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Intonation von Tasteninstrumenten bezeichnet das genaue Abstimmen von Klangfarbe und Lautstarke durch den Instrumentenbauer Schematische Darstellung eines Cembalospringers 1 Saite 2 Achse der Zunge 3 Zunge 4 Plektrum 5 Dampfer Inhaltsverzeichnis 1 Intonation von Cembali 2 Intonation von Klavieren mit Hammermechanik 3 Intonation von Pfeifenorgeln 4 LiteraturIntonation von Cembali Bearbeiten source source source source source source Cembalo Die Aktion von Springer und PlektrumCembali werden durch Zuschneiden der Plektra intoniert Die quer aus den Springern herausstehenden Plektra reissen die Saiten an indem sie sie zunachst anheben sich unter ihnen durchbiegen und sie dadurch seitlich abrutschen lassen Ihre Elastizitat bestimmt daher den Klang des Cembalos Plektra wurden ursprunglich aus Vogelfedern hergestellt daher die fruhere Bezeichnung Kiele dieses Material wird heute nur noch selten verwendet heute sind sie meistens aus Delrin oft auch aus Leder Ihre genaue Elastizitat hangt ausser vom Material auch von der Form ab je dunner sie sind desto schneller geben sie nach desto leiser der Ton und desto weicher der Anschlag Sie werden mit einem Skalpell auf die richtige Form Lange und Dicke zugeschnitten Da der Abstand der Springer zu den Saiten minimal differiert werden die Plektra immer speziell fur einen bestimmten Springer und eine bestimmte Saite intoniert Eine zu harte Intonation zu dicke oder zu lange Plektra fuhrt zur Uberforderung des Instruments der Ton beginnt zu scheppern ausserdem muss eine zu grosse Fingerkraft fur die Uberwindung des Druckpunktes aufgebracht werden an dem das Plektrum die Saite anreisst Eine zu weiche Intonation bringt den Resonanzboden nicht ausreichend in Schwingung der Ton bleibt matt und ist nicht tragfahig Bei jedem Cembalo mussen regelmassig im Abstand von einigen Jahren samtliche Plektra ausgetauscht werden da das Material mit der Zeit seine Elastizitat verliert Viele Cembalisten erledigen diese Arbeit selbst da vorsichtige Behandlung des Springers vorausgesetzt kaum etwas zerstort werden kann Ein verschnittenes Plektrum wird einfach durch ein neues ersetzt Intonation von Klavieren mit Hammermechanik Bearbeiten nbsp Hammerkopf eines Klaviers Im Zentrum der holzerne Hammerkern darum der Unterfilz rot der auch fehlen kann der fur das Spiel entscheidende Oberfilz bildet die aussere weisse Schicht nbsp Intoniernadel fur Klavierhammer mit vier NadelhalterungenKlaviere werden durch Bearbeitung der Hammerkopfe intoniert Der Klang der Saiten wird beeinflusst durch die Harte des Hammerfilzes je harter desto lauter sowie durch seine Elastizitat d h die Zeit in der er nach einer Verformung in seine ursprungliche Form zuruckkehrt je elastischer desto obertonreicher heller der Klang Voraussetzung fur die Intonation ist eine tadellos regulierte Mechanik Samtliche Hammerkopfe mussen genau gerade stehen um alle Chore gleichermassen anzuschlagen und sie mussen mit den Hammerstielen fest verleimt sein da die Hammerkopfe beim Auftreffen auf die Saiten sonst geringfugig zur Seite ausweichen und der Klang taub wird Neue Hammerkopfe sind vorne nicht genau eben Hammerkopfe die viel gespielt worden sind haben durch das standige Auftreffen auf die Saite Rillen Die Hammerkopfe werden zunachst in Form gefeilt abgezogen Sowohl neue als auch viel gespielte Hammerkopfe sind zu hart Um sie zu lockern sticht der Intoneur mit Nadeln an spezifischen Stellen in den Filz Bei einem leisen Anschlag erzeugt nur die oberste Schicht des Filzes den Klang je kraftiger der Anschlag wird desto tiefere Schichten wirken am Klang mit Daher werden die verschiedenen Schichten des Filzes durch unterschiedliche Stichrichtungen und tiefen auch unterschiedlich intoniert um dem Instrument einen moglichst grossen Reichtum an dynamischen und klangfarblichen Schattierungen zu geben Schwierigkeiten entstehen oft am Ubergang vom dreichorigen Saitenbezug zum zweichorigen und von da aus zum einchorigen da sich hier durch die dicker werdenden Saiten die Klangfarbe des Instruments andern kann Auch die bei heutigen Instrumenten ubliche Kreuzbespannung bei der beim Flugel die Tenorsaiten schrag nach links fuhren und die Basssaiten diagonal zur hinteren Wandbiegung daruber gespannt sind fuhrt oft zu einem klanglichen Bruch zwischen Tenor und Basssaiten Diese Bruche mussen durch die Intonation so weit wie moglich uberdeckt werden Die ideale Intonation eines Instruments ist immer abhangig vom Raum in dem es steht In einem kleinen Wohnraum in dem Teppiche Vorhange viele Mobel Bucherregale usw Reflexionen verhindern und dadurch den Klang ersticken muss die Intonation scharfer ausfallen In einem Raum gleicher Grosse der durch einen Holzboden und einige freie Wandflachen von sich aus einen tragenderen Klang produziert wird deutlich zuruckhaltender intoniert In Konzerthallen wird scharfer intoniert damit sich das Instrument auch uber grossere Entfernung hinweg und gegen ein Orchester durchsetzen kann Die grossen Klavierhersteller intonieren ihre Instrumente daher immer in speziellen Raumen die die akustischen Verhaltnisse des vermutlichen Bestimmungsortes wiedergeben Im Idealfall wird ein Instrument aber erst an seinem endgultigen Ort abschliessend intoniert Das Regulieren und Intonieren von Flugeln und Klavieren wird von ausgebildeten Fachkraften vorgenommen Unprofessionell gestochene Hammerkopfe mussen gegebenenfalls ausgetauscht oder neu befilzt werden was da sie in Form und Gewicht instrumentenspezifisch ausgelegt sind langwierig und teuer ist Intonation von Pfeifenorgeln BearbeitenMit dem Begriff Intonation wird die Gestaltung des Klanges der Orgelpfeifen bezeichnet Dabei wird der Bereich des Labiums mit Spezialwerkzeugen bearbeitet um die Pfeife in Klangfarbe und Lautstarke zu verandern und ihr einen stabilen Ton abzugewinnen den sie unmittelbar nach der Herstellung noch nicht hat Um den Klang einer Pfeife zu beeinflussen gibt es neben den verschiedenen Bauformen eine Fulle von Moglichkeiten die man als Intonationsmittel bezeichnen kann Siehe Abschnitt Intonation innerhalb des Hauptartikels Orgelpfeife Literatur BearbeitenOtto Funke Das Intonieren von Pianos und Flugeln Frankfurt Main Verlag Erwin Bochinsky 2 Auflage 1977 1 Auflage 1953 Herbert Junghanns Der Piano und Flugelbau Frankfurt Main Verlag Erwin Bochinsky 7 verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage 1991 Ingbert Bluthner Haessler Pianofortebau Elementar und umfassend dargestellt von einem Klavierbauer Frankfurt Main Verlag Erwin Bochinsky 1991 Ulrich Laible Fachkunde Klavierbau Band 1 Frankfurt Main Verlag Erwin Bochinsky 2 Auflage 1993 Gerhard Kramer Cembalo selbst entwerfen und bauen Eine Anleitung fur Heimwerker Edition Merseburger 1995 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Intonation Tasteninstrumente amp oldid 234312726