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Friedersdorf war bis 2003 eine eigenstandige Gemeinde in Brandenburg sudostlich von Berlin im Landkreis Dahme Spreewald Seit dieser Zeit ist es ein Ortsteil der Gemeinde Heidesee FriedersdorfGemeinde HeideseeKoordinaten 52 18 N 13 47 O 52 295277777778 13 789444444444 36 Koordinaten 52 17 43 N 13 47 22 OHohe 36 m u NNFlache 17 76 km Einwohner 1827 31 Dez 2016 1 Bevolkerungsdichte 103 Einwohner km Eingemeindung 26 Oktober 2003Postleitzahl 15754Vorwahl 033767OrtsansichtOrtsansicht Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 13 bis 16 Jahrhundert 2 2 17 Jahrhundert 2 3 18 Jahrhundert 2 4 19 Jahrhundert 2 5 20 Jahrhundert 2 6 21 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Sehenswurdigkeiten und Veranstaltungen 5 Vereine 6 Verkehr 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Skabyer TorfgrabenFriedersdorf liegt rund 25 km sudostlich der Stadtgrenze von Berlin etwa 15 km ostlich von Konigs Wusterhausen und 60 km westlich von Frankfurt Oder Friedersdorf liegt direkt westlich der Grenze zwischen den Landkreisen Dahme Spreewald und Oder Spree In der Nahe befinden sich einige Naturschutzgebiete wie der Skabyer Torfgraben westlich der Storkower Kanal sudostlich und die Swatzke und Skabyberge nordostlich Ostlich und sudlich von Friedersdorf erstreckt sich der Naturpark Dahme Heideseen Die sudostlich gelegenen Flachen werden vorzugsweise landwirtschaftlich genutzt und durch den Kuppengraben I in die Storkower Gewasser entwassert Geschichte Bearbeiten13 bis 16 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Dorfkirche FriedersdorfUm das von Wenden bewohnte Gebiet zu germanisieren siedelten die in Storkow Mark ansassigen Herren von Strehle in der 2 Halfte des 13 Jahrhunderts Thuringer und Franken an Sie siedelten sich an dem zu dieser Zeit einzig bekannten Weg von Storkow nach Kopenick zwischen Luch und bewaldeten Sandflachen an Im Jahre 1346 wird Friedersdorf im Meissenschen Stiftsmatrikel als Friedrichstorff erwahnt und unterstand dem Bischof von Meissen Hierbei durfte es sich um die erste urkundliche Erwahnung handeln Friedersdorf gehorte neben zehn weiteren Parochien zum Aufsichtsbereich des Propstes von Storkow Die Parochie Friedersdorf betreute mehrere Dorfer wie Blossin Kablow und Bindow Das Dorf selbst befand sich im Jahr 1450 im Lehnbesitz des Amtmannes Alex von Lewinwalde aus Storkow Im Jahr 1462 ubernahmen die von Loschebrand aus Gorsdorf zwei Hufen und zwei Kossaten 1463 bzw zwei Hufen und zwei Hufner und zwei Kossaten 1492 Kurz drauf erschien ein Pechofen bei Friderschdorff 1493 Ein Jahr spater 1494 ubernahm die Familie Queiss aus Gorsdorf den Anteil der von Loschebrand der sich auf zwei Hufner und zwei Gartner belief Sie bauten ihn bis 1518 auf vier Hufner und zwei Kossaten aus Das Dorf bestand aus dem Lehnschulzen mit vier Hufen 13 Zweihufnern vier weiteren Hufnern und 24 Kossaten und war insgesamt 34 Hufen gross Der letztgenannte Teil war vor 1518 im Hausbesitz der Herrschaft Storkow und ging zunachst an das Bistum Lebus bis vor 1556 das Amt Storkow das gesamte Dorf besass Es bestand im genannten Jahr aus dem Lehnschulzen mit vier Hufen 13 Zweihufnern darunter ein Kruger 23 Kossaten 22 mit je einer Hufe einem Muller mit einer Hufe und war in Summe 32 Bauern und 23 Kossatenhufen gross Im Jahr 1539 besass die Familie Queiss nur noch einen Zweihufnerhof der ebenfalls an das Amt fiel Offenbar stagnierte jedoch die wirtschaftliche Entwicklung Von den 17 Bauerngutern lagen im Jahr 1576 insgesamt 11 wust daneben gab es 22 Kossaten Um 1590 lebten im Dorf der Dorfschule 16 Hufner und 25 Kossaten zwei davon wust zwei gehorten dem Heidereiter ein weiterer dem Pfarrer 17 Jahrhundert Bearbeiten Zu Beginn des neuen Jahrhunderts war die Gemarkung 36 Bauernhufen gross Es gab 22 Kossaten einen Kuster einen Hirten sowie einen Schmied 1600 Bis 1624 waren zwei weitere Kossaten hinzugekommen Im Jahr 1639 zahlten die Bewohner den Getreidezins an das Amt Storkow Dies waren der Schulze der Kruger der alte Weinmeister und der neue Weinmeister sowie ca 23 weitere Untertanen Kurz darauf wurde das Dorf im Dreissigjahrigen Krieg vollstandig verwustet 1641 Im Jahr 1673 hatte sich Friedersdorf immer noch nicht erholt Es gab zwar 17 Bauernhofe von denen aber noch acht wust lagen Von den 24 Kossatenhofen lagen funf wust Der Priester bewirtschaftete drei Bauern und drei Kossatenguter der Heidereiter kummerte sich um drei Bauernhofe sowie einen Kossatenhof der Heidelaufer ebenfalls um einen Kossatenhof Ab 1693 entstand auf der wusten Feldmark Wenzlow sowie auf den bis jetzt von der Gemeinde genutzten wusten Hufen ein Vorwerk mit einer Meierei Hierfur wurden funf wuste Bauernguter zur Meierei gezogen Weitere funf wuste Bauernguter und acht wuste Kossatenguter kamen zur Gemeinde 18 Jahrhundert Bearbeiten Die Bewohner brachten im Jahr 1727 auf 58 Hufen insgesamt 4 Wispel Wintersaat aus Das Amtsvorwerk hatte eine Grosse von 753 Morgen Mg a 180 Quadratruten und bestand aus 541 Mg brauchbarem Acker 3 Mg Garten und 209 Mg Wiese Im Dort lebten weiterhin funf Zweihufner darunter der Kruger 24 Kossaten darunter der Schulze sowie ein Kirchenkossate 15 Budner darunter ein Schmied und ein Schneider sowie ein Hirte und funf Einlieger Im Jahr 1745 wurde lediglich von funf Bauern 23 Kossaten einem Forsthaus einem Heidelaufer und einem Krug berichtet Funf Jahre spater gab es das Vorwerk mit 14 Hufen die aus dem fruheren Lehnschulzengut sowie funf wusten Bauerngutern entstanden war Im Dorf lebten funf Zweihufner sowie 24 Kossaten Von denen besassen zehn je eine Hufe einer stand im Dienst der Kirche Es gab weiterhin 25 Budner darunter nach wie vor den Schmied und den Schneider sowie den Hirten Von den acht Budnern hatten sich vier auf den wusten Bauerngutern angesetzt und beantragten die Zuteilung der vom Vorwerk genutzten dazugehorigen acht Hufen 1757 Im Folgejahr war das Vorwerk an die Untertanen verpachtet und aufgeteilt Eine halbe Hufe des Vorwerks dessen Garten und Worden kamen in den Besitz des koniglichen Forsters Dem Prediger standen im Jahr 1768 vier Hufen zu zwei bewirtschaftete der Heidereiter weitere 20 waren kontribual Von den 39 Kossaten besassen 38 je eine Hufe Es gab weiterhin den Unterforster mit 1 2 Hufe sowie 17 Budner und einen Hirten Im Dorf wurden im Jahr 1775 insgesamt 69 Feuerstellen Haushalte betrieben davon zwei in Mehrfamilienhausern Ausserdem gab es einen Bauern 38 Kossaten und 32 Budner 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1801 lebten im Dorf zwei Ganzbauern 39 Ganzkossaten zwei Einlieger und ein Radmacher Es gab eine Schmiede einen Krug sowie den koniglichen Ober und Unterforster uber das Friedersdorfer Forstrevier Das Dorf war 58 Hufen gross es gab 80 Feuerstellen Es bestand im Jahr 1837 aus dem Dorf Ziegelei Torfablagegehoft Torfmeisteretablissement mit Etablissement Stabchen und 83 Wohnhausern Bis 1858 war das Dorf ohne die Sandschaferei auf sechs offentliche 107 Wohn und 188 Wirtschaftsgebaude angewachsen darunter eine hollandische Getreidemuhle Im Forstrevier Friedersdorf gab es die Oberforsterei den Schutzbezirk Skaby und Forsthaus Skabyluch den Schutzbezirk Triebsch und Forsthaus Triebsch den Schutzbezirk Dannenreich und Forsthaus Dannenreich in der Nahe des Dorfes sowie den Schutzbezirk Krummenluch und Forsthaus Krummenluch und den Schutzbezirk Burig das Forsthaus Burig gehorte zum Dorf Neu Zittau Das Dorf war 8491 Mg gross 41 Mg Gehofte 88 Mg Gartenland 3916 Mg Acker 606 Mg Wiese 642 Mg Weide und 3198 Mg Wald mit Sandschaferei Der Forstbezirk bestand aus 24354 Mg 4 Mg Gehorte 26 Mg Gartenland 232 Mg Acker 125 Mg Wiese und 23967 Mg Wald Entwicklungsschube erhielt der Ort zuerst vor allem durch die Postbeforderung Nach dem schon 1849 ein Storkower Landbrieftrager das Umland und auch Friedersdorf versorgte erhielt Friedersdorf 1872 eine eigene Postagentur die ihrerseits fur die umliegenden Orte zustandig war aber weiterhin dem Storkower Postwarteramt unterstand Ab 1880 versorgte nun auch ein fahrender Landbrieftrager Friedersdorf mit einer einspannigen Postkutsche Friedersdorf erhielt 1898 einen eigenen Bahnhof an der neueingeweihten Bahnstrecke Konigs Wusterhausen Grunow eine eingleisige Nebenbahn der Bahnstrecke Berlin Gorlitz 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Alte Tankstelle an der Kreuzung Hauptstrasse Berliner StrasseIm Jahr 1900 war das Dorf 1864 Hektar ha gross davon 741 ha Acker und Gartenland 123 ha Wiese 339 ha Weide und 572 ha Forst Dort standen 166 Hauser Der Forstbezirk war 6647 ha gross davon 56 ha Acker und Gartenland 27 ha Wiese 3 ha Weide und 6401 ha Forst hier standen acht Hauser Kurz darauf wurden 34 6 ha des aufgelosten Gutsbezirks Wenzlow eingegliedert 1902 Im Jahre 1922 gab die Landesregierung von Berlin und Brandenburg bekannt dass eine Neuanlage einer Apotheke in Friedersdorf vorgesehen sei Ein Wilhelm Boehnisch aus Reichenbach erhielt 1923 die Betriebsberechtigung Im Jahr 1928 kam der aufgeloste Gutsbezirk Skaby zur Gemeinde diese wurde 1931 Landgemeinde mit 221 Wohnhausern und den Wohnplatzen Dudel Bahnhof Friedersdorf Sandschaferei Siedlung am Flossergraben Siedlung an der Chaussee nach Bindow Skaby und Forsthaus Skaby Im Jahr 1939 gab es einen land und forstwirtschaftlichen Betrieb der grosser als 100 ha war Weitere 22 waren zwischen 20 und 100 elf zwischen 10 und 20 25 zwischen 5 und 10 sowie 107 zwischen 0 5 und 5 ha gross Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 79 ha Wald an elf Landarbeiter und landlose Bauern aufgeteilt 28 ha Weitere 48 5 ha gingen an 22 landarme Bauern 2 5 ha an einen Umsiedler Friedersdorf bestand 1950 mit den Wohnplatzen Gut Wenzlow Gut Dudel und Kinderheim Skaby im Jahr 1957 mit den Wohnplatzen Gut Dudel und Skaby Im Jahr 1955 grundete sich eine LPG Typ I die im Folgejahr in eine LPG Typ III uberging und 1959 an die LPG in Dolgenbrodt angeschlossen wurde Eine LPG Typ I hatte im Jahr 1960 insgesamt 13 Mitglieder und 112 ha Flache Eine weitere LPG Typ I besass 15 Mitglieder und 72 ha Flache diese wurde 1970 mit der LPG Typ III vereinigt Die LPG Typ III hatte im Jahr 1960 insgesamt 100 Mitglieder und 648 ha Flache Im Jahr 1973 bestanden im Ort der Betriebsteil Friedersdorf des VEG Grabendorf sowie der Betriebsteil Friedersdorf Weidehof des VEG Diepensee und die LPG Im Jahr 1978 gab es den VEB Kombinat Getreidewirtschaft Muhlenwerke Potsdam mit der Muhle Friedersdorf das VE Kombinat Industrielle Mast den Baubetrieb Friedersdorf die PGH Figaro eine KAP eine LPG den Betriebsteil Friedersdorf Weidehof des VEG Diepensee sowie den staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Ausserdem gab es im Ort die Oberforsterei Friedersdorf die Revierforsterei Skaby Friedersdorf sowie die ZBE Milchproduktion Grabendorf Gussow mit dem Statt Friedersdorf Grabendorf 21 Jahrhundert Bearbeiten Seit dem 26 Oktober 2003 bildet Friedersdorf zusammen mit Bindow Blossin Dannenreich Dolgenbrodt Grabendorf Gussow Kolberg Prieros Streganz und Wolzig die Gemeinde Heidesee im Landkreis Dahme Spreewald 2 Die Bahnstrecke Berlin Gorlitz besteht im 21 Jahrhundert und wird seit der Ubernahme der Bahnstrecke Konigs Wusterhausen Beeskow durch die Ostdeutsche Eisenbahn im Dezember 2004 von der OE 36 zwischen Berlin und Frankfurt Oder befahren Zum Fahrplanwechsel am 9 Dezember 2012 wurde die Linienbezeichnung zu RB 36 vereinheitlicht 3 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Friedersdorf von 1774 bis 1981Jahr 1774 1801 1817 1837 1858 1895 1925 1939 1946 1964 1971 1981Einwohner 440 485 557 mit Sandschaferei 680 mit Stabchen Dorf und Oberforsterei 754 Dorf 1022 und Forst 47 1268 1632 1754 1495 1450 1406Sehenswurdigkeiten und Veranstaltungen BearbeitenDie Dorfkirche Friedersdorf ist eine neugotische Saalkirche die in den Jahren 1878 bis 1880 nach einem Entwurf des Bauinspektors Deutschmann errichtet wurde Die Kirchweihe fand am 10 Juni 1880 statt Traditionell findet jahrlich im Spatsommer ein Erntefest mit einem grossen Festumzug statt Auch das jahrlich durchgefuhrte Country und Truckerfest hat sich zu einem festen Bestandteil im Kulturleben von Friedersdorf entwickelt und ist weit uber die Grenzen der Gemeinde bekannt Sportlich ist der Ortsteil auch uber seine Grenzen hinaus durch die jahrlichen Reitertage bekannt Vereine BearbeitenHeideseer SV Fussball Tischtennis Reiten Gymnastik ehem SV Fortuna Friedersdorf 4 Heimatverein Karnevalsverein Segelflugverein Feuerwehrverein Friedersdorf Anglerverein Friedersdorf e V Verkehr Bearbeiten nbsp Flugplatz FriedersdorfFriedersdorf besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Konigs Wusterhausen Frankfurt Oder auf der die Linie RB 36 der Niederbarnimer Eisenbahn im Stundentakt verkehrt Bundesautobahn 12 Anschlussstelle Friedersdorf etwas ostlich des Autobahndreieckes Spreeau am Berliner Ring Segelflugplatz Flugplatz Friedersdorf ICAO Code EDCF sudostlich des Flughafens Berlin Brandenburg BER Personlichkeiten BearbeitenHandros Tara Andreas Thar um 1570 um 1638 evangelischer Pfarrer in Friedersdorf 1609 1613Literatur BearbeitenFriedersdorf Mein Heimatdorf Ortschronik und Heimatgeschichte von 1309 bis 1965 in zwei Banden 5 uberarbeitete illustrierte und gebundene Ausgabe ca 125 Seiten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedersdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Heidesee Journal Friedersdorf in der RBB Sendung Landschleicher vom 3 Juli 2005Einzelnachweise Bearbeiten Gemeinde und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg LGB abgerufen am 20 Juni 2020 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 2003 RE bleibt RE OE NE PE wird RB Einheitliche Namen im Eisenbahn Regionalverkehr des VBB Presse Pressemitteilungen Nicht mehr online verfugbar In vbb de Archiviert vom Original am 29 Marz 2013 abgerufen am 11 Marz 2022 Start Heideseer SV Abgerufen am 2 Mai 2023 Ortsteile der Gemeinde Heidesee Bindow Blossin Dannenreich mit Friedrichshof und Wenzlow Dolgenbrodt Friedersdorf Grabendorf Gussow mit Friedrichsbauhof Kolberg Prieros Streganz mit Klein Eichholz Wolzig Normdaten Geografikum GND 4689659 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedersdorf Heidesee amp oldid 234516209