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Klangfarbenmelodie ist ein Terminus den Arnold Schonberg am Schluss seiner Harmonielehre Wien 1911 aufwarf um eine Folge von Klangfarben deren Beziehung untereinander mit einer Art Logik wirkt ganz aquivalent jener Logik die uns bei der Melodie der Klanghohen genugt zu entwerfen Kompositorisch hat Schonberg eine Klangfarbenmelodie im dritten seiner Funf Orchesterstucke op 16 1909 ursprunglich Farben betitelt realisiert Ansatze zur Klangfarbenmelodie finden sich bereits in Wagners Vorspiel zum Rheingold 1869 wo eine statische Es Dur Flache allein durch Instrumentation also durch Klangfarbenwechsel belebt wird In der Orchesterbehandlung des Impressionismus wird Klangfarbenmelodie zum verbreiteten Gestaltungsmittel Im Unterschied zu Schonbergs Idee der Eigenstandigkeit der Klangfarbe verdeutlicht sie bei Weberns Orchestrierung von Bachs Ricercar zu 6 Stimmen aus dem Musikalischen Opfer 1935 die Tonhohenstruktur der Komposition die sich somit zugleich als Farbstruktur darstellt In der Neuen Musik seit den 1960er Jahren wird Klangfarbe definitiv zu einem eigenstandigen Arbeitsfeld ohne dass der Terminus benannt oder analytisch beschrieben wird Literatur BearbeitenKlangfarbenmelodie In Hugo Riemann Begr Carl Dahlhaus Hrsg Riemann Musiklexikon Bd 3 Sachteil 12 Aufl 1967 S 459 Rainer Schmusch Klangfarbenmelodie In Handworterbuch der musikalischen Terminologie 22 Auslieferung 1994 14 S Matthias Schmidt Klangfarbenmelodie In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 2 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2003 ISBN 3 7001 3044 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klangfarbenmelodie amp oldid 191405031