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Als Hethitische Musik wird die Musik des Hethitischen Reichs aus dem 17 12 Jahrhundert v Chr und der spathethitischen Nachfolgestaaten des 12 7 Jahrhunderts v Chr bezeichnet Tanzer und Musikanten auf einer Vase aus Huseyindede ca 16 15 Jh v Chr Ganz links eine Tanzerin danach ein Mann und eine Frau mit Zimbeln ein Lautenspieler und ganz rechts zwei Tanzer mit Zimbeln in den Handen Als Zeugnisse hethitischer Musik stehen sowohl archaologische Funde als auch Schriftquellen zur Verfugung Hethitische Texte beschreiben vor allem die Verwendung von Musik in religiosem Kontext Grundlegende musikalische Elemente waren Instrumentalmusik und Gesang Hinzu kamen Rufe und Gerausche etwa durch Klatschen Aufgrund der Uberlieferungslage ist uber hethitische Musik weniger bekannt als fur die gleichzeitige Musik Mesopotamiens und des Alten Agypten Inhaltsverzeichnis 1 Kulturelle und zeitliche Unterschiede 2 Uberlieferung 3 Musikinstrumente 3 1 Leier 3 2 Laute 3 3 Harfe 3 4 Horn 3 5 Holzblasinstrument 3 6 Trommel 3 7 Becken und Zimbel 3 8 Andere Gerauschinstrumente 3 9 Lanzen 3 10 Klatschen 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksKulturelle und zeitliche Unterschiede BearbeitenDie Bewohner des Hethitischen Reichs bildeten keine ethnische Einheit Im Norden zum Schwarzen Meer hin wohnten die Hattier die einen sehr grossen Einfluss auf die hethitische Kultur hatten Ihre Sprache das Hattische wurde im hethitischen Kult sehr haufig benutzt Im westlichen und sudlichen Anatolien lebten die mit den Hethitern nahe verwandten Luwier bei denen wie es scheint das Musikhorn eine besondere Rolle im Kultus spielte Mehrere Liedanfange in luwischer Sprache wurden in hethitischen Texten uberliefert Relativ spat war der Einfluss der ostlich der Hethiter siedelnden Hurriter Sie hatten in der Spatzeit des Hethitischen Reichs einen grossen Einfluss auf die hethitische Religion Aus Ugarit stammen hurritische Hymnen mit den altesten Melodie Notationen 1 Die hethitische Musikgeschichte kann in drei Perioden eingeteilt werden Alteste Zeugnisse aus Anatolien sind archaologische Funde von Gerauschinstrumenten die als vorhethitisch eingestuft werden Am besten uberliefert ist die Musik der hethitischen Reichszeit Nach dem Untergang des Hethitischen Reichs um 1180 v Chr bildeten sich im sudostlichen Anatolien und in Syrien mehrere spathethitische Furstentumer Die in luwischer Sprache uberlieferten Texte dieser Zeit geben zwar keine Auskunft uber die Musik viele Reliefbilder zeigen aber neben verschiedenen Alltagsszenen auch detailliert ausgearbeitete Darstellungen von Musikanten und Instrumenten Mit der endgultigen Unterwerfung dieser Kleinstaaten durch die Assyrer im 7 Jahrhundert v Chr verschwanden die Zeugnisse hethitische Kultur und damit auch zur hethitischen Musik Uberlieferung Bearbeiten nbsp Vase von Inandik 17 16 Jh v Chr mit verschiedenen Kult und Musikszenen Im untersten Fries ist eine von zwei Mannern gespielte grosse Leier abgebildet rechts daneben ein Musiker mit einer kleinen Leier Zudem sind noch Lautenisten Frauen mit Becken und Saltotanzer gemalt Die bekannten schriftlichen Zeugnisse bezuglich hethitischer Musik stammen ausschliesslich aus den bronzezeitlichen Archiven der hethitischen Hauptstadt Ḫattusa Diese in hethitischer Sprache und in Keilschrift abgefassten Texte behandeln vorwiegend Musik in religiosem Kontext Die Texte geben ausfuhrlich Auskunft daruber wann bei einem Ritual gesungen rezitiert oder getanzt wird welche Musikinstrumente zum Einsatz kommen und wer diese spielt aber auch wann keine Musik gespielt werden darf Im Gegensatz zu gleichzeitigen Schriftzeugnissen aus Mesopotamien und Agypten sind keine musiktheoretischen Texte bekannt Bei den wenigen archaologischen Zeugnisse handelt es sich meist um bildliche Darstellungen auf Kultgefassen oder steinernen Reliefs Musikinstrumente oder deren Teile wurden im Verhaltnis zu vergleichbaren Funden aus Mesopotamien oder Agypten selten entdeckt Aus vorhethitischer Zeit stammen einigermassen gut erhaltene Gerauschinstrumente wie Tonrasseln Gegenschlagplatten Stielbecken 2 oder Sistren Kultvasen fruhhethitischer Zeit unter anderem aus Inandik Bitik und die Reliefvasen von Huseyindede zeigen Darstellungen von musizierenden Personen manchmal zusammen mit Akrobaten und Opferhandlungen Aus der spathethitischen Periode sind mehrere Steinreliefs mit Musikerensembles manchmal zusammen mit Gauklern uberliefert etwa aus Karkemis Maras Zincirli Samʼal und Karatepe Sie zeigen mesopotamische Einflusse wobei in Karatepe auch griechische Elemente zu bemerken sind Dort ist auf einem Orthostaten des 8 Jahrhunderts v Chr die alteste Darstellung eines Aulisten mit Mundbinde altgriechisch forbeia phorbeia erhalten 3 Musikinstrumente BearbeitenDie hethitischen Texte nennen mehrere Musikinstrumente doch ist es nicht moglich alle genau zu bestimmen Ein Problem der Bestimmung der hethitischen Namen fur die Musikinstrumente liegt darin dass keine die Musik betreffenden Bilinguen oder Worterlisten bekannt sind ganz abgesehen davon dass auch viele akkadische Bezeichnungen von Musikinstrumenten bis heute nicht einwandfrei bestimmt werden konnen Namen der hethitischen Musikinstrumente konnen in hethitischer luwischer oder hattischer Sprache uberliefert sein andere werden in Sumerogrammen wiedergegeben so dass der eigentliche hethitische Name nicht bekannt ist Zur Bestimmung der Instrumente kann die Spielweise dienen namlich ob ein Instrument geblasen heth paripariya gezupft heth ḫazzikk ḫazzisk oder geschlagen heth walḫ wird wobei die beiden letzten Begriffe fur Gerausch Schlag und Saiteninstrumente benutzt wurde der erste fur Blasinstrumente 4 Selten sind auch zusatzliche Angaben zum Bau des Instrumentes die eine genauere Bestimmung zulassen Eine weitere Methode die genannten Musikinstrumente zu bestimmen kann die relative Haufigkeit der Nennungen in den Texten sowie in den Abbildungen sein Leier Bearbeiten nbsp Kleine Leier auf der Vase von InandiikDie Leier heth zinar Sumerogramm GIS dINANNA Istar Instrument nach der mesopotamischen Gottin Istar ist das am besten bezeugte Musikinstrument Anhand schriftlicher und archaologischer Zeugnisse gab es grosse und kleine Leiern Beide Leierarten konnten abwechslungsweise gespielt werden offenbar aber nie zusammen Gespielt wurden Leiern von Musikern oder Kultsangern nur in einem Text werden leierspielende Frauen genannt Die grosse Standleier hatt ḫunzinar Sumerogramm GIS dINANNA GAL grosses Istar Instrument war etwa zwei Meter hoch und wurde anhand bildlicher Darstellungen von zwei Mannern gleichzeitig gespielt 5 Die Anzahl der Saiten kann nicht bestimmt werden In Kulthandlungen kam sie haufig zum Einsatz manchmal begleitete sie Gesang oder sie wurde zusammen mit Trommeln und anderen Musikinstrumenten gespielt Denkbar ist dass der auf dem Boden stehende Schallkasten auch als Schlaginstrument benutzt wurde Die kleine Leier hatt ippizinar Sumerogramm GIS dINANNA TUR kleines Istar Instrument hatte ungefahr zehn Saiten und wurde wahrend Trinkzeremonien von Kultsangern gespielt meist alleine ohne jegliche Begleitung Sie wurde von einem Mann seitlich gehalten und gespielt Leiern konnten wie anderes Kult und Tempelgerat auch gottlich verehrt werden Heilige Leiern wurden gesalbt und erhielten Trank und Speiseopfer Da in einigen Texten die susse Botschaft der Leier erwahnt wird besteht die Moglichkeit dass die Leier als Vermittlerin zwischen Opfergemeinschaft und den beopferten Gottheiten betrachtet wurde Die altesten Abbildungen von Leiern in Anatolien und Nordsyrien stammen aus der ersten Halfte des dritten vorchristlichen Jahrtausends Oylum Hoyuk Karkemis und Urkes Spatere Abbildungen aus dem 2 Jt v Chr stammen aus Kultepe Tarsus und Mardin 6 All diese fruhen Darstellungen befinden sich auf Rollsiegeln weshalb aufgrund der kleinen Grosse ausser den funf oder sechs Saiten keine Details erkannt werden konnen Die Leiern auf der Inandik Vase sind asymmetrisch gebaut Sie zeigen einen kantigen Schallkorper die beiden Jocharme sind schwanenhalsformig geschwungen und enden in nicht identifizierbare Tierkopfe auf denen der Querstab befestigt ist der seinerseits beidseitig in Vogelkopfe auslauft Die Saiten um die sieben an Zahl wurden mit einem Saitenhalter am Schallkorper befestigt Uber die Stimmvorrichtung ist nichts bekannt Ein hethitisches Faustgefass Boston Fist mit einer Opferszene fur den Wettergott zeigt zwei asymmetrische Kastenleiern die nicht verziert sind Vogel und Tierkopfverzierungen auf Leiern finden sich auch im Agaisraum so der Leierspieler im mykenischen Palast von Pylos sowie im Alten Agypten wo Leiern aber erst ab 2000 v Chr aufkamen 7 In Mesopotamien dagegen wurde der Schallkorper der Leiern oft als liegender Stier dargestellt oder mit einer Stierkopfprotome erweitert 8 In spathethitischen Reliefs werden nur kleine Handleiern dargestellt die aber verschiedene Formen haben und die sich von den althethitischen Leiern unterscheiden In Karatepe wurde unter anderen auch eine Leier abgebildet die auffallend stark an eine altgriechische Phorminx erinnert 9 Laute Bearbeiten nbsp Lautenspieler aus Alaca HoyukLanghalslauten Sumerogramm GISTIBULA so die traditionelle veraltete Transkription bei den Hethitologen anstelle von akkadisch tigidlu 10 sind ebenfalls gut bezeugt und konnten alleine oder zu Gesang und Tanz gespielt werden In hethitischen Ritualen spielte die Laute eine wichtige Rolle neben der Leier ganz im Gegensatz zu Mesopotamien und Agypten wo die Laute erst wahrend zu Beginn der 18 Dynastie aufkam 11 Fruher war die Bedeutung des akkadischen Wortes tigidlu umstritten mittlerweile konnte durch eine Worterliste aus Emar gezeigt werden dass es dreisaitige tigidlu Instrumente gab was eine Laute nahelegt auch die Erwahnung einer Wander tigidlu in dieser Liste passt gut zur Laute 12 Anhand bildlicher Darstellungen benutzten die Hethiter Spiesslauten mit relativ kleinen Schallkorpern und langen Griffbrettern die der spateren antiken Pandura der Griechen und Romer glichen Spiesslauten waren auch in Mesopotamien und Agypten bekannt Dabei wurde ein Kurbis oder anderer Hohlkorper mit einer Resonanzdecke uberspannt durch die ein langer Stab der als Griffbrett diente gespiesst wurde Das Griffbrett konnte bundiert sein und hatte zwei oder drei Saiten Die fruheste Abbildung einer Langhalslaute in Anatolien befindet sich auf einem Becher aus Samsat Schicht XIII 17 Jh v Chr der einen Mann mit einem auffallig breiten dreieckigen Oberkorper zeigt welcher eine Langhalslaute mit einem runden Schallkorper halt Details sind allerdings nicht erkennbar 13 In hethitischen Darstellungen halten die Lautenisten den relativ kleinen Schallkorper in der rechten Armbeuge Die Saiten werden mit der rechten Hand gezupft oder mit einem Plektrum geschlagen das mit einer Schnur am Instrument befestigt ist Das bundierte Griffbrett wird mit der Linken hochgehalten Die Anzahl der Saiten kann nicht immer mit Sicherheit festgestellt werden es waren entweder zwei oder drei Die dargestellten Lauten sind unterschiedlich gebaut Die deutlich als Spiesslauten erkennbaren Instrumente auf der Inandikvase haben einen ovalen Schallkorper mit sechs Schalllochern Die Laute beim Sphinxtor von Alaca Hoyuk dagegen hatte einen achtformigen Schallkorper weshalb sie in der Laienliteratur oft als das alteste Bild einer Gitarre bezeichnet wird mit zehn kleinen Schalllochern Wahrend die Schnure mit denen die Saiten am Kopfende des Griffbrettes befestigt wurden in der Bronzezeit lose herunterhingen wurden sie in spathethitischer Zeit zu langen Kordeln gedreht die herunterhingen und unten zu einem Knoten verknupft wurden wie dies auch bei den gleichzeitigen mesopotamischen Lauten der Fall war Harfe Bearbeiten Die Harfe scheint in schriftlichen Zeugnissen vollkommen zu fehlen Bildliche Darstellungen die eine Harfe abbilden konnten sind sehr selten und nur bruchstuckhaft erhalten Dies steht in deutlichem Gegensatz zu Mesopotamien wo die Harfe das wohl bedeutendste Musikinstrument war besonders im Kult 14 Horn Bearbeiten Das Horn heth sawetra luw sawatar hatte nach einem spathethitischen Relief aus Karkemis 9 Jh Chr die Form eines Rinderhorns 15 Dasselbe Wort bezeichnete auch ein Trinkhorn aber nie ein Tierhorn 16 Es wurde besonders in luwischen Ritualen benutzt und konnte von einem Hornisten aber auch von einem Trommler geblasen werden Im Kult von Istanuwa wurde dasselbe Horn als Libationsgefass und als Musikinstrument benutzt Wegen des eingeschrankten Tonumfanges hatte es mehr Signalwirkung Holzblasinstrument Bearbeiten In hethitischen Texten werden auch Holzblasinstrumente Sumerogramm GI GID Langrohr erwahnt Da bronzezeitliche Darstellungen von Holzblasern fehlen ist nicht klar ob es sich um Rohrblattinstrumente oder Floten handelt Monika Schuol halt aus musikhistorischen Grunden die Doppeloboe fur wahrscheinlich 17 Die Blasinstrumente wurden besonders im Kult der Berggottheit Ḫulla gespielt die zum ursprunglich hattischen Kult der Stadt Arinna gehorte Das Blasinstrument konnte Gesang begleiten und die Spieler konnten auch als Sanger auftreten In spathethitischen Reliefs werden mehrmals Blaser mit einem Doppelblasinstrument Aulos dargestellt Auffallend ist der in Karatepe dargestellte Blaser der eine Mundbinde tragt 8 Jahrhundert v Chr 18 Ein weniger gut erhaltenes Relief aus Gaziantep 8 Jahrhundert v Chr scheint einen Syrinxspieler Panflote darzustellen 19 Trommel Bearbeiten nbsp Musikgruppe aus Karatepe 9 Jh v Chr zwei Rahmentrommler und zwei LeierspielerTrommeln heth arkammi Sumerogramm GISBALAG DI kamen haufig zum Einsatz und begleiteten Tanze wobei offenbar nicht zwischen verschiedenen Trommelarten unterschieden wurde Sie wurden von Trommlern und Trommlerinnen geschlagen die bei Bedarf auch sangen oder das Horn bliesen Ein spathethitisches Relief aus Karkamis 9 Jh v Chr zeigt eine Trommel von etwa einem Meter Durchmesser die von zwei Mannern mit Tragriemen getragen und geschlagen wird ein dritter Mann steht hinter der Trommel seine Funktion ist jedoch nicht ersichtlich 20 Reliefs aus Zincirli 8 Jh v Chr zeigen Manner die mit der linken Hand eine Rahmentrommel halten die sie mit der flachen rechten Hand schlagen 21 Becken und Zimbel Bearbeiten Archaologisch sind Becken bereits fur die fruhe Bronzezeit 3 Jt v Chr belegt so aus Alaca Hoyuk Horoztepe und anderen Orten 22 Auch im karum zeitlichen Kultepe 18 Jh v Chr wurden Becken gefunden Ein Beckenpaar mit einem Durchchmesser von 8 5 cm fand sich unter den Fundstucken des Schiffswracks von Uluburun 14 Jh v Chr 23 Auf bildlichen Darstellungen konnen Becken und Zimbeln erkannt werden eine genaue Bestimmung ist selten moglich auch eine Abgrenzung zur Rahmentrommel ist nicht immer eindeutig erkennbar Ein hethitisches Opfergefass in Faustform Boston Fist zeigt eine Opferzeremonie fur den Wettergott wobei ein Musiker ein mit einem Band zusammengebundenes Zimbelpaar schlagt Sonst werden Becken oder Zimbeln in den Darstellungen immer von Frauen geschlagen die meist paarweise auftreten und andere Musiker oder Akrobaten begleiten konnen Das GISḫuḫupal Instrument konnte geschlagen und gestrichen werden zudem diente es in Opferritualen auch als Libationsgefass was eine Bestimmung schwierig macht moglicherweise sind damit Becken gemeint oder Zimbeln 24 Das ḫuḫupal Instrument konnte zur Leier gespielt werden In der Stadt Istanuwa wurde die luwische Tanzgottheit Tarwaliya mit dem ḫuḫupal Instrument geehrt Ein genau beschriebenes Ritual aus dieser Stadt schildert wie Opferwein von einem ḫuḫupal Instrument ins untere libiert wurde wobei kein Tropfen der Opferflussigkeit vergossen werden durfte Das URUDUgalgalturi Instrument war aus Metall Holz oder Ton und wurde paarweise gespielt war also moglicherweise eine Becken oder Zimbelart 25 26 ḫuḫupal und galgalturi Instrumente wurden haufig zusammen mit der arkammi Trommel gespielt Diese drei Instrumente gehorten eng zum Kult der Gottin Sauska Im hurritischen Mythos von Ḫedammu betort Sauska zusammen mit ihren beiden Dienerinnen Ninatta und Kulitta den Meeresdrachen Ḫedammu wobei das arkammi das ḫuḫupal und das galgalturi Instrument gespielt wurden Die Gottin der Nacht von Samuḫa eine Form der Sauska erhielt als Weihegabe ein Paar Bronzebecken ein Paar ḫuḫupal Instrumente aus Buchsbaum oder Elfenbein und eine Trommel Andere Gerauschinstrumente Bearbeiten nbsp Vorhethitisches Sistrum aus Horoztepe 3 Jt v Chr Sistren sind archaologisch fur die fruhe Bronzezeit belegt 3 Jt v Chr Sie bestehen aus einem u oder v formigen Rahmen mit drei Querstabchen die jeweils zwei Metallplattchen halten Zwei gut erhaltene Sistren sind verziert mit Vogeln Rindern Hirschen und anderen Tieren 27 Ein spathethitisches Relief aus Karkemis zeigt einen Jungen der in der Hand eine Art Klapper oder Schlagholzchen halt Zum GISmukar Instrument wurde gerufen Es konnte somit ein Sistrum 26 eine Rassel 28 oder ein anderes einfaches Gerauschinstrument gewesen sein Eine Textstelle scheint darauf zu deuten dass es aus mehreren Stabchen bestand Das mukar Instrument wurde auch im Schutz und Abwehrzauber eingesetzt Im hattischen Kult von Nerik wurde der Wettergott von Nerik mit einem mukar Instrument herbeigerufen Auch der Mann des Wettergottes von Zipplanda benutzte ein mukar Instrument 29 Lanzen Bearbeiten Eine Besonderheit in der hethitischen Musik waren die Manner aus der hattischen Stadt Anunuwa Diese Manner traten an besonderen Anlassen auf unter anderem auch am KI LAM Fest in Ḫattusa und schlugen dabei ihre Lanzen heth marit rhythmisch aneinander und sangen dabei Lieder in hattischer Sprache Bei einem anderen Anlass schlugen die Manner von Anunuwa ihre Lanzen rhythmisch zur Leier die vom Mann der Schutzgottheit gespielt wurde 30 Klatschen Bearbeiten Umstritten ist die Bedeutung des hethitischen Verbes palwai und der davon abgeleiteten Personenbezeichnung palwatalla Sowohl die Deutung als klatschen Handeklatscher 31 als auch rezitieren psalmodieren 32 Rezitator Psalmodist sind vom Kontext her moglich eine Kombination von Rezitation und Klatschen ist ebenfalls denkbar 33 Da im Hethitischen aber andere Worter fur sprechen rufen und rezitieren vorkommen wurde auch vorgeschlagen das Wort als rhythmisch sprechen zu deuten was ein Hinweis auf eine Art rituellen Sprechgesangs sein konnte Einzelnachweise Bearbeiten Anne Draffkorn Kilmer The Cult Song with Music from Ancient Ugarit Another Interpretation In Revue d Assyriologique Band 68 1974 S 69 82 hier S 69 Paar bronzene Zimbeln Zentralanatolien um 2000 v Chr o 11 5cm Kreisrunde Scheiben mit stabformigem konischem hohl gearbeitetem Griff der am oberen Ende funf breitgeschlagene Spitzen aufweist die wahrscheinlich einen Knauf aus Holz hielten Memento des Originals vom 11 November 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot auktionen gmcoinart de Abbildung Schuol Hethitische Kultmusik S 131 de Martino Musik Bei den Hethitern RdA S 484 Rainer Michael Boehmer Von zwei Musikanten gespielte Leiern In Heinrich Otten und andere Herausgeber Hittite and other Anatolian and Near Eastern Studies in Honour of Sedat Alp Sedat Alp a armagan Turk Tarih Kurumu Basimevi Ankara 1992 S 67 f Ake Norborg Ancient Middle East Lyres Musikmuseets Skrifter Band 25 Musikmuseet Stockholm 1995 Schuol Hethitische Kultmusik S 57f 104f Hans Hickmann Agypten Musikgeschichte in Bildern Reihe 2 Band 1 Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1961 Schuol Hethitische Kultmusik S 104f Schuol Hethitische Kultmusik S 73 Miguel Civil The Tigidlu Bird and a Musical Instrument In Nouvelles assyriologiques breves et utilitaires NABU 1987 S 27 Schuol Hethitische Kultmusik S 110 Theo Krispijn Musical ensembles in Ancient Mesapotamia In Richard Dumbrill Irving Finkel Hrsg Proceedings of the International Conference of Near Eastern Archaeomusicology Held at the British Museum December 4 5 and 6 2008 ICONEA Publications London 2010 S 135 150 PDF Nimet Ozguc A Lute Player of Samsat In Heinrich Otten u a Hrsg Hittite and other Anatolian and Near Eastern studies in honour of Sedat Alp Sedat Alp a armagan Turk Tarih Kurumu Basimevi Ankara 1992 S 419 423 Schuol Hethitische Kultmusik S 110 de Martino Musik Bei den Hethitern RdA S 485 Schuol Hethitische Kultmusik S 69f Johann Tischler Hethitisches Handworterbuch Innsbrucker Beitrage zur Sprachwissenschaft Band 102 2 vermehrte und verbesserte Auflage Institut fur Sprachen und Literaturen der Universitat Innsbruck 2008 ISBN 978 3 85124 712 1 Schuol Hethitische Kultmusik S 129 131 Schuol Hethitische Kultmusik S 73 131 Schuol Hethitische Kultmusik S 76 Schuol Hethitische Kultmusik S 69f Schuol Hethitische Kultmusik S 71 Werner Bachmann Fruhbronzezeitliche Musikinstrumente Anatoliens In Ellen Hickmann u a Hrsg Musikarchaologie fruher Metallzeiten Vortrage des 1 Symposiums der International Study Group on Music Archaeology im Kloster Michaelstein 18 24 Mai 1998 Studien zur Musikarchaologie Band 2 Verlag Marie Leidorf Rahden Westf 2000 S 145 177 George F Bass A Bronze Age Shipwreck at Ulu Burun Kas 1984 Campaign In American Journal of Archaeology Band 90 1986 S 269 296 hier S 288f mit Abbildung doi 10 2307 505687 de Martino Musik Bei den Hethitern RdA S 484 Schuol Hethitische Kultmusik S 124 128 a b de Martino Musik Bei den Hethitern RdA S 486 Werner Bachmann Fruhbronzezeitliche Musikinstrumente Anatoliens In Ellen Hickmann u a Hrsg Musikarchaologie fruher Metallzeiten Vortrage des 1 Symposiums der International Study Group on Music Archaeology im Kloster Michaelstein 18 24 Mai 1998 Studien zur Musikarchaologie Band 2 Verlag Marie Leidorf Rahden Westf 2000 S 145 177 Schuol Hethitische Kultmusik S 120 Schuol Hethitische Kultmusik S 120 122 Schuol Hethitische Kultmusik S 122 124 Schuol Hethitische Kultmusik S 172 174 Johann Tischler Hethitisches Handworterbuch Innsbrucker Beitrage zur Sprachwissenschaft Band 102 2 vermehrte und verbesserte Auflage Institut fur Sprachen und Literaturen der Universitat Innsbruck 2008 ISBN 978 3 85124 712 1 Norbert Oettinger Die Stammbildung des hethitischen Verbums Erlanger Beitrage zur Sprach und Kunstwissenschaft Band 64 Carl Nurnberg 1979 S 369 372 Literatur BearbeitenEnrico Badali Strumenti musicali musici e musica nella celebrazione delle feste ittite Winter Heidelberg 1991 Stefano de Martino Music Dance and Processions in Hittite Anatolia In Jack M Sasson Hrsg Civilizations of Ancient Near East Scribner New York und Simon amp Schuster and Prentice Hall International London 1995 S 2661 2669 Stefano de Martino Musik Bei den Hethitern In Reallexikon der Assyriologie RdA Band 8 1997 S 483 488 Monika Schuol Hethitische Kultmusik Eine Untersuchung der Instrumental und Vokalmusik anhand hethitischer Ritualtexte und von archaologischen Zeugnissen Orient Archaologie Band 14 Verlag Marie Leidorf Rahden Westf 2004 ISBN 3 89646 644 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hethitische Musik Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hethitische Musik amp oldid 234151022