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Der Ganzton ist im allgemein praktischen musikalischen Sprachgebrauch ein Synonym fur das Intervall der grossen Sekunde Dies ergibt sich daraus dass diatonische Tonleitern nur Ganz und Halbtone als Schritte benutzen dabei entspricht ein Halbton der kleinen Sekunde source source Ganzton a 440 Hz nach h 495 Hz Frequenzverhaltnis 495 440 9 8Diatonische IntervallePrimeSekundeTerzQuarteQuinteSexteSeptimeOktaveNoneDezimeUndezimeDuodezimeTredezimeHalbton GanztonBesondere IntervalleMikrointervallKommaDiesisLimmaApotomeDitonusTritonusWolfsquinteNaturseptimeMasseinheitenCentMillioktaveOktaveSavartIn der pythagoreischen Stimmung ergibt sich der Ganzton mit der Frequenzproportion 9 8 als Differenz der reinen Quinte mit der Proportion 3 2 und der reinen Quarte mit der Proportion 4 3 In der Renaissance kam durch die Einfuhrung der reinen Stimmung die Differenzierung zwischen dem grossen Ganzton 9 8 und dem kleinen Ganzton 10 9 hinzu reine grosse Terz 5 4 grosser Ganzton kleiner Ganzton Die Differenz zwischen grossem und kleinem Ganzton das syntonische Komma wird in den ublichen temperierten Stimmungen eliminiert so dass der Ganzton ein eindeutiges Intervall ist das der Definition Ganzton Quinte Quarte genugt Intervall Proportion Naherung in Cent grosser Ganzton in C Dur C D F G und A H 9 8 204 Centkleiner Ganzton in C Dur D E und G A 10 9 182 CentHalbton in C Dur E F und H C 16 15 111 CentGanzton gleichschwebend 2 6 displaystyle sqrt 6 2 200 CentHalbton gleichschwebend 2 12 displaystyle sqrt 12 2 100 CentHistorische Entwicklung BearbeitenDer Begriff Ganzton geht zuruck auf den Ton des Aristoxenos er benutzte ihn als Massintervall bildete den Halbton Drittelton Viertelton und allgemein den n tel Ton und stellte die Konsonanzen als Vielfache des Tons dar Quarte 2 Ton Quinte 3 Ton Oktave 6 Ton Diese Grossengleichungen gelten auch im gleichmassig zwolfstufig temperierten Tonsystem das heute in der westlichen Musik vorherrscht Schon Euklid ubernahm die aristoxenische Terminologie wodurch der Begriff Ganzton mehrdeutig wurde In der antiken Tonsystemtheorie tauchen ausser den diatonischen Tetrachorden von Philolaos Euklid und Aristoxenos auch noch allerlei andere diatonische Tetrachorde auf bei denen manche moderne Musiktheoretiker auch von Ganztonen sprechen Darunter sind Tetrachorde von Didymos der bereits die Intervalle der Proportionen 9 8 und 10 9 kombinierte also den grossen und den kleinen Ganzton Seit dem 19 Jahrhundert und im musikalischen Impressionismus wird die Ganztonleiter als eine der moglichen distanziellen gleichstufigen bzw periodisch alternierenden Oktavteilungen zunehmend haufig verwendet Die westliche mehrstimmige Musik benutzte bis ins 20 Jahrhundert als kleinstes Intervall den Halbton mit seinen Varianten Kleinere Intervalle wie Drittel Viertel Sechstel Achtel und Zwolfteltone die bereits in der antiken Musiktheorie bekannt gewesen waren wurden im 20 Jahrhundert von Komponisten wie Alois Haba wieder aufgegriffen In Orient sind Intervalle in der Grossenordnung von Vierteltonen in der Musikpraxis gebrauchlich Normdaten Sachbegriff GND 1125458119 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ganzton amp oldid 236829882