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Kockritz auch Kockeritz ist der Name eines alten ursprunglich vogtlandischen Adelsgeschlechts dessen Zweige zum Teil bis heute bestehen Die Herren von Kockritz gelangten spater auch in Bohmen Schlesien und der Niederlausitz zu Besitz und Ansehen Stammwappen derer von Kockritz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Personlichkeiten 1 3 Standeserhebungen 2 Wappen 2 1 Stammwappen 2 2 Freiherrliche Wappen 2 3 Wappensage 3 Namenstrager 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten In alterer Literatur werden eine schlesische Herkunft des Geschlechts oder wendische Ursprunge aus der Lausitz vermutet Von dort aus sollen sich Zweige der Familie in den benachbarten Landern niedergelassen haben 1 Das Geschlecht erscheint erstmals im Jahre 1209 mit Poppo et Henricus de Kokericz urkundlich 2 Die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit Konrad von Kokericz der ab 1287 in Urkunden genannt wird 3 Kockritz das gleichnamige Stammhaus und Rittergut ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Harth Pollnitz im Landkreis Greiz in Thuringen 3 Ausbreitung und Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Rittergut Koppen um 1860 Sammlung Alexander Duncker seit 1827 im Besitz von Carl von Kockeritz 4 nbsp Gutshaus Gross SurchenLorenz Peckenstein nennt den Ritter Poppo von Kockritz um 1304 Herr zu Altdobern als Kriegshelden 1 Aus einer Urkunde von 1326 geht hervor dass Heinrich von Kockritz im Lehnbesitz der Burg und Herrschaft Elsterwerda des Meissner Markgrafen war In einer Urkunde von 1343 erscheint mit Conrad von Kockritz ein Besitzer namentlich als Herr von Elsterwerda die Familie blieb bis 1512 im Lehnsbesitz Zu der Herrschaft Elsterwerda gehorten auch Kraupa Krauschutz Biehla Kotschka Plessa Dreska und Kahla Im Jahr 1408 erscheinen Konrad und Poppo von Kockritz auf Saathain und Glaubitz Walther von Kockritz war von 1407 bis 1411 Bischof von Merseburg und wurde nach Grundung der Leipziger Universitat deren erster Cancellarius perpetuus Kanzler Ein Ditpold Kockritz wird um die gleiche Zeit als der tapferste Ritter des Deutschen Ordens genannt Johann von Kockritz nahm 1414 am Konstanzer Konzil teil 1426 sollen in der Schlacht bei Aussig 26 Kockritzer die im Heer des sachsischen Kurfursten Friedrich des Streitbaren gekampft hatten gefallen sein 3 Um das Jahr 1500 lebte der Ritter Georg von Kockritz auf dem Schloss Reddern und auf Schloss Elsterwerda 1527 wurde den Brudern Georg und Hans von Kockritz der Besitz ihrer Lehnguter Reddern Peitzendorf Grabendorf und Goritz bei Altdobern bestatigt Die Stammlinie konnte erfolgreich fortgesetzt werden und Zweige der Familie wurden auch in den schlesischen Furstentumern in der Lausitz und in Kurbrandenburg sesshaft Angehorige des Geschlechts bekleideten im spateren Konigreich Preussen hohe Staats und Hofamter und dienten als Offiziere in der Koniglich Preussischen Armee Karl Leopold von Kockritz aus dem Haus Zielenzig 1744 trat 1762 in die Preussische Armee wurde 1797 Generaladjutant und 1805 zum Generalmajor befordert Er starb 1821 als Generalleutnant und galt zu seiner Zeit als vollendeter Hofmann 5 In Bohmen besass die Familie unter anderem die Herrschaften Hackeberg und Wenzenberg Sie wurden jedoch im 17 Jahrhundert infolge der Religionsstreitigkeiten wahrend des Dreissigjahrigen Krieges aufgegeben Ihr letzter Besitzer Christoph Volkmar von Kockritz starb 1657 in Dresden Im Konigreich Preussen war noch Mitte des 19 Jahrhunderts Karl Friedrich Otto Sigismund Freiherr von Kockritz Landesaltester zu Gross Surchen heute Zerkow Leipnitz Pathendorf und Thiergarten alle im ehemaligen Landkreis Wohlau Niederschlesien gelegen sowie zu Kniegnitz im Landkreis Neumarkt besitzlich August Heinrich von Kockritz koniglich preussischer Major war Herr auf Siewisch im Landkreis Calau und Friedrich von Kockritz koniglich preussischer Major war Herr auf Kosemitz im Landkreis Nimptsch 1 Standeserhebungen Bearbeiten Karl von Kockritz auf Gross Surchen Leipnitz und Pathendorf Landesaltester des Landkreises Wohlau wurde am 15 Oktober 1840 zu Berlin in den preussischen Freiherrenstand erhoben Der Titel war in Primogenitur aus je adeliger Ehe und gebunden an den Besitz von Gross Surchen Diplom ausgestellt am 9 Mai 1846 3 Am 23 Dezember 1907 erhielt Diepold von Kockritz Fideikommissherr auf Mondschutz mit Kanthen im Landkreis Wohlau koniglich preussischer Kammerherr Rittmeister ausser Dienst und Mitglied des Preussischen Herrenhauses auf Lebenszeit den preussischen Freiherrenstand durch Allerhochste Kabinettsorder zu Potsdam Neues Palais Diplom ausgestellt am 16 Marz 1908 zu Berlin Der Freiherrentitel war in Primogenitur und geknupft an den Besitz des Fideikommiss Mondschutz 3 Wappen BearbeitenStammwappen Bearbeiten Das Stammwappen zeigt einen von Blau und Silber gespaltenen Schild mit drei 2 1 goldenen Lilien Auf dem Helm mit blau silbernen Helmdecken zwei Buffelhorner das rechte blau und das linke silber Freiherrliche Wappen Bearbeiten Die 1846 und 1908 verliehenen preussischen freiherrlichen Wappen zeigen den Wappenschild des Stammwappens mit zwei Helmen Rechts der Stammhelm auf dem linken mit blau silbernen Helmdecken ein von Blau und Silber geteilten Flugel 3 Wappensage Bearbeiten Einer Sage nach soll ein Urahn der Familie in franzosischen Diensten gestanden haben Nachdem der tapfer gegen die Feinde gekampft hatte wurde sein Schild aus besonderer koniglicher Gnade mit Lilien beworfen Seitdem soll das Geschlecht in einem gespaltenen Schild drei goldene Fleur de Lys fuhren oben zwei und unten gegen die Spitze des Schildes eine 6 Historische Wappenbilder nbsp Abbildung in der Sammlung von Wappen aus verschiedenen besonders deutschen Landern ca 1600 nbsp Wappengrafik von Otto Hupp im Munchener Kalender von 1934Namenstrager BearbeitenWalther von Kockritz 1411 Bischof von Merseburg Nickel von Kockritz 1498 oder 1499 kursachsischer und koniglich bohmischer Rat und Landvogt von Meissen und der Niederlausitz Ernst Albrecht von Kockritz 1724 1800 preussischer Generalleutnant Karl Leopold von Kockritz 1744 1821 preussischer Generalleutnant Sieghardt von Kockritz 1928 1996 MinisterialbeamterLiteratur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VI Band 91 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1987 ISSN 0435 2408 Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Band 2 Verlag von W T Bruer 1898 S 321 Digitalisat Die Kockritze im Voigtlande Meissen amp Sachsen H Prickarts Mainz 1871 archive org Digitalisat Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 5 S 353 354 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1864 S 180 181 books google de Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Band 3 Gebruder Reichenbach Leipzig 1837 S 132 134 books google de Diepold von Kockritz Geschichte des Geschlechtes von Kockritz von 1209 1512 und der schlesischen Linie bis in die Neuzeit 1895 Reinhard von Flanss Die von Kockritz in Preussen Marienwerder 1882 Digitalisat Wappen des Geschlechts Kockritz In Johann Siebmachers Wappenbuch um 1605 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kockritz Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die von Kockritz und Literatur uber diese In Schlossarchiv Wildenfels Die Kockritz in Raackow Memento vom 16 Oktober 2007 im Internet Archive cga verlag deEinzelnachweise Bearbeiten a b c Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 5 S 180 181 books google de Kopie der Urkunde im Hauptstaatsarchiv Weimar a b c d e f Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band IV Band 67 der Gesamtreihe S 353 354 Koppen In Alexander Duncker Hrsg Die landlichen Wohnsitze Schlosser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preussischen Monarchie nebst den koniglichen Familien Haus Fideicommiss und Schattull Gutern Band 11 Duncker Berlin 1869 Blatt 616 zlb de Text zwei Seiten danach Otto Hupp Munchener Kalender 1934 S 30 Johann Georg Theodor Grasse Geschlechts Namen und Wappensagen des Adels Deutscher Nation Reprint Verlag Leipzig 1999 ISBN 3 8262 0704 1 S 80 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kockritz Adelsgeschlecht amp oldid 237755410