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Der Wilhelm Leuschner Platz ist ein Platz sudlich der Leipziger Innenstadt Er ist benannt nach dem deutschen Gewerkschafter und sozialdemokratischen Politiker Wilhelm Leuschner 1890 1944 der gegen den Nationalsozialismus kampfte Zuvor hiess ein Teil des Platzes seit 1839 Konigsplatz Der Platz ist im Wesentlichen unbebaut und harrt seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges seiner Gestaltung Wilhelm Leuschner PlatzPlatz in LeipzigWestlicher Teil des Platzes fruher Konigsplatz 2016 BasisdatenOrt LeipzigOrtsteil Zentrum SudAngelegt 1749Hist Namen KonigsplatzEinmundende Strassen Petersstrasse Rossplatz Markthallen Bruder und Windmuhlenstrasse Peterssteinweg Dimitroffstrasse Nonnenmuhlgasse und Martin Luther RingBauwerke Altes Grassimuseum Stadtbibliothek Bowlingtreff S Bahn StationNutzungNutzergruppen Autoverkehr einschl Parken OPNV Radfahrer FussgangerPlatzgestaltung in PlanungTechnische DatenPlatzflache ca 6 ha Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Begrenzung 2 Geschichte 3 Planungen und Neugestaltung 4 Verschiedenes 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage und Begrenzung BearbeitenDer Wilhelm Leuschner Platz befindet sich im Ortsteil Zentrum Sud im Stadtbezirk Mitte Er bildet den Ubergang von der City zur Inneren Sudvorstadt und liegt am sudlichen Abschnitt des Innenstadtrings Er nimmt die Flache des ehemaligen Konigsplatzes ein dazu kommt auf der ostlichen Seite die grosse Brachflache um die ehemalige Zentralmarkthalle Damit wird von Norden beginnend im Uhrzeigersinn der Platz von folgenden Strassen begrenzt Rossplatz Grunewaldstrasse Windmuhlenstrasse und Peterssteinweg Geschichte BearbeitenIm Schmalkaldischen Krieg wurde 1547 die bis fast an den Stadtgraben heranreichende sudliche Vorstadt abgebrannt und dieses freie Schussfeld Glacis vor dem Peterstor auch spater nicht bebaut nbsp Friedrich August Denkmal auf dem Leipziger Konigsplatz um 1910 Im Jahr 1778 erfolgten durch den Leipziger Architekten Johann Carl Friedrich Dauthe 1746 1816 die Planierung des Gelandes und die Anlage eines rechteckigen von Baumreihen umstandenen Platzes Er erhielt den Namen Esplanade In seinem Mittelpunkt wurde 1780 ein Denkmal aufgestellt Es zeigte ein von Adam Friedrich Oeser 1717 1799 geschaffenes Standbild von Kurfurst Friedrich August III 1750 1827 auf einem Sockel von Dauthe 1 Friedrich August wurde 1806 als Friedrich August I Konig von Sachsen Infolgedessen war es logisch 1839 den inzwischen auf drei Seiten bebauten Platz nach dem nunmehrigen Konigsdenkmal Konigsplatz zu nennen Zum Ende des 19 Jahrhunderts wurden die Hauser am Konigsplatz zum Teil durch reprasentativere Bauten ersetzt Am Sudrand wurde von 1894 bis 1897 von Hugo Licht 1841 1923 das alte Grassimuseum heute Stadtbibliothek errichtet An der Westseite entstanden das Hotel Munchner Hof und ab 1896 das Kaufhaus der Bruder Moritz 1872 1939 und Julius Ury 1873 1940 2 Bis 1907 wurde auf dem Konigsplatz die Leipziger Kleinmesse abgehalten bevor sie auf die Frankfurter Wiesen ausweichen musste 1921 wurde der Platz mit einer grossen provisorischen Textilmessehalle uberbaut die allerdings nur bis 1932 bestand 1935 wurde das Friedrich August Denkmal in den Garten des Gohliser Schlosschens versetzt Der Grund war eine vorgesehene Umgestaltung und Vergrosserung des Platzes die aber wegen des Krieges nicht zustande kam nbsp Esplanade mit Konigsdenkmal 1804 nbsp Konigsplatz 1840 nbsp Kleinmesse vor 1898 nbsp Warenhaus Ury um 1920 nbsp Textil Messehalle um 1925 nbsp Stadtplanausschnitt um 1920 Beim Luftangriff vom 4 Dezember 1943 wurde die Bebauung des Konigsplatzes zerstort bis auf das alte Grassimuseum das schwer beschadigt wurde Auch das ostlich angrenzende Gebiet zwischen Bruder Markthallen und Kurprinzstrasse heute Grunewaldstrasse war bis auf die beschadigte Zentralmarkthalle vollig zerstort 3 Der Trummerschutt der zerstorten Bauten wurde seit 1944 auf dem Platz aufgehauft und schliesslich nach Kriegsende 1945 von der sogenannten Zentrumsbahn der Leipziger Trummerbahnen auf Deponien abtransportiert In den 1950er Jahren wurde die zum Teil noch in Trummern liegende zum Teil aber noch funktionsfahige Zentralmarkthalle als Schandfleck angesehen und in Ganze im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes abgerissen Der gesamte freie Platz mit den leeren Strassenstucken der Bruder und der Markthallenstrasse wurde de facto dem 1945 in Wilhelm Leuschner Platz umbenannten Konigsplatz zugeschlagen und dieser nun in der oben beschriebenen Grosse angesehen Der Platz wurde teilweise als Parkplatz benutzt teilweise wuchsen Baume und Buschwerk nbsp Am Bowlingtreff 1987 1975 wurde von der Nordseite des Wilhelm Leuschner Platzes zur Innenstadt ein Fussgangertunnel unter der Strassenbahn Zentralhaltestelle errichtet der mit dem spateren Bau des City Tunnels wieder aufgegeben wurde 1985 entstand ebenfalls an der Nordseite des Platzes nach Planen von Winfried Sziegoleit 1939 2021 der Bowlingtreff als Eingangsgebaude zu 14 unterirdischen Bowlingbahnen weiteren Sportmoglichkeiten und 310 Gaststattenplatzen in einem nicht mehr genutzten Strassenbahnstrom Unterwerk Die Einrichtung wurde 1998 geschlossen 2020 wurde bekannt dass das Naturkundemuseum Leipzig dort einziehen soll 4 In den 1990er Jahren stand auf dem Westteil des Platzes eine zweigeschossige Parkpalette die 2001 in das Klinikum St Georg versetzt wurde 2011 beschloss der Stadtrat das seit 2007 in Rede stehende Einheits und Freiheitsdenkmal in Erinnerung an die Friedliche Revolution 1989 auf dem Wilhelm Leuschner Platz zu errichten 5 Der Wilhelm Leuschner Platz sollte in Platz der Friedlichen Revolution umbenannt werden 6 Das Ergebnis des anschliessenden kunstlerischen Wettbewerbs fur das Denkmal konnte allgemein nicht uberzeugen Am 16 Juli 2014 beendete der Stadtrat das bisherige Wettbewerbsverfahren und hob den Beschluss zum Standort auf 7 nbsp Zugang zur City Tunnel Station Wilhelm Leuschner Platz 2014 2013 wurde der City Tunnel fur die S Bahn Mitteldeutschland in Betrieb genommen Der sudliche Zugang zur Station Wilhelm Leuschner Platz befindet sich isoliert in der Mitte des Platzes Mit der Fertigstellung der Propsteikirche St Trinitatis an der Einmundung des Peterssteinwegs in den Martin Luther Ring erhielt der Platz auf seiner westlichen Seite wieder einen Teil seiner optischen Begrenzung Planungen und Neugestaltung BearbeitenMit dem Ende der Denkmalsdiskussion im Zusammenhang mit dem Wilhelm Leuschner Platz hat auch die Betrachtung seiner Bebauung wieder neue Fahrt aufgenommen Am 16 Dezember 2015 beschloss der Stadtrat Leitlinien fur die Weiterfuhrung des Aufstellungsverfahrens zum Bebauungsplan Wilhelm Leuschner Platz Ost 8 9 Demnach sollen auf der Ostseite des Platzes drei Baugruppen entstehen die nordliche mit einem Hochhaus an der Nordostecke Rossplatz Carre die mittlere mit der neuen Zentralmarkthalle Markthallenkomplex und eine sudliche zwischen Bruder und Windmuhlenstrasse Windmuhlenbogen Uneinigkeit herrscht uber den westlichen Teil Die Stadtverwaltung favorisiert einen unbebauten grossen Platz fur Veranstaltungen Verschiedene Stimmen darunter eine Architekten Initiative 10 streben einen vierten Baukomplex und die Reduzierung des freien Platzes auf die Grosse des alten Konigsplatzes an Dabei sollten auch Rossplatz Carre und Markthallenkomplex zur Belebung des Viertels um einen kleineren Binnenplatz verzahnt werden Mit dem ersten Spatenstich zum Neubau des Leibniz Instituts fur Landerkunde im sudlichen Baubereich am 27 Oktober 2023 begann die Neugestaltung des Wilhelm Leuschner Platzes 11 Verschiedenes BearbeitenAm 31 Oktober 1965 war der Wilhelm Leuschner Platz Schauplatz der Leipziger Beatdemo 12 Siehe auch BearbeitenListe der Hochhauser in LeipzigLiteratur BearbeitenHorst Riedel Thomas Nabert Red Stadtlexikon Leipzig von A bis Z 1 Auflage Pro Leipzig Leipzig 2005 ISBN 3 936508 03 8 S 644 645 Vera Danzer Andreas Dix Leipzig Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Leipzig Hrsg Haik Thomas Porada 1 Auflage Bohlau Koln Weimar Wien 2015 ISBN 978 3 412 22299 4 S 172 173 Gina Klank Gernoth Griebsch Lexikon Leipziger Strassennamen Hrsg Stadtarchiv Leipzig 1 Auflage Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig Leipzig 1995 ISBN 3 930433 09 5 S 222 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Leuschner Platz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wilhelm Leuschner Platz In Leipzig Lexikon Abgerufen am 14 September 2016 Leipzig Leuschnerplatz Vergangenheit Gegenwart Zukunft Abgerufen am 8 November 2020 Bilderserie Einzelnachweise Bearbeiten Konigsdenkmal In Leipzig Lexikon Abgerufen am 2 Mai 2020 Das Warenhaus Ury ein modernes Kaufhaus in Leipzig Abgerufen am 16 September 2016 Peter Schwarz Das tausendjahrige Leipzig Band 3 ProLeipzig Leipzig 2015 ISBN 978 3 945027 13 4 S 192 193 Karte Ehemaliger Bowlingtreff neuer Standort fur Naturkundemuseum Standortentscheidung 2011 Wilhelm Leuschner Platz In Website der Stadt Abgerufen am 18 September 2016 Umbenennung Leuschner Platz Positives Echo von den Fraktionen in Leipzig In LVZ 5 Oktober 2011 Abgerufen am 18 September 2016 Leipziger Freiheits und Einheitsdenkmal In Website der Stadt Abgerufen am 18 September 2016 Wilhelm Leuschner Platz In Website der Stadt Abgerufen am 18 September 2016 So soll der Wilhelm Leuschner Platz in Leipzig kunftig aussehen In LVZ 16 Dezember 2015 Abgerufen am 18 September 2016 Ein Leuschnerplatz den man gern betritt In Leipziger Volkszeitung 14 September 2016 S 18 Auftakt fur neues Wissenschaftsareal in Leipzig auf medienservice sachsen de abgerufen am 27 Oktober 2023 Rainer Eckert Opposition und Widerstand In Ulrich von Hehl Hrsg Geschichte der Stadt Leipzig Band 4 Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2019 ISBN 978 3 86583 804 9 S 525 f 51 334912 12 375817 Koordinaten 51 20 6 N 12 22 33 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Leuschner Platz Leipzig amp oldid 238558378