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Das Rosental ist ein 118 Hektar grosser parkartiger Teil des nordlichen Leipziger Auenwaldes Es wird begrenzt durch den Elstermuhlgraben im Suden und Westen die Parthe im Norden und den Leipziger Zoo im Osten Der innerstadtische Leipziger Landschaftspark RosentalBlick uber die Grosse Wiese in Richtung Stadtzentrum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Trivia 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Das Schweizerhauschen im Rosental um 1839 nbsp Carl Friedrich Zollner Denkmal von Bildhauer Hermann Knaur 1868 nbsp Historischer Eingang zum Rosental nbsp Der Rosentalturm auf dem Rosentalhugel um 1900 Eingeweiht wurde der Turm am 22 Juni 1896 Erstmals urkundlich erwahnt wurde der Name Rosental im Jahre 1318 Aus dem Besitz der sachsischen Kurfursten wurde der damalige Wirtschaftswald am 1 September 1663 vom Kurfursten Johann Georg II an den Leipziger Rat verkauft Da die vereinbarte Kaufsumme von 17142 Gulden mit den Schulden des Kurfursten bei der Stadt verrechnet wurde blieb dem Verkaufer nur ein Betrag von weniger als 6000 Gulden Sein Enkel August der Starke focht spater diesen Handel an und warf dem Leipziger Rat vor sich den Vertrag erschlichen zu haben Der Rat musste daraufhin ab Ende November 1707 mit der Umgestaltung des Rosentals nach einem Plan von Johann Christoph von Naumann beginnen Die grosse Wiese und dreizehn strahlenformige meist weglose Sichtschneisen heute noch sechs sichtbar wurden ins Rosental geschlagen Die Schneisen waren auf interessante Punkte in der Umgebung ausgerichtet In ihrem Schnittpunkt sah der Plan ausserdem eine aufwendige elfachsige Schlossanlage vor Da die Finanzierung der Bauten jedoch aus der Kasse der Stadt Leipzig kommen sollte versuchte der Rat deren Errichtung mit dem Verweis auf sommerliche Muckenplagen regelmassige Uberschwemmungen und die vermeintliche Bedrohung durch Rauberbanden zu verhindern Letzten Endes wurde nur ein holzerner Aussichtsturm errichtet Dieser wurde jedoch von August dem Starken wahrend seiner Aufenthalte in Leipzig rege genutzt nbsp Der neue Rosentalturm mit Blick auf die Innenstadt1777 wurde auf Anregung des Hofrats Johann Gottlob Bohme der Dammweg angelegt der erste Spazierweg durch das Rosental Er fuhrte von Gohlis zum Rosentaltor und wurde in den Jahren 1782 und 1824 noch mit der Eroffnung zweier Cafes dem Schweizerhauschen und dem Cafe Bonorand fur Besucher aufgewertet Die heutige parkartige Gestaltung erfuhr das Rosental durch den Gartenkunstler Rudolph Siebeck ab 1837 Ein unregelmassiges Wegenetz und Neubepflanzungen nahmen dem Park seinen strengen Grundriss An seiner Ostseite verlor das Rosental eine grossere Flache durch mehrere Erweiterungen des Leipziger Zoos Jedoch ist mit der letzten Erweiterung und der damit verbundenen Fertigstellung des sogenannten Zooschaufensters 1976 einer breiten Grabenlinie zwischen Zoo und dem Rosental ein Einblick in den Tierbestand des Zoos und fur Zoobesucher der Ausblick in die Rosentallandschaft moglich nbsp Der neue RosentalturmIm Nordwesten des Rosentals befindet sich eine kunstliche Anhohe In den Jahren 1887 bis 1896 wurden hier 120 000 m 60 000 Pferdefuhren Hausmull zum 20 m hohen Rosentalhugel Scherbelberg aufgeschuttet Dieser wurde ab 1895 begrunt und 1896 mit einem 15 m hohen holzernen Aussichtsturm nach einem Entwurf von Hugo Licht bebaut Der Turm brannte in der Folge des schweren Bombenangriffs am 4 Dezember 1943 vollig nieder Seit 1975 steht an dieser Stelle ein neuer als Stahlkonstruktion ausgefuhrter 20 m hoher Aussichtsturm 1 nbsp Blick vom Rosentalturm auf das Klarwerk und den NahlebergAm nordwestlichen Ende des Rosentals befindet sich das Klarwerk Rosental der Kommunalen Wasserwerke Leipzig die zentrale Abwasserbehandlungseinrichtung der Stadt Leipzig Die Herkunft des Namens Rosental ist bis heute ungeklart 1714 schrieb der Chronist Johann Jacob Vogel im Leipzigischen Chronicon Das Rosental hat den Namen von anmutigen schattichten und lustigen Spaziergangen gleich wie anderweit lustige und annehmliche Oerter den Namen des Paradieses fuhren oder wie Weinberge zu Jena diesseits des Saalestromes wegen der Anmuthigkeit die Rosenberge heissen Im Deutschen Worterbuch der Bruder Grimm wird der Ursprung in einem slawischen Wort vermutet 2 haufig als ortsname das beruhmte rosenthal bei Leipzig s ALBRECHT 193b indes eine stadtwaldung hat nichts mit rose zu thun sondern ist moglicher weise eine volksetymologische entstellung des slav rozdot hohlung tiefe und weite niederung Trivia BearbeitenDer aus Leipzig stammende Philosoph und Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz berichtet dass er in den 1660er Jahren als etwa Funfzehnjahriger bei Spaziergangen im Rosental einen ersten Wendepunkt seiner philosophischen Entwicklung erlebt habe Er habe sich damals vorlaufig entschieden den im traditionellen aristotelischen Weltbild zentralen Gedanken der Substantiellen Form aufzugeben Etant emancipe des Ecoles Triviales je tombay sur les modernes et je me souviens que je me promenay seul dans un boscage aupres de Leipzig appelle le Rosendal a l age de 15 ans pour deliberer si je garderois les Formes Substantielles Enfin le Mechanisme prevalut et me porta a m appliquer aux Mathematiques Als ich der Trivialschule entwachsen war stiess ich auf die modernen Philosophen und ich erinnere mich dass ich mit 15 Jahren allein durch ein Geholz bei Leipzig streifte Rosendal genannt um zu entscheiden ob ich die Substantiellen Formen beibehalten wolle Schliesslich siegte der Mechanizismus und veranlasste mich dazu mich mit der Mathematik zu beschaftigen Gottfried Wilhelm Leibniz an Nicolas Francois Remond 10 Januar 1714 3 Eine der Zufahrten zum Rosental bildet heute die Leibnizstrasse die im Parkinneren als Leibnizweg fortgesetzt wird Literatur BearbeitenFriedrich Hofmann Das Leipziger Rosenthal In Die Gartenlaube Heft 29 1884 S 484 485 487 Volltext Wikisource Wolfgang Hocquel Leipzig Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart Passage Verlag ISBN 3 932900 54 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rosental Leipzig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Leipzig Lexikon Stadtteilmagazin Leipzig Gohlis Friedrich Adolph Kritzinger Der Spaziergang nach Gohlis 1781 Digitalisat der ULB Sachsen Anhalt Halle Saale Der darin beschriebene Spaziergang fuhrt durchs Rosental Einzelnachweise Bearbeiten Rosentalhugel und Aussichtsturm auf der Webseite der Stadt Leipzig Rosenthal In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 14 R Schiefe VIII S Hirzel Leipzig 1893 Sp 1222 1223 woerterbuchnetz de In Die Philosophischen Schriften hrsg v Carl Immanuel Gerhardt Bd III Berlin 1887 S 606 vgl Maria Rosa Antognazza Leibniz An Intellectual Biography Cambridge 2009 S 53 51 35 12 363611111111 Koordinaten 51 21 0 N 12 21 49 O Normdaten Geografikum GND 7553710 2 lobid OGND AKS VIAF 7238158491043411920001 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rosental Leipzig amp oldid 235712852