im Kreis Buckeburg 34 Gemeinden und 3 gemeindefreie Gutsbezirke im Kreis Stadthagen bestanden neben den Flecken Hagenburg und Steinhude am Meer 32 Gemeinden und 5 gemeindefreie Gutsbezirke Die Rechtsprechung im Freistaat Schaumburg Lippe oblag zwei Amtsgerichten Stadthagen und Buckeburg einem Landgericht Landgericht Buckeburg sowie dem preussischen Oberlandesgericht in Celle das kraft Staatsvertrag auch fur Schaumburg Lippe zustandig war Regierungschefs Bearbeiten1919 1922 Otto Bomers parteilos Staatsrat und Vorsitzender der Landesregierung 1922 1925 Konrad Wippermann parteilos Staatsrat und Vorsitzender der Landesregierung 1925 1927 Erich Steinbrecher SPD Staatsrat und Vorsitzender der Landesregierung 1927 1933 Heinrich Lorenz Politiker 1870 SPD Staatsrat und Vorsitzender der Landesregierung 1933 Hans Joachim Riecke NSDAP Reichskommissar 1933 1945 Karl Dreier NSDAP Landesprasident 1933 1945 Alfred Meyer NSDAP Reichstatthalter fur Lippe und Schaumburg Lippe 1945 1946 Heinrich Bovers vormals DStP Staatsrat und Vorsitzender der Landesregierung zugleich mit Heinrich Drake Landesprasident von Schaumburg Lippe und des Landes Lippe eingesetzt durch die britische Militarregierung Bevolkerung BearbeitenDer 340 2 km grosse Freistaat zahlte 1934 50 669 Einwohner 1939 dann 54 162 Einwohner Religion Bearbeiten Die Angehorigen des Furstenhauses und die uberwaltigende Mehrzahl der Einwohner waren Protestanten 98 2 Prozent die Angehorigen des Hauses Schaumburg Lippe gehoren der reformierten Kirche an die meisten Protestanten im Lande waren Lutheraner Katholiken 1 3 Prozent und Juden 0 4 Prozent bildeten Minderheiten Noch heute hat die Landeskirche ihren eigenen Bischof und ist eine der wohlhabendsten Landeskirchen in Niedersachsen Literatur BearbeitenHubert Hoing Hrsg Vom Standestaat zur freiheitlich demokratischen Republik Etappen in Schaumburg Knoth Melle 1995 ISBN 3 88368 277 2 Schaumburger Studien 55 Frank Werner Hrsg Schaumburger Nationalsozialisten Tater Komplizen Profiteure 2 Auflage Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2010Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Verfassung des Landes Schaumburg Lippe vom 24 Februar 1922 Dieter Brosius Von der Monarchie zur Republik Die Begrundung des Freistaates Schaumburg Lippe in Schaumburg Lippische Mitteilungen 19 1968 S 47 60 Papier Hans Jurgen Grusswort aus Anlass des Festakts zum 50 jahrigen Bestehen des Niedersachsischen Staatsgerichtshofs am 15 Juli 2005 PDF Memento des Originals vom 8 Juli 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www staatsgerichtshof niedersachsen de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schaumburg Lippe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Schaumburg Quellen und Volltexte Lernwerkstatt Geschichte Hannover Schaumburger Geschichte Verwaltungsgeschichte Schaumburg LippeLander des Deutschen Reiches zur Zeit der Weimarer Republik 1919 1933 Anhalt nbsp Anhalt Baden nbsp Baden nbsp Bayern Freistaat Braunschweig nbsp Braunschweig nbsp Bremen nbsp Hamburg Volksstaat Hessen nbsp Hessen Freistaat Lippe nbsp Lippe nbsp Lubeck nbsp Mecklenburg Schwerin nbsp Mecklenburg Strelitz Freistaat Oldenburg nbsp Oldenburg Freistaat Preussen nbsp Preussen nbsp Sachsen Freistaat Schaumburg Lippe nbsp Schaumburg Lippe Thuringen nbsp Thuringen ab 1920 Wurttemberg nbsp Wurttemberg nbsp Saargebiet unter Volkerbundsverwaltung 1920 1935 Volksstaat Reuss nbsp Reuss bis 1920 Freistaat Sachsen Altenburg nbsp Sachsen Altenburg bis 1920 Freistaat Sachsen Gotha nbsp Sachsen Gotha bis 1920 Freistaat Sachsen Meiningen nbsp Sachsen Meiningen bis 1920 Freistaat Sachsen Weimar Eisenach nbsp Sachsen Weimar Eisenach bis 1920 Freistaat Schwarzburg Rudolstadt nbsp Schwarzburg Rudolstadt bis 1920 Freistaat Schwarzburg Sondershausen nbsp Schwarzburg Sondershausen bis 1920 Freistaat Waldeck Pyrmont nbsp Waldeck Pyrmont bis 1929 Der Landesteil Coburg loste sich nach der Abdankung von Herzog Carl Eduard aus der Union mit Gotha organisierte sich als Freistaat Coburg und schloss sich 1920 Bayern an Reichsrechtlich wurde die Eigenstandigkeit Coburgs allerdings nicht anerkannt und es weiterhin als Landesteil Gothas angesehen Lander des Deutschen Reiches zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Anhalt Baden Bayern Braunschweig Bremen Hamburg Hessen Lippe Lubeck bis 1937 Mecklenburg ab 1934 Mecklenburg Schwerin 1933 Mecklenburg Strelitz 1933 Oldenburg Preussen Saarland als Saargebiet bis 1935 unter Volkerbundsverwaltung Sachsen Schaumburg Lippe Thuringen Wurttemberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freistaat Schaumburg Lippe amp oldid 236613707