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Ludvik Kuba 16 April 1863 in Podebrady 30 November 1956 in Prag war ein tschechischer Folklorist Schriftsteller impressionistischer Maler und Freund der Sorben 1 2 Ludvik Kuba um 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften und Auszeichnungen 3 Werke Auswahl 4 Gemalde und Zeichnungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLudvik Kuba wurde als zweites von 13 Kindern des Schlossermeisters Ludvik Kuba und seiner Frau Anna geborene Mikovskova geboren Nach dem Schulabschluss studierte er von 1877 bis 1879 an der Orgelschule in Prag bei Frantisek Zdenek Skuhersky Wahrend dieser Zeit war er auch Privatschuler des Bildhauers Bohuslav Schnirch 3 Im Jahr 1879 ging er zur Fortsetzung der Ausbildung an das Lehrerbildungsinstitut nach Kutna Hora Nach Abschluss seiner Ausbildung arbeitete Kuba zunachst als Lehrer Bereits wahrend dieser Zeit widmete er sich der Sammlung von Liedern in slawischen Landern die er 45 Jahre seines Lebens fortsetzen sollte Bereits 1885 gab er den Lehrerberuf auf und unternahm ausgedehnte Studienreisen in die slawischen Lander unter anderem in die Slowakei 1885 die Lausitz nach Galizien 1886 Russland 1886 1887 in die Krain 1888 die Steiermark Karnten Slowenien und Kroatien 1889 nach Montenegro und Dalmatien 1890 1892 nach Bosnien und Herzegowina 1893 sowie nach Bulgarien 1894 Auf seinen Reisen studierte er das Brauchtum der slawischen Volker insbesondere ihre Lieder Tanze Musikinstrumente und Trachten Er machte sich genau mit den gesellschaftlichen Gegebenheiten des Alltags vertraut und dokumentierte sie Auf kunstlerische und wissenschaftliche Weise hat er sie als Gemalde Reisebeschreibungen und Skizzen dargestellt und dokumentarisch festgehalten Die umfangreiche Sammlung Slovanstvo ve svych spevech in 15 Banden zeugt von seinem ethnographischen Schaffen Eine ahnliche Dokumentation sollte uber die Trachten sowie uber Brauche entstehen was teilweise in den funf Buchern Cteni o Luzici Cteni o Starem Srbsku Cteni o Makedonii Cteni o Dalmacii und Cteni o Bosne a Hercegovine verwirklicht wurde Bereits Anfang der 1890er Jahre nahm Kuba Privatunterricht bei Karel Liebschein und Maxmilian Pirner an der Prager Akademie der bildenden Kunste Mitte der 1890er Jahre wandte er sich verstarkt der Malerei zu und ging 1894 fur zwei Jahre an die private Academie Julian nach Paris Hier schuf er vorwiegend Gemalde im Atelier Nur vereinzelt wandte er sich der damals popularen Freiluftmalerei zu und schuf ein paar Zeichnungen in der Umgebung von Paris Im Jahr 1896 ging er nach Munchen um sich an der privaten Malschule von Anton Azbe 4 ausbilden zu lassen Hier schloss er sich einer Gruppe russischer Studenten um Wassily Kandinsky Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin an die ihn stilistisch entscheidend beeinflussten In Prag stellte er seine Munchner Gemalde erstmals aus Im Jahr 1901 zog er nach Wien und wurde Dank zahlreicher Ausstellungen auch wirtschaftlich erfolgreich In dieser Schaffensperiode fertigte er zahlreiche gut verkaufliche Portrats an Im Jahr 1911 kehrte Ludvik Kuba nach Bohmen zuruck Nach dem Ersten Weltkrieg legte er seinen Arbeitsschwerpunkt wieder auf die Erforschung der slawischen Lieder und unternahm erneut zahlreiche Studienreisen auf denen er auch Skizzen und Zeichnungen anfertigte Mit seinen Buchern Cesty za slovanskou pisni Zaschla paleta und Krizem krazem slovanskym svetem hinterliess er ein reiches Erbe Seine Aufzeichnungen und Skizzen waren ein wichtiges zeitgeschichtliches Dokument in einer Zeit da viele Brauche Tanze und Lieder zunehmend in Vergessenheit geraten waren Nachdem Kuba die Lausitz das erste Mal im Jahre 1886 besucht hatte fuhrten ihn drei weitere Reisen in den Jahren 1903 1922 und 1923 in diese Gegend Er nutzte die Gelegenheit auch fur die Portratierung sorbischer Personlichkeiten und schuf mit diesen Gemalden den Grundstock fur eine sorbische Galerie Die Anerkennung als Maler erfolgte erst in einer spaten Schaffensperiode da er von Kollegen und der Fachpresse lediglich als malender Musiker wahrgenommen wurde Erst anlasslich der Ausstellungen zu seinem 70 Geburtstag im Jahr 1933 wurde er offiziell gewurdigt 5 Nach 1932 widmete er sich uberwiegend der Malerei und beschaftigte sich in dieser Schaffensphase vorwiegend mit der Darstellung von Stillleben und Gartenlandschaften Insgesamt sind von ihm ungefahr 2200 Olgemalde Zeichnungen und Aquarelle uberliefert In seinen Gemalden verbindet er vorwiegend Stilelemente des Impressionismus und des Realismus 6 nbsp Ludvik Kuba Stele in PodebradyAnlasslich seines 150 Geburtstages widmete die Prager Nationalgalerie Ludvik Kuba im Jahr 2013 2014 eine Retrospektive auf dem Hradschin Mitgliedschaften und Auszeichnungen BearbeitenKuba war in vielen slawischen Landern Mitglied bzw Ehrenmitglied von unterschiedlichen Institutionen und Organisationen und erhielt im Lauf seines Lebens viele Auszeichnungen und Ehrungen 1887 Mitglied der Macica Serbska Mitglied und Geschaftsfuhrer des Wiener Kunstlervereins Hagenbund 1907 Mitglied des Ausschusses zur Herausgabe des Volksliedes in Osterreich Mitglied des Slawischen Instituts Prag Mitglied der Jugoslawischen Akademie der Wissenschaften und Kunste Zagreb 1922 St Sava Orden II Klasse 1923 Ehrenmitgliedschaft der Macica Serbska 1928 Reprasentant der Tschechoslowakei in der Commission Internationale des Arts populaires CIAP 1936 Ehrendoktorwurde der Karls Universitat Prag 1945 Nationalkunstler verliehen von der tschechischen Regierung als erstem Maler 1945 Ehrenmitgliedschaft der Domowina 1945 Ehrenprofessur an der Akademie der bildenden Kunste PragWerke Auswahl BearbeitenSloweniens Lieder 1892 Luzici cesty z roku 1886 1923 1925 Russische Musik und ihre Schopfer Drei Studien 1927 Das Slawentum in seinen Liedern 15 Bande 1884 1929 Cteni o starem srbsku cesty a studie z roku 1890 1927 1932 Cteni o makedonii cesty a studie z roku 1925 1927 1932 Mein China 1946 Ceska muzika na Domazlicku tance a pisne s pruvodem dudaku a houdku 1947 Tschechische Dudelsack Musik 1962Gemalde und Zeichnungen Auswahl BearbeitenKapelle bei Podebrady o J Portrat eines jungen Madchens in Prager Tracht o J Vorort von Karlsbad o J Prager Panorama o J Schloss Nutjak Dalmatien 1890 Madchen mit strengem Blick 1890 Pinien 1894 Hochwasser in Podebrady 1894 Tee 1897 Smug 1898 Promenade im Park 1900 Am Tisch 1902 Jan Kublik im Konzert im Smetana Saal Prag 1926 Bauerinnen von Mitrovice Serbien 1927 Skopje 1927 An der Muhle 1929 Stillleben mit Knoblauch 1933 Eine Stadt im Tal 1936 In den Feldern von Breznice 1936 Selbstportrat 1940 Landschaft bei Benesov 1940 Stillleben mit Fruchten 1940 Vase mit Paprika 1942 Bluhender Garten 1944 Stillleben mit Eichelhaher und Gemuse 1948 Mohnbluten 1949Literatur BearbeitenInes Keller Sorbische Trachten im Schaffen Ludvik Kubas In Niederlausitzer Studien Heft 32 Cottbus 2005 S 93 101 mit neun Abbildungen seiner Trachtenbilder und weiteren Literaturangaben Jana Kubova Ludvik Kuba Zivot a dilo Brno 2008 88 S in tschechischer Sprache M Micko V Nezval J Seifert V V Stech Ludvik Kuba malir Jaroslav Janecek Prag 1946 in tschechischer Sprache Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ludvik Kuba Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur und andere Medien von und uber Ludvik Kuba im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik Werke von und uber Ludvik Kuba im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ludvik Kuba bei sorben comEinzelnachweise Bearbeiten Ludvik Kuba in Zlata Praha Jahrgang 8 1890 1891 Nr 4 S 44f radio cz Der letzte tschechische Impressionist Ludvik Kuba abgerufen am 2 Februar 2015 musiklexikon ac at Ludvik Kuba abgerufen am 2 Februar 2015 Bernd Fathke Im Vorfeld des Expressionismus Anton Azbe und die Malerei in Munchen und Paris Wiesbaden 1988 radio cz Der letzte tschechische Impressionist Ludvik Kuba abgerufen am 2 Februar 2015 musiklexikon ac at Ludvik Kuba abgerufen am 2 Februar 2015Normdaten Person GND 118567330 lobid OGND AKS LCCN n84175859 VIAF 46892936 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kuba LudvikKURZBESCHREIBUNG tschechischer Landschaftsmaler Musiker und SchriftstellerGEBURTSDATUM 16 April 1863GEBURTSORT PodebradySTERBEDATUM 30 November 1956STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludvik Kuba amp oldid 236915083