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Der Innere Neustadter Friedhof zahlt zu den altesten Friedhofen Dresdens und befindet sich sudlich des Bischofsplatzes in der Leipziger Vorstadt Der Name verweist auf die ursprungliche Lage des Friedhofs innerhalb der Dresdner Festungsanlagen Durch zahlreiche erhaltene barocke Grabstatten zahlt der Innere Neustadter Friedhof zu den kulturhistorisch besonders interessanten Dresdner Friedhofen Innerer Neustadter Friedhof mit Blick auf das alteste 1 Land Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Grabstatten 2 1 Personlichkeiten 2 2 Kriegsgraber 3 Der Dresdner Totentanz 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Knofflers FamiliengruftDer Innere Neustadter Friedhof befand sich ursprunglich an der Stelle der heutigen Dreikonigskirche und diente als Friedhof fur die Bewohner Altendresdens Bereits im 16 Jahrhundert wurde aus Platzgrunden eine Verlegung des Friedhofs in das Scheunenhofviertel erwogen die jedoch erst 1731 im Zuge des Neubaus der Dreikonigskirche realisiert wurde Der Innere Neustadter Friedhof wurde auf der heutigen Friedensstrasse damals ausserhalb der Stadtmauern angelegt wobei auch einige wenige bedeutende Graber des Dreikonigsfriedhofs auf den Inneren Neustadter Friedhof umgesiedelt wurden Den Grundplan des neuen Friedhofs entwarf der Architekt Johann Georg Maximilian von Furstenhoff die erste Beisetzung fand 1732 im heute als 1 Land bezeichneten Areal statt das direkt uber den Haupteingang an der Friedensstrasse betreten werden kann nbsp Wandgrab des Johann von Armstrong vor der RestaurierungIm 1 Land befinden sich eine Vielzahl barocker Grabsteine An der westlichen Friedhofsmauer entstanden zudem 17 barocke Grufthauser wie die Familiengruft des Bildhauers Johann Gottfried Knoffler Die Grabstatte des 1869 verstorbenen kaiserlich russischen Wirklichen Staatsrats Johann Iwan von Armstrong 1 die ein aufwandig gestaltetes Schiff zeigt zahlt zu den kunstlerisch bedeutendsten Wandgrabern des Friedhofs Eine erste Erweiterung des Friedhofs wurde wahrend des Siebenjahrigen Krieges 1759 nach Osten gehend vorgenommen und bildet heute das sogenannte 2 Land auf dem sich hauptsachlich Graber aus dem 19 Jahrhundert befinden Es ist vom 1 Land durch eine durchbrochene Zwischenmauer getrennt Im Zuge der Industrialisierung und des damit verbundenen Bevolkerungswachstums in den Stadten erfolgte 1846 eine zweite Erweiterung die heute als 3 Land bezeichnet wird und direkt uber den Eingang am Bischofsplatz betreten werden kann Das 3 Land mit Grabern aus dem 20 Jahrhundert ist vom 2 Land ebenfalls durch eine durchbrochene Zwischenmauer abgeteilt Das 3 Land wurde 2015 beschrankt geschlossen Es werden keine neuen Nutzungsrechte mehr verliehen 2 Heute hat der Innere Neustadter Friedhof mit einer Flache von rund 3 5 Hektar das Dreifache seiner ursprunglichen Grosse erreicht Der Friedhof wird auch heute noch fur Begrabnisse genutzt Durch das Alter zahlreicher Grabstatten die teilweise Denkmalcharakter haben ist in zunehmendem Masse auch der Erhalt bedeutender Grabstatten von grosser Bedeutung Viele der alten Grabstellen sind vom Verfall bedroht bzw bereits stark beschadigt Der massive alte Baumbestand der sich vermutlich aus den Grabbepflanzungen selbst entwickelte fuhrt zudem durch starke Verwurzelung zu Schaden an alten Grabstatten Die Initiative Innerer Neustadter Friedhof engagiert sich seit 2008 fur eine schrittweise Sicherung und Restaurierung wichtiger Grabstatten Grabstatten BearbeitenPersonlichkeiten Bearbeiten nbsp Grab des Bildhauers Robert Diez nbsp Epitaph von Armstrong Grabstatte Auguste Formes Zustand seit der Restaurierung von 2009 nbsp Grab Johann Gottfried Knofflers nbsp Gemeinschaftsgrab von Elisa von der Recke und Christoph August TiedgeHeinrich von Abendroth 1819 1880 Schriftsteller Johann Christoph Adelung 1732 1806 Bibliothekar Lexikograph und Germanist Friedrich Ludwig Aster 1732 1804 Kartograph Woldemar von Beust 1818 1898 Kreishauptmann Traugott Andreas Biedermann 1743 1814 Politiker Karl Wilhelm Dassdorf 1750 1812 Bibliothekar Robert Diez 1844 1922 Bildhauer im Familiengrab von Heinrich Wilhelm Calberla Besitzer der Calberlaschen Zuckersiederei 3 Land Christian August Gottlob Eberhard 1769 1845 Dichter und Schriftsteller 2 Land Friedrich Adolf Ebert 1791 1834 Bibliothekar und Bibliograph 2 Land Christian Friedrich Exner 1718 1798 Baumeister Johann Christian Feige 1689 1751 Bildhauer Wolf Christoph Friedrich von Felgenhauer 1726 1809 General der Infanterie Carl August Fischer 1828 1892 Komponist Auguste Formes 1831 1888 Hofschauspielerin Hugo Garten 1817 1893 Generalmajor Franz Eduard Gehe 1797 1875 Jurist Karl von Gersdorff 1765 1829 Generalleutnant Edmund Goetze 1843 1920 Philologe Emil Grutzner 1841 1888 Industrieller Hermann Haberland 1837 1903 Generalleutnant Erich Haenel 1875 1940 Kunsthistoriker 3 Land Max von Hausen 1846 1922 sachsischer Kriegsminister 2 Land Johann Baptista Joseph Hirsch 1770 1822 Hauptmann nicht erhalten Gottfried Jordan 1791 1860 und August Friedrich Timaeus 1794 1875 Schokoladenfabrikbesitzer 2 Land Julius Ludwig Klee 1807 1867 Sprachwissenschaftler Johann Gottfried Knoffler 1715 1779 Bildhauer 1 Land Hans Kornig 1905 1989 Maler und Grafiker 1 Land Friedrich Kuchenmeister 1821 1890 Mediziner und Mitentwickler des ersten Krematoriums 1 Land Friedrich Kummer 1865 1939 Literaturhistoriker 2 Land Karl Theodor Kunz 1791 1863 Ingenieur nicht erhalten Johannes Lange 1891 1938 Psychiater 3 Land Samuel Locke 1710 1793 Architekt 1 Land Richard von Meerheimb 1825 1896 Schriftsteller Jurgen Mehlhorn 1952 2016 Architekt 1 Land Karl Mehnert 1811 1885 Politiker Paul Mehnert 1852 1922 Politiker Max Neumeister 1849 1929 Forstwissenschaftler 3 Land Gustav Nieritz 1795 1876 Schriftsteller 1 Land Hans Leo von Oppell 1846 1915 Kammerherr und Rittmeister 1 Land Hans Ludwig von Oppell 1800 1876 Polizeidirektor und Grunder des Hechtviertels 1 Land Melitta Otto Alvsleben 1842 1893 Opernsangerin Curt von Raab 1834 1908 General Elisa von der Recke 1754 1833 Schriftstellerin 2 Land Wilhelm August Roth 1833 1892 Arzt 2 Land Carl Friedrich von Rumohr 1785 1843 Kunsthistoriker Schriftsteller Zeichner und Maler Agrarhistoriker Gastrosoph Kunstsammler und Mazen 3 Land Christiane Karoline Schlegel 1739 1833 Schriftstellerin 2 Land Paul Schreiber 1848 1924 Meteorologe Christian August Semler 1767 1825 Schriftsteller Adolf Senfft von Pilsach 1816 1897 General Paul Siemen 1797 1865 Erbauer des Artesischen Brunnens am Albertplatz 2 Land Carl Spitzner 1831 1899 Arzt und Porzellansammler 1 Land Adolf Stern 1835 1905 Literaturhistoriker und Dichter 1 Land Ferdinand Stolle 1806 1872 Schriftsteller Emil Sulze 1832 1914 Pfarrer Johann Alexander Thiele 1685 1752 Maler Johann Benjamin Thomae 1682 1751 Kunsttischler und Bildhauer 1 Land Christoph August Tiedge 1752 1841 Schriftsteller 2 Land Friedrich August Trenkler 1836 1910 Dirigent Ernst Gustav Vogel 1797 1874 Bibliograf Hermann Walther 1815 1871 Arzt 2 Land Otto Wanckel 1820 1912 Baumeister Hansfritz Werner 1894 1959 Zeichner und Bildhauer Karl Aemilius von Werthern 1774 1829 Jurist Paul Wiesand 1836 1901 Reichsgerichtsrat Heinrich Wilhelm von Zeschau 1760 1832 Generalleutnant Ferdinand von Zschinsky Familiengruft 1797 1858 sachsischer Innenminister und Ehrenburger Dresdens 2 Land Adam Friedrich Zurner 1679 1742 KartographGestalterisch interessant ist im 2 Land das Grab von Julie Vogel der Ehefrau des Malers Carl Christian Vogel von Vogelstein Ihre Grabplastik wurde von Franz Pettrich geschaffen Die Gedenkstatte sachsischer Heimatschutz erinnert an den Grunder des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz Karl Schmidt und seine Mitarbeiter Oswald Hempel und Werner Schmidt 1868 1952 Auf dem 3 Land befindet sich zudem das Grab von Bertha und Johann von Vieth der Eltern des Schriftstellers Ludwig Renn Kriegsgraber Bearbeiten 22 zivile Luftkriegstote von den Angriffen auf Dresden 1944 und 1945 in Einzel und Sammelgrabern 11 von der Roten Armee im Mai 1945 erschossene Zivilisten in einer Sammelgrabanlage 3 Der Dresdner Totentanz Bearbeiten Hauptartikel Dresdner Totentanz nbsp Der Dresdner Totentanz nbsp Ehemaliger Standort des Dresdner Totentanzes auf dem Friedhof nbsp Tanz der LebendenDer Dresdner Totentanz befand sich von 1731 bis 1975 an der Nordmauer des Inneren Neustadter Friedhofs Das Relief wurde von Christoph Walther I um 1535 geschaffen und zeigt 27 Figuren darunter drei Darstellungen des Todes Es hat eine Lange von 12 Metern und eine Hohe von 1 20 Meter Von seinem ursprunglichen Platz am alten Georgentor gelangte der Fries als Schenkung Augusts des Starken in den Besitz der Dreikonigsgemeinde die ihn erst auf dem Dreikonigsfriedhof und ab 1731 auf dem Inneren Stadtischen Friedhof an der Nordmauer anbrachte Aufgrund starker Witterungsschaden wurde der Dresdner Totentanz im Jahr 1975 abgenommen und fand 1991 unter der Orgelempore der Dreikonigskirche seinen endgultigen Platz Im Dezember 2020 wurde an westlichen Aussenmauer des Inneren Neustadter Friedhofs durch den Streetart Kunstler Jens Besser ein Graffiti mit dem Titel Tanz der Lebenden unter Verwendung von Motiven des Dresdner Totentanzes angebracht Der Stadtbezirksbeirat Neustadt unterstutzte das Vorhaben mit 17 200 Euro 4 Kurz nach der Erstellung wurde das Bild durch Schmierereien beschadigt Literatur BearbeitenCornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 22 Heft Stadt Dresden Teil 1 S 273 282 Marion Stein Friedhofe in Dresden Verlag der Kunst Dresden 2000 S 49 59 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Innerer Neustadter Friedhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Initiative Innerer Neustadter Friedhof Der Innere Neustadter Friedhof auf dresdner stadtteile deEinzelnachweise Bearbeiten Initiative zum Inneren Neustadter Friedhof Vorhaben von 2009 In www friedhof dresden neustadt de Abgerufen im 1 Januar 1 Mammut Verlag Hrsg Der Friedhofswegweiser Dresden 2 Auflage Mammut Verlag Leipzig September 2017 S 138 Holger Hase und Wolfgang Scheder Dresdner Kriegsgraberstatten Hrsg Volksbund Deutsche Kriegsgraberfursorge Dresden 2010 S 48 49 Innerer Neustadter Friedhof Graffiti zeigt Tanz der Lebenden Landeshauptstadt Dresden 30 Dezember 2020 abgerufen am 27 April 2021 51 07128 13 74424 Koordinaten 51 4 16 6 N 13 44 39 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Innerer Neustadter Friedhof amp oldid 231124521