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Mixolydischer Modus kurz Mixolydisch bezeichnet ursprunglich eine Oktavgattung des altgriechischen Systema Teleion spater im mittelalterlichen System der Kirchentone den siebenten Ton oder tetrardus authenticus 1 2 gekennzeichnet durch den Ambitus g g1 die Repercussa d und die Finalis g Mixolydisch unterscheidet sich von Dur durch die erniedrigte mixolydische Septime Heute wird etwa im modalen Jazz darunter oft nur noch eine modale Tonleiter mit der gleichen Intervallstruktur verstanden Da die dritte Stufe der mixolydischen Tonleiter eine grosse Terz zum Grundton bildet hat sie einen durahnlichen Charakter Zwischen der dritten und vierten sowie der sechsten und siebenten Stufe liegt ein Halbtonschritt die anderen Intervalle sind Ganztonschritte Charakteristisch ist die im Gegensatz zur Dur Tonleiter kleine Septime Die Tonart G Mixolydisch enthalt die Stammtone der westlichen Musik denen auf Tasteninstrumenten die weissen Tasten entsprechen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Akkord Alterationen und Skalen 3 Verwendung 3 1 Klassische Musik 4 Horbeispiel und bildliche Darstellung 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschichte BearbeitenDie mixolydische Tonleiter entstand im antiken Griechenland hiess dort jedoch zunachst hypophrygisch oder auch hyperlydisch iastisch oder ionisch wahrend als mixolydisch der spatere lokrische Modus bezeichnet wurde Erst im fruhen Mittelalter kam es durch ein Missverstandnis zur Verwechslung der Modi Das Mixolydische wurde in der christlichen Kirchenmusik des Mittelalters verwendet Das Ethos dieser Tonart steht in diesem Brauchtum fur den Charakter von Lob Bitte oder Dank 3 Mixolydisch beinhaltet den im Blues verwendeten Tonikaakkord mit kleiner Septime Deshalb spielt die Tonleiter in der Blues und Rockmusik eine grosse Rolle In der Klezmer Musik tritt sie unter der Bezeichnung Adonoy Moloch auf 4 Der mixolydische Modus entspricht dem indischen Raga Khamaja und der athiopischen Skala Ambassel Akkord Alterationen und Skalen BearbeitenAus den Tonen der mixolyischen Skala bildet sich der Dominantseptakkord 1 3 5 7 Diese Skala wird daher haufig zugleich mit dem Dominantseptakkord gespielt Die 4 Stufe ist in der mixolydischen Skala eine Avoid Note da sie einen Halbtonschritt hoher liegt als die 3 Stufe und somit zum Grundakkord dissonant ist In der Jazz Blues und Rockmusik werden die Akkordtone haufig alteriert so dass sich durch Abwandlungen aus der mixolydischen Skala 1 2 3 4 5 6 7 folgende weitere Skalen ergeben die Spannungstone sind hervorgehoben Mixo 9 1 2 3 4 5 6 7 zum Akkord 1 3 5 7 9 13 Mixo 11 1 2 3 4 5 6 7 zum Akkord 1 3 5 7 9 11 13 MM5 Mixo 13 1 2 3 4 5 6 7 zum Akkord 1 3 5 7 9 13 die MM5 Skala melodisch Moll auf der 5 Stufe HM5 Mixo 9 13 1 2 3 4 5 6 7 zum Akkord 1 3 5 7 9 13 werden sowohl 9 als auch 13 alteriert ergibt sich die HM5 Skala harmonisch Moll auf der 5 Stufe Verwendung BearbeitenKlassische Musik Bearbeiten Der Modus wird von einigen Komponisten gezielt in der klassischen Musik eingesetzt um bestimmte Wirkungen zu erzielen Ein Beispiel in der weltlichen Chormusik sind die Drei Madrigale nach Worten des jungen Werthers von Arnold Mendelssohn Horbeispiel und bildliche Darstellung Bearbeiten nbsp Bildliche Dar stel lung der Mixo ly di schen Ton leiter Er lauter ung C Mixolydisch Siehe auch BearbeitenVerwendungsbeispieleEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Luigi Agustoni Johannes Berchmans Goschl Einfuhrung in die Interpretation des Gregorianischen Chorals Band 1 Grundlagen Kapitel 1 3 2 Die acht Modi des Oktoechos Gustav Bosse Verlag Kassel 1995 Neben der korrekten Schreibweise authenticus findet sich in der Literatur auch recht haufig die Falschschreibung authentus Markus Bautsch Uber das Ethos der Kirchentone abgerufen am 23 November 2014 Lazare Saminsky Music of the Ghetto and the Bible S 30TonartenKirchentonarten Ionisch Dur Dorisch Phrygisch Lydisch Mixolydisch Aolisch nat Moll LokrischPlagaltonarten Hypoionisch Hypodorisch Hypophrygisch Hypolydisch Hypomixolydisch Hypoaolisch Hypolokrisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mixolydischer Modus amp oldid 234630561