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Carl Karl Friedrich von Beyme 10 Juli 1765 in Konigsberg Neumark 10 Dezember 1838 in Steglitz bei Berlin war preussischer Kabinettsrat Wirklicher Geheimer Staatsminister und Mitglied des Staatsrates 1 1 7 2 Carl Friedrich Beyme Johann Daniel Laurenz 1810 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Laufbahn 1 3 Steglitz 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Carl Friedrich Beyme wurde als eines von acht Kindern 3 des Regimentschirurgen Johann Gottfried Beyme und der Charlotte Eleonore Bauer in burgerliche Verhaltnisse geboren 4 Im Alter von funf Jahren verlor er seinen Vater Nach dem Besuch der Schulen von Soldin und Konigsberg kam er in eine auch als Waisenhaus fungierende renommierte Schule der Franckeschen Stiftung nach Halle und wurde dort im humanistischen Geist erzogen 1 15 5 Im Anschluss begann er ein Studium der Rechte an der Halleschen Universitat und besuchte hierbei Kollegien von Daniel Nettelbladt und dem Theologen Johann Semler 3 Laufbahn Bearbeiten 1788 bekam Beyme seine erste Anstellung als Assessor des Kammergerichts und arbeitete dort an der Verfassung des Allgemeinen Preussischen Landrechts unter Heinrich Dietrich von Grolman mit Das Angebot des Kanzlers der Universitat Halle Carl Christoph von Hoffmann eine Jura Professur mit der Aussicht den Direktorenposten der juristischen Fakultat als Nachfolger Nettelbladts zu ubernehmen schlug er ebenso aus wie die von seinem Paten dem Generalmajor Paul von Natalis angetragene Stelle eines Regimentsquartiermeisters 6 1791 wurde er zum Kammergerichtsrat ernannt Hierbei fiel er durch publizierte Stellungnahmen gegen die Folter zur Erzwingung von Gestandnissen auf 1 16 18 Obwohl jungstes Mitglied des Kollegiums wurde er zugleich Zensor und Mitglied der Examinations Kommission Neben seiner Tatigkeit als Richter am Kammergericht wirkte er als Ober Lotterierichter 7 Nachdem er die von dem jungen Konig Friedrich Wilhelm III veranlassten rechtlich zweifelhaften Massnahmen gegen die Maitresse seines Vaters die Grafin von Lichtenau durch einen Vergleich losen konnte gewann er dessen Vertrauen und wurde Anfang 1798 als Kabinettsrat fur das Justizwesen in die Regierung berufen 1 18 Hierbei setzte er einerseits die Abschaffung der Folter zur Erzwingung von Gestandnissen und der Todesstrafe fur Kindsmorderinnen durch 6 wirkte andererseits an der Planung mit unverbesserliche Bosewichter nach Sibirien oder Ostindien verbannen zu lassen 8 Nachdem der bisherige Leiter des Kabinetts Anastasius Mencken 1801 gestorben war wurde Beyme auch das Innenressort ubertragen 1 21 Hierbei fuhrte er mehrere Jahre vor den Stein Hardenbergschen Reformen mit der Entlassung von 50 000 Bauern aus der Erbuntertanigkeit eine grundlegende Reform durch 1 25 Die zunehmende Bedeutung des Kabinetts beobachtete der Adel mit Argwohn worunter im Zuge dieser Massnahmen auch Beyme zu leiden hatte 9 Da das Kabinett mit seinen in der Regel burgerlichen Mitgliedern und als Organ zwischen Konig und Staatsministern stehend ohnehin eher Staats als adeligen Standesinteressen verpflichtet war wurde diese Entwicklung verstarkt 1 23Mit Beginn des Krieges 1806 wurde Beyme wenn auch nicht de iure so doch de facto Leiter der Geschafte des Kabinetts 1 41 weswegen er von manchen fur die Niederlagen von Jena und Auerstedt mitverantwortlich gemacht wurde 1 8 Die Feindschaften Steins und Hardenbergs hatten auch hierin ihre Ursache 3 4 1807 wurde er kurzfristig Prasident des Kammergerichts 10 Nach der Entlassung Steins ernannte man ihn 1808 auf dem Hohepunkt seiner Karriere zum Preussischen Grosskanzler Chef de Justice Leitender Justizminister Nach zwei Jahren am 4 Juni 1810 wurde er auf Betreiben Karl August von Hardenbergs entlassen und zeitweilig in den Ruhestand versetzt 4 Wahrend der Freiheitskriege war er Zivilgouverneur von Pommern Im Juni 1816 wurde er von Hardenberg in die Immediatkommission fur die Justiz der Rheinprovinzen im Marz 1817 in den Staatsrat und im November an die Spitze des neuen Ministeriums fur Gesetzesrevision berufen 4 1816 erhielt er den erblichen Adel von Beyme 3 1819 verlieh ihm der Konig den Roten Adlerorden I Klasse mit Eichenlaub 11 anders Sarig II Klasse 12 nachdem er zuvor bereits das Eiserne Kreuz am weissen Bande erhalten hatte 2 Im Dezember 1819 trat er aus Protest gegen die Karlsbader Beschlusse und die Entlassung Wilhelm von Humboldts 1 89 gleichzeitig mit Hermann von Boyen zuruck Bis zu seinem Tod lebte er zuruckgezogen auf seinem Gut in Steglitz Im Jahre 1830 wurde er mit dem Doktordiplom der Humboldt Universitat geehrt 5 Er wurde in einem bis heute bestehenden Grab auf dem St Annen Kirchhof in Dahlem bestattet Verheiratet war er in erster Ehe mit Charlotte Ernestine Meyer 17 April 1821 verwitwete Schlechtendal in zweiter Ehe mit Anna Christine Frentzell 18 September 1835 verwitwete von Schultze die er beide uberlebte Aus erster Ehe hatte er einen als Kind verstorbenen Sohn und eine Tochter Charlotte Wilhelmine 5 die mit Carl Heinrich von Gerlach verheiratet war 1 20Beyme war bei seinen Zeitgenossen umstritten Sahen die einen einen eitlen intoleranten Parvenu 9 und Jakobiner 1 8 9 war er anderen ein fortschrittlicher liberaler Staatsdiener und Preusse 1 120 12 Steglitz Bearbeiten nbsp Berliner Gedenktafel am Gutshaus Steglitz in der Schlossstrasse 48 in SteglitzSteglitz zu Beymes Lebzeiten ein Gutsdorf vor den Toren Berlins hatte Beyme 1801 unter Befreiung von allen Einschrankungen erwerben durfen die sonst fur burgerliche Gutsbesitzer galten 3 1804 kaufte er die Guter Dahlem Schmargendorf 3 und Ruhleben 1 hinzu 1841 verausserte seine Tochter die Guter 13 Sein Landsitz das Gutshaus Steglitz welches er von den Architekten David Gilly und Heinrich Gentz erbauen liess ist als Baudenkmal unter dem Namen seines spateren Bewohners Friedrich von Wrangel als Wrangelschlosschen bis heute erhalten Hier tragt seit den 1870ern auch eine Strasse seinen Namen 14 Auch im spateren Berlin Friedrichshain und in der Kolonie Grunewald wurden 1898 Strassen nach ihm benannt deren Namen man jedoch in den 1950ern in Lehmbruckstrasse 15 und Furtwanglerstrasse 16 anderte Steglitz Schmargendorf Dahlem und Ruhleben wurden 1920 nach Gross Berlin eingemeindet Literatur BearbeitenJacob Caro Beyme Karl Friedrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 601 605 Hans Haussherr Beyme Karl Friedrich v In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 208 Digitalisat Werner von Beyme Carl Friedrich von Beyme Preussische Kopfe Bd 19 Stapp Berlin 1987 ISBN 3 87776 169 0 Neuer Nekrolog der Deutschen Band 16 Teil 2 1838 S 942 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Friedrich von Beyme Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag uber Beyme Karl Friedrich von in Digitaler Portraitindex Edierte Briefe von und an Carl Friedrich von Beyme im Webservice correspSearch der BBAW Eintrag uber Beyme Karl Friedrich Graf von 1765 1838 in Zentrale Datenbank Nachlasse Eintrag zu Carl Friedrich von Beyme in KalliopeEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o Werner von Beyme Carl Friedrich von Beyme Stapp Berlin 1987 ISBN 3 87776 169 0 a b Neuer Nekrolog der Deutschen Jahrgang 16 Teil 2 1838 1840 ZDB ID 516094 7 S 942 948 hier S 942 Digitalisat a b c d e f Rolf Straubel Biographisches Handbuch der preussischen Verwaltungs und Justizbeamten 1740 1806 15 Einzelveroffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin Band 85 K G Saur Munchen 2009 ISBN 978 3 598 23229 9 S 80 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d Hans Haussherr Beyme Karl Friedrich v In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 208 Digitalisat a b c Jacob Caro Beyme Karl Friedrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 601 605 a b Neuer Nekrolog der Deutschen Jahrgang 16 Teil 2 1838 1840 S 942 948 hier S 943 Digitalisat Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1798 ZDB ID 214025 1 S 159 Digitalisat Hans Sarig Karl Friedrich Beyme In Jahrbuch fur brandenburgische Landesgeschichte Band 7 1956 S 35 46 hier S 38 PDF 15 2 MB a b Lothar Kittstein Politik im Zeitalter der Revolution Untersuchungen zur preussischen Staatlichkeit 1792 1807 Franz Steiner Stuttgart 2003 ISBN 3 515 08275 1 S 368 Digitalisat Neuer Nekrolog der Deutschen Jahrgang 16 Teil 2 1838 1840 S 942 948 hier S 946 Digitalisat Neuer Nekrolog der Deutschen Jahrgang 16 Teil 2 1838 1840 S 942 948 hier S 947 Digitalisat a b Hans Sarig Karl Friedrich Beyme In Jahrbuch fur brandenburgische Landesgeschichte Band 7 1956 S 35 46 hier S 45 PDF 15 2 MB Hans E Pappenheim Das Ratsel der Dahlemer Dorfaue In Jahrbuch fur brandenburgische Landesgeschichte Band 3 1952 S 17 22 hier S 18 PDF 11 5 MB Beymestrasse Steglitz In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Beymestrasse Friedrichshain In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins Beymestrasse Grunewald In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen BildungsvereinsPreussische Justizminister Kircheisen Beyme Danckelmann Muhler Kamptz Savigny Uhden Bornemann Maerker Kisker Rintelen Simons Bernuth Lippe Biesterfeld Weissenfeld Leonhardt Friedberg Schelling Schonstedt Beseler Spahn Rosenfeld Heine Zehnhoff Schmidt Holscher Reichskommissar Kerrl Gurtner Normdaten Person GND 118828932 lobid OGND AKS LCCN n87940215 VIAF 68002310 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beyme Carl Friedrich vonALTERNATIVNAMEN Beyme Karl Friedrich vonKURZBESCHREIBUNG Politiker Jurist und preussischer JustizministerGEBURTSDATUM 10 Juli 1765GEBURTSORT KonigsbergSTERBEDATUM 10 Dezember 1838STERBEORT Steglitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Friedrich von Beyme amp oldid 237087336