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Heinrich von Abendroth 17 Mai 1819 in Wurzen 16 Februar 1880 in Dresden war ein sachsischer Generalleutnant und Militarschriftsteller Heinrich von Abendroth Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 1 3 Familie 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Heinrich stammte aus der nobilitierten Familie Abendroth und war der Sohn des Offiziers und Zollbeamten Christian Friedrich von Abendroth 1779 1842 und dessen Ehefrau Marianne geborene von Segnitz 1786 1826 Militarkarriere Bearbeiten Heinrich von Abendroth besuchte die allgemeinbildende Schule in Wurzen Nach dem Wunsch des Vaters sollte er eine theologische Berufslaufbahn einschlagen Denn er selbst hatte in seinem Leben schlechte Erfahrungen mit dem Militar sammeln mussen Seine militarische Laufbahn begann Heinrich von Abendroth 1831 in der Kadettenschule Dresden Nach Beendigung dieser Ausbildung wurde er zunachst in das 3 Schutzen Bataillon der Sachsischen Armee in Leipzig versetzt und avancierte bis 1837 zum Leutnant Wahrend seiner Stationierung in Leipzig beteiligte er sich sehr aktiv am geistigen Leben dieser Stadt So war er zum Beispiel Mitglied der Deutschen Gesellschaft des Hofrates Ernst Gotthelf Gersdorf 1804 1874 Die nachsten Jahre war er vor allem mit militarischen Studien und ab 1843 mit Forschungsreisen beschaftigt Ab Herbst des Jahres unternahm er eine ausgedehnte Studienreise nach Belgien Frankreich und in die Schweiz Die dabei gewonnenen Eindrucke verarbeitete er in seiner ersten Schrift Militarische Briefe eines deutschen Offiziers Hier wertete er vor allem die franzosischen Erfahrungen im Heereswesen und im Festungsbau aus 1 Im Anschluss daran hielt er sich 1845 mehrere Monate in Dresden auf um selbst mehr Erfahrungen im Pionierdienst zu sammeln Wieder nach Leipzig zuruckgekehrt wurde er 1846 zum Oberleutnant im 1 Schutzen Bataillon befordert In dieser vorrevolutionaren Zeit bemuhte sich Heinrich von Abendroth einen neuen Geist in die doch stark konservative Publizistik uber das sachsische Militarwesen hineinzutragen So grundete er gemeinsam mit Georg Gustav Wilhelm eine eigene unabhangige Militarzeitschrift mit dem Titel Heer und Volk Das erfolgte vor allem in strikter Abgrenzung zu der in diesen Jahren verlegten Militar Literatur Zeitung Seine Verlegertatigkeit begann 1848 mit einer Sammlung zumeist militarbezogener Artikel in den ersten beiden Ausgaben Die 3 Ausgabe jedoch musste er dann auf Grund der Marzereignisse und daraus resultierenden revolutionaren Kampfe wieder abbrechen Er selbst kam mit dem 1 Schutzen Bataillon in Altenburg gegen revolutionare Unruhen zum Einsatz Dabei wurde ihm entschlossenes Handeln attestiert Seine anschliessende Aggregation als Hauptmann war 1849 mit der Versetzung in das Kriegsministerium in Dresden verbunden Bei den in diesen Monaten in Dresden stattfindenden Strassenkampfen soll er aktiv auf ein Eingreifen durch preussische Truppen hingewirkt haben Seine Erfahrungen dazu schrieb er in dem Werk Der Aufstand in Dresden nieder das 1849 in Leipzig verlegt wurde Anschliessend erfolgte seine vorubergehende Versetzung zum Generalstab die dann im Juni 1850 in eine bestandsmassige Kommandierung umgewandelt wurde Dann in den Etat des Generalstabes 1851 einrangiert war er mehrere Jahre mit der Ausarbeitung eines neuen Dienstreglements beschaftigt Nebenbei unterrichtete er an der Dresdener Fortbildungsschule fur Offiziere die Facher Taktik und Kriegsgeschichte 2 Gepragt waren die folgenden Jahre durch die Erarbeitung weiterer militarischen Schriften Dazu gehorten 1861 das Werk Uber die militarischen und technischen Grundlagen der Truppentransporte auf Eisenbahnen und im Folgejahr das Buch Terrainstudien zu dem Ruckzug des Varus und den Feldzugen des Germanicus Ein weiterer Auftrag den Abendroth 1863 erhielt war die Ausarbeitung eines neuen Infanteriereglements Doch als 1865 mit der Erprobung der einzelnen Vorschlage begonnen wurde konnte diese Phase nicht zu Ende gefuhrt werden da durch die 1867 erfolgende Einbindung Sachsens in den Norddeutschen Bund nunmehr das preussische Reglement in Kraft gesetzt werden musste Ausserdem war er Mitgrunder und erster Vorsitzender des 1863 gegrundeten und heute noch existierenden Vereins fur Erdkunde in Dresden 1865 erhielt Heinrich von Abendroth das Kommando uber das 10 Infanterie Bataillon welches er mit der Sachsischen Armee auf osterreichischer Seite kampfend auch im Deutschen Krieg 1866 befehligte Bei Koniggratz wurde er in den Kampfen schwer am linken Arm und im Brustbereich verwundet Zum Ende des Jahres wurde er zum Oberstleutnant befordert und fur seine Tapferkeit mit dem Ritterkreuz des Militar St Heinrichs Ordens sowie dem Orden der Eisernen Krone III Klasse ausgezeichnet Nach dem Ubertritt des Konigreichs Sachsen vom Deutschen zum Norddeutschen Bund im Jahr 1867 wurde sein Bataillon in das 7 Infanterie Regiment Prinz Georg eingegliedert Noch im gleichen Jahr erschienen seine Studien uber den Sicherheitsdienst verbundener Waffen in Wien Im Jahr darauf wurde Abendroth mit seiner Beforderung zum Oberst zum Kommandeur des 7 Infanterie Regiments Nr 106 ernannt In dieser Stellung nahm er nach dem Beginn des Krieges gegen Frankreich an der Schlacht bei Gravelotte in Sachsen und Preussen auch als Schlacht bei St Privat bezeichnet teil Hier zog er sich erneut eine Verwundung zu Wahrend der Belagerung von Paris war Abendroth mit der Fuhrung der 4 Infanterie Brigade Nr 48 beauftragt Bei einem Sturz von seinem im Kampf getoteten Pferd erlitt er weitere schwere Verletzungen 3 Aufgrund der davongetragenen Verwundungen war er bis Marz 1871 nicht mehr dienstfahig Fur sein Wirken wahrend des Krieges hatte man ihn mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes dem Komturkreuz des Verdienstordens mit Kriegsdekoration sowie am 27 Marz 1871 mit dem Kommandeurkreuz II Klasse des Militar St Heinrichs Ordens ausgezeichnet 4 Nach seiner Gesundung ubernahm er im Marz 1871 wieder seine Brigade und fungierte zeitgleich auch als Festungskommandant von Sedan Im November 1871 wurde er zum Generalmajor befordert am 13 Juni 1875 zunachst mit der Fuhrung der 1 Division Nr 23 beauftragt und im September 1875 zum Kommandeur dieses Grossverbandes ernannt In dieser Eigenschaft erfolgte Anfang September 1876 seine Beforderung zum Generalleutnant und er erhielt die Erlaubnis zur Annahme des Roten Adlerorden II Klasse mit Stern 5 Aus gesundheitlichen Grunden nahm er Ende September 1878 seinen Abschied und wurde unter Verleihung des Grosskreuzes des Albrechts Ordens mit der gesetzlichen Pension sowie der Erlaubnis zum Tragen seiner Uniform zur Disposition gestellt Nach seiner Pensionierung beschaftigte sich Heinrich von Abendroth mit der Aquarell Malerei und wurde Vorsitzender des Landes Obstbau Vereins Dresdens Am 16 Februar 1880 erlag er in Dresden einem Herzleiden Zwischen 1904 und 1946 trug in Dresden Cotta eine Strasse den Namen Heinrich von Abendroth Heute ist das die Hans Steyer Strasse Familie Bearbeiten Er heiratete am 30 August 1849 in Rudolstadt Ida Freiin von Lichtenstein 1820 1909 Das Paar hatte mehrere Kinder Eveline 1850 Paul von Hingst sachsischer General der Infanterie Bernhard 1853 sachsischer Hauptmann der Landwehr 1880 Magarethe von Hagen 1853 Schriften BearbeitenMilitarische Briefe eines deutschen Offiziers wahrend einer Reise durch die Schweiz und das mittlere Frankreich im Anfange des Jahres 1844 Adorf 1845 Der Aufstand in Dresden Leipzig 1849 J B A Carras Geschichte des Feldzuges von 1815 Waterloo Ubersetzung aus dem Franzosischen Dresden 1858 Uber die militarischen und technischen Grundlagen der Truppentransporte auf Eisenbahnen Darmstadt Leipzig 1861 Terrainstudien zu dem Ruckzuge des Varus und den Feldzugen des Germanicus Leipzig 1862 Studien uber den Sicherheitsdienst in verbundenen Waffen Wien 1867 Literatur BearbeitenGothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1911 Funfter Jahrgang Justus Perthes Gotha 1910 S 2 Digitalisat Gunter Janoschke Heinrich von Abendroth In Sachsische Biografie Hrsg Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde e V Gustav von Schubert Heinrich von Abendroth Konigl Sachs Generallieutenant Ein Lebens und Charakterbild fur seine Familie und seine Freunde Dresden 1881 Digitalisat der SLUB Dresden Heinrich August Verlohren Stammregister und Chronik der Kur und Koniglich Sachsischen Armee von 1670 bis zum Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts Hrsg Max Barthold und Franz Verlohren Leipzig 1910 S 107 Weblinks BearbeitenGunter Janoschke Abendroth Heinrich von In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Heinrich von Abendroth im Stadtwiki Dresden ausfuhrlicher Lebenslauf und GenealogieEinzelnachweise Bearbeiten Gunter Janoschke Heinrich von Abendroth In Sachsische Biografie Hrsg Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde e V Abendroth Heinrich von In Allgemeine Deutsche Biographie Band 45 Nachtrage bis 1899 v Abendroth Hrsg Historische Commission bei der Koniglichen Akademie der Wissenschaften Duncker amp Humblot Leipzig 1900 S 681 ff Digitalisat Biografische Skizze uber Heinrich von Abendroth Dresdener Stadtgeschichte In Stadtwiki Dresden Der Koniglich Sachsische Militar St Heinrichs Orden 1736 1918 Ein Ehrenblatt der Sachsischen Armee Wilhelm und Bertha von Baensch Stiftung Dresden 1937 S 65 Militar Wochenblatt Nr 81 vom 7 Oktober 1876 S 1404 Normdaten Person GND 116239727 lobid OGND AKS LCCN no2011104614 VIAF 72139892 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Abendroth Heinrich vonKURZBESCHREIBUNG sachsischer Generalleutnant MilitarschriftstellerGEBURTSDATUM 17 Mai 1819GEBURTSORT WurzenSTERBEDATUM 16 Februar 1880STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich von Abendroth amp oldid 237082880