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Das Dorf Schleife obersorbisch Slepo ist der Sitz der gleichnamigen Gemeinde und der Verwaltungsgemeinschaft Schleife im Landkreis Gorlitz in Ostsachsen Seit Mitte der 1990er Jahre gehoren die beiden Dorfer Rohne und Mulkwitz zur Gemeinde Wappen Deutschlandkarte 51 542 14 535 129 Koordinaten 51 33 N 14 32 OBasisdatenBundesland SachsenLandkreis GorlitzVerwaltungs gemeinschaft SchleifeHohe 129 m u NHNFlache 42 km2Einwohner 2443 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 58 Einwohner je km2Postleitzahl 02959Vorwahl 035773Kfz Kennzeichen GR LOB NOL NY WSW ZIGemeindeschlussel 14 6 26 490Gemeindegliederung 3 GemeindeteileAdresse der Verbandsverwaltung Friedensstrasse 83 02959 SchleifeWebsite www schleife slepo deBurgermeister Jorg Funda 2 CDU Lage der Gemeinde Schleife im Landkreis GorlitzKarteLuftbildSchleife ist als Kirchort im sorbischen Siedlungsgebiet der Oberlausitz Zentrum der Schleifer Region in der die Schleifer Tracht und der Schleifer Dialekt der sorbischen Sprache beheimatet sind Im Schleifer Dialekt hat der Ort den nichtoffiziellen Namen Slepe Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Ortsname 2 3 Bevolkerung und Sprache 3 Politik 4 Kirchspiel Schleife 5 Bildung 6 Verkehr 7 Personlichkeiten 8 Sehenswurdigkeiten 8 1 Folklore und historisches Gehoft 9 Sport 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDie Gemeinde Schleife liegt in einer waldreichen Gegend 3 am Nordwestrand der Muskauer Heide im nordlichen Teil des Landkreises an der Grenze zu Brandenburg Sie liegt zehn Kilometer nordwestlich von Weisswasser Oberlausitz und 13 Kilometer ostlich des Stadtgebiets von Spremberg An die Gemeinde grenzen die Gemeinden Gross Duben im Osten Trebendorf im Suden Spreetal im Westen und die Stadt Spremberg mit ihren Ortsteilen Graustein und Lieskau im Norden Im Gemeindegebiet liegt ein Teil des Halbendorfer Sees und das Naturschutzgebiet Altes Schleifer Teichgelande Charakteristisch fur die Schleifer Region ist ausserdem die Struga die durch alle drei Gemeindeteile fliesst Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Schleife wurde am 21 Januar 1272 erstmals als Slepe urkundlich erwahnt Zu dieser Zeit war der Siedlungsprozess der in der Schleifer Region wahrscheinlich im 12 oder fruhen 13 Jahrhundert durch Sorben aus der Niederlausitz begann in vollem Gang Trotz der Nahe zum Altsiedelgebiet der Herrschaft Muskau befanden sich die Dorfer in landesherrlichem Besitz Gegen Ende des 14 Jahrhunderts war Schleife Sitz der Adelsfamilie von Kockritz die ursprunglich aus dem Vogtland stammte und weitere Besitzungen in der Niederlausitz hatte Die Spuren der Familie verlieren sich in Schleife um 1430 gegen Mitte des Jahrhunderts sind Schleife und einige weitere Orte des Kirchspiels Muskauer Pertinenzien Um die Schulden der Herrschaft Muskau zu drucken wurden die anfallenden Steuern aus Schleife und Rohne durch Wenzel von Biberstein im Jahr 1464 um 200 Schock Groschen an das Kloster St Marienstern verkauft In einem schwelenden Streit zwischen den Bibersteins und dem Landesherrn Konig Ferdinand I wurde 1541 der katholische Pfarrer aus Schleife durch Sigmund von Biberstein vertrieben um durch einen protestantischen Prediger ersetzt zu werden Im Dreissigjahrigen Krieg wirkte sich die Lage des Dorfes an der Niederen Landesstrasse auch Niedere Heeresstrasse genannt die von Leipzig aus uber Spremberg Muskau und Sorau nach Warschau fuhrte verheerend aus Zwischen 1630 und 1647 wurden 21 von 40 Wirtschaften durch Truppendurchmarsche und deren Folgen wust Gegen Ende des Krieges kam die Herrschaft Muskau durch Heirat an die Grafen von Callenberg Curt Reinicke II von Callenberg stritt sich zwischen 1678 und 1690 mit Bauern des Schleifer Kirchspiels um nicht erbrachte Frondienste Nachdem es anfangs nur Schleifer Bauern waren kam es seit 1686 auch zu Streit mit Bauern aus Mulkwitz Muhlrose und Rohne Fest entschlossen den bauerlichen Widerstand zu brechen nutze er seine herrschaftlichen Moglichkeiten aus In der Folge fluchteten mehrere Bauern in die benachbarte Herrschaft Hoyerswerda oder ins niederlausitzische Lieskau Durch seinen Sohn Graf Alexander von Callenberg erhielt Schleife 1730 eine Schule In den Befreiungskriegen marschierten Truppen beider Seiten durch Schleife Das Konigreich Sachsen an franzosischer Seite kampfend musste infolgedessen 1815 unter anderem den ostlichen Teil der Oberlausitz an das Konigreich Preussen abtreten Schleife kam dadurch in den 1816 neu gebildeten Kreis Rothenburg Provinz Schlesien Regulierungsprozesse zogerten die Abschaffung des Feudalwesens in Schleife uber etwa 30 Jahre bis 1858 hinaus Das Vorwerk Schleife war 1873 das neunte und letzte der zwanzig herrschaftlichen Vorwerke die von der Standesherrschaft Muskau auf Grund von schlechten Ertragen aufgegeben wurden nbsp Denkmal Eben EzerIn der Nacht vom 2 auf den 3 Juni 1889 stand eine Wirtschaft in Flammen Starker Ostwind liess das Feuer uberspringen so dass in kurzer Zeit 31 Gebaude brannten Durch das Feuer wurden 11 Gehofte beidseits der Dorfstrasse zerstort An diesen Grossbrand erinnert eine Tafel mit der Aufschrift Eben Ezer Stein der Hilfe Gottes etwa bis hierher hat uns Gott geholfen die im Neubau des Wohnhauses des letzten betroffenen Gehofts eingelassen wurde Die Bahnstrecke Cottbus Gorlitz der Berlin Gorlitzer Eisenbahn Gesellschaft wurde 1867 sudlich des Dorfes durch die Gemarkung Schleife gefuhrt Die Bahnstation wurde noch vor der Jahrhundertwende erweitert um eine Postagentur einen Warteraum fur Passagiere Wohngebaude fur Bahnbeamte und eine Station fur den Guterverkehr Zwischen Spremberg und Schleife kam es am 7 August 1905 durch menschliche Fehler zu einem Frontalzusammenstoss zweier Zuge durch den 19 Menschen starben und 40 weitere schwer verletzt wurden Die Gemeinde erwarb 1914 vom Muskauer Standesherrn Traugott Herrman Graf von Arnim Muskau die Flachen von der Struga bis zur Bahnlinie und 1920 von seinem Adoptivsohn und Nachfolger Adolf Graf von Arnim Muskau noch einmal 150 Morgen Wald hinter der Bahnlinie Diese Flachen wurden in Parzellen aufgeteilt und an Interessenten verkauft Die dadurch entstandene Siedlung sowie der Bevolkerungsstrom aus verlorenen Ostgebieten sorgten fur einen enormen Bevolkerungsanstieg Durch Schleife bereits vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs elektrifiziert wurde 1926 eine 100 kV Leitung vom Kraftwerk Trattendorf nach Sagan gelegt Diese Leitung wurde 1946 als Reparationsleistung fur die Sowjetunion abgebaut Nach der Machtubernahme der NSDAP wurden 1934 westlich von Schleife an der Strasse nach Spremberg Vermessungsarbeiten zum Bau einer Huhnerfarm durchgefuhrt Im Folgejahr wurde dort mit dem Bau der Luft Hauptmunitionsanstalt Weisswasser begonnen Ein Anschlussgleis sicherte den Transport von Arbeitern und Baumaterialien so dass bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs eine Wohnsiedlung und eine Munitionsanstalt Muna mit Produktions und Verwaltungsgebauden Tanklagern und 100 Munitionsbunker mit einer Gesamtkapazitat von uber 2500 t entstanden Auch nach dem Bau blieb die Muna ein grosser Arbeitgeber 300 400 Beschaftigte stellten Granaten zwischen zwei und 12 8 cm her Entstandene Lucken durch kriegsverwendungsfahige Manner wurden in den Kriegsjahren mit Frauen und Gefangenen aus Weissrussland und der Ukraine geschlossen Im Februar 1945 wurde die Munitionsanstalt geraumt und zur Lufthauptmunitionsanstalt Langlau in Franken verlegt Anders als die Muna die nie aus der Luft angegriffen wurde waren die Trecks Ziele von Tieffliegern Das Dorf wurde ebenfalls mehrfach das Ziel von Luftangriffen Am 10 April 1945 die 3 Verteidigungslinie der Neissefront befand sich im fieberhaften Aufbau landete Generalfeldmarschall Schorner in Schleife Er inspizierte die Muna sowie die Verteidigungsstellungen der Truppen Auf dem Marktplatz in Weisswasser liess er Soldaten wegen Feigheit vor dem Feind erschiessen Am 16 April 1945 begann mit dem Uberschreiten der Oder Neisse Linie die letzte grosse Schlacht des Kriegs in Deutschland Stalin war ohne Rucksicht auf eigene Verluste gewillt Berlin vor den Westalliierten einzunehmen Am Nachmittag des Tages wurde Schleife durch Tiefflieger mit Bomben Granaten und Bordbewaffnung beschossen Die meisten Einwohner zogen im Schutz der einsetzenden Dammerung sowie am nachsten Tag in Richtung Neustadt Spree und weiter uber Burghammer auf einem Weg sudlich um Hoyerswerda nach Wittichenau Die Muna wurde unzerstort nach beidseits verlustreichen Kampfen um das Dorf eingenommen und am Abend des 17 April wehte eine weisse Fahne auf dem Kirchturm Der Vormarsch der Roten Armee ging weiter und sie erreichte am folgenden Tag in Neustadt die Spree Der Fluchtlingstreck zog am 19 April weiter durch Kamenz Brauna und Reichenbach In den folgenden Tagen erreichte er in Wachau sein vorlaufiges Ziel Als Wachau am 7 Mai geraumt wurde ging es weiter uber Langebruck und die Dresdner Heide bis zum Weissen Hirsch ein Teil der Wagen zog weiter und uberquerte die Elbe Nach dem Kriegsende zogen die Fluchtlinge am 15 und 16 Mai entlang der Reichsstrasse 97 und weiter uber Burg Burghammer und Neustadt nach Schleife zuruck Unterwegs waren sie Plunderungen ausgesetzt In Schleife angekommen fanden sie ein teilweise zerstortes Dorf vor Die Kirche war schwer beschadigt 11 Wirtschaften und acht weitere Wohnhauser sowie 28 Scheunen und Stallungen waren ganzlich zerstort Viele Hauser waren geplundert und das Vieh weggetrieben Etwa acht Wochen lang wurden die Toten geborgen und beerdigt Gefallene Sowjetsoldaten aus Schleife und den umliegenden Dorfern wurden auf dem Heldenfriedhof der Rotarmisten in Trebendorf beerdigt Das Munagelande wurde teilweise gesprengt und teilweise von der Roten Armee als Stutzpunkt mit rund 300 Soldaten genutzt Wahrend der DDR Zeit wurde es zu einem Tanklager mit einem Fassungsvermogen von etwa 70 Millionen Litern ausgebaut Ein anderer Teil des Komplexes wurde als Verwaltungsschule sowie zeitweise als Kindergarten genutzt Nach der Verwaltungsreform von 1952 die die Auflosung der Lander und die Einfuhrung von Bezirken zur Folge hatte wurde Schleife dem Kreis Weisswasser Bezirk Cottbus zugeordnet Nachdem 1959 in Schleife noch immer keine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LPG gegrundet wurde und auch der Burgermeister kein Interesse hatte eine unter seinem Vorsitz zu grunden da gehe ich lieber stempeln wurden er und sein Stellvertreter abberufen Im Marz 1960 kamen Rote Brigaden nach Schleife die ohne Rucksicht auf Recht und Gesetz Bauern zum freiwilligen Eintritt in die LPG drangten Unter enormem psychischen Druck und um nicht die personliche Freiheit einzubussen wurde schliesslich eine LPG gegrundet Bis 1969 wurde an der Gemarkungsgrenze im Tagebau Trebendorfer Felder Braunkohle abgebaut Wahrend dieser Zeit wurde mit dem Aufschluss des Tagebaus Nochten ein weiterer Grossarbeitgeber erschlossen Durch weiteren Zuzug waren die vorhandenen Kapazitaten der Schule Schleife mehrfach an ihre Grenzen gestossen so dass 1968 mit dem Bau eines neuen Schulkomplexes mit einer Kapazitat fur rund 700 Schuler begonnen wurde der in zwei Bauabschnitten in den Jahren 1971 und 1972 ubergeben wurde Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Abzug der Sowjetarmee vom Munagelande musste dieses aufwendig gereinigt werden Die Nutzung des Gelandes wurde nach und nach fur die ortlichen Vereine freigegeben so hat beispielsweise der Schutzenverein Schleife dort eine Schiesssportanlage errichtet Ortsname Bearbeiten Der Name wurde wohl aus dem slawischen slip murmeln abgeleitet was von dem murmelnden Gerausch beim Betreten von Moorboden stammen konnte Nach Meschgang 4 entstand Schleife Slepo auf einem Platz aus dem Wasser quoll wenn man daruber ging zu altslawisch slepati hervorquellen hervorsprudeln Nach Eichler Walther 5 ist es wahrscheinlicher dass das altsorbische Adjektiv slepy blind zu Grunde liegt Schleife ware dann ein Ort am truben Bach Bevolkerung und Sprache Bearbeiten Fur seine Statistik uber die sorbische Bevolkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnost Muka in den 1880er Jahren eine Bevolkerungszahl von 615 darunter 595 Sorben 97 und 20 Deutsche 6 Ernst Tschernik zahlte 1956 einen sorbischsprachigen Bevolkerungsanteil von noch 44 9 7 Der Ruckgang war v a durch die fortschreitende Industrialisierung der Region sowie den Zuzug deutschsprachiger Umsiedler aus den ehemaligen Ostgebieten verursacht Bis heute wird im Ort der Schleifer Dialekt ein Ubergangsdialekt zwischen Ober und Niedersorbisch gesprochen Zudem bildet das Kirchspiel eine eigene Trachtenregion Politik BearbeitenGemeinderatswahl 2019 8 Wahlbeteiligung 68 6 403020100 33 9 31 4 18 8 7 8 6 2 1 9 CDULokSAfDLinkeWVSHFGrune Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2014 p 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 12 6 6 p 1 4 p 18 8 p 11 5 p 1 2 p 1 9 pCDULokSAfDLinkeWVSHFGruneVorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu lang Seit der Gemeinderatswahl am 26 Mai 2019 verteilen sich die 16 Sitze des Gemeinderates folgendermassen auf die einzelnen Gruppierungen CDU 5 Sitze Wahlervereinigung SV Lok Schleife LokS 5 Sitze AfD 1 Sitz LINKE 1 SitzIm Jahr 2008 wurde Reinhard Bork CDU zum Burgermeister der Gemeinde Schleife gewahlt am 7 Juni 2015 wurde er mit 81 0 Prozent der Stimmen fur eine weitere Amtszeit bestatigt Im Juli 2020 ging Bork in den Ruhestand Am 1 August 2020 ubernahm Jorg Funda CDU kommissarisch die Amtsgeschafte Bei der Burgermeisterwahl am 1 November 2020 setzte Funda sich mit 68 5 Prozent der Stimmen gegen Mathias Lampe AfD durch der 31 5 Prozent erhielt 9 Kirchspiel Schleife Bearbeiten nbsp Wahrzeichen der Schleifer Region die spatgotische Kirche mit ihrem charakteristisch gedrungen wirkendem TurmDer Grossteil der religiosen Bevolkerung ist evangelisch Zum Kirchspiel gehoren die sieben Dorfer der Verwaltungsgemeinschaft Gross Duben Halbendorf Mulkwitz Muhlrose Rohne Schleife Trebendorf sowie das brandenburgische Lieskau Bis Anfang der 1920er Jahre wurden Neustadt Spree und der Muhlroser Ortsteil Ruhlmuhle zum Kirchspiel Spreewitz umgepfarrt Innerhalb der Schleifer Tracht der sorbischen Bevolkerung gibt es eine eigene Kirchgangstracht In Schleife finden auch sorbische und zweisprachige Gottesdienste statt Die Pfarrkirche Schleife wurde 1346 erstmals erwahnt 10 Die Kirche zu Tzschelln die fur das Jahr 1495 belegt ist war bis 1588 eine Filialkirche von Schleife danach von Nochten Der Altarraum der Schleifer Kirche ist das einzige Zeugnis spatgotischer Architektur in der Region An ihn wurde um 1685 das Kirchenschiff angebaut Die erste Orgel wurde 1859 im Zuge einer Renovierung eingebaut Bei einer Innenrenovierung war auch der Dresdner Maler William Krause tatig der bereits in den Sommermonaten der Jahre 1902 bis 1912 in Schleife weilte und ein Atelier im Pfarrhaus hatte 11 Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs am 16 und 17 April 1945 wurde die Kirche schwer beschadigt Der Wiederaufbau erfolgte bis zum Oktober 1946 Ein neues Kruzifix wurde 1948 aufgestellt Geschnitzt wurde es von der aus Schlesien gefluchteten Kunstlerin Dorothea von Philipsborn in Heimarbeit in Trebendorf Ausser der Evangelischen Kirchgemeinde gibt es in Schleife eine Evangelische freikirchliche Gemeinde Bildung BearbeitenIm Witaj Kindergarten in Rohne sowie in den Grund und Oberschulen Dr Marja Grollmus wird zusatzlich zum normalen sachsischen Lehrplan auch Sorbisch unterrichtet Im Gebaudekomplex der Verwaltungsschule wurde 1992 die erste Zivildienstschule der neuen Bundeslander untergebracht In der einzigen Zivildienstschule Sachsens absolvierten Zivildienstleistende bis zum Juni 2011 ein bis zweiwochige Lehrgange zur politischen Bildung Verkehr BearbeitenSchleife ist mit einem Bahnhof an die Bahnstrecke Berlin Gorlitz angebunden Dort halt die Regionalbahnlinie RB 65 der Ostdeutschen Eisenbahn ODEG Die Bundesstrasse 156 verlauft nordlich der Gemeinde die Nordtrasse der geplanten Bundesstrasse 160 durch das Gemeindegebiet wurde von den Gemeindevertretern mehrheitlich abgelehnt Personlichkeiten BearbeitenDer geburtige Schleifer Halbbauer Johann Hantscho Hano 1846 1901 war Heimatforscher Richter und Standesbeamter Er war ein ausgezeichneter Kenner der Flora und Fauna seiner Umgebung Durch sein besonderes Interesse fur Volksglaube Brauchtum und Altertumer war er fur den Volkskundler Wilibald von Schulenburg bei seinen Recherchen in Schleife fur das Buch Wendisches Volkstum in Brauch und Sitte eine unverzichtbare Stutze und Freund Fur ihn sammelte er mehr als 150 Volkserzahlungen die heute die wichtigsten schriftlichen Uberlieferungen aus dem Kirchspiel Schleife darstellen In Rohne lebte der Schriftsteller und Halbbauer Hanzo Njepila 1766 1856 zeit seines Lebens Durch seine Werke gibt es einen Einblick in das bauerliche Leben der Sorben seiner Zeit In Schleife erwarb Jakub Lorenc 1874 1939 ein Sagewerk dessen Einkunfte es ihm gestatteten als freischaffender Literat unter dem Pseudonym Zaleski tatig zu sein Er gilt als der bedeutendste sorbische Schriftsteller der Zwischenkriegszeit Sein Enkelsohn Kito Lorenc 1938 2017 wurde in Schleife geboren Er ist der bedeutendste sorbische Lyriker der Gegenwart Der sorbische Lehrer Wissenschaftler und Statistiker Ernst Tschernik 1910 1988 der 1954 55 eine umfassende demographische Statistik der sorbischen Lausitz anfertigte stammte aus Schleife Der Radrennfahrer Dieter Zuchold 1939 2014 wurde in Schleife geboren Er lebte in Leipzig und war 1966 DDR Meister im Steherrennen Der ehemalige Fussballspieler Hans Joachim Wank 1951 wurde in Schleife geboren Er spielte fur die BSG Energie Cottbus in der DDR Oberliga Der Eishockeyspieler Fred Bartell 1960 2003 wurde in Schleife geboren Er spielte fur Dynamo Weisswasser in der DDR Oberliga und 48 Mal in der Nationalmannschaft der DDR Sehenswurdigkeiten Bearbeiten siehe auch Liste der Kulturdenkmale in Schleife nbsp Nordostliche Zufahrt zum NSG Altes Schleifer Teichgelandespatgotische Kirche aus dem 14 Jahrhundert in Schleife Pfarrnebengebaude in Feldstein Ziegelbauweise in Schleife Sorbisches Kulturzentrum in Schleife 12 Njepila Hof mit sorbischer Bauernstube in Rohne Naturschutzgebiet NSG Altes Schleifer Teichgelande Grossteich NSG Urwald Weisswasser NSG Trebendorfer Tiergarten Landschaftsschutzgebiet Mulkwitzer Hochkippe Halbendorfer See Sudstrand Folklore und historisches Gehoft Bearbeiten Der Verein Kolesko 13 und das Sorbische Folkloreensemble 14 sind uber die Grenzen der Lausitz hinaus fur die Traditions und Brauchtumspflege der Schleifer Region bekannt 15 Im Gemeindeteil Rohne fuhrt der Njepila Verein ein historisches Gehoft mit einem Museum 16 Sport BearbeitenDer SV Lok Schleife 1901 als Turnverein Feste Eiche gegrundet ist der grosste Sportverein des Kirchspiels Die 1 Handballmannermannschaft wurde 1930 Gaumeister von Brandenburg Sud und 1934 Vizegaumeister Im Feldhandball erreichte Lok Schleife 1961 den Aufstieg in die doppelstaffelige DDR Oberliga und verblieb in dieser funf Jahre lang bis zur Vereinigung der beiden Staffeln 17 Nach der Wende konnte sich die Faustballdamenmannschaft in der 1 und 2 Faustball Bundesliga etablieren Regional sind vor allem die Fussballmannschaften des SV Lok bekannt Literatur BearbeitenHelmut Hantscho Schleife Slepo Dorfchronik 1272 1997 Lausitzer Druck und Verlagshaus Bautzen 1995 Hermann Graf von Arnim Willi A Boelcke Muskau Standesherrschaft zwischen Spree und Neisse 2 Auflage Verlag Ullstein Frankfurt M Berlin Wien Oktober 1978 Von der Muskauer Heide zum Rotstein Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises Lusatia Verlag Bautzen 2006 ISBN 978 3 929091 96 0 S 223 ff Kolesko Hrsg Daj mi jeno jako how mas hobej dwe Slepjanski spiwnik Schleifer Liederbuch 160 Volkslieder im Schleifer Sorbisch 1 Auflage 2013 ISBN 3 930625 54 7 Buchvorstellung Kolesko Hrsg Kak Slepjanska cerkwja swoj torm krydla Slepjanske ludowe powjesci Schleifer Sagenbuch 152 Sagen und Erzahlungen im Schleifer Sorbisch 1 Auflage 2018 ISBN 978 3 9819636 0 1 Buchvorstellung Kolesko Hrsg Trachtenbuchreihe Gladzarnica Slepjanska burska drasta Die Schleifer Tracht Teil 1 Dzecetko Die Christkinder des Kirchspiels Schleife 1 Auflage 2018 ISBN 978 3 9819636 0 1 Buchvorstellung Kolesko Hrsg Trachtenbuchreihe Gladzarnica Slepjanska burska drasta Die Schleifer Tracht Teil 2 Cerwinske leto Die Schleifer Tracht im Kirchenjahr 1 Auflage 2020 ISBN 978 3 9819636 3 2 Buchvorstellung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schleife Album mit Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Schleife Schleife im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Bevolkerung der Gemeinden Sachsens am 31 Dezember 2022 Fortschreibung des Bevolkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9 Mai 2011 Gebietsstand 01 01 2023 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen abgerufen am 21 Juni 2023 Hilfe dazu Constanze Knappe Jorg Funda ist Schleifer Burgermeister In Sachsische Zeitung 2 November 2020 Das Statistische Landesamt des Freistaates Sachsen gibt von den 4187 Hektar Gemeindeflache 2324 Hektar als Waldflache an siehe Gemeindestatistik 2007 fur Schleife Jan Meschgang Die Ortsnamen der Oberlausitz 2 Auflage Domowina Verlag Bautzen 1979 bearbeitet von Ernst Eichler Ernst Eichler Hans Walther Hrsg Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen Berlin 2001 ISBN 3 05 003728 8 Band II Seite 360 Ernst Tschernik Die Entwicklung der sorbischen Bevolkerung Akademie Verlag Berlin 1954 S 121 Ludwig Elle Sprachenpolitik in der Lausitz Domowina Verlag Bautzen 1995 S 255 Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019 Wahlergebnisse 2020 Landesamt fur Statistik des Freistaates Sachsen abgerufen am 29 Oktober 2021 Kirchengeschichte Gemeinde Schleife archiviert vom Original am 30 Januar 2016 abgerufen am 2 Mai 2008 Maria Mirtschin Sorbische bildende Kunst Abgerufen am 1 Dezember 2020 Sorbisches Kulturzentrum Schleife Kolesko e V Sorbisches Folkloreensemble Schleife e V beim Sorbischen Kulturtourismus Presse auf kolesko de abgerufen am 1 Dezember 2020 Njepila Hof Rohne Bad Muskau Touristik abgerufen am 6 Dezember 2020 Die besondere Handball Premiere vor 48 Jahren In Lausitzer Rundschau 16 Mai 2009 archiviert vom Original am 6 Juli 2022 abgerufen am 1 Dezember 2020 Stadte und Gemeinden im Landkreis Gorlitz Bad Muskau Muzakow Beiersdorf Bernstadt a d Eigen Bertsdorf Hornitz Boxberg O L Hamor Durrhennersdorf Ebersbach Neugersdorf Gablenz Jablonc Gorlitz Gross Duben Dzewin Grossschonau Grossschweidnitz Hahnichen Hainewalde Herrnhut Hohendubrau Wysoka Dubrawa Horka Jonsdorf Kodersdorf Konigshain Kottmar Krauschwitz Kruswica Kreba Neudorf Chrjebja Nowa Wjes Lawalde Leutersdorf Lobau Markersdorf Mittelherwigsdorf Mucka Mikow Neisseaue Neusalza Spremberg Niesky Oderwitz Olbersdorf Oppach Ostritz Oybin Quitzdorf am See Reichenbach O L Rietschen Recicy Rosenbach Rothenburg O L Schleife Slepo Schonau Berzdorf a d Eigen Schonbach Schopstal Seifhennersdorf Trebendorf Trjebin Vierkirchen Waldhufen Weisskeissel Wuskidz Weisswasser Bela Woda Zittau Normdaten Geografikum GND 4118486 5 lobid OGND AKS LCCN n2005041208 VIAF 125697208 Anmerkung Siehe auch GND 4407624 1 fur Schleife Gorlitz Region Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schleife Ort amp oldid 235370924