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Klaus Renft 30 Juni 1942 in Jena 9 Oktober 2006 in Lohma burgerlich Klaus Jentzsch war ein deutscher Musiker Er wurde in der DDR vor allem durch seine Bands Butlers und Klaus Renft Combo bekannt Sein Kunstlername Renft war der Geburtsname seiner Mutter Charlotte Klaus Renft bei einem Auftritt der Klaus Renft Combo 2003 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Privates 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Horbucher 6 Filme 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenSeine Kindheit erlebte Renft in dem zwischen Jena und Stadtroda gelegenen Dorf Gernewitz wo er in der dortigen Molkerei wohnte Sein leiblicher Vater war nicht wie er spater erfuhr der Ehemann der Mutter sondern ein Arzt aus Stadtroda Im April 1952 zog er mit seiner Mutter nach Leipzig um und besuchte hier die Petrischule 1957 hatte er erste Auftritte mit der Schulerband Kolibri Im Jahre 1958 grundete Renft mit einigen Freunden in Leipzig die Klaus Renft Combo Sie bestand bis zum Auftrittsverbot 1962 und wurde daraufhin in The Butlers umbenannt Seine Leipziger Wohnanschriften waren Mozartstrasse 8 und Hohe Strasse 49 Im Jahr 1963 legte Renft die Facharbeiterprufung als Mobeltischler ab Am 1 Marz 1964 gab es den ersten offiziell erwahnten Auftritt der Butlers Im gleichen Jahr erhielt die Band beim Deutschlandtreffen der Jugend eine Auszeichnung Bereits 1965 wurde den popularen Butlers jedoch aufgrund ihres westlichen Stils diesmal ein unbefristetes Spielverbot ausgesprochen Das geschah zeitgleich zum Verbot vieler anderer Bands in Leipzig was die in dieser Form einmalige Leipziger Beatdemonstration ausloste Ab 1967 durfte die Klaus Renft Combo nach ihrem Verbot wieder offentlich auftreten ab 1971 waren auch Rundfunkaufnahmen moglich Ihre Songs deren Themen haufig von staatlicher Repression Ketten werden knapper handelten oder vielschichtig zweideutig waren wie Zwischen Liebe und Zorn Ermutigung Nach der Schlacht hinterfragten das durch die Staatsmacht vorgegebene Bild Daher geriet die bereits 1964 unter dem Decknamen Wanderer gefuhrte Band verscharft ins Visier der Staatssicherheit Neue Musikaufnahmen wurden nach dem 1974 veroffentlichten Titel Aber ich kanns nicht verstehen Platz 2 bei der NBI Beatparade nicht mehr zugelassen die Klaus Renft Combo im September 1975 erneut verboten Die Musiker beschwerten sich beim damaligen Kulturminister der DDR Hans Joachim Hoffmann In der Folgezeit entstanden heimliche Aufnahmen wie die Rockballade vom kleinen Otto die eine mogliche Flucht aus der DDR zum Inhalt hatte oder das Lied Glaubensfragen das mit dem Thema Bausoldat ein staatliches Tabu ansprach Ende Oktober 1975 verlor Renft seine Zulassung durch das Kulturministerium Er besuchte darauf den Regimekritiker Robert Havemann und gab personlich am 8 Dezember 1975 einen Brief an Erich Honecker ab Zeitgleich erschien im Spiegel ein Artikel zur Band und ihrer Situation 1 nbsp Klaus Renfts Grab auf dem Leipziger SudfriedhofAm 15 Januar kam es zu einer Vorladung durch den Rat des Bezirkes Leipzig und Renft stellte im April 1976 einen Ausreiseantrag Im Mai konnte er wegen der Eheschliessung mit seiner griechischen Freundin nach West Berlin ausreisen Mehrere Versuche musikalisch wieder Fuss zu fassen unter anderem mit der Gruppe Windminister misslangen Olaf Leitner Rundfunkmoderator beim RIAS gab Renft nicht nur ein erstes wohnliches Unterkommen in West Berlin sondern verschaffte ihm auch einen Job als Musikredakteur beim Sender Eine erste eigene Wohnung bekam Renft schliesslich in der Gotenstrasse 14 1981 wechselte er an das Renaissance Theater wo er bis 1990 als Inspizient und Tonmeister tatig war Am 20 Juli 1981 wurde Renft die DDR Staatsburgerschaft aberkannt Nach der friedlichen Revolution in der DDR kehrte Renft zuruck und trat ab 1990 wieder gemeinsam mit der Klaus Renft Combo auf Dennoch gelang es ihr wie vielen anderen DDR Bands nicht mehr an die fruheren Erfolge anzuknupfen 1996 musste er die Band wegen interner Differenzen vorubergehend verlassen Ab Marz 1998 zu den Jubilaumskonzerten 40 Jahre Klaus Renft Combo trat er wieder gemeinsam mit seinen Weggefahrten aus den 1970er Jahren auf Im Oktober 2000 musste sich Renft einer Chemotherapie wegen einer Darmkrebserkrankung unterziehen die kurz zuvor diagnostiziert worden war Er erholte sich zunachst und arbeitete wieder intensiv als Musiker Doch im Sommer 2005 stellten die Arzte bei ihm einen neuerlichen Tumor fest an dessen Folgen er in der Nacht zum 9 Oktober 2006 auf dem Weg in die Klinik verstarb Seine Urne wurde am 21 November 2006 auf dem Leipziger Sudfriedhof Grab 319 324 beigesetzt 2 Privates Bearbeiten1965 Hochzeit erster Sohn geboren parallel zum unbefristeten Spielverbot fur die Butlers 1967 Geburt einer Tochter 1976 Zweite Ehe bis 1988 1982 wurde ein Sohn geboren 1994 Geburt einer TochterEhrungen BearbeitenSeit 1994 befindet sich eine Bassgitarre von Renft im Haus der Geschichte in Bonn Am 9 Oktober 2007 Renfts erstem Todestag wurde ein Teil der Leipziger Knopstrasse in Renftstrasse umbenannt Die Strasse beginnt an einer der ehemaligen Spielstatten der Klaus Renft Combo dem Klubhaus Anker Literatur BearbeitenKlaus Renft Zwischen Liebe und Zorn Autobiographie Hrsg von Hans Dieter Schutt Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 1997 ISBN 3 89602 135 4 Delle Kriese Nach der Schlacht Die Renft Story Von der Band selbst erzahlt Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 1998 ISBN 3 89602 170 2 Delle Kriese Michael Abel Nach der Schlacht II Die Renft Story erzahlt von Delle Kriese NADV 2012 Rainer Bratfisch Renft Klaus In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Klaus Renft Die Bewaffnung der Nachtigall Tagebucher von Klaus Renft 1968 bis 1997 Hrsg von Undine Materni und Heike Stephan BuschFunk Berlin 2015 ISBN 9783944058450 Horbucher BearbeitenKlaus Renft Ein Leben mit dem Rock n Roll Marktkram BuschFunk Berlin 2005 ISBN 978 3 931925 71 0 Die Bewaffnung der Nachtigall Tagebucher 1968 1997 Lesung mit Thomas Thieme Regie Matthias Thalheim 132 min MDR KULTUR BuschFunk 2016 ISBN 9783944058702 Filme Bearbeiten1977 Saitenwechsel 85 Min Regie Drehbuch Olaf Leitner mit Klaus Renft 3 Weblinks BearbeitenKlaus Renft in der Internet Movie Database englisch Literatur von und uber Klaus Renft im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Klaus Renft auf der Website der Klaus Renft Combo derzeit in Uberarbeitung Nachruf von Christoph Dieckmann Als ich wie ein Vogel war ZEIT Online 6 19 Oktober 2006Einzelnachweise Bearbeiten 1975 DDR Zensur Kreuz vom Funktionar erschienen in Der Spiegel vom 1 Dezember 1975 knerger de Das Grab von Klaus Renft 1977 der Film Saitenwechsel auf der Homepage der Klaus Renft Combo Memento des Originals vom 20 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www renftcombo de abgerufen am 19 Oktober 2013Normdaten Person GND 120146762 lobid OGND AKS LCCN n2017052832 VIAF 40202209 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Renft KlausALTERNATIVNAMEN Jentzsch Klaus wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutscher MusikerGEBURTSDATUM 30 Juni 1942GEBURTSORT JenaSTERBEDATUM 9 Oktober 2006STERBEORT Lohma Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klaus Renft amp oldid 234805711