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Grossschweidnitz obersorbisch Swonca Oberlausitzer Mundart Schweenz 2 ist eine sachsische Gemeinde im Landkreis Gorlitz Sie liegt sudlich der Stadt Lobau zu deren Verwaltungsgemeinschaft sie gehort Wappen Deutschlandkarte51 069444444444 14 641666666667 304 Koordinaten 51 4 N 14 39 OBasisdatenBundesland SachsenLandkreis GorlitzVerwaltungs gemeinschaft LobauHohe 304 m u NHNFlache 7 47 km2Einwohner 1258 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 168 Einwohner je km2Postleitzahl 02708Vorwahl 03585Kfz Kennzeichen GR LOB NOL NY WSW ZIGemeindeschlussel 14 6 26 150Gemeindegliederung 2 OrtsteileAdresse der Gemeindeverwaltung Ernst Thalmann Str 63 02708 GrossschweidnitzWebsite grossschweidnitz deBurgermeister Jons AndersLage der Gemeinde Grossschweidnitz im Landkreis GorlitzKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Museum Kulturelle Veranstaltungen Dorffeste 2 2 Ortsnamenformen 2 3 Verwaltungszugehorigkeit 2 4 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Geschichte 3 2 Gemeinderatswahl 4 Partnerschaft 5 Gedenkstatten 6 Verkehr 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Blick auf Grossschweidnitz nbsp Viadukt uber den Hollengrund nbsp Panoramaansicht von Grossschweidnitz von Lobau Sud Vordergrundig Ansicht der Wohnsiedlungen von Grossschweidnitz mit Blick auf das Sachsische Krankenhaus nbsp LuftbildDer als Waldhufendorf gegrundete Ort Grossschweidnitz zieht sich in der Talaue des Grossschweidnitzer Wassers vom Hollengrund der Einmundung der Litte bis zur Grenze Kleinschweidnitz und dem Nonnenberg hin Er ist von Grunflachen sowie umfangreichem und zum Teil altem Baumbestand durchsetzt Das sich nach Nordosten anschliessende Gebiet von Kleinschweidnitz hat unregelmassige ungleiche und blockartige Grundstucke mit verstreut liegenden Hausern Untypisch fur die Oberlausitz gibt es im Ort kaum Umgebindehauser aber eine grosse Dorfschule sehr viele villenahnliche Burgerhauser und ein schones Eisenbahnviadukt von 1847 Anziehungspunkt fur Wanderer ist der Hollengrund ein sagenumwobenes Felsental mit Bergbach und einem einsamen Waldhaus Grossschweidnitz besteht aus den zwei Ortsteilen Grossschweidnitz und Kleinschweidnitz sowie Seitenschweidnitz was Kleinschweidnitz zugezahlt wird Geschichte Bearbeiten nbsp Karte von Oberreit mit Grossschweidnitz um 1845 nbsp Rittergut Grossschweidnitz HerrenhausGross und Kleinschweidnitz wurden erstmals 1306 urkundlich als zwei getrennte Dorfer erwahnt Grossschweidnitz war ursprunglich ein reines Bauerndorf in dem im 18 und 19 Jahrhundert das Muhlenhandwerk Einzug hielt In Gross und Kleinschweidnitz gab es zwolf Wassermuhlen und eine Windmuhle aber kaum den Erwerbszweig der Handweberei Uber drei Jahrhunderte wurde das dorfliche Leben durch zwei Ritterguter gepragt Das Ortsbild von Grossschweidnitz ist vielgestaltig und spiegelt in der Bebauung die Entwicklung des Dorfes wider Mit dem Bau der Duncan s Leinenindustrie 1869 70 und Heil und Pflegeanstalt heute Sachsisches Krankenhaus von 1902 bis 1904 kam es verstarkt zum Hauser und Siedlungsbau und damit auch zum Bevolkerungszuwachs von Gross und Kleinschweidnitz 1897 erfolgte der Bau einer neuen Dorfschule im Ortsinneren heute Ernst Thalmann Str 63 Die Heil und Pflegeanstalt selbst wurde im Pavillonstil auf einem etwa 30 ha grossen Areal errichtet Die aufwendig restaurierten gelben Klinker und andere Bauten des Krankenhauses stehen in einer weitestgehend zaunlosen Parklandschaft Sie sind eines der grossten Baudenkmaler ostlich von Dresden nbsp Die Kirche im Sachsischen Krankenhaus GrossschweidnitzDie im Jahr 1904 fertiggestellte und in den letzten Jahren umfassend restaurierte Kirche pragt massgeblich das Dorfbild Die Entstehung des Bleichereibetriebes und der Anstalt veranderte die Bevolkerungsstruktur des Dorfes wesentlich Immer mehr Industriearbeiter Krankenhauspersonal und Gewerbetreibende wurden ansassig 1937 erfolgte der Zusammenschluss der beiden Gemeinden Gross und Kleinschweidnitz zur Gemeinde Grossschweidnitz mit einer zentral gelegenen Gemeindeverwaltung an der heutigen Kathe Kollwitz Strasse 6 Im Sachsischen Krankenhaus Grossschweidnitz kam es im Zusammenhang mit der Aktion Brandt der zweiten Phase der nationalsozialistischen Euthanasie zur Totung von uber 5 000 Kranken Dissertation Krumpolt unter denen sich auch 192 Frauen und Manner befanden die zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt worden waren Auf dem Friedhof wurde ein Gedenkstein gestaltet von dem Bildhauer D Hermann fur Opfer errichtet Ein Opfer der Euthanasiemorde war Marianne Schonfelder aus Dresden die Tante des Malers Gerhard Richter Am 8 Mai 1945 erfolgte die Sprengung des mittleren Viadukt Bogens durch die Wehrmacht Durch schnelle Reparaturarbeiten konnte der Erste Zug bereits am 4 August das Viadukt uberqueren 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die mittlerweile Duncan s Leinenindustrie AG heissende Leinenindustrie in sozialistisches Eigentum uberfuhrt und an das Kombinat Hirschfelder Leinen und Textilindustrie angegliedert 1990 wurde der Betrieb geschlossen 1995 bis 1996 wurde die Engelei wie sie im Volksmund genannt wird fast vollstandig abgerissen Der 65 m hohe Schornstein des Maschinenhauses und der Kohlebunker wurden durch die Oswald amp Kuchler Sprengtechnik GmbH gesprengt 4 Nach 1993 entstand in Grossschweidnitz ein Neubaugebiet mit uber 40 Hausern unweit des Sachsenfreundes an der S148 Mit dem Bau einer neuen Klaranlage zwischen Kleinschweidnitz und Seitenschweidnitz erfolgte gleichzeitig der grundlegende Ausbau des offentlichen Strom Gas Telefon und Wassernetzes im Ort Im Jahr 2002 musste die ortliche Schule welche zu DDR Zeiten eine Polytechnische Oberschule und nach der Wende eine Grundschule war nach etwa 100 Jahren Schulbetrieb auf Grund von Schulermangel schliessen In dem Gebaude kam anschliessend die Gemeindeverwaltung unter Infolge des Hochwassers 2010 kam es zu einem Schaden von ca 1 9 Mio Euro in der Gemeinde Es wurden drei Brucken vollig zerstort und zwei irreparabel beschadigt Daraufhin wurde eine Erneuerung des Hochwasserschutzes erforderlich 5 Museum Kulturelle Veranstaltungen Dorffeste Bearbeiten Im Gemeindezentrum befindet sich seit 2015 ein Museum mit z T wechselnder Ausstellung zur Dorfgeschichte Es hat zu besonderen Anlassen wie Dorffesten geoffnet Jahrlich stattfindende Veranstaltungen im Ort sind u a das Hexenfeuer am 30 April an der Turnhalle Veranstaltungen am Waldhaus jeweils an Grundonnerstag und am 30 Dezember oder das Burgerkonig Schiessen sowie der Weihnachtsmarkt am Gemeindezentrum Ortsnamenformen Bearbeiten Der Ortsname veranderte sich von 1306 Swoynitz 1306 ambae lat beide Sweynicz 1374 Grosse Swoynicz 1419 Swoynitz magnum Sweynicz 1420 Grossen Sweydnitcz 1471 Grosse Swoynicz 1478 Grosse Swenitz 1569 Gross Schweidnicz 1816 Gross Schwei d nitz 6 bis zu Grossschweidnitz Verwaltungszugehorigkeit Bearbeiten 1777 Bautzener Kreis 1843 Landgerichtsbezirk Lobau 1856 Gerichtsamt Lobau 1875 Amtshauptmannschaft Lobau 1952 Kreis Lobau 1994 Landkreis Lobau Zittau 2008 Landkreis Gorlitz Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner 6 1777 13 besessene Mann 6 Gartner 28 Hausler 2 Wustungen1834 4711871 6601890 6651910 1 5961925 1 6951939 2 5451946 2 5771950 3 0831964 3 0311990 1 7772000 1 5142008 1 3882009 1 3562010 1 3522012 1 3382013 1 3402018 1 287Politik BearbeitenGeschichte Bearbeiten Die ersten Gemeinderatswahlen fanden in Kleinschweidnitz am 24 April 1839 und in Grossschweidnitz am 11 Mai 1839 statt Gewahlt wurden jeweils funf Vertreter aus funf Schichten des Ortes Diese wahlten den Gemeindealtesten und den Gemeindevorstand welcher ab 1924 als Burgermeister bezeichnet wurde Die Burgermeister ab 1924 in Grossschweidnitz waren Emil Dehner 1924 1928 Kurt Reinhold 1929 1938 ab 1936 auch fur Kleinschweidnitz Paul Penther 1938 1945 Theodor Pappert 1945 1956 Heinz Richter 1956 1970 Rudolph Pelz 1970 1983 Heinz Hartmann 1983 1984 Stellvertreter Klaus Krische 1984 1994 Thomas Konietzny 1994 2008 Jons Anders 2008 heute Gemeinderatswahl Bearbeiten Bei der Gemeinderatswahl am 26 Mai 2019 gingen alle 12 Sitze des Gemeinderates an die Kandidaten der Wahlervereinigung Vereine Grossschweidnitz Stimmenanteil 98 7 Die Wahlbeteiligung lag bei 60 2 Prozent 7 Partnerschaft BearbeitenGrossschweidnitz befindet sich seit dem 2 November 1990 in einer Partnerschaft mit der schwabischen Gemeinde Klosterlechfeld 8 Gedenkstatten BearbeitenAm 13 Mai 2023 wurde eine Gedenkstatte Grossschweidnitz als Arbeitsstelle der Stiftung Sachsische Gedenkstatten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft eingeweiht Sie erinnert an die uber 5 500 Opfer der nationalsozialistischen Krankenmorde in der Landesanstalt Grossschweidnitz Die Dauerausstellung der Gedenkstatte befindet sich im ehemaligen Pathologiegebaude der Landesanstalt Grossschweidnitz 9 Weitere Gedenkstatten in Grossschweidnitz Gedenkstein auf dem Anstaltsfriedhof fur die Euthanasie Opfer Mahnmal an der Dorfstrasse nahe dem Heinz Bahner Stadion fur Widerstandskampfer und Opfer des Faschismus Denkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges an der Ernst Thalmann Strasse Mahnmal an den Ersten Weltkrieg an der Litte nahe dem FachkrankenhausVerkehr BearbeitenGrossschweidnitz liegt direkt an der Staatsstrasse 148 der Bundesstrasse 178 und der Bahnstrecke Zittau Lobau allerdings fahren hier keine Personenzuge Literatur BearbeitenFestchronik 700 Jahre Grossschweidnitz Grossschweidnitz 2006 Dick de Mildt Hrsg Staatsverbrechen vor Gericht Festschrift Christiaan Frederik Ruter zum 65 Geburtstag University Press Amsterdam 2003 Jurgen Schreiber Ein Maler aus Deutschland Gerhard Richter Das Drama einer Familie Pendo Verlag Munchen 2005 ISBN 3 86612 058 3 Krumpolt Holm Die Auswirkungen der nationalsozialistischen Psychiatriepolitik auf die sachsische Landesheilanstalt Grossschweidnitz im Zeitraum 1939 1945 Dissertation an der Universitat Leipzig 1995 Cornelius Gurlitt Grossschweidnitz In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 34 Heft Amtshauptmannschaft Lobau C C Meinhold Dresden 1910 S 176 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grossschweidnitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen Gross Schweidnitz Quellen und Volltexte Website der Gemeinde Grossschweidnitz Universitat Amsterdam Dokumentation von Urteilen gegen Verbrechen 1939 1945 Grossschweidnitz Fotos Die ehemalige Koniglich Sachsische Heil und Pflegeanstalt Grossschweidnitz seit 1902 wurde ab 1939 40 zur Totungsanstalt NS Patientenmorde Aktion Brandt Gedenken in Grossschweidnitz 2017 Seite im Aufbau Einzelnachweise Bearbeiten Bevolkerung der Gemeinden Sachsens am 31 Dezember 2022 Fortschreibung des Bevolkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9 Mai 2011 Gebietsstand 01 01 2023 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen abgerufen am 21 Juni 2023 Hilfe dazu s Oberlausitzer Woerterbuch Abgerufen am 24 Juli 2019 Peter Emerich Viaduckt Grossschweidnitz In www foto loebaulebt de Peter Emerich 2 Juni 2018 abgerufen am 2 Juni 2018 Oswald amp Kuchler Sprengtechnik GmbH Sprengung SchornsteinKohlebunker In http www sprengtechnik pirna de Oswald amp Kuchler Sprengtechnik GmbH 2 Juni 2018 abgerufen am 2 Juni 2018 Gemeinde Grossschweidnitz Ortsblatt September 2010 PDF In grossschweidnitz de Gemeinde Grossschweidnitz 1 September 2010 abgerufen am 2 Juni 2018 a b Grossschweidnitz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Referat Kommunikation und Offentlichkeitsarbeit Wahlergebnisse Wahlen sachsen de Nicht mehr online verfugbar Ehemals im Original abgerufen am 25 Dezember 2022 1 2 Vorlage Toter Link www wahlen sachsen de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven 1 8 Partnerschaft Grossschweidnitz Abgerufen am 15 Marz 2018 GEDENKSTATTE GROSSSCHWEIDNITZ Stiftung Sachsische Gedenkstatten abgerufen am 8 November 2023 Stadte und Gemeinden im Landkreis Gorlitz Bad Muskau Muzakow Beiersdorf Bernstadt a d Eigen Bertsdorf Hornitz Boxberg O L Hamor Durrhennersdorf Ebersbach Neugersdorf Gablenz Jablonc Gorlitz Gross Duben Dzewin Grossschonau Grossschweidnitz Hahnichen Hainewalde Herrnhut Hohendubrau Wysoka Dubrawa Horka Jonsdorf Kodersdorf Konigshain Kottmar Krauschwitz Kruswica Kreba Neudorf Chrjebja Nowa Wjes Lawalde Leutersdorf Lobau Markersdorf Mittelherwigsdorf Mucka Mikow Neisseaue Neusalza Spremberg Niesky Oderwitz Olbersdorf Oppach Ostritz Oybin Quitzdorf am See Reichenbach O L Rietschen Recicy Rosenbach Rothenburg O L Schleife Slepo Schonau Berzdorf a d Eigen Schonbach Schopstal Seifhennersdorf Trebendorf Trjebin Vierkirchen Waldhufen Weisskeissel Wuskidz Weisswasser Bela Woda Zittau Normdaten Geografikum GND 4713594 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grossschweidnitz amp oldid 238931251