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Harriet Constance Smithson 18 Marz 1800 in Ennis County Clare 3 Marz 1854 in Paris war eine irische Theaterschauspielerin und wurde bekannt durch ihre Shakespeare Rollen Sie war die erste Ehefrau des franzosischen Komponisten Hector Berlioz Harriet Smithson 1832 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Kindheit 1 2 Karriere 1 3 Erfolg in Paris 1 4 Weitere Karriere 1 5 Ehe mit Berlioz 1 6 Tod 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Kindheit Bearbeiten Harriet Constance Smithson wurde am 18 Marz 1800 als Tochter eines Schauspielerehepaares im irischen Ennis County Clare geboren 1 Ihr Vater William Joseph Smithson entstammte einer Familie gleichen Namens aus Gloucestershire 1 1784 hatte er fur Robert Owensen am Theater in der Dubliner Fishamble Street sowie drei Jahre spater fur die Chalmers Company in Kilkenny gespielt wurde dann aber um unabhangig zu werden Manager in Wexford Kilkenny Galway Waterford und Ennis 2 1789 baute er ein Gebaude in der Cooke s Lane fruher Bridewell Lane zu einem Theater um 3 Vater Smithson war Freimaurer 4 Smithson hatte einen Bruder namens Joseph sowie eine jungere Schwester mit Korperbehinderung 5 Wahrend der Tourneen ihrer Eltern kam Smithson ab Ende 1801 in die Obhut von Reverend James Barrett der ihr auch die erste Bildung zukommen liess 6 Nach seinem Tod im Februar 1808 kam sie auf eine Schule in Waterford 5 Karriere Bearbeiten Der Gesundheitszustand ihres Vaters verschlechterte sich zusatzlich warfen ihm anonyme Schmahgedichte Missmanagement vor 7 In dieser Zeit gab Smithson am 27 Mai 1814 am Theatre Royal in Dublin ihr Debut als Albina Mandeville in der Komodie The Will 8 Danach spielte sie bei Montague Talbot in Dublin unter anderem die Rolle der Letitia Hardy in The Belle s Stratagem die sie von ihrer Mutter ubernommen hatte 9 Am 30 Juni 1817 debutierte sie bei Robert Elliston in Birmingham wo sie eine Empfehlung fur das Theatre Royal Drury Lane in London bekam 10 Mit der Rolle der Letitia Hardy debutierte sie am 20 Januar 1818 am Theatre Royal Drury Lane das gerade im Abstieg begriffen war 11 Trotzdem erhielt sie hier gute Kritiken 12 Das Theatre Royal Drury Lane bedeutete fur sie einen Karriereschub 13 Aufmerksamkeit bekam sie fur ihre Darstellung der Titelrolle in George Sanes The Innkeeper s Daughter 14 Ihrer insgesamt unsicheren Aussichten als Schauspielerin wegen spielte sie nun auch im Margate in der Addington Street 15 Zu den dortigen Stammzuschauern gehorten auch der Banke Thomas Coutts und seine Ehefrau Harriot 16 Zwischen Smithson und dem Ehepaar entwickelte sich eine enge Freundschaft 16 Weil ihr zukunftiges Engagement in Drury Lane unsicher war und auch vorubergehend endete spielte Smithson auch im Theatre Royal in Bristol 17 und spater in der Saison 1818 19 am Royal Coburg Theatre 18 Der Standard am Royal Coburg Theatre stellte eher geringe Anspruche an das Publikum 19 Eine von Smithsons Rollen war die der Hauptfigur in Mary the Maid of the Inn einer Variation von The Innkeeper s Daughter 20 Im Herbst 1820 kehrte sie jedoch mit gekurzten Bezugen in das Drury Lane zuruck 21 Sie bekam 3 Pfund pro Woche wahrend beispielsweise Fanny Kelly 20 Pfund pro Woche erhielt 21 Ihre Darstellung in Therese einer Version von Rene Charles Guilbert de Pixerecourts Drama im Februar 1820 steigerte Smithsons Ruhm in der Offentlichkeit 22 Am 12 November 1821 spielte sie Lady Anne in William Shakespeares Richard III sowie zwei Tage spater die Desdemona in Othello 23 Nicht alle Kritiken waren ihr wohlgesonnen doch wurde erkannt dass sie trotz der widrigen Umstande am Drury Lane Potential hatte 24 Wahrend in der Saison 1820 21 aufwandige Produktionen gefragt waren die Starqualitaten verlangten war Smithson eher von introvertierter Natur 25 Zudem konzentrierte sie ihr personliches Leben auf ihre Familie 26 Da das Drury Lane mit immer mehr finanziellen Problemen zu kampfen hatte und Smithsons Rollenaussichten massig blieben bemuhte sich ihr Vater um Engagements im Ausland 27 So spielte Smithson 1821 eine Saison in Amsterdam Hamlet und Othello sowie die Saison 1824 in Boulogne und Calais 28 Im Drury Lane bekam sie wahrenddessen weiterhin kleinere Nebenrollen Theatermanager Robert William Elliston verhielt sich den Schauspielern des Theaters gegenuber immer unberechenbarer 29 Nach einem Schlaganfall im Jahr 1825 ubernahm sein Sohn die Geschafte musste aber in der darauffolgenden Saison Konkurs anmelden 30 In der Saison 1826 27 entstanden Plane eines englischen Theaters in Paris wo Schauspielerkollege Edmund Kean ihr grossere Karrierechancen prophezeite als in London 31 Zu dieser Zeit entwickelte sich in Paris ein wachsendes Interesse an William Shakespeare 32 Erfolg in Paris Bearbeiten nbsp Harriet Smithson als Ophelia etwa 1827 Smithson bekam fur ihr Pariser Debut als Lydia Languish in Richard Brinsley Sheridans The Rivals am 6 September 1827 beeindruckte Kritiken 33 Fur den 11 September 1827 setzte Charles Kemble Hamlet mit Smithson als Ophelia an 34 Vergeblich bat Smithson ihre Schauspielerkolleginnen ihre Rolle zu ubernehmen 35 Sie erkannte jedoch die Chancen die nun im Gegensatz zu London vor ihr lagen und schloss sich jeden Tag nach den Proben ein und erforschte ihre personliche Interpretation der Rolle 36 nbsp Hector Berlioz 1832 Emile Signol Die Auffuhrung des Hamlet im Odeon am 11 September 1827 wurde ein grosser Erfolg 37 Alexandre Dumas erinnerte sich spater er habe das erste Mal auf einer Buhne echte Leidenschaften und Menschen aus Fleisch und Blut gesehen 38 Gleichwohl reagierte die englische Presse skeptisch auf Smithsons neuen Ruhm in Paris 39 Unter den Zuschauern des Hamlet befand sich auch der 23 jahrige Student Hector Berlioz der auf vaterlichen Wunsch hin zunachst ein Medizinstudium angefangen sich dann aber gegen den Willen seines Vaters der Musik zugewandt hatte 40 Smithson machte als Ophelia und auch in ihren anderen Shakespeare Rollen Eindruck auf Berlioz 41 Am 15 September folgte Romeo und Julia mit Smithson als Julia 42 Als drittes Shakespeare Stuck wurde Othello gegeben 43 Als im Oktober auch Maria Foote die Julia spielte hatte das Publikum Gelegenheit zum Vergleich 44 Zusatzlich war Smithson in Nicholas Rowes The Tragedy of Jane Shore erfolgreich 45 Es wurden diverse Illustrationen ihrer Shakespeare Rollen vermarktet 46 In der Saison 1828 wurde Macbeth mit Smithson als Lady Macbeth gegeben 41 Frankreich erschien ihr attraktiv fur ihre zukunftige Karriere doch scheiterten ihre diesbezuglichen Plane an zu hohen Gagenforderungen so dass sie beschloss nach England zuruckzukehren 47 Inzwischen wurde ihr auch die Verehrung durch Hector Berlioz bewusst der zufallig gegenuber ihrer Wohnung in der 96 rue de Richelieu wohnte 48 Sie reagierte nicht auf seine Briefe falschlicherweise war ihr zugetragen worden er sei Epileptiker und seelisch instabil 49 Anfang 1829 reiste sie nach England ab 50 Weitere Karriere Bearbeiten In England veroffentlichten The Times und The Theatrical Observer einen privaten Brief von Smithson in dem sie ihre Praferenz fur Frankreich erklarte 51 Sie debutierte mit massigem Erfolg in der Presse in Covent Garden mit The Tragedy of Jane Shore 51 Es folgte erfolgreicher Julia mit Charles Kemble als Romeo 52 Ihr blieb in London der Ruhm versagt den sie aus Paris gewohnt war doch hatte sie schauspielerisch eine Entwicklung zum Positiven genommen 53 Nach Ende der Sommersaison in Covent Garden machte sie eine Tournee durch mehrere Provinzen hoffte aber auf eine langerfristige Tatigkeit in London oder Paris 54 Zu dieser Zeit begann Berlioz seine Gefuhle fur Smithson in der Symphonie fantastique zu verarbeiten 55 Gleichzeitig verlobte er sich mit Marie Moke 56 Im Schatten der Julirevolution von 1830 gewann er nach mehreren Fehlversuchen in den Jahren zuvor den Prix de Rome 57 Mit dem 5 Dezember 1830 wurde noch vor der damit verbundenen Abreise zum Stipendiumsaufenthalt in Rom die Urauffuhrung der Symphonie fantastique terminiert die ein grosser Erfolg wurde 58 Am gleichen Abend fand wenige Stunden spater an der Opera ein Wohltatigkeitskonzert fur Smithson statt die Schulden angehauft hatte 59 In Rom musste Berlioz erfahren dass Marie den Klavierbauer Camille Pleyel geheiratet hatte 60 Smithson entschied sich nach London zuruckzukehren sah sich aber gezwungen an kleineren Theatern wie dem Manly s Theater in Nottingham und dem Theatre Royal in Haymarket zu spielen 61 Ihre familiaren Bindungen verhinderten eine mogliche Karriere in Amerika 62 Da Frankreich naher lag entschied sie sich trotz der politischen Unruhen und einer kurzlichen Cholera Epidemie als Theatermanagerin nach Paris zuruckzukehren 63 Am 7 November 1832 kehrte auch Berlioz nach Paris zuruck nachdem er die Erlaubnis bekommen hatte Rom vorzeitig zu verlassen 64 Smithsons erste Inszenierung The Tragedy of Jane Shore am 21 November 1832 erwies sich als Fehlschlag ebenso wie Thomas Southernes Isabella am 5 Dezember 65 In der Zwischenzeit plante Berlioz eine weitere Auffuhrung der Symphonie fantastique diesmal mit ihrer Fortsetzung Lelio ou Le retour a la vie 66 Uber den Journalisten Shutter liess er ihr eine Eintrittskarte zukommen 67 Der Hintergrund der Symphonie fantastique sprach sich herum 68 Am Abend der Auffuhrung verstand auch Smithson die Hintergrunde und liess Berlioz ihre Gluckwunsche ubermitteln 69 nun erwiderte sie seine Gefuhle 70 Ehe mit Berlioz Bearbeiten Berlioz und Smithson hatten beide mit Widerstanden von Familien und Freunden zu kampfen 71 Wahrend Berlioz Eltern unter anderem eine Schauspielerin als Partnerin ihres Sohnes missbilligten furchteten Smithsons Mutter und Schwester um die Ernahrerin der Familie 71 Berlioz musste im Rahmen der sommations respectueues gegen seinen Vater Louis Berlioz einen Prozess anstrengen um nicht enterbt zu werden 72 In dieser Zeit brach sich Smithson ein Bein was sich ungunstig auf ihre Karriere auswirken sollte 73 Der langwierige Heilungsprozess und die Widerstande aus dem Umfeld verunsicherten sie 74 Berlioz der lange Zeit selbstsicher gewesen war war im August 1833 selbst kurz davor aufzugeben und stellte Smithson ein Ultimatum 75 Schliesslich wurden beide am 3 September 1833 in der Britischen Botschaft in Paris von Reverend Luscombe getraut 76 Einer der vier Trauzeugen war Berlioz Freund Franz Liszt 76 Berlioz und Smithson verbrachten ihre Flitterwochen in Vincennes 77 Am 14 August 1834 wurde nach einer schweren Niederkunft Sohn Louis geboren 78 Auch in der Ehe hatte Smithson mit dem sich abzeichnenden Ende ihrer Karriere zu kampfen 79 Berlioz unternahm mehrere Versuche die Karriere seiner Frau wiederzubeleben 80 War sie vorher gewohnt gewesen ihre Mutter und ihre Schwester ernahren zu konnen musste sie nun selber versorgt werden 81 Smithsons Biograf Peter Raby geht davon aus dass Smithsons schlechte Franzosischkenntnisse erschwerend dazukamen 81 Laut Berlioz Biograf David Cairns beherrschte Smithson jedoch durchaus die franzosische Sprache 82 Demnach schrieb sie ohne die Hilfe ihres Mannes Briefe auf Franzosisch oder schilderte Berlioz Onkel Felix Marmion eine Stunde lang auf Franzosisch ihre Eheprobleme 82 Ein Grund fur die Ehekrise war das immer noch angespannte Verhaltnis zu Berlioz Familie 83 Zudem fuhlte Smithson sich durch das Ende ihrer Karriere isoliert wodurch sie umso abhangiger von Berlioz sowie Sohn Louis wurde 84 Berlioz begann ein Verhaltnis mit Marie Recio die nach Smithsons Tod seine zweite Ehefrau werden sollte 85 Mit Marie Recio ging Berlioz auf Tournee nach Deutschland 86 Ab Herbst 1844 lebten Berlioz und Smithson getrennt Berlioz versorgte sie aber auch weiterhin 87 Tod Bearbeiten Nach verschiedenen Krankheiten starb Smithson am 3 Marz 1854 und wurde am nachsten Tag in Montmartre bestattet 88 Im Lauf des Jahres 1864 wurde Smithson im Zusammenhang mit einer Umgestaltung der Stadt die sich auch auf den Friedhofs Saint Vincent auswirkte auf den Friedhof Montmartre umgebettet 89 Berlioz selbst wurde drei Tage nach seinem Tod am 8 Marz 1869 auf dem Friedhof Montmartre neben seinen beiden Ehefrauen beigesetzt 90 Literatur BearbeitenPeter Raby Fair Ophelia A Life of Harriet Smithson Berlioz Cambridge University Press 1982 ISBN 978 1 59385 831 5 Wolfgang Domling Berlioz 4 Auflage Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1993 David Cairns Berlioz The Making of an Artist 1803 1832 Volume One Penguin Press 1999 ISBN 978 0 14 199065 1 David Cairns Berlioz Servitude and Greatness 1832 1869 Volume Two Penguin Press 1999 ISBN 978 0 14 199066 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Harriet Smithson Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Raby S 2 Raby S 2 3 Raby S 3 Raby S 3 4 a b Raby S 5 Raby S 3 Raby S 5 7 Raby S 7 8 Raby S 8 10 Raby S 8 10 Raby S 13 14 Raby S 15 Raby S 15 Raby S 15 20 Raby S 20 a b Raby S 20 21 Raby S 22 Raby S 21 24 Raby S 23 24 Raby S 24 a b Raby S 25 Raby S 25 26 Raby S 26 27 Raby S 27 28 Raby S 29 Raby S 27 und 28 Raby S 32 33 Raby S 33 Raby S 33 36 Raby S 41 Raby S 42 Raby S 43 56 Raby S 52 55 Raby S 55 Raby S 55 56 Raby S 56 Raby S 57 78 Raby S 68 Raby S 68 69 Raby S 73 78 a b Raby S 90 100 Raby S 69 73 Raby S 79 81 Raby S 82 Raby S 82 86 Raby S 86 89 Raby S 100 101 Raby S 101 Raby S 102 104 Raby S 104 105 a b Raby S 106 Raby S 108 Raby S 108 109 Raby S 109 110 Raby S 110 112 Raby S 112 115 Raby S 115 116 Raby S 116 119 Raby S 119 120 Raby S 120 123 Raby S 123 124 Raby S 125 Raby S 125 126 Raby S 126 Raby S 127 128 Raby S 128 133 Raby S 130 Raby S 132 Raby S 133 Raby S 133 138 a b Raby S 138 139 Raby S 140 141 Raby S 142 Raby S 143 Raby S 144 a b Raby S 145 Raby S 145 147 Raby S 153 Raby S 147 153 Raby S 152 153 a b Raby S 155 a b Cairns Band 2 S 228 Raby S 162 164 Raby S 164 165 Raby S 165 166 Raby S 166 168 Raby S 168 169 Raby S 170 175 Raby S 175 Wolfgang Domling Berlioz 4 Auflage Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1993 S 137 Normdaten Person GND 11613626X lobid OGND AKS LCCN n81134221 VIAF 54373336 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Smithson HarrietALTERNATIVNAMEN Smithson Harriet Constance vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG irische Theaterschauspielerin erste Ehefrau von Hector BerliozGEBURTSDATUM 18 Marz 1800GEBURTSORT Ennis County ClareSTERBEDATUM 3 Marz 1854STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harriet Smithson amp oldid 231828140