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Heinrich Ferstel seit 1879 Freiherr von Ferstel 7 Juli 1828 in Wien 14 Juli 1883 in Grinzing heute Wien 19 war osterreichischer Architekt und Hochschullehrer Er gilt als herausragender Vertreter des Historismus Heinrich von Ferstel um 1880 Lithographie von SchubertVotivkirche WienFerstel Mausoleum auf dem Grinzinger Friedhof Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Tod und Erinnerung 3 Bauten 4 Mitarbeiter 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenAls Sohn Ignaz Ferstels eines Bankdirektors aus Prag und Neffe des Architekten Friedrich August von Stache 1814 1895 studierte er an der Wiener Kunstakademie unter Eduard van der Null und August Sicard von Sicardsburg 1812 1868 Architektur Seine besondere Begabung ermoglichte es ihm kleinere pramierte Concurrencen zu gewinnen so auch Studienreisen nach Deutschland ab 1855 nach Italien und abschliessend nach Frankreich 1 Fur den Wettbewerb um die Votivkirche das erste Bauprojekt der damals noch projektierten Wiener Ringstrasse reichte Ferstel einen neugotischen Entwurf im Stil der franzosischen Kathedralgotik ein Dies tat er kurz bevor er seine Italienreise antrat und er war gerade in Neapel als ihn die Nachricht erreichte dass der erste Preis auf seinen Entwurf gefallen sei und er 4000 Gulden gewonnen habe die den Grundstock eines spater beachtlichen Vermogens bildeten Durch den Sieg in diesem Wettbewerb gelangte er 1855 zu schlagartiger Bekanntheit hatte er sich doch gegen 74 Konkurrenten aus dem In und Ausland durchgesetzt Er baute einige weitere offentliche Gebaude in der Inneren Stadt 1 Bezirk Wiens und an der Ringstrasse Nach Anfangen in einem romantisierenden Historismus namentlich im Bank und Borsengebaude an der Freyung in Wien heute Palais Ferstel genannt das auch das bekannte Kaffeehaus Cafe Central beherbergt wandte er sich einem strengeren Stil zu und wurde nicht zuletzt durch seine Professorenstelle die er von 1866 bis zu seinem Tod am Polytechnikum ab 1870 Technische Hochschule Wien innehatte stilistisch sehr einflussreich 1880 war er Rektor der Technischen Hochschule 2 Auf seine Initiative hin wurde 1872 der Wiener Cottage Verein ins Leben gerufen der das Cottageviertel grundete mit dem Ziel den Burgern ein Leben in gesunder frischer Luft zu ermoglichen Die daraus entstehenden Villenbauten waren allerdings nur fur Beguterte erschwinglich Ferstel wohnte mit seiner Frau Lotte 8 April 1922 3 sowie mit den sechs Kindern der beiden in einer Villa in Grinzing nordlich des dicht verbauten Stadtgebiets Der Ort wurde erst 1892 nach Wien eingemeindet und war zu Ferstels Lebzeiten ein Dorf Seine Tochter Marianne ehelichte Zdenko von Forster zu Philippsberg den der Kaiser von 1908 bis 1917 dreimal mit der Funktion des k k Eisenbahnministers betraute 1879 wurde Ferstel in Wien zum Ehrenburger ernannt und von Kaiser Franz Joseph I in den erblichen Freiherrenstand erhoben 1881 wurde er als auswartiges Mitglied in die Academie des Beaux Arts aufgenommen 1882 wurde ihm vom koniglichen Institut der britischen Architekten die Royal Gold Medal verliehen 4 Er stand jahrelang im personlichen Kontakt mit Hermann von der Hude 1830 1908 der am 3 September 1883 in der Versammlung des Architekten Vereins Berlin uber sein Leben und Schaffen berichten wollte 5 Tod und Erinnerung BearbeitenFerstel war verheiratet und hatte 6 Kinder der alteste Sohn Max wurde wie sein Vater nicht nur ein erfolgreicher Architekt sondern auch Professor spater Dekan und Rektor der Technischen Hochschule in Wien Ab dem Jahr 1883 als sich bereits Heinrich Ferstels Krankheit bemerkbar machte war Max im Atelier seines Vaters tatig und vollendete nach dessen Tod die Universitat in Wien Heinrich von Ferstel starb nach einem uberaus arbeitsreichen Leben infolge einer Tuberkulose bereits mit 55 Jahren in seiner von ihm selbst erbauten Villa in Grinzing Er wurde auf dem Grinzinger Friedhof Gruppe MA Nummer 46 in einer ehrenhalber gewidmeten Gruft beigesetzt sein Mausoleum ist einer gotischen Kapelle nachempfunden Die Inschrift auf der Gruftplatte nennt nur seinen Namen sowie den seiner Ehefrau Lotte geb Fehlmann Erbaut wurde die Familiengruft 1891 von Heinrich von Ferstels Sohn Max von Ferstel der ebenfalls hier bestattet wurde so wie auch Heinrich von Ferstels Tochter Marianne 1869 1935 und sein Schwiegersohn Zdenko von Forster zu Philippsberg Im Jahr 1886 wurde in Wien Alsergrund 9 Bezirk unmittelbar hinter der Votivkirche die Ferstelgasse nach Heinrich von Ferstel benannt Um 1980 wurde das von ihm erbaute Bank und Borsengebaude an der Freyung im Zuge der Revitalisierung vom Eigentumer Palais Ferstel benannt Er wurde 1872 Ehrenmitglied des Lesevereins der Deutschen Studenten Wiens und 1879 der Lesehalle an der Technischen Hochschule in Wien 6 Einer seiner Enkel Baron Wolfgang Ferstel war als Prokurist bei den Kronenbrotwerken tatig und beging am 6 Dezember 1937 im Alter von 36 Jahren Suizid 7 Bauten Bearbeiten nbsp Hauptgebaude der Universitat Wien nbsp Gartenpalais Liechtenstein Sommerpalais an der Alserbachstrasse Ansicht von der GartenseiteSchloss Trmice in Tschechien 1852 1857 Villa Wisgrill Gmunden Baubeginn 1860 1962 abgebrochen Votivkirche in Wien Entwurf 1855 Bauzeit 1856 1879 Bank und Borsengebaude an der Freyung heute Palais Ferstel in Wien 1860 Christuskirche evang Kirche sog Rote Kirche Brunn 1862 1868 Kirche der hl Elisabeth von Thuringen in Teplitz 1862 1877 Palais Wertheim am Schwarzenbergplatz in Wien 1868 Palais Erzherzog Ludwig Viktor am Schwarzenbergplatz in Wien 1869 Gymnasium Wasagasse in Wien 1869 1871 Museum fur Kunst und Industrie heute Museum fur Angewandte Kunst MAK in Wien 1871 St Jakobs Kirche Brunn Neugestaltung des Innenraumes 1871 1879 Villa Wartholz in Reichenau an der Rax 1870 1872 Sommerpalais fur die Furstenwitwe in Wien 9 Alserbachstrasse 14 16 im nordlichen Teil des Parks des Gartenpalais Liechtenstein 1873 1875 Kunstgewerbeschule heute Universitat fur Angewandte Kunst Wien in Wien 1877 Evangelische Erloserkirche in Bielitz Biala Umbau 1881 1882 Palazzo del Lloyd Austriaco Lloydpalast in Triest 1883 Hauptgebaude der Universitat Wien 1883Ferstel baute weitere Palais und Villen Mitarbeiter BearbeitenJohann Mathias von Holst 1839 1905 baltisch deutscher Architekt Max Haas 1847 1927 Literatur BearbeitenMax von Ferstel Ferstel Heinrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 48 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 521 523 Othmar von Leixner Heinrich Freiherr von Ferstel geb 7 VII 1828 gestorb 14 VII 1883 In Der Baumeister Jg 3 1904 05 Heft 7 April 1905 S 73 78 Digitalisat Ferstel Heinrich Frh von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 303 f Direktlinks auf S 303 S 304 Norbert Wibiral Ferstel Johann Heinrich Ritter von Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 100 f Digitalisat Renata Kassal Mikula Norbert Wibiral Heinrich von Ferstel Die Wiener Ringstrasse Band 8 Die Bauten und ihre Architekten Teil 3 Steiner Wiesbaden 1974 ISBN 3 515 01928 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich von Ferstel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Heinrich von Ferstel in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Eintrag zu Ferstel Heinrich Freiherr von im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Die Tage vom 13 bis 16 Juli 1883 Heinrich Freih v Ferstel s Tod Ruckblick auf dessen Leben In Allgemeine Bauzeitung 1883 auf Anno Austrian Newspapers Online Das burgerliche Wohnhaus und das Wiener Zinshaus Wien 1860 E Book der Universitatsbibliothek Wien eBooks on Demand Heinrich von Ferstel In Architektenlexikon Wien 1770 1945 Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien Wien 2007 Einzelnachweise Bearbeiten Biografie Centralblatt der Bauverwaltung 21 Juli 1883 S 259 260 abgerufen am 19 Dezember 2012 Heinrich von Ferstel In Architektenlexikon Wien 1770 1945 Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien Wien 2007 Lotte Ferstel In Neue Freie Presse Morgenblatt 12 April 1922 S 7 Mitte links online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nfp Die konigliche goldene Medaille des Royal Institute of British Architects Centralblatt der Bauverwaltung 1 Juli 1882 S 235 abgerufen am 11 Dezember 2012 Ankundigung im Centralblatt der Bauverwaltung 1 September 1883 S 320 abgerufen am 20 Dezember 2012 P Krause Katholisches Farbstudententum in Osterreich 1933 1983 Hg Wiener Stadtverband des MKV S 6 Selbstmord des Barons Wolfgang Ferstel In Kleine Volks Zeitung 7 Dezember 1937 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung kvz abgerufen am 21 Dezember 2020 Normdaten Person GND 118532634 lobid OGND AKS LCCN n84127224 VIAF 77107506 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ferstel Heinrich vonALTERNATIVNAMEN Ferstel Heinrich Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer ArchitektGEBURTSDATUM 7 Juli 1828GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 14 Juli 1883STERBEORT Wien Abgerufen von https de 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