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Wolzig niedersorbisch Wolsk 2 ist seit dem 26 Oktober 2003 ein Ortsteil in der Gemeinde Heidesee in Brandenburg sudostlich von Berlin im Landkreis Dahme Spreewald 3 WolzigGemeinde HeideseeKoordinaten 52 16 N 13 50 O 52 2675 13 838333333333 35 Koordinaten 52 16 3 N 13 50 18 OHohe 35 m u NHNFlache 6 9 km Einwohner 581 31 Dez 2016 1 Bevolkerungsdichte 84 Einwohner km Eingemeindung 26 Oktober 2003Postleitzahl 15754Vorwahl 033767Dorfanger in WolzigDorfanger in WolzigWolziger Mole Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 15 und 16 Jahrhundert 2 2 17 Jahrhundert 2 3 18 Jahrhundert 2 4 19 Jahrhundert 2 5 20 und 21 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehrsmittel 5 2 Offentliche Einrichtungen 6 Weblinks 7 Literatur 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Ort liegt am Wolziger See dem grossten See in der Gemeinde Heidesee welcher nach dem Ort benannt ist nahe beim Hauptort der Gemeinde Friedersdorf Er liegt damit im Nordosten der Gemarkung und grenzt im Osten und Suden an die Stadt Storkow Mark und im Norden nordlich des Wohnplatzes Schliebenbusch an die Gemeinde Spreenhagen Geschichte Bearbeiten15 und 16 Jahrhundert Bearbeiten Wolzigs Ursprung reicht auf eine alte slawische Siedlung zuruck Die erste urkundliche Erwahnung als Wolczk stammt aus dem Jahr 1443 als ein Kruger von Wolzig in den Akten erschien Das Dorf befand sich im Jahr 1450 im Lehnsbesitz des Amtmannes Alex Lewinwalde aus Storkow der es von der Herrschaft Storkow erhielt In dieser Zeit erschien das Dorf in der Schreibweise auf der Woltzker Felde 1489 bzw als Woltzigk Im Jahr 1503 waren auch die Bezeichnungen Wolsssick Wolssk und Wulssk im Gebrauch Das Dorf war im Jahr 1518 insgesamt 24 Hufen gross Hiervon besass der Dorfschulze vier Hufen es gab weiterhin neun Zweihufner und sechs Kossaten von denen zwei je eine Hufe besassen und ein anderer zwei Kossatenhofe Hieran anderte sich in den folgenden Jahren nur wenig Im Jahr 1556 erschienen der Lehnschulze mit vier Hufen neun Zweihufner zwei Einhufner darunter ein Kruger sowie funf Kossaten auf 24 Hufen Zwanzig Jahre spater lebten im Dorf neun Bauern funf Kossaten und ein Hausler Um 1590 waren es der Schulze neun Hufner davon allerdings zwei wust sowie sieben Kossaten davon einer wust 17 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1600 gab es 20 Bauernhufen funf Kossaten und einen Hirten 1624 wurde von zehn Bauern und sieben Kossaten berichtet Eine Statistik aus dem Jahr 1939 fuhrte ca 13 Untertanen auf darunter einen Kruger und einen Fischer die den Getreidezins an das Amt Storkow leisteten Kurz darauf wurde Wolzig im Dreissigjahrigen Krieg fast vollstandig zerstort 1641 lebte nur noch der Fischer im Dorf Im Jahr 1673 lagen von den zehn Bauernhofen noch sechs wust Es gab wieder ein Schulzengut ein anderer Bauer diente nach Stahnsdorf Von den sieben Kossatenhofen lag einer wust ein anderer war frei zwei von Heidelaufern besetzt Im Jahr 1692 gab es einen Vierhufner acht Zweihufner davon funf wust funf Kossaten und einen Hirten Auf den 20 Bauernhufen wurden 3 Scheffel Winter und 1 Scheffel Sommersaat ausgebracht Die Kossaten brachten 3 Scheffel Winter und 1 Scheffel Sommersaat aus Wahrend die Bauern je vier Fuder Heu ernteten kamen die Kossaten auf je 2 Die Bewohner hatten ausreichend Brennholz zur Verfugung und durften Schafe halten Neben dem Ackerbau betrieben sie auch erfolgreich Fischwirtschaft 18 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1727 war Wolzig insgesamt 25 Hufen gross die Bauern brachten 3 Wispel 23 Scheffel Wintersaat aus Im Jahr 1735 lebten im Dorf ein Vierhufner acht Zweihufner vier Kossaten mit je einer Hufe sowie funf Budner und ein Hirte 1745 waren es neun Bauern und vier Kossaten An dieser Struktur anderte sich in den nachsten Jahrzehnten nur wenig Eine Statistik aus dem Jahr 1750 berichtet vom Lehnschulzen mit vier Hufen acht Zweihufnern vier Kossaten mit je einer Hufe funf Budnern mit je einem Garten sowie dem Hirten Im Jahr 1772 waren es neun Bauern und Halbbauern acht Kossaten und Budner sowie ein Muller und ein Schmied 19 Jahrhundert Bearbeiten Im neuen Jahrhundert lebten auf 25 Hufen ein Lehnschulze acht Ganzbauern vier Ganzkossaten zwei Budner und zwolf Einlieger Sie betrieben 23 Feuerstellen Haushalte ausserdem gab es einen Krug und die Bewohner schlugen 30 Morgen Mg Holz Bis 1837 war Wolzig auf 26 Wohnhauser angewachsen Gut 20 Jahre spater gab es die beiden Abbauten Kuley und Kulick sowie ein offentliches 30 Wohn und 54 Wirtschaftsgebaude Das Dorf war in Summe 2480 Mg gross 28 Mg Gehofte 16 Mg Gartenland 1236 Mg Acker 313 Mg Wiese 301 Mg Weide und 586 Mg Wald Eine weitere Statistik aus dem Jahr 1864 berichtete vom Lehnschulzengut acht Halbbauern vier Kossaten und zwei Budner 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Ehemaliges Jugend und LehrheimIn Wolzig standen im Jahr 1900 insgesamt 40 Hauser 1931 waren es schon 76 Wohnhauser Der Gemeindebezirk bestand mit dem Ausbau Schliebenbusch und wurde im genannten Jahr Landgemeinde mit den Wohnplatzen Chausseehaus Dittmannslust und Schliebenbusch In der Spreenhagener Strasse 1 wurde 1929 ein judisches Jugend und Pflegeheim erbaut in dem straffallig gewordene Jugendliche im Sinne der Reformpadagogik resozialisiert wurden Im Juni 1933 uberfielen SA Manner das Heim und verschleppten 40 Jugendliche und funf Erzieher nach Berlin und weiter in das KZ Oranienburg Das Haus wurde NS Organisationen ubertragen und war ab 1948 Alters und Pflegeheim In dieser Zeit gab es im Jahr 1939 zehn land und forstwirtschaftliche Betriebe mit 20 und 100 Hektar ha sieben zwischen 10 und 20 ha elf zwischen 5 und 10 ha und 31 zwischen 0 5 und 5 ha Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 31 ha Wald unter 22 Bauern aufgeteilt Wolzig bestand im Jahr 1957 mit dem Wohnplatz Kolonie West Im Jahr 1960 grundete sich eine LPG Typ I mit 36 Mitgliedern und 249 ha Flache Es gab eine weitere LPG Typ I mit 13 Mitgliedern und 93 ha Flache die sich 1966 mit der ersten LPG zusammenschloss und 1971 in eine LPG Typ III uberging Das ehemalige Jugend und Pflegeheim wurde nach langerem Leerstand ab 2001 saniert zum Labor umgebaut und ist seit 2003 Sitz eines biopharmazeutischen Unternehmens Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Wolzig von 1772 bis 1981Jahr 1772 1801 1817 1837 1858 1895 1925 1939 1946 1964 1971 1981Einwohner 142 163 153 168 239 253 372 527 548 636 629 614Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Wolziger WurzelbaumIm Flechten und Heidekrautkiefernwald etwa 500 Meter vom Ortseingang entfernt befindet sich ein Wurzelbaum der als Naturdenkmal geschutzt ist die Kiefer ist 17 Meter hoch und hat einen Wurzelumfang von 19 7 Metern Durch Abfahren der unter der Kiefer befindlichen Binnendune in den 1930er Jahren steht die Kiefer nun auf ihren freigelegten Wurzeln Die Mole in Wolzig die am Storkower Kanal bis zur Mundung in den See fuhrt ist wieder begehbar und bietet einen Ausblick auf den See Der Storkower Kanal trennt die Ortschaft kann aber uber eine Brucke uberquert werden der Kanal zieht sich quer durch den Ort und bietet so eine lange Anlegeflache fur Boote und kleine Yachten Bis kurz vor seiner Mundung in den Wolziger See begleitet den Kanal das Naturschutzgebiet Storkower Kanal das das Stahnsdorfer Fliess mit einbezieht und wild lebende Pflanzengesellschaften Bruchwaldgesellschaften und Tierarten in der vermoorten Niederung zwischen dem Wolziger und Stahnsdorfer See bewahren soll Dazu zahlen Hochstaudenfluren und Krebsscherenfluren und gefahrdete Tierarten wie Fischotter Rapfen und Bitterling Das Gebiet ist zudem als FFH Gebiet im Natura 2000 Verbund ausgewiesen 4 5 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehrsmittel Bearbeiten Der nachste Bahnhof befindet sich im drei Kilometer entfernten Ort Friedersdorf auf der Linie RB 36 zwischen Konigs Wusterhausen und Frankfurt Oder Die einzige Anbindung des Ortes an den OPNV besteht uber Buslinien nach Storkow und Konigs Wusterhausen uber Friedersdorf Die Busse halten in Wolzig an drei Stationen Zwischen Friedersdorf und Wolzig befindet sich der Flugplatz Friedersdorf Offentliche Einrichtungen Bearbeiten Strand mit Strandbar und Strandhaus Burgerhaus und Jugendtreff Alte Kaufhalle Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wolzig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beitrag in der RBB Sendung Landschleicher vom 17 Marz 2002Literatur BearbeitenJoachim Scholzel Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil IX Beeskow Storkow Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1989 ISBN 3 7400 0104 6 S 103 und 104 Einzelnachweise Bearbeiten Gemeinde und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg LGB abgerufen am 20 Juni 2020 Sophie Wauer Die Ortsnamen des Kreises Beeskow Storkow Brandenburgisches Namenbuch Band 12 Berliner Beitrage zur Namenforschung Band 13 Nach Vorarbeiten von Klaus Muller Franz Steiner Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 515 08664 1 S 226 228 Wolzig Wolsk StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 2003 Minister fur Landwirtschaft Umweltschutz und Raumordnung des Landes Brandenburg Verordnung uber das Naturschutzgebiet Storkower Kanal vom 24 Mai 2004 GVBl II 04 Nr 13 S 338 Potsdam den 24 Mai 2004 3749 306 Storkower Kanal FFH Gebiet Steckbriefe der Natura 2000 Gebiete Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Abgerufen am 18 November 2017 1 2 Vorlage Toter Link www bfn de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juli 2023 Suche in Webarchiven siehe dazu die Disk BfN hat umstrukturiert Ortsteile der Gemeinde Heidesee Bindow Blossin Dannenreich mit Friedrichshof und Wenzlow Dolgenbrodt Friedersdorf Grabendorf Gussow mit Friedrichsbauhof Kolberg Prieros Streganz mit Klein Eichholz Wolzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolzig amp oldid 236381186