www.wikidata.de-de.nina.az
Die Deutsche Landsmannschaft DL war ein Korporationsverband von pflichtschlagenden und farbentragenden Studentenverbindungen in der Zeit von 1868 bis 1936 und wird als ein Vorgangerverband des Coburger Convents angesehen Couleurkarte der DL Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Geschichte 2 1 Allgemeiner Landsmannschafts Convent 2 2 Wachstum in Berlin und der Goslarer Chargierten Convent 2 3 L C Krach und Grundung des Arnstadter Landsmannschafter Convents 2 4 Wiedervereinigung 2 5 Umbenennung in Deutsche Landsmannschaft DL 2 6 Auflosung der DL im Dritten Reich 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDer Verband vertrat folgende Prinzipien unbedingte Satisfaktion keine politischen und religiosen Bindungen Gleichberechtigung aller Korporationen die unbedingte Satisfaktion geben Der Wahlspruch lautete Ehre Freundschaft Vaterland Geschichte BearbeitenAllgemeiner Landsmannschafts Convent Bearbeiten 1867 wandte sich Ghibellinia Tubingen mit einem von ihrem Sekretar Eugen Gantter verfassten Schreiben zwecks Anknupfung freundschaftlicher Beziehungen an die Landsmannschaften Teutonia Halle spater aus der DL ausgetreten und Kosener Corps geworden Verdensia Gottingen Teutonia Bonn und Makaria Wurzburg spater fusioniert zu Alemannia Makaria Wurzburg Nach entsprechenden Zusagen der Adressaten fand am 1 Marz 1868 in Kassel eine Versammlung von Vertretern der genannten Bunde statt welche die Grundung eines Allgemeinen Landsmannschafts Verbands L C beschlossen Nach wechselnden Orten der jahrlichen Kongresse wurde 1872 Coburg als standiger Tagungsort festgelegt und der Verband wurde in Coburger Landsmannschafter Convent Coburger LC umbenannt Um 1871 burgerte sich die Bestimmungsmensur ein Im Jahre 1877 wurden verschiedene innere Zwistigkeiten im Verband so stark dass er sich zur Auflosung veranlasst sah Einige Landsmannschaften traten zum Kosener Senioren Convents Verband uber kehrten jedoch bis auf Teutonia Halle und zwei weitere Bunder im Laufe der Zeit zu ihren Ursprungen zuruck Andere mussten suspendieren so Macaria Breslau Siehe auch Progress Studentenbewegung Wachstum in Berlin und der Goslarer Chargierten Convent Bearbeiten Der wiederhergestellte Verband nahm nunmehr starken Aufschwung was besonders in Berlin sichtbar wurde Hatte sich in der preussischen Hauptstadt das studentische Leben bis Ende der 1850er Jahre nur unter erschwerten Bedingungen entwickeln konnen so schien dies in der Hauptstadt des Deutschen Kaiserreiches nachgeholt zu werden Die Zahl der Studenten wuchs stark an und das Verbindungswesen bluhte auf Fur die neuen Studentenverbindungen schien ein noch kleiner und junger Verband Vorteile zu bieten So folgten auf den Beitritt der Landsmannschaft Palaiomarchia 1879 der der Palaio Silesia 1882 1885 folgten Guilelmia Brandenburgia und Alsatia Schliesslich 1886 noch die Thuringia 1892 die Spandovia und 1893 die Primislavia 1895 wieder ausgeschieden und Burschenschaft geworden Eine besondere Rolle bei der Vergrosserung des Verbandes spielte der Goslarer Chargierten Convent 1882 1891 da viele seiner fruheren Mitglieder dem Coburger Landsmannschafter Convent beitraten Zu Beginn des Sommersemesters 1897 bestand der Coburger Landsmannschafter Convent aus 34 Landsmannschaften L C Krach und Grundung des Arnstadter Landsmannschafter Convents Bearbeiten Auf dem Pfingstkongress 1897 fuhrten wiederum interne Streitigkeiten zum Beginn eines neuerlichen Zerfalls des sogenannten L C Krachs Als Teutonia Wurzburg die dortige Makaria beschuldigte in den Kosener Senioren Convents Verband ubertreten zu wollen wurde das von dieser bestritten Daraufhin wurde Teutonia Wurzburg wegen falscher Anschuldigungen ausgeschlossen Doch einen Monat spater trat Makaria Wurzburg tatsachlich aus und wurde ein Corps woraufhin Teutonia Wurzburg wiederaufgenommen wurde Kurz darauf kam es in Leipzig zu schwerwiegenden Differenzen zwischen Afrania Leipzig heute Alte Leipziger Landsmannschaft Afrania zu Heidelberg und Plavia die daraufhin austrat Andere Landsmannschaften waren bereits ausgetreten weitere folgten Schliesslich erklarte Pomerania Halle als prasidierende Landsmannschaft des Coburger Landsmannschafter Convents den Verband fur aufgelost doch wurde die Auflosungserklarung durch einen Ausserordentlichen Kongress fur nichtig erklart woraufhin viele der ausgetretenen Bunde wiederbeitraten jedoch konnte der Streit nicht beigelegt werden und so kam es im weiteren Verlauf abermals zu Austritten Viele der ausgetretenen Bunde grundeten den Arnstadter Landsmannschafter Convent Sechs Landsmannschaften traten zum Kosener SC uber von denen drei in der einen oder anderen Form zuruckkehrten zwei wurden Burschenschaften Mitglieder Arnstadter Landsmannschafter Convent Eintritt AustrittGhibellinia Tubingen Goldkartell 31 Mai 1898Pomerania Halle Goldkartell 31 Mai 1898Palaio Silesia Berlin Goldkartell 31 Mai 1898Plavia Leipzig Silberkartell 31 Mai 1898 1906Suevia Jena Silberkartell 31 Mai 1898Thuringia Berlin Silberkartell 31 Mai 1898Brandenburgia Berlin 31 Mai 1898 1905 1907 Eintritt in den VC 1 Budissa Leipzig Goldkartell bis 1897 1898 Ubertritt November 1898 zum KSCVGuestphalia Berlin 1900Troglodytia Kiel Silberkartell 1901Borussia Jena 1902 Ausschluss 2 Marz 1905 suspendiert 1912 Eintritt in den VC 2 Verdensia Gottingen Silberkartell 1904Wiedervereinigung Bearbeiten Die Wiedervereinigung der beiden landsmannschaftlichen Verbande im Jahre 1906 war in besonderem Masse den vermittelnden Bemuhungen der 1897 in Magdeburg gegrundeten Vereinigung Alter Landsmannschafter AHLC zu verdanken nachdem man sich auf eine Uberarbeitung der Verbandssatzung verstandigt hatte die 1908 zur Umbenennung des Verbands fuhrte Der Coburger AHLC wurde 1907 in einen eingetragenen Verein mit der Bezeichnung Gesamtverband Alter Landsmannschafter GVAL umgewandelt 1906 trat der Arnstadter LC dem Coburger LC bei es handelte sich dabei uberwiegend um die zuvor ausgetretenen Landsmannschaften Nun Bruder ist am Eichenstamm der alte Riss verheilt Dr Maulen Schottlands 3 Umbenennung in Deutsche Landsmannschaft DL Bearbeiten nbsp Denkmal der Deutschen Landsmannschaft zur Erinnerung an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Verbandsbruder1908 nahm der wiedervereinigte Verband den Namen Deutsche Landsmannschaft DL an Im Sommersemester 1914 bestand die DL aus 52 Landsmannschaften Zu Pfingsten 1919 wurden alle noch bestehenden Landsmannschaften des aufgelosten Allgemeinen Landsmannschafter Convents auf der Marksburg ALC a d Marksburg in die Deutsche Landsmannschaft aufgenommen was den Verband insofern veranderte als ihm nun auch Landsmannschaften an Technischen Hochschulen angehorten 4 Ab Pfingsten 1920 wurden auch osterreichische und sudetendeutsche Landsmannschaften in den Verband rezipiert letztere mussten im Fruhjahr 1933 ausscheiden Ende des Sommersemesters 1935 bestand die DL aus 108 Landsmannschaften davon 13 in Berlin wo somit der starkste ortliche L C bestand An der Grundung des Allgemeinen Deutschen Waffenrings ADW 1919 und 1922 sowie bei Abschluss des sogenannten Ersten und Zweiten Erlanger Verbandeabkommens in den Jahren 1921 und 1922 war die DL massgeblich beteiligt Mit dem Vertreter Convent VC wurde im Jahre 1922 ein Arbeitsgemeinschaftsabkommen in Fragen des gemeinsamen Vorgehens in hochschulpolitischen Fragen geschlossen Auflosung der DL im Dritten Reich Bearbeiten Der nationalsozialistische Oberburgermeister von Coburg Franz Schwede war ein Forderer der Deutschen Landsmannschaft die er auch gegen Angriffe des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes verteidigte Die DL verlieh Schwede daher 1934 als Erstem das Ehrenband der Deutschen Landsmannschaft und ernannte ihn damit zum Ehrenmitglied des Verbandes 5 Die DL beschloss am 20 Oktober 1935 sich dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund NSDStB zur Verfugung zu stellen Nachdem sich die eine Ubernahme als Kameradschaften ablehnenden Landsmannschaften vertagt hatten oder ausgetreten waren wurde am 31 Mai 1936 in Coburg auf Grund des Erlasses von Rudolf Hess der eine Aktivitat unmoglich machte die Auflosung der aktiven Landsmannschaften beschlossen Auf der 70 Pfingsttagung der DL in Coburg 1938 wurde aufgrund massiven Drucks der NSDAP die Auflosung und Liquidierung der gesamten DL beschlossen Am 12 Mai 1951 schlossen sich die Landsmannschaften der ehemaligen DL mit den Turnerschaften des Vertreter Convents zum Coburger Convent zusammen Siehe auch BearbeitenListe der Korporationsverbande Liste der Mitgliedsverbindungen des CCLiteratur BearbeitenUlrike Claudia Hofmann Der Coburger Convent zwischen Tradition und Wandel In Region Nation Vision Festschrift fur Karl Mockl zum 65 Geburtstag Bamberg 2005 S 109 131 Max Lindemann Handbuch der Deutschen Landsmannschaft 10 Aufl Berlin 1925 Berthold Ohm Hrsg Handbuch der Deutschen Landsmannschaft 13 Aufl Hamburg 1934 Michaela Neubert Matthias Stickler Der Jahreskalender 2018 der Deutschen Gesellschaft fur Hochschulkunde DGfH mit dem thematischen Schwerpunkt 150 Jahre Deutsche Landsmannschaft Einst und Jetzt Jahrbuch des Vereins fur corpsstudentische Geschichtsforschung Bd 63 2018 S 383 418 Weblinks BearbeitenUlrike Claudia Hofmann Deutsche Landsmannschaft DL 1868 1938 In Historisches Lexikon Bayerns 5 April 2017 abgerufen am 10 Marz 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Turnerschaft Berlin Gr 3 5 006 In Hartmut H Jess Specimen corporationum cognitarum 2000 Koln 2000 ISBN 3 89498 092 3 Turnerschaft Salia Gr 4 14 007 In Hartmut H Jess Specimen corporationum cognitarum 2000 Koln 2000 ISBN 3 89498 092 3 Max Mechow Namhafte CCer Historia Academica Band 8 9 S 61 Dietrich Weber Landsmannschaften an Technischen Hochschulen und ihre Verbande S 97 Gauleiter Schwede tritt fur die studentischen Farben ein In Burschenschaftliche Blatter 49 Jahrgang Okt 1934 H 1 S 25 Normdaten Korperschaft GND 4583241 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Landsmannschaft amp oldid 238326394