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Bindow niedersorbisch Bendow 2 ist ein Ortsteil der Gemeinde Heidesee im Landkreis Dahme Spreewald im Bundesland Brandenburg und liegt rund 10 Kilometer sudostlich der Stadtgrenze von Berlin Es besteht aus einem hufeisenformig angelegten Dorfkern und einem sudlicher gelegenen Ortsteil Bindow Sud zwischen dem Fluss Dahme und dem Ziestsee gelegen BindowGemeinde HeideseeKoordinaten 52 17 N 13 45 O 52 283888888889 13 743888888889 35 Koordinaten 52 17 2 N 13 44 38 OHohe 35 m u NNFlache 7 3 km Einwohner 771 2012 1 Bevolkerungsdichte 106 Einwohner km Eingemeindung 26 Oktober 2003Postleitzahl 15754Vorwahl 033767Bindow DorfDer Ziestsee in Bindow Sud Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 1 1 Fruhgeschichte bis 16 Jahrhundert 1 2 17 Jahrhundert 1 3 18 Jahrhundert 1 4 19 Jahrhundert 1 5 20 Jahrhundert 2 Bevolkerungsentwicklung 3 Sehenswurdigkeiten 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Wirtschaft 4 2 Infrastruktur 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenFruhgeschichte bis 16 Jahrhundert Bearbeiten Bindow wurde um das Jahr 1000 von Slawen besiedelt Sie legten vermutlich den Dorfanger an der sich zur Dahme hin erstreckt und kummerten sich um eine Furt durch den Fluss Das konnte ein Hinweis auf den Namen Bindow Bindung sein 3 Bindow wurde im Jahre 1492 erstmals als Byndunge erwahnt und gehorte vor 1493 zum Hausbesitz der Herrschaft Storkow die einen Richter im Dorf installiert hatten 1492 Im Jahr 1518 war die Grosse Bindung insgesamt 11 1 2 Hufen gross davon gehorten vier Hufen dem Lehnschulzen Ausserdem gab es funf Anderthalbhufner von denen einer zusatzlich einen Kossatenhof bewirtschaftete der zum Hausbesitz gehorte Es stand ihm frei ihn weiter zu nutzen oder darauf einen eigenen Kossatenhof zu errichten An dieser Dorfstruktur anderte sich zunachst nur wenig Im Jahr 1539 erschien der Richter mit vier Hufen die funf Anderthalbhunfer funf Kossaten davon zwei mit je einem Garten sowie ein Hausgenosse auf 11 1 2 Hufen Im Jahr 1556 bewirtschaftete der Lehnschulze nur noch drei Hufen Die Gemarkung war nur noch 10 1 2 Hufen gross es gab weiterhin funf Anderthalbhufner und mittlerweile neun Kossaten Bis 1576 sank die Anzahl auf sechs Bauern acht Kossaten und ein Hausler um 1590 waren es der Dorfschulze funf Hufner und neun Kossaten 17 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1600 wurde wieder von 11 1 2 Hufen berichtet auf dem unter anderem acht Kossaten und ein Hirte lebten und arbeiteten Im Jahr 1624 waren es sechs Bauern und neun Kossaten Der Schulze sowie ca neun weitere Untertanen zahlten im Jahr 1639 an das Amt Storkow den Getreidezins Zwei Jahre spater lagen sieben Guter wust offensichtliche Folgen des Dreissigjahrigen Krieges Im Jahr 1672 gab es im Dorf sechs Bauernguter sowie neun Kossatenguter von denen noch zwei wust lagen Diese waren auch 1692 noch nicht wieder besetzt Es gab einen Vierhufner funf Anderthalbhufner acht Kossatenguter zwei wust und einen Hirten Die Bewohner brachten auf 11 1 2 Bauernhufen insgesamt 4 Scheffel Wintersaat aus die Kossaten 1 Scheffel Der Schulze konnte ausserdem 6 Fuder Heu ernten die ubrigen Bauern je 2 Fuder die Kossaten 1 Fuder Offenbar stand genugend Brennholz zur Verfugung wahrend die Hutung nur notdurftig vorgenommen werden konnte Die Einwohner betrieben ausserdem ein wenig Fliessfischerei und hielten Schafe 18 Jahrhundert Bearbeiten Bindow war bis 1727 auf mittlerweile 19 1 2 Hufen angewachsen Auf den Feldern wurden 2 Wispel 6 Scheffel Wintersaat ausgebracht Die Schreibweise Bindow erschien erstmals im Jahr 1735 Zu dieser Zeit lebten im Dorf der Dorfschulze mit vier Hufen zehn Kossaten davon funf mit 1 1 2 Hufen drei Budner und ein Hirte Sie bewirtschafteten 416 Morgen Mg Acker 67 Mg Wiese und 26 Mg Garten und Wohnstellen 1738 Kurz darauf erschien erstmals ein Bruckenzoll und ein Braukrug 1745 In den kommenden Jahrzehnten veranderte sich die Struktur abermals nur wenig Im Jahr 1750 lebten nach wie vor ein Bauer zehn Kossaten und drei Budner im Dorf Sie betrieben 1775 insgesamt 18 Feuerstellen Haushalte 19 Jahrhundert Bearbeiten Die Statistik fur das Jahr 1801 fuhrt fur Bindow den Lehnschulzen neun Ganzkossaten drei Budner zwei Einlieger und einen Krug auf Es gab ein entfernt liegendes Bruckenwarterhaus in dem der Zoll eingetrieben wurde Auf 19 1 2 Hufen wurden 20 Feuerstellen betrieben In Bindow mit dem Zollhaus Bindowbruck standen im Jahr 1837 insgesamt 18 Wohnhauser Im Jahr 1858 waren es ein offentliches 18 Wohn und 41 Wirtschaftsgebaude ohne Bindowbruck auf 2462 Mg 5 Mg Gehofte 46 Mg Gartenland 882 Mg Acker 202 Mg Wiese 1387 Mg Wald Im Jahr 1864 gab es das Lehnschulzengut zehn Kossatenhofe und drei Budner 20 Jahrhundert Bearbeiten Bindow war im Jahr 1900 insgesamt 745 Hektar ha gross davon 204 ha Acker und Gartenland 66 ha Wiese 30 ha Weide 291 ha Forst auf der Flache standen 26 Hauser Bis 1931 war die Anzahl auf 42 Wohnhauser auf 731 ha angewachsen Bindow wurde Landgemeinde mit den Wohnplatzen Seebad Bindow und Siedlung Waldfrieden Vorausgegangen war ein erheblicher Zuzug als Berliner die Lage entdeckten und Grundbesitz erwarben Der Besitzer des Waldgutes Bindow Enckevorth nutzte die Zeit zumal sein Bestand durch den Kiefernspinner geschadigt war und parzellierte sein Waldland zwischen Dahme und Ziestsee So entstand Bindow Sud auch Bindow Siedlung genannt 4 Es entstanden weiterhin Gaststatten und Anlegestellen fur Boote Noch in den 1930er Jahren gehorte der Ort dem Landkreis Beeskow Storkow an Zu dieser Zeit gab es neun land und forstwirtschaftliche Betriebe die zwischen 20 und 100 ha gross waren Eines war zwischen 10 und 20 ha gross zwei zwischen 5 und 10 ha sowie 25 zwischen 0 5 und 5 ha 1939 Nach Zweiten Weltkrieg wurden 113 ha Flache enteignet 61 6 ha gingen an einen Landarbeiter 14 ha und 29 landarme Bauern 4 4 ha sowie drei Umsiedler 42 ha und 25 Arbeiter und Angestellte 1 2 ha Im Jahr 1959 grundete sich eine LPG Typ I die im Folgejahr acht Mitglieder hatte und 69 ha Land bewirtschaftete Eine weitere LPG besass neun Mitglieder und 62 ha Flache Beide vereinigten sich 1961 kamen 1970 zur LPG in Blossin und Dolgenbrodt mit Sitz Blossin und wurden 1971 zur LPG Typ III Der Tourismus der zunachst in der Zeit der DDR eine eher untergeordnete Rolle spielte lebte nach der Wende wieder auf Am Ziestsee entstanden eine Badestelle mit Liegewiese und Rastplatzen Am 26 Oktober 2003 wurde Bindow im Zuge der Gemeindereform in die Gemeinde Heidesee eingemeindet 5 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Bindow von 1774 bis 1981Jahr 1774 1801 1817 1837 1858 1895 1925 1939 1946 1964 1971 1981Einwohner 109 119 117 mit Bindowbruck 164 mit B 152 ohne B 215 241 mit B 407 964 777 689 601Sehenswurdigkeiten BearbeitenKablower Wald Naturschutzgebiet Skabyer Torfgraben mit dem 53 2 Meter hohen Limberg Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenWirtschaft Bearbeiten Der Ort ist Sitz einer Raiffeisengenossenschaft sowie mehrerer Handwerksbetriebe Es gibt einen Bootsverleih mit Bootshalle eine Gaststatte und mehrere Gewerbetreibende Infrastruktur Bearbeiten nbsp Die Dahmebrucke nach Gussow und Senzig wahrend der Sanierung 2015Im gesamten Ort existieren ausschliesslich gleichrangige Strassen Uber die Geschwister Scholl Strasse besteht eine Verbindung nach Suden uber die Bindower Dorfstrasse nach Westen und uber deren Verlangerung in die Berliner Strasse nach Westen Der Weg nach Kablow fuhrt durch das NSG Skabyer Torfgraben nach Norden Die Buslinie 722 der RVS verbindet den Ort mit Konigs Wusterhausen und Senzig Durch Bindow verlauft ein Teil des Dahme Radwegs Personlichkeiten BearbeitenUdo Kaschube 2 April 1960 Europameister im Motorbootrennsport 2007 2009 2010 2011 und 2013Literatur BearbeitenChroniksammlung Bindow Schul Orts und Kindergartenchronik von 1809 bis 1999 Joachim Scholzel Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil IX Beeskow Storkow Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1989 ISBN 3 7400 0104 6 S 28 und 29 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bindow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schulchronik Bindow ab 1928 Bindow auf der Seite der Gemeinde Heidesee Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Bindow auf der Seite der Gemeinde Heidesee Stand 10 Juni 2023 Bindow auf der Seite des Heidesee Journals Beitrag in der RBB Sendung Landschleicher vom 9 Marz 2014Einzelnachweise Bearbeiten Mullers Grosses Deutsches Ortsbuch 2012 Vollstandiges Ortslexikon 33 uberarb und erw Ausg Walter de Gruyter Berlin und Boston 2012 ISBN 978 3 11 027420 2 Online bei Google Books S 146 Sophie Wauer Die Ortsnamen des Kreises Beeskow Storkow Brandenburgisches Namenbuch Band 12 Berliner Beitrage zur Namenforschung Band 13 Nach Vorarbeiten von Klaus Muller Franz Steiner Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 515 08664 1 S 226 228 Bindow Bendow Gemeinde Heidesee Hrsg Bindow Hier ist die Natur zu Hause Flyer Juli 2014 S 4 Bindow Nicht mehr online verfugbar In www schlossarchiv de Archiviert vom Original am 5 Juli 2016 abgerufen am 5 Juli 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schlossarchiv de StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 2003Ortsteile der Gemeinde Heidesee Bindow Blossin Dannenreich mit Friedrichshof und Wenzlow Dolgenbrodt Friedersdorf Grabendorf Gussow mit Friedrichsbauhof Kolberg Prieros Streganz mit Klein Eichholz Wolzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bindow amp oldid 235331587