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Die Niederstrasse auch Salzstrasse lat via regia Lusatiae inferioris war eine Handelsstrasse Sie war eine alternative Route der Via Regia welche von Breslau bis an den Rhein fuhrte Uber mehrere Jahrhunderte war die Strasse nach der sudlich verlaufenden Hohen Landstrasse die wichtigste Verkehrsverbindung von Mitteldeutschland nach Schlesien und dem polnischen Osten und entwickelte sich in Konkurrenz zu dieser Auch die Niederstrasse wurde von Pilgern als Jakobsweg genutzt Schlesien die Lausitzen und Sachsen im 17 Jahrhundert Karte von Gerhard Mercator und Henricus HondiusVerlauf Bearbeiten nbsp Ubersichtskarte zum Verlauf der Via Regia Rhein Schlesien in Eilenburg nbsp die Hohe und die Niederstrasse im Wegenetz der JakobspilgerDie Niederstrasse ging von Eilenburg uber Torgau Liebenwerda Senftenberg Spremberg Muskau und Sagan oder Cottbus und Priebus nach Schlesien und weiter ins damalige Polen Geschichte BearbeitenDie Niederstrasse entwickelte sich in Konkurrenz zur Hohen Landstrasse Konig Ferdinand der auch Landesherr der Oberlausitz war legte 1559 hohere Grenzzolle fur das Gebiet in der Oberlausitz fest Mit der Erhohung der Zolle auf der Hohen Landstrasse verlegte sich aber der Verkehr auf die Niederstrasse und auf neue Strassen wie uber Frankfurt Oder durch Brandenburg nach Westdeutschland Kurfurst August von Sachsen verwies auf die in der Erbeinigung festgesetzte gemeinsame Verpflichtung zur Aufrechterhaltung der Hohen Strasse Er betonte dass durch die neuen Zolle der polnische Handel nach der Mark abgelenkt wurde Dadurch wurde ein grosser Teil der Nurnberger Frankfurter und Antwerpener Guter nicht mehr wie bisher uber Leipzig und Breslau nach Polen verbracht sondern in Zukunft uber Wittenberg und die Mark Brandenburg Am Anfang des 17 Jahrhunderts ging der Ostverkehr im gleichen Masse uber die Hohe Landstrasse wie uber die Niederstrasse nach Leipzig Der Weg durch die Niederlausitz wurde jedoch durch Kaufleute die in Richtung Magdeburg reisten bevorzugt Kaiser Matthias befahl daher 1615 dem Landvogt der Niederlausitz auf die Einhaltung der rechten Niederstrasse uber Muskau und Spremberg nach Leipzig zu achten und das Abweichen auf Magdeburg zu verhindern 1684 erlaubte der sachsische Kurfurst Johann Georg ausdrucklich die Benutzung der von Sagan uber Muskau Spremberg Senftenberg Liebenwerda Torgau nach Leipzig fuhrenden Niederstrasse Doch 1706 wurde dann wieder die Hohe Landstrasse als massgebende bezeichnet und die Neben und Beiwege durch die Niederlausitz wurden verboten Dieses Verbot konnte jedoch nicht wirklich durchgesetzt werden Zum Teil ging der Handel zunehmend uber nordlichere Strassen uber Frankfurt Oder Berlin nach Hamburg Kaufleute aus Bohmen und Schlesien die nach Hamburg oder Luneburg wollten nutzten auch einen Weg von der Hohen Strasse uber Hoyerswerda oder von Kamenz uber Senftenberg nach Finsterwalde Sonnewalde Dahme Juterbog Niemegk und weiter nach Norden Im September 1722 erklarten die Oberlausitzer Stadte man durfe fur die Seestadte bestimmte nur durchgehende Waren weder auf die Hohe noch auf die Niederstrasse zwingen sondern musse die Strecke Lauban Gorlitz Bautzen bzw Kamenz Senftenberg Finsterwalde Sonnewalde Dahme und weiter zulassen Daraufhin erliess der Kurfurst August der Starke ein neues Strassenmandat Demnach sollten nun die schlesischen und polnischen Fuhrleute egal wohin sie ihre Waren brachten die Hohe Strasse uber Gorlitz Grossenhain benutzen Jedoch sollten Fuhrleute die auf ihrem Weg nicht uber den Queis kamen die Niederstrasse benutzen und uber Priebus Muskau und Spremberg nach Sachsen reisen Dann durften aber die Reisenden nur uber Finsterwalde Dobrilugk und Torgau oder auf der Hohen Strasse uber Grossenhain und Oschatz weiterfahren Der Weg uber Senftenberg Finsterwalde Dahme und Niemegk wurde verboten Dieses Verbot bewirkte einen Umweg fur Handler aus Lobau und Bautzen die mit Hamburg handeln wollten Die Beschwerde der beiden Oberlausitzer Stadte fuhrte 1723 zu einer Erlaubnis des Kurfursten der es freistellte bohmische Glaswaren und schlesische sowie lausitzischer Leinewand auch uber Kamenz oder Bautzen dann uber Senftenberg nach Luneburg oder Hamburg zu bringen 1 2 Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Lehmann Geschichte der Niederlausitz de Gruyter Berlin 1963 Veroffentlichungen der Berliner Historischen Kommission beim Friedrich Meinecke Institut der Freien Universitat Berlin Band 5 erweiterte Neuauflage der Geschichte des Markgraftums Niederlausitz Neues Archiv fur sachsische Geschichte und Alterthumskunde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Niederstrasse Altstrasse amp oldid 229256054