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Carl Tausig eigentlich Karol Tausig 4 November 1841 in Warschau 17 Juli 1871 in Leipzig war ein polnischer Pianist Komponist und Musikpadagoge Carl Tausig Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Tod und Grabstatte 3 Werke 4 Schachleidenschaft 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCarl Tausig erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei seinem Vater dem Komponisten und Thalberg Schuler Aloys T Tausig 1820 in Prag 1885 in Warschau Seine Mutter war die in Warschau geborene Johanna Dorothea geb Flamm 1820 1897 Im Alter von 14 Jahren ging Tausig nach Weimar um Unterricht bei Franz Liszt zu erhalten dessen liebster Schuler er bald wurde Tausig gab sein Konzertdebut im Jahre 1858 in Berlin und er ging darauf fur zwei Jahre auf Konzertreise durch ganz Deutschland In Zurich lernte er Richard Wagner kennen und gehorte alsbald zu seinen Anhangern Nach einem Zwischenstopp in Dresden ging er 1862 nach Wien wo er jedoch keine Anerkennung fand Hier fuhrte er zusammen mit Johannes Brahms dessen Sonate fur zwei Klaviere f Moll op 34 am 17 April 1864 zum ersten Mal auf Tausig machte sich vor allem einen Namen als Bearbeiter zahlreicher Klavierstucke bekannter Komponisten Im Jahre 1865 heiratete er die Pianistin und Musikpadagogin Seraphine von Vrabely 1 1840 1931 und liess sich in Berlin nieder Dort eroffnete er eine Schule des Hoheren Klavierspiels Anfang des Jahres 1871 erklarte er sich bereit Wagners Festspielidee aktiv zu unterstutzen und grundete gemeinsam mit seiner Schulerin Marie von Schleinitz den Bayreuther Patronatsverein dessen Geschaftsfuhrung er ubernahm Noch kurz vor seinem Tod unternahm er mehrere gefeierte Konzerttourneen durch Deutschland und durch Russland Tod und Grabstatte Bearbeiten nbsp Das Grab von Carl Tausig in Berlin Kreuzberg mit Reproduktion des PortratreliefsCarl Tausig starb am 17 Juli 1871 im Alter von 29 Jahren in Leipzig an Typhusfieber Der Klavierbauer Carl Bechstein der zum engeren Freundeskreis Tausig gehort hatte veranlasste die Uberfuhrung der Leiche nach Berlin und die Beisetzung auf dem dortigen Friedhof III der Jerusalems und Neuen Kirche vor dem Halleschen Tor Bechstein finanzierte auch das Grabdenkmal das am 25 Juni 1873 feierlich enthullt wurde Es handelte sich einem sich entwickelnden Geschmack der Zeit entsprechend um einen bearbeiteten Felsbrocken aus Syenit in dessen Vorderseite ein Marmortondo mit dem Portrat des Verstorbenen im Profil eingelassen worden war sowie eine Inschriftenplatte mit einem von Richard Wagner eigens verfassten Epitaph Reif sein zum Sterben Des Lebens zogernd spriessende Frucht Fruh reif sie erwerben In Lenzes jah erbluhender Flucht War es Dein Loos war es dein Wagen Wir mussen dein Loos wie dein Wagen beklagen Richard Wagner Das Grabdenkmal ist ein Werk von Gustav Blaeser Das Marmortondo ging um 1945 verloren und wurde 1986 ersetzt durch eine Fotoatzung aus Kupfer Seit der Restaurierung des Grabdenkmals nach 2011 ersetzt eine Reproduktion des Portratreliefs das Original Die Initiative hierfur ging von dem Schauspieler Hans Jurgen Schatz aus 2 Werke BearbeitenWalzer Capricen nach J Strauss Deux Etudes de Concert Das Geisterschiff Ungarische Zigeunerweisen Klavierbearbeitung von Franz Liszts Symphonischen Dichtungen unveroffentlicht Klavier Transkriptionen und Paraphrasen von Opern Richard WagnersSchachleidenschaft BearbeitenTausig spielte mit Leidenschaft Schach und mass sich auch mit sehr starker Gegnerschaft Die Neue Berliner Schachzeitung bezeichnete ihn 1868 als einen der eifrigsten Schachfreunde der norddeutschen Metropole 3 In einer Vorgabepartie gelang ihm ein meisterhafter Sieg uber den Weltklassespieler Johannes Hermann Zukertort a b c d e f g h 8 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 87 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 76 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 65 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 54 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 43 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 32 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 21 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 1 a b c d e f g h Weiss Zukertort Schwarz Tausig gespielt in Berlin am 14 Mai 1868 Schwarz zieht Schachmeister Zukertort hatte zu Beginn der Partie einen Springer vorgegeben In einer scharfen Stellung in welcher Weiss mit seinen Konigsgflugelbauern weit vorgelaufen ist findet Tausig eine glanzende Kombination 1 Sf6 g4 Schwarz opfert den Springer zuruck und erhalt selbst einen vernichtenden Angriff den Weiss nicht mehr abwehren kann 2 De2xg4 Ld6xh2 3 Kg1 f2 Auch 3 Kg2 oder 3 Kh1 hatten dieselbe Antwort von Schwarz zur Folge 3 e4 e3 4 Ld2xe3 Te8 e4 Schwarz hat seinen e Bauern geopfert um das Feld e4 fur seinen Turm frei zu machen Tausig greift nun Zukertorts Dame an die entweichen muss 5 Dg4 h3 Tf8 e8 Bereitet den Schlussakkord vor Weiss greift nach einem letzten Strohhalm 6 g5 g6 mit Drohungen gegen f7 und h7 aber Schwarz hat ein brillantes Damenopfer vorbereitet mit dem er seine Glanzkombination kront 6 Dc7 f4 und Zukertort gab auf Auf 7 Lxf4 folgt ein uberraschendes Matt durch 7 Te2 Literatur BearbeitenRobert Eitner Tausig Karl In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 37 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 473 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Tausig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Carl Tausig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Carl Tausig in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Carl Tausig im International Music Score Library ProjectEinzelnachweise Bearbeiten Markus Gartner Christiane Barlag Art Vrabely Serafina In Lexikon Europaische Instrumentalistinnen des 18 und 19 Jahrhunderts hrsg von Freia Hoffmann 2009 2023 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 247 Carl Karl Karol Tausig zum 170 Geburtstag Kurzbiografie und Beschreibung des Grabdenkmals auf der Webseite der Stiftung Historische Kirchhofe und Friedhofe in Berlin Brandenburg abgerufen am 31 Marz 2019 Neue Berliner Schachzeitung 1868 S 183 184 auch das nachfolgende Partiefragment findet sich dort Normdaten Person GND 119317826 lobid OGND AKS LCCN no88000304 VIAF 7575608 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tausig CarlALTERNATIVNAMEN Tausig Karol Tausig KarlKURZBESCHREIBUNG polnischer Pianist Komponist und MusikpadagogeGEBURTSDATUM 4 November 1841GEBURTSORT WarschauSTERBEDATUM 17 Juli 1871STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Tausig amp oldid 235476618