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Carl Spitzner 20 Mai 1831 in Dresden 22 Dezember 1899 in Dresden vollstandiger Name Carl Gustav Adolf Spitzner war ein deutscher Arzt und Porzellansammler Carl Spitzner Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Familie 3 Porzellansammlung 4 Veroffentlichungen 5 LiteraturLeben und Beruf BearbeitenCarl Spitzner war das erste Kind des Dresdner Kommissionsrates Gustav Spitzner und seiner fruh verstorbenen ersten Ehefrau Emma Marie Amalie geb Schmaltz 9 Juli 1811 in Dresden 29 Juni 1847 in Dresden Von 1842 bis 1849 besuchte er die Kreuzschule in Dresden Nach dem Studium der Humanmedizin an der Universitat Leipzig das er im Wintersemester 1849 50 aufnahm promovierte Spitzner dort am 15 September 1855 bei dem Internisten Carl Reinhold August Wunderlich zum Dr med mit De vi et usu Chinidini Sulphurici in febri intermittente In seiner Dissertation berichtet er uber die Behandlung von 50 Patienten des St Jacobs Hospitals in Leipzig die an Malaria erkrankt waren mit schwefelsaurem Chinidin das er nach seinen Beobachtungen mit bestem Erfolge im Wechselfieber anzuwenden wusste Ab dem folgenden Jahr praktizierte Spitzner als Arzt in Dresden im Haus Badergasse 1 1857 war er vorubergehend auch als Assistenzarzt im Krankenhause tatig Im Laufe des Jahres 1860 begann der inzwischen zur Grossen Meissnergasse 26 verzogene junge Mediziner mit dem systematischen Sammeln von Munzen und vor allem von Meissner Porzellan das er in Dresden und auf Reisen nach eigenem Bekunden in patriotischer Begeisterung erwarb Nach dem Verkauf seiner Porzellansammlung an die Konigliche Generaldirektion fur Kunst und Wissenschaft die 1890 erfolgte wird Spitzner weiterhin als Sammler von Munzen Glasern und Taschenuhren nachgewiesen Der praktische Arzt und Sammler Carl Spitzner war zeitweise Stadtverordneter engagierte sich in dieser Funktion gemeinsam mit anderen Arzten gegen die Zulassigkeit des Einbaus von ungesunden Kellerwohnungen und gehorte dem arztlichen Kreisverein fur den Regierungsbezirk Dresden sowie der zur Prufung der Brunnen in Dresden niedergesetzten gemischten Deputation an Ferner war er bis zu seinem Tode ordentliches Mitglied des sachsischen Altertumsvereins Mit seiner Familie lebte er ab 1862 bis zu seinem Tod im vaterlichen Haus Kornerstrasse 5 und besass mit dem Gebaude Nr 7 auch das so genannte Kornerhaus in dem Emil Peschel 1875 das Korner Museum einrichtete Spitzners Grabstatte auf dem heute denkmalgeschutzten Inneren Neustadter Friedhof in der Leipziger Vorstadt hat sich erhalten Familie Bearbeiten nbsp Familiengrab auf dem Inneren Neustadter Friedhof in DresdenAm 20 Mai 1862 heiratete Carl Spitzner dessen Neffe der Dresdner Hautarzt Johannes Werther war in Dresden Loschwitz die fruh verwaiste Adele Flora Just 17 Marz 1845 in Sebnitz 2 Marz 1917 in Dresden Tochter des Sebnitzer Papierfabrikanten Heinrich Adolf Just 11 Februar 1816 in Sebnitz 25 Januar 1846 in Sebnitz und seiner Ehefrau Christiana Carolina geb Hesse 19 April 1818 in Sebnitz 8 August 1846 in Sebnitz Dem Aufsichtsrat der 1871 gegrundeten und an der Dresdner Borse notierten Sebnitzer Papierfabrik vormals Gebr Just amp Co gehorte auch Carl Spitzner an Aus seiner Ehe mit Flora Just gingen zwischen 1863 und 1876 funf in Dresden geborene Kinder drei Tochter und zwei Sohne hervor der spatere Dresdner Landgerichtsrat Kunstfreund und Genealoge Reinhard Spitzner der unter dem Pseudonym Reinhard Volker auch als Schriftsteller hervortrat die mit dem Oberstleutnant Kurt Ernst Stein 12 November 1855 in Dresden 30 Juli 1909 in Dresden verheiratete Emma Therese Dorothea Spitzner 22 Oktober 1864 in Dresden 12 Juni 1916 in Dresden Helene Flora Cacilie Spitzner 21 April 1868 in Dresden 10 Juni 1948 in Halle Saale Ehefrau des Dresdner Textilfabrikanten Alfred Creutznach 22 Februar 1856 in Rochlitz 20 November 1922 in Dresden die unverheiratet als Privata verstorbene Marie Karoline Spitzner 8 Oktober 1871 in Dresden 9 April 1927 in Dresden sowie schliesslich der spatere Oberregierungsbergrat und Vorstand des Bergamtes Dresden Karl Spitzner Porzellansammlung BearbeitenCarl Spitzner der bei seinen Erwerbungen stets umsichtig auswahlte gilt in der Fachwelt als grosser Meissen Sammler Er gehorte schon 1860 zu den wenigen Sammlern die sich fur Meissener Porzellan des gesamten 18 Jahrhunderts interessierten und sich nicht ausschliesslich auf die Zeit von 1750 1760 beschrankten Allerdings bezog sich sein Interesse insbesondere auf bemalte Geschirre Hier bewies er immer wieder eine gluckliche Hand im Auffinden seltener Objekte Am 2 Juni 1889 offerierte Spitzner seine Sammlung die einen Uberblick uber die ganze Entwicklungsgeschichte des Meissener Porzellans gewahrt erstmals der Koniglichen Generaldirektion fur Kunst und Wissenschaft unter ihrem Generaldirektor Woldemar von Seidlitz jedoch zunachst ohne Erfolg Am 10 Februar 1890 bot er sie daher erneut zum Kauf an Inzwischen waren 116 Erwerbungen hinzugekommen so dass die ab 1860 entstandene Sammlung nunmehr gut 1 400 vorwiegend kleinere Objekte umfasste darunter 180 Teller 160 Kannen 290 vollstandige Tassen 130 einzelne Ober und 70 Untertassen sowie 100 Figuren In der Dresdner Tagespresse wurde im Februar 1890 begleitend kolportiert der in Rede stehende Kaufpreis von 85 000 Mark sei bereits vor Jahren durch Amerikaner uberboten worden auch ein amerikanisches und ein englisches Museum seien an einer Ubernahme der Spitznerschen Sammlung interessiert Am 22 April 1890 schrieb die Konigliche Generaldirektion fur Kunst und Wissenschaft an Carl Spitzner dass man nunmehr bereit sei die Porzellansammlung anzukaufen und vorlaufig soweit angangig ungeteilt aufstellen zu lassen Im Sommer 1890 erwarb die Generaldirektion zum Preis von 90 000 Mark die Sammlung die nach der Zahlung des Kaufpreises zwischen dem 12 Juli und dem 6 August 1890 schrittweise ubernommen und im Johanneum in hergerichteten alten Vitrinen aus dem Japanischen Palais aufgestellt wurde Jedes Stuck erhielt 1890 als Kennzeichnung die kursiv und meist rot geschriebenen Initialen Sp jedoch keine Inventarnummer Das angelegte 130 seitige Spezialinventar verzeichnete neben einer knappen Beschreibung die angetroffenen Porzellanmarken Zeichen Buchstaben und Ziffern sowie gelegentlich auch Angaben zu Ort und Art des Erwerbs Carl Spitzner der wahrend der Vertragsverhandlungen darauf gedrangt hatte dass die Sammlung in Ganze ubergeht und unter seinem Namen fortgefuhrt wird zeigte sich erfreut und dankbar da die von mir im Laufe langer Jahre mit Liebe und in patriotischer Begeisterung aufgebaute Sammlung seiner Heimatstadt Dresden nunmehr sicher erhalten bleiben werde Generaldirektor von Seidlitz wurdigte das Sammlungsgut 1891 in einem dreiteiligen Zeitschriftenbeitrag Im Marz 1892 hob Kammerherr Rudolf Karl Freiherr von Finck vor der I Kammer des Sachsischen Landtags ruckblickend hervor dass es gelungen ist fur unsere Porzellansammlung die bedeutende Spitzner sche Sammlung zu erwerben es ist damit eine wesentliche Lucke ausgefullt und die Fuglichkeit geworden eine fortlaufende Reihe der Marken unserer Meissner Porzellanfabrik zusammenzustellen die leider bis jetzt fehlte Das 1890 im Zuge der Ubernahme der Sammlung Spitzner in die Porzellansammlung angelegte Spezialinventar galt 1945 zunachst als Kriegsverlust wurde jedoch im Fruhjahr 1985 wieder aufgefunden 71 Objekte der Sammlung Spitzner konnten somit den Kriegsverlusten zugeordnet werden 1988 zeigten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im Zwinger die Ausstellung Figurliches Porzellan aus der Sammlung Spitzner Veroffentlichungen BearbeitenDe vi et usu Chinidini Sulphurici in febri intermittente Dissertatio Inauguralis Medica Reclam Verlag Leipzig 1855 Ueber das Chinidin und seine Wirkung im Wechselfieber In Archiv fur physiologische Heilkunde 1856 Heft 3 S 391 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Literatur BearbeitenPersonalverzeichniss der Universitat Leipzig fur das Wintersemester 1849 50 Unter Oberaufsicht der akademischen Behorden verfasst von Ferdinand Nischwitz erstem Pedell an der Universitat Leipzig o J Programm des Gymnasiums zu Dresden womit zu den offentlichen Prufungen am 18 bis 20 Marz und zu dem Valedictions Actus am 25 Marz ergebenst einladet das Lehrer Collegium E Blochmann und Sohn Dresden 1850 S 48 books google de abgerufen am 13 Marz 2011 Julius Clarus Uber Chinidin und seine Wirkung im Wechselfieber Rezension In Schmidt s Jahrbucher der in und auslandischen gesammten Medicin Druck und Verlag von Otto Wigand Leipzig 1856 S 173 books google de abgerufen am 10 Januar 2011 Adress und Geschafts Handbuch der Koniglichen Haupt und Residenzstadt Dresden fur das Jahr 1856 Liepsch amp Reichardt Dresden 1856 S 203 digital slub dresden de abgerufen am 6 Januar 2013 Carl Philipp Falck Leistungen in der Pharmakodynamik und Toxikologie Rezension In Canstatt s Jahresbericht uber die Fortschritte in der Pharmacie und verwandten Wissenschaften in allen Landern im Jahre 1856 Verlag der Stahel schen Buchhandlung Wurzburg 1857 S 175 ff books google de abgerufen am 25 Februar 2011 Adress und Geschafts Handbuch der Koniglichen Haupt und Residenzstadt Dresden fur das Jahr 1862 Liepsch amp Reichardt und Blochmann amp Sohn Dresden 1861 S 218 digital slub dresden de abgerufen am 6 Januar 2013 Correspondenzblatt der arztlichen und pharmaceutischen Kreis Vereine im Konigreich Sachsen 1 1866 1 vom 8 Januar 1866 books google de abgerufen am 22 Oktober 2011 Erster Jahresbericht des Landes Medicinal Collegiums uber das Medicinalwesen im Konigreich Sachsen auf das Jahr 1867 Druck und Verlag von C Heinrich Dresden Neustadt 1869 S 135 books google de abgerufen am 10 Januar 2011 Sachsische Dorfzeitung Ein unterhaltendes Blatt fur den Burger und Landmann vom 4 Juli 1873 S 6 books google de abgerufen am 5 April 2015 William Christians Deutsche Borsenpapiere Bd 2 Julius Springer Berlin 1880 S 471 books google de abgerufen am 5 April 2015 Staatliche Kunstsammlungen Dresden Inventare Nr 352 a Verzeichnis der Sammlung Dr Spitzner Handschriftlich 1890 mit einem Nachtrag von 1892 Woldemar von Seidlitz Die Spitznersche Sammlung Altmeissener Porzellane In Kunstchronik Wochenschrift fur Kunst und Kunstgewerbe Neue Folge 2 Jahrgang 1890 91 Heft 21 Sp 356 ff Digitalisat Heft 22 Sp 375 ff Digitalisat und Heft 24 Sp 408 f Digitalisat abgerufen am 25 Februar 2011 Woldemar von Seidlitz Die Spitzner sche Sammlung altmeissner Porzellane In Wissenschaftliche Beilage der Leipziger Zeitung 1891 Nr 2 vom 5 Januar 1891 S 5 ff Mittheilungen uber die Verhandlungen des ordentlichen Landtags im Konigreiche Sachsen wahrend der Jahre 1891 1892 Erste Kammer Druck von Benedictus Gotthelf Teubner Bd 1 Dresden 1892 S 490 landtagsprotokolle sachsendigital de abgerufen am 10 Januar 2011 Robert Forrer H Fischer Hrsg Adressbuch der Museen Bibliotheken Sammler und Antiquare Ein Handbuch fur Sammler Auctionatoren Museums Vorsteher und Handler Strassburg 1897 S 21 Erich Weise Hrsg Familienchronik des Geschlechtes Spitzner Druck und Verlag von C Heinrich Dresden Neustadt 1936 S 53 und 58 Klaus Peter Arnold Figurliches Porzellan aus der Sammlung Spitzner Ausstellung vom 19 August bis 29 Dezember 1988 Hrsg von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Porzellansammlung im Zwinger Dresden 1988 Ingelore Menzhausen Gedenkblatt fur einen grossen Meissen Sammler Dr Carl Spitzner in Dresden In Keramos 126 1989 S 3 ff Jens Blecher Gerald Wiemers Hrsg Die Matrikel der Universitat Leipzig Teilband 2 Die Jahre 1832 bis 1863 Verlag und Datenbank fur Geisteswissenschaften Weimar 2007 S 321 Albert Spitzner Jahn Die Vogtlander Familie Spitzner Selbstverlag 2 Aufl Kamp Lintfort 2011 S 10 f 57 f 117 und 154 f Normdaten Person GND 11939832X lobid OGND AKS LCCN n92035724 VIAF 15579403 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Spitzner CarlALTERNATIVNAMEN Spitzner Carolus Gustavus AdolphusKURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt und PorzellansammlerGEBURTSDATUM 20 Mai 1831GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 22 Dezember 1899STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Spitzner amp oldid 214082332