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Georg Strucksberg 6 Juni 1884 in Milikow dt Herzogswaldau 13 Februar 1965 in Berlin war ein deutscher Jurist und Prasident des Berliner Kammergerichts nach dem Zweiten Weltkrieg Leben BearbeitenDer in Niederschlesien geborene Strucksberg absolvierte nach dem Studium der Rechts und Staatswissenschaften in Lausanne Berlin und Halle an der Saale 1906 sein Zweites Juristisches Staatsexamen 1907 erfolgte die Promotion 1910 das Assessorexamen in Berlin 1912 wurde er Landrichter in Stade 1919 war er als Oberjustizrat im Preussischen Justizministerium tatig 1921 wurde er Kammergerichtsrat am Preussischen Juristischen Landesprufungsamt 1924 wurde er zum Oberverwaltungsgerichtsrat am Preussischen Oberverwaltungsgericht ernannt 1 1932 hatte er mit zwei Kollegen in einem an Richter Staatsanwalte und Rechtsanwalte gerichtetem Rundschreiben dezidiert vor Adolf Hitler Roland Freisler und Wilhelm Kube gewarnt 1 Deswegen und weil er u a der SPD dem Reichsbanner Schwarz Rot Gold und dem Republikanischen Richterbund angehorte wurde er nach der Machtergreifung Hitlers 1934 wegen politischer Unzuverlassigkeit aus dem Staatsdienst entlassen Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus war er als juristischer Berater sowie soweit bekannt als Syndikus der Sternverschlusse KG und der Sternglas GmbH tatig 2 Nach Kriegsende 1945 war er kurze Zeit Richter am Amtsgericht Charlottenburg dann Vizeprasident des Berliner Kammergerichts Ab Februar 1946 wurde er von den Alliierten als Kammergerichtsprasident berufen 3 In diesem Amt veranlasste er 1949 den Umzug des Kammergerichts aus dem sowjetischen Sektor nach West Berlin Die damit ausgeloste Spaltung des Kammergerichts begann mit einer Affare um den Vizeprasidenten des Berliner Landgerichts Jakob Blasse Dieser wurde nach Bereicherungsvorwurfen von Strucksberg am 8 November 1948 suspendiert Wahrend die drei Westmachte diese Position stutzten befahl der sowjetische Gerichtsoffizier dessen Wiedereinsetzung Mit der Begrundung dass eine solche Anweisung nur von allen vier Machten gemeinsam erteilt werden konne verweigerte sich der Prasident des Landgerichts Siegfried Loewenthal diesem Befehl am 4 Februar 1949 Nach der Drohung mit Verhaftung und mit stillschweigender Unterstutzung durch die Westalliierten verlegte Strucksberg als Kammergerichtsprasident den Sitz des Kammergerichts am 5 Februar 1949 in das Yorckhaus am Fehrbelliner Platz in West Berlin Die weitaus uberwiegende Zahl der Richter setzte dort seine Arbeit fort Von den elf Senatsprasidenten entschieden sich zehn fur die Arbeit im Westen Da gleichzeitig das Kammergericht im sowjetischen Sektor als Kammergericht Ost Berlin bestehen blieb war damit die Teilung der Berliner Justiz zwischen Ost und West vollzogen 4 Strucksberg war bis 1951 Prasident des Berliner Kammergerichts 3 und arbeitete danach noch einige Zeit am Berliner Oberverwaltungsgericht 5 Er starb am 13 Februar 1965 Literatur BearbeitenErnst Reuss Millionare fahren nicht auf Fahrradern Justizalltag im Nachkriegsberlin erma Berlin 2017 ISBN 978 1 54806 691 8 Friedrich Scholz Berlin und seine Justiz die Geschichte des Kammergerichtsbezirks 1945 bis 1980 de Gruyter 1982 ISBN 3 11 008679 4 Jurgen Kipp Kammergerichtsprasident Dr Georg Strucksberg Forum Recht u Kultur im Kammergericht e V Lexxion Verlag 2008 Einzelnachweise Bearbeiten a b Scholz 1982 S 266 vgl Reuss 2017 Personenverzeichnis a b Scholz 1982 Seite 278 Amtszeitentafel Scholz 1982 S 112 130 Klipp 2008 S 2 Normdaten Person GND 136443052 lobid OGND AKS VIAF 80785417 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Strucksberg GeorgALTERNATIVNAMEN Strucksberg Georg Hermann Franz vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und KammergerichtsprasidentGEBURTSDATUM 6 Juni 1884GEBURTSORT Milikow dt Herzogswaldau NiederschlesienSTERBEDATUM 13 Februar 1965STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Strucksberg amp oldid 201101281