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Die Wiener Votivkirche ist eine romisch katholische Kirche an der Ringstrasse im Gemeindebezirk Alsergrund sowie eines der bedeutendsten neugotischen Sakralbauwerke der Welt Die Entstehung des Doms errichtet durch den Architekten Heinrich Ferstel geht auf das Misslingen des Attentats auf den jungen Kaiser Franz Joseph I am 18 Februar 1853 durch den Schneidergesellen Janos Libenyi zuruck Mit einer Hohe von 99 Metern ist die Votivkirche die zweithochste Kirche Wiens Sie wird gelegentlich auch als Ringstrassendom bezeichnet Sudsudostansicht der VotivkircheVotivkirche in saniertem Zustand April 2023 Maximilianplatz mit Votivkirche um 1900Votivkirche bei NachtChor der VotivkircheBlick vom ehemaligen Hoforatorium Museum Richtung Orgelempore Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Baugeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Grundriss 2 2 Votivkirche Entsprechungen als Konzept 2 2 1 Baumaterial 3 Ausstattung und Einrichtung 3 1 Fenster 3 2 Altare und Kapellen 3 2 1 Hochaltar 3 2 2 Bischofskapelle 3 2 3 Rosenkranzkapelle 3 2 4 Kreuzkapelle 3 2 5 Taufkapelle 3 2 6 Antwerpener Altar 3 3 Orgeln 3 3 1 Grosse Orgel 3 3 2 Alte Chororgel 3 3 3 Neue Chororgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 AnmerkungenGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Franz Josephs Bruder Erzherzog Ferdinand Maximilian der spatere Kaiser von Mexiko rief nach dem Attentat zum Dank fur die Errettung Seiner Majestat zu Spenden auf um in Wien eine neue Kirche zu bauen Diese sollte als Votivgabe Dankgeschenk der Volker der Monarchie fur die Errettung Franz Josephs errichtet werden 300 000 Burger folgten dem Spendenaufruf Im neuen Dom sollten alle Nationen der Donaumonarchie ihre geistige und politische Heimat finden Am 2 April 1854 wurde in der Wiener Zeitung ein internationaler Architekturwettbewerb fur den Kirchenbau ausgeschrieben zu dem 75 Entwurfe eingereicht wurden 1 Die Jury entschied sich fur das Projekt des damals 26 jahrigen Architekten Heinrich Ferstel Ursprunglich war fur die Kirche ein Bauplatz in der Nahe des Schlosses Belvedere geplant gewesen Diese Idee wurde jedoch auf Grund der Entlegenheit aufgegeben Schliesslich wurde als Baugrund ein Grundstuck im Gebiet des abgerissenen Glacis in der Alservorstadt ausgewahlt Die Grundsteinlegung erfolgte am 24 April 1856 durch Kaiser Franz Joseph und Kardinal Rauscher in Anwesenheit von 80 Erzbischofen und Bischofen Man nahm dafur einen Kalkstein vom Tale Josaphat Olberg in Jerusalem 2 Baugeschichte Bearbeiten nbsp Bauzustand um 1866Der Prager Bauleiter und Steinmetzmeister Joseph Kranner urteilte uber mogliche Steinarten Besonders schon und hart sei der Kalkstein von Wollersdorf in den Bruchen der Familien Jager und Moosbrugger 3 4 Als Oberwerkmeister des Votivkirchenbaues mit der Aufsicht uber die Poliere und das ganze Arbeitspersonal richtete er eine Bauhutte fur 200 Steinmetzen einen Modelliersaal die Kanzlei mit dem daruber befindlichen Reissboden eine Schmiede usw ein Nach seinem Tod 1871 ubernahm Hermann Riewel diese Aufgabe 5 Der Bau der Kirche nahm uber 20 Jahre in Anspruch Zunachst wurden die Fundamente des Chors gelegt und der Chor errichtet der 1857 bis in die Hohe der Absidialkapellen reichte und gemeinsam mit dem Kreuzschiff bis 1859 auf die Hohe der Seitenschiffe erhoht wurde 1860 wurden die Fundamente der Turme geschaffen und der Langbau bis in die Hohe der Seitenschiffe gebracht 1861 erreichte die gesamte Kirche die Hohe der Seitenschiffe 1862 bis 1863 erfolgte die Erhohung der Turme und des Langhauses bis zur Hohe des Hauptschiffes 1864 wurden mit dem Kreuzschiff begonnen und die Turme bis zum mittleren Dachgiebel erhoht Besondere Energie steckte Ferstel in den Bau der Turme da oftmals bei grossen Kirchen die Turme unvollendet blieben Durch eine Subvention von 150 000 Gulden des Wiener Gemeinderates konnte er die Turme im zehnten Baujahr vollenden und erreichte am 18 August 1868 eine Hohe von 99 Metern 1872 wurde das Kirchenschiff eingewolbt und ein Jahr spater wurden die von Georg Sigl konstruierten und von seinem Unternehmen gelieferten Dachstuhle 6 aufgesetzt Innenausstattung und die Vollendung der Bauarbeiten dauerten weitere sechs Jahre an Nach 23 Jahren Bauzeit wurde die Kirche am 24 April 1879 anlasslich der Silberhochzeit des Kaiserpaares geweiht Der Platz vor der Votivkirche war der Maximilianplatz Zwischen 1862 und 1918 war die Votivkirche auf Anordnung von Kaiser Franz Joseph I die katholische Garnisonskirche Wiens Die Wiener Votivkirche ist ein wesentliches Vorbild der Speyrer Gedachtniskirche Baubeschreibung BearbeitenGrundriss Bearbeiten Die Votivkirche ist eine dreischiffige Basilika mit einem Chorumgang und einem Kapellenkranz der Chor befindet sich im Westen Das Hauptschiff ist neun Joch lang das Querschiff hat eine Lange von sieben Joch Der Punkt an dem sich Lang und Querhaus schneiden bildet die Vierung Anstelle des Vierungsturmes befindet sich hier ein einfacher Dachreiter Die ostliche Hauptfassade wird von zwei kolossalen Turmen bestimmt Ausser der Vierung welche durch ein Sterngewolbe hervorgehoben wird zeichnet sich die Votivkirche durch ein Kreuzgewolbe aus Das Giebeldach des Langhauses und des Querhauses wird gekront von einer Firstzier Die Seitenschiffe haben die halbe Breite und fast die halbe Hohe des Mittelschiffes Sie sind durch Bundelpfeiler in Arkadenstellung vom Hauptschiff getrennt Die Seitenschiffe werden durch einzelne Kapellen erweitert eingezogene Pfeiler trennen sie voneinander Dieser Aufbau suggeriert eine rudimentare 5 Schiffigkeit Die Kapellen die das Querhaus flankieren stossen bis in die Hohe der Vorhallen desselbigen vor sodass der Eindruck eines dreischiffigen Querhauses entsteht Zusatzlich verschleifen sie den Ubergang vom Querhausvorsprung zum Chor Zwischen dem Chorhaus und dem Querhaus sitzt nur 1 Joch sodass das Chorhaupt beinahe unmittelbar auf dem Querhaus aufsitzt Dadurch entsteht ein zentralisierender Eindruck Votivkirche Entsprechungen als Konzept Bearbeiten nbsp Votivkirche vor 1879 mit GrundrissWichtiges Moment der Votivkirche ist die allseitige Durchbrechung und gegenseitige Entsprechung des Baus Die Vertikalteilung der ausseren Fassaden entspricht der Gestaltung des Innenraumes und entwickelt sich aus dieser Die Triforienzone im Schiff wird weggelassen stattdessen wird im Chor die Empore eingefugt Dies hat eine vertikale Dreiteilung des Chorinnenraums zur Folge Kapellenkranz fensterlose Empore und Lichtgaden Die Vertikalteilung des Chores schreibt die gesamte aussere Fassadenteilung der Kirche vor Jede Hohe dieser drei Teile hat Entsprechungen an den ubrigen Fassaden durch Gesimse und Brustungen werden diese Verbindungen hergestellt Die unterste Zone des Chores schliesst aussen mit dem Gesims des Kapellenkranzes ab Dieses Element der Teilung setzt sich in Brustungen uber den Querhausvorhallen in Wasserschlagen uber den Kapellen des Seitenschiffs fort und bildet schliesslich an der Ostfassade das Gesims unter der Skulpturgalerie Die Chorempore entspricht in Hohe und Lage genau der Statuengalerie an der Hauptfassade Der obere Abschluss dieser Empore lauft in Form einer Masswerkbalustrade am Langhaus entlang und aussert sich als Bekronung der Seitenschiffe Der Chorabschluss wird mit der Hochschiff kronenden Masswerkbrustung fortgefuhrt und bildet so den dritten Ring Auch die rudimentare 5 Schiffigkeit wird nach aussen entsprechend fortgefuhrt und sichtbar gemacht indem die eingezogenen Strebepfeiler welche die Kapellen bilden nach aussen nicht in einer sondern in zwei Filialen auslaufen Ein zweites wichtiges Moment ist das Gegeneinanderfuhren und Kreuzen von horizontalen und vertikalen Tendenzen So werden die Balustradengurtel sowie die Gesimse immer wieder von Wimpergen mit Blendmasswerk durchstossen Wenn ein Gesims durch diese Wimperge gefadelt wird findet eine weitere Durchdringung statt Baumaterial Bearbeiten Der relativ harte Sandstein aus dem der Kirchenbau hauptsachlich besteht stammt aus den Steinbruchen bei Wollersdorf sowie aus Brunn am Steinfeld 7 Die zwei Turme weisen kein von aussen sichtbares Dach auf sondern bilden oben ein etwas durchsichtige und winddurchlassiges Gerippe aus 8 Streben entlang den Kanten einer schlanken 8 seitigen Pyramide die nur in der unteren Halfte der Hohe quer durch Ornament verbunden sind Die Spitze lauft oben in ein Doppelkreuz aus Nach oben hin wird die aus Steinen gefugte Konstruktion empfindlicher auf Storungen durch Erdbeben Windlast oder Besteigen Um das auf Schwerkraft basierende Gefuge zu festigen wird der Turmspitz mit 4 knapp innerhalb der Steinstreben verlaufenden Ketten kraftig nach unten gezogen Mehr als 1 m lange Eisenhebel verstarken die Gewichtskraft eines etwa 50 kg schweren Schiebegewichts dafur auf etwa das 8 Fache Ausstattung und Einrichtung BearbeitenFenster Bearbeiten nbsp Das Jagerstatterfenster in der KreuzkapelleUrsprunglich gab es 78 bemalte Glasfenster mit meist figurenreichen Darstellungen Die Entwurfe dazu stammen unter anderem von Joseph von Fuhrich Edward von Steinle Ferdinand Laufberger und anderen bedeutenden osterreichischen Malern In der Mehrzahl wurden die bemalten Glasfenstern von der Glasmalerei Geyling in Wien und der Glasmalereianstalt Neuhauser in Innsbruck angefertigt In Summe wurde fur die Glasmalerei ein Betrag von 225 000 Gulden aufgewendet wobei meist Adelige und Geistliche die einzelnen Glasfenster spendeten 8 Im Zweiten Weltkrieg wurden die Glasfenster der Votivkirche zerstort und anschliessend provisorisch verglast Bei der Kirchenrestaurierung von 1960 bis 1973 erfolgte grossteils eine Neugestaltung der Glasfenster 9 denn bis auf die grosse Rose an der Hauptfassade und das Kaiser Fenster von Eduard von Steinle an der rechten Stirnseite des Querhauses fehlten die Originalzeichnungen so dass sie in ihrer ursprunglichen Form nicht mehr rekonstruiert werden konnten 10 Im Zuge dieser Neugestaltung wurde 1972 1973 auch ein Glasfenster mit dem Thema Widerstand und Franz Jagerstatter eingesetzt das mittels eines Teils der Erbschaftsmasse der Kammersangerin Maria Nemeth finanziert wurde 11 Dies war das erste Sakralkunstwerk das das Martyrium des oberosterreichischen Kriegsdienstverweigerers aufgegriffen hat Es befindet sich in der Kreuzkapelle auch als Werktags und ehemals als Kaiserkapelle bezeichnet 9 Es gibt in der Votivkirche auch ein Fenster mit einer Szene aus dem Konzentrationslager Mauthausen Bei dem Haftling mit der Segenshand handelt es sich um den Kaplan Heinrich Maier der am letzten Hinrichtungstag vor der Befreiung Osterreichs im Wiener Landesgericht enthauptet wurde Altare und Kapellen Bearbeiten An den vier Schnittpunkten des Langhauses zum Querhaus befinden sich vier Kapellen die Bischofs die Rosenkranz die Kreuz und die Taufkapelle Weitere Altare beziehungsweise Kapellen gibt es an der linken und rechten Seite des Langhauses und den Marienaltar in der Mitte des Chorumganges Hochaltar Bearbeiten nbsp HochaltarDer Hochaltar ist eine Kombination von einem Ziborien und einem Altarretabel Er wurde von dem Bildhauer Joseph Gasser entworfen und teilweise gefertigt Der Ziborium hat die Form zweier sich kreuzender Giebeldacher uber deren Durchschneidungspunkt eine Fialenbekronung sich erhebt Im Zentrum der Fiale steht eine rund 1 8 Meter hohe Heilands Figur umgeben von vier auf kleinen Saulen ruhenden Engelsfiguren mit den Leidenswerkzeugen In den Eckfialen des Ziboriums der von vier runden Saulen aus rotem sachsischen Granit getragen wird stehen vier kleinere Heiligenfiguren links der Kirchenpatron Karl Borromaus und der Schutzheilige des Grunders Maximilian von Celeia rechts Hilarius von Poitiers und Bernhard von Clairvaux Der Ziborium ist sowohl innen als auch aussen an der Giebelflache bemalt Die vorder Giebelflache ist eine Widmung von Papst Pius IX und wurde in Rom gefertigt der Altartisch ist aus Laaser Marmor gefertigt und wird von sechs Saulen aus agyptischen Alabaster gestutzt Auf dem Altartisch aufgesetzt ist das rund vier Meter Retabulum aus vergoldeter Bronze und mit farbigen Emailbildern 8 Ursprunglich entwarf und fertigte Andreas Halbig den Hauptaltar fur die Votivkirche Dieser wurde jedoch von Ferstel abgelehnt weil er den Durchblick auf den Chorumgang verhindert hatte Daher wurde er 1873 in der Wiener Augustinerkirche aufgestellt wo er sich noch heute befindet 10 Bischofskapelle Bearbeiten nbsp Die BischofskapelleDie Bischofskapelle auch als Herz Jesu Kapelle bezeichnet mit dem Herz Jesu Altar befindet sich an der rechten und der Empore zugewandten Schnittkante des Langhauses mit dem Querschiff Die vier Fenster sind den Heiligen Ambrosius von Mailand Kirchenlehrer Altmann von Passau Grunder des Stiftes Gottweig Klemens Maria Hofbauer Stadtpatron von Wien und dem Papst Pius II gewidmet Der Altar ist aus Laaser Marmor Am Altartisch befinden sich an der Vorderseite drei Medaillons Das mittige zeigt das Kreuz des Auferstandenen mit einem Strahlenkranz links davon einen Phonix der aus den Flammen steigt und rechts einen Pelikan der seinen Jungen mit Herzblut nahrt Am Altaraufsatz sind die Symbole der vier Evangelisten und in der Mitte das Opferlamm Christus dargestellt Bekront wird der Altar von einer Herz Jesu Statue und mit vier Reliefs die Szenen aus der Passion Christi darstellen 10 Rosenkranzkapelle Bearbeiten nbsp RosenkranzkapelleDie Rosenkranzkapelle an der rechten Ecke vom Presbyterium und Querhaus wurde fruher als Prinzenkapelle bezeichnet In dieser Kapelle war bis 1986 ein spatgotischer Antwerpener Altar aufgestellt Derzeit ist in dieser Kapelle die Tumba vom Grafen Niklas von Salm aufgestellt Dieses Grabmal stiftete Kaiser Ferdinand I aus Dankbarkeit weil Salm als Befehlshaber des osterreichischen Heeres 1529 Wien erfolgreich gegen die Turken verteidigte Die Tumba wurde 1548 in der Dorotheerkirche aufgestellt Nach der Auflosung der Kirche im Zuge des Josephinismus wurde die Tumba von der Familie Salm Reifferscheidt erworben und 1790 auf die Pappelinsel des Muhlteiches in Raitz in der Nahe deren Schlosses Raitz nach Mahren umgesetzt Da die Votivkirche eine Heldenkirche sein sollte veranlasste der Wiener Altertumsverein 1878 dass die Tumba wieder nach Wien zuruckgebracht wurde indem mit der Familie Salm Reifferscheidt ein Leihvertrag ausgehandelt wurde Ein Jahr spater wurde sie in der Votivkirche aufgestellt wo sie sich heute noch als Leihgabe befindet 10 Kreuzkapelle Bearbeiten nbsp KreuzkapelleDie Kreuzkapelle ehemals als Kaiserkapelle bezeichnet an der linken Ecke vom Presbyterium und Querhaus ist nach dem Kreuzaltar benannt Die Wandmalereien haben als Thema die Verehrung der Eucharistie Von den beiden Fenstern ist das rechte dem Kriegsdienstverweiger Franz Jagerstatter und das linke dem Spanier Johannes von Gott gewidmet Der Zweitgenanntere diente beim spanischen Hilfskorp bei der Verteidigung Wiens gegen die Turken 1529 Spater grundete er den Orden der Barmherzigen Bruder 10 Der Altar ist vorwiegend aus sogenannten istrianischen Kalkstein Grisignanostein gefertigt und fur die Saulen sowie die Fullungsflachen wurde agyptischen Alabaster verwendet Der Altar zeigt ein Kruzifix zwischen der heiligen Maria und dem Apostel Johannes 8 Taufkapelle Bearbeiten nbsp Taufkapelle nbsp Antwerpener Altar im Hoforatorium Museum Die Taufkapelle befindet sich in der linken Ecke vom Lang und Querhaus Darin ist ein achteckiger Taufstein aus agyptischen Marmor Alabaster aufgestellt Die Saulen sind mit den Statuen der heiligen Martyrer Katharina von Alexandrien Laurentius von Rom Barbara von Nikomedien und Stephanus geschmuckt 8 Ursprunglich war in dieser Kapelle die Tumba des Grafen Niklas Salm aufgestellt Antwerpener Altar Bearbeiten Die Votivkirche besitzt einen der beruhmten Antwerpener Altare Retabel der in dem als Museum eingerichteten ehemaligen Hoforatorium ausgestellt ist 12 Diese flamische Holzschnitzarbeit aus der Mitte bzw zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts mit originaler Polychromie stellt Passionsszenen dar Orgeln Bearbeiten In der Votivkirche gibt es drei Orgeln Auf der Empore uber dem Haupttor befindet sich die grosse Walcker Orgel Ausserdem gibt es zwei Chororgeln die neue Chororgel steht vorne im rechten Seitenschiff und die alte Chororgel steht im Kapellenkranz Grosse Orgel Bearbeiten nbsp Hauptorgel von 1878Die Orgel wurde 1878 von der Orgelbauanstalt E F Walcker Ludwigsburg erbaut nachdem samtliche Orgelbaufirmen in der osterreichischen Monarchie ausserstande waren den Auftrag auszufuhren 13 1915 wurde eine elektrische Windanlage installiert Die Prospektpfeifen fielen der Rustungsindustrie des Ersten Weltkriegs zum Opfer und wurden 1923 durch Zinkpfeifen ersetzt In den Jahren 1995 bis 1996 wurde das Instrument durch die Orgelbaufirma Klais Bonn grundlegend restauriert wobei die Orgel und insbesondere die Disposition praktisch unverandert blieben Klais rekonstruierte dabei auch die 1917 beschlagnahmten zinneren Prospektpfeifen Die Orgel ist das einzige Werk dieser Bauweise und Grosse die weitgehend original erhalten ist und gilt daher heute als eine der bedeutendsten Denkmalorgeln der Welt 14 19 Zink Prospektpfeifen von 1923 wurden Anfang des 21 Jahrhunderts fur ein Orgelbauprojekt in der Prandtauerkirche St Polten aufgearbeitet und dort eingebaut 15 Das Instrument hat 61 Register 3762 Pfeifen auf drei Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch das Instrument hat Kegelladen und im ersten Manual eine Barker Maschine I Hauptwerk C f30 1 Principal 16 0 2 Flauto major 16 0 3 Principal 0 8 0 4 Floetenprincipal0 0 8 0 5 Hohlfloete 0 8 0 6 Viola di Gamba 0 8 0 7 Gemshorn 0 8 0 8 Bourdon 0 8 0 9 Quintaton 0 8 10 Octav 0 4 11 Rohrfloete 0 4 12 Floete 0 4 13 Quinte 5 1 3 14 Nasard 2 2 3 15 Octav 0 2 16 Terz 3 1 5 17 Mixtur VI 2 2 3 18 Cornett V 0 8 19 Scharff III 0 1 20 Fagott 16 21 Posaune 0 8 22 Clairon 0 4 23 Cornettino 0 2 II Manual C f324 Bourdon 16 25 Salicional 16 26 Principal 0 8 27 Gedeckt 0 8 28 Salicional 0 8 29 Aeoline 0 8 30 Octav 0 4 31 Hohlfloete 0 4 32 Spitzfloete 0 4 33 Superoctav 0 2 34 Mixtur V 2 2 3 35 Fagott amp Oboe0 0 8 36 Trompete 0 8 37 Corno 0 4 III Schwellwerk C f338 Geigenprincipal0 8 39 Spitzfloete 8 40 Lieblichgedeckt 8 41 Concertfloete 8 42 Dolce 8 43 Fugara 4 44 Gemshorn 4 45 Traversfloete 4 46 Piccolo 2 47 Clarinette 8 Pedal C d148 Grand Bourdon0 32 49 Principalbass 16 50 Violonbass 16 51 Subbass 16 52 Quintbass 10 2 3 53 Bourdon 0 8 54 Violoncello 0 8 55 Octavbass 0 8 56 Floetenbass 0 8 57 Terzbass 6 2 5 58 Octavbass 0 4 59 Bombardon 16 60 Trompete 0 8 61 Clarino 0 4 Koppeln III I II I III II I P II P III PAlte Chororgel Bearbeiten nbsp Alte ChororgelDie alte Chororgel befindet sich im Kapellenkranz rechts vorne hinter dem Chorgitter und wurde 1904 von Franz Capek Anm 1 1857 1938 gefertigt Ursprunglich hatte die Orgel ein zweimanualiges pneumatisches Werk 1949 erfolgte ein Umbau auf zehn Register auf einem Manual und Pedal Schleifladen und mechanische Traktur Das Gehause stellt kunsthistorisch einen besonderen Wert dar 14 Neue Chororgel Bearbeiten nbsp Neue ChororgelDie neue Chororgel mit 18 Registern auf Schleifladen zwei Manualen und Pedal mit mechanischer Spiel und Registertraktur wurde von dem Wiener Orgelbaumeister Philipp Eppel 1907 1987 angefertigt und 1970 eingeweiht Der Entwurf des schlichten Gehauses und die Intonation stammt von Orgelbaumeister Herbert Gollini 14 16 I Hauptwerk C f31 Spitzflote 8 2 Oktave 4 3 Nasard 2 2 3 4 Flachflote 2 5 Terz6 Mixtur V VII 0 4 II Schwellwerk C f30 7 Prinzipal 8 0 8 Gedeckt 8 0 9 Rohrflote 4 10 Prinzipal 2 11 Quinte 1 1 3 12 Climbel III13 Krummhorn 0 8 Tremulant Pedalwerk C f114 Subbass 16 15 Oktavbass 0 8 16 Choralbass 0 4 17 Rauschpfeife IV 018 Fagott 16 Koppeln II I I P auch als Superoktavkoppel II PLiteratur BearbeitenRenata Kassal Mikula Tino Erben Heinrich von Ferstel 1828 1883 Bauten und Projekte fur Wien Wien 1983 Pfarrgemeinderat der Votivkirche Ein Jahrhundert Votivkirche 1879 1979 Wien 1979 Anton Maria Pichler Die Votivkirche in Wien Zum Gottlichen Heiland Beschreibung der Geschichte Bedeutung und Kunstwerke Wien o J Waltraud Seidl Das ganze Reich ein Dom Die Votivkirche in Wien Diplomarbeit Universitat Salzburg 1996 Moritz Thausing Die Votivkirche in Wien Denkschrift des Baucomites veroffentlicht zur Feier der Einweihung am 24 April 1879 Wien 1879 Digitalisate archive org Austria Forum Norbert Wibiral Renata Kassal Mikula Heinrich von Ferstel Wiesbaden 1974 Norbert Wibiral Heinrich von Ferstel und der Historismus in der Baukunst des 19 Jahrhunderts Wien 1952 Alfred Wolf Alsergrund Bezirk der Dichter und Denker Wien 1993 Alfred Wolf Alsergrund Chronik Von der Romerzeit bis zum Ende der Monarchie Wien 1981 Vollendung und Einweihung der Votivkirche in Wien In Allgemeine Bauzeitung Jahrgang 1879 S 36 38 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung abzWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Votivkirche Wien Sammlung von Bildern Votivkirche Die Votivkirche in Wien In Allgemeine Bauzeitung Jahrgang 1886 S 6 ff online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung abz Eintrag zu Votivkirche Wien im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Einzelnachweise Bearbeiten Angelika Potschner Rainald Franz Vom Werden der Wiener Ringstrasse Hrsg Harald R Stuhlinger Metroverlag Wien 2015 S 282 Alois Kieslinger Die Wiener Ringstrasse Bd IV Die Steine der Wiener Ringstrasse Steiner Verlag Wiesbaden 1972 S 167ff 172 10 Mai 1859 Verwaltungsarchiv Stadterweiterungsfonds StEF 142 Kranner qualifizierte andere Steinarten schlecht Dazu Alois Kieslinger Geologe der TU Wien ganzlich unrichtig Anmerkung Bei all den Gutachten standen massive Interessen dahinter Jeder Steinbruch Besitzer wollte naturlich ins Geschaft kommen Alois Kieslinger Votivkirche S 167ff Josef Kranner S 171f Georg Sigl 120 Todestag Abgerufen am 5 Oktober 2020 k k Albert Milde Votivkirche 1090 Wien Rooseveltplatz Project zur Votivkirche in Wien k k Hof Kunst Bauschlosserei und Eisenconstructions Werkstatte Alvert Milde Wien albertmilde com abgerufen am 14 Februar 2010 a b c d Karl von Lutzow Das Innere der Votivkirche in Wien In Zeitschrift fur bildende Kunst vierzehnter Band Leipzig 1879 S 165ff a b Erzdiozese Wien Wiener Votivkirche feiert 130 Jahr Jubilaum 1 2 Vorlage Toter Link www erzdioezese wien at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis abgerufen am 22 Dez 2012 a b c d e Propsteipfarramt Votivkirche Hrg Votivkirche in Wien Kirchenfuhrer Kunstverlag Hofstetter Ried im Innkreis 1990 Monika Wurthinger Das Jagerstatter Fenster in der Wiener Votivkirche Propsteipfarre zum gottlichen Heiland In Neues Archiv fur die Geschichte der Diozes Linz 12 Jahrgang Heft 1 Linz 1998 99 ooegeschichte at PDF 516 KB Johann Werfring Herrliche Umschau im Kaiseroratorium Wiener Zeitung vom 29 November 2012 Beilage ProgrammPunkte S 7 Orgel City Vienna Sendung von Radio Klassik Stephansdom am 10 Janner 2021 mit Musik mit Franz Falter an der Walcker Orgel der Votivkirche Wien a b c Votivkirche at Die Orgeln der Votivkirche abgerufen am 15 Dez 2012 https www prandtauerkirche at orgelprojekt Disposition der ChororgelAnmerkungen Bearbeiten Sowohl der Kirchenfuhrer als auch die Votivkirchen Website fuhren einen Josef Capek an dieser ist jedoch in der Fachwelt unbekannt Der historische Bezirksfuhrer von Alsergrund gibt Franz Capek an Sakralbauten im 9 Wiener Gemeindebezirk Alsergrund Evangelische Kapelle A B Messiaskapelle Seegasse Rom kath Kirchen und Kapellen Canisiuskirche Lustkandlgasse Schubertkirche Lichtental Seminarkirche Santa Maria de Mercede Boltzmanngasse Servitenkirche Rossau St Johannes Nepomuk Kapelle Wahringer Gurtel Votivkirche Rooseveltplatz Synagoge Synagoge im alten AKHAbgegangene Sakralbauten Schwarzspanierkirche Schwarzspanierstrasse Vereinssynagoge in der Mullnergasse 48 215405555556 16 358636111111 Koordinaten 48 12 55 5 N 16 21 31 1 O Normdaten Geografikum GND 4410516 2 lobid OGND AKS LCCN n50056064 VIAF 248707786 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Votivkirche Wien amp oldid 239023156