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Das Kollegialitatsprinzip in Deutschland auch Kollegialprinzip genannt beschreibt eine Art der Fuhrung von Behorden und Regierungen Hierbei besteht die Regierung bzw die Behorde aus gleichberechtigten Mandatstragern welche die in geheimer Abstimmung gefassten Entschlusse nach aussen mit einer Stimme vertreten Vom Kollegialitatsprinzip zu unterscheiden ist das Konsensprinzip bei dem die Entscheidungen auch intern nicht nach dem Mehrheitsprinzip getroffen werden sondern versucht wird einen von allen Beteiligten angenommenen Konsens zu finden Inhaltsverzeichnis 1 Deutschland 1 1 Historisch 1 2 Gegenwart 2 Schweiz 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 QuellenDeutschland BearbeitenHistorisch Bearbeiten Im Zuge der Professionalisierung der Verwaltung in der Fruhen Neuzeit wurden die Behordenspitzen in der Regel kollegial organisiert Die entscheidenden Rate waren gleichberechtigt auch der dem Kollegium vorsitzende Rat oft als Prasident bezeichnet hatte nur eine Stimme allerdings bei Abstimmungen die letzte gegebenenfalls entscheidende 1 Im Zuge der Modernisierungen des Staates am Anfang des 19 Jahrhunderts wurde die Leitung der Behorden zunehmend einzelnen Spitzenbeamten ubertragen bei Ministerien z B einem Minister Gegenwart Bearbeiten In der Bundesrepublik Deutschland hat der Bundeskanzler laut Art 65 Satz 1 Grundgesetz die Richtlinienkompetenz das heisst dass er als Regierungschef die Richtlinien der Politik bestimmt Dieses sogenannte Kanzlerprinzip wird durch die Fachkompetenz der einzelnen Minister Ressortprinzip und das Kollegialprinzip begrenzt nach dem bei wichtigen Entscheidungen das gesamte Kabinett als Kollegium entscheidet Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung wird nach dem Kollegialitatsprinzip geleitet Nicht ein einzelner ein Chefredakteur bestimmt die Linie der Zeitung sondern ein Gremium von funf Herausgebern die nach dem Kollegialitatsprinzip zusammenarbeiten 2 Schweiz BearbeitenDa die Schweizerische Eidgenossenschaft verfassungsgemass weder ein Staatsoberhaupt noch einen Regierungschef hat ist hier das Kollegialitatsprinzip im Staatswesen noch wesentlich ausgepragter Die Schweizer Regierung der Bundesrat ist nach Art 177 BV eine Kollegialbehorde in der jedes Mitglied die gleichen Rechte hat Der Bundesrat tritt jeden Mittwochmorgen zu ordentlichen Sitzungen zusammen Die Mitglieder konnen dann ihre Meinungen zu den vorliegenden Geschaften darlegen Beschlusse werden nach der Meinungsmehrheit gefasst wobei mindestens vier der sieben Bundesrate anwesend sein mussen Diese im Geheimen gefassten Entschlusse werden von jedem Mitglied gegenuber Dritten mit den Argumenten vertreten die den Ausschlag gegeben haben Siehe auch Bundesrat Schweiz Kollegialitatsprinzip In der Schweiz besteht sowohl auf Bundesebene als auch auf Kantons und Gemeindeebene die Exekutive aus Kollegialbehorden Siehe auch BearbeitenKollege Kollegialitat als verfassungsrechtliches Prinzip Vier Augen PrinzipWeblinks BearbeitenInterview mit Pierre Pescatore das Kollegialitatsprinzip Luxemburg 12 November 2003 on CVCE Pescatore von 1967 bis 1985 Richter am Gerichtshof der Europaischen Gemeinschaften erlautert welche praktischen Auswirkungen das Kollegialitatsprinzip auf die Funktionsweise der Institution und die Entscheidungsfindung im Richterkollegium hat englisch oder franzosisch Quellen Bearbeiten Klaus Schleiter Die Arbeit einer Kollegialen Verwaltung Lehrfilm der Archivschule Marburg abgerufen am 1 Juni 2021 Klaus Schleiter Der Fall Ommel Lehrfilm der Archivschule Marburg abgerufen am 1 Juni 2021 FAZ NET Memento vom 18 April 2008 im Internet Archive abgerufen im Juni 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kollegialitatsprinzip amp oldid 235013457