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Johannes Hermann Zukertort 7 September 1842 in Lublin Russisches Kaiserreich 20 Juni 1888 in London war ein polnisch deutscher Schachspieler Als Berufsspieler verbrachte er den Grossteil seiner Karriere in England Im Jahr 1886 unterlag er Wilhelm Steinitz im ersten Wettkampf um die Schachweltmeisterschaft und war damit der erste offizielle Schach Vizeweltmeister 1 Johannes Hermann Zukertort in den 1880er JahrenVerband Kongresspolen KongresspolenNorddeutscher Bund Norddeutscher BundEngland EnglandGeboren 7 September 1842LublinGestorben 20 Juni 1888LondonBeste Elo Zahl 2798 Februar 1886 historische Elo Zahl Inhaltsverzeichnis 1 Fruher Werdegang 2 Rivalitat mit Steinitz und Lebensende 3 Zukertort System 4 Partien 5 Literatur 6 Weblinks 7 QuellenFruher Werdegang BearbeitenZukertort war judischer Herkunft Sein Vater Jankiel Ezechiel Cukiertort 1801 1887 seit 1833 Gottlieb Bogumil Jan Zukertort war ein zum evangelischen Christentum konvertierter Jude der als Missionar unter den polnischen Juden wirkte Diese Tatigkeit wurde vom zaristischen Staat nicht geduldet und die Familie Zukertort wurde 1855 aus dem russisch beherrschten Polen ausgewiesen Im preussischen Breslau erlangte Zukertort 1861 auf dem Maria Magdalenen Gymnasium sein Abitur 2 und schrieb sich zum Studium der Medizin an der dortigen Universitat ein Entgegen verbreiteten Legenden beendete Zukertort sein Studium nie und wurde nicht promoviert wie die polnischen Historiker Tomasz Lissowski und Cezary W Domanski uberzeugend darlegten 3 Seine schachlichen Meriten errang er zunachst als Schuler von Adolf Anderssen in Breslau der vielen damals als bedeutendster Spieler der Welt galt Im Jahr 1871 gelang es Zukertort seinen Lehrer im Wettkampf zu besiegen Zuvor im Jahre 1867 zog Zukertort nach Berlin um Dort wurde er Mitglied der Berliner Schachgesellschaft und ubernahm die Redaktion der Neuen Berliner Schachzeitung deren offizieller aber nicht praktizierender Hauptredakteur Adolf Anderssen war Schliesslich nahm Zukertort 1872 seinen standigen Wohnsitz in London Dort gab es viel bessere Chancen eine Existenz als Berufsspieler zu fuhren Rivalitat mit Steinitz und Lebensende BearbeitenNeben Wilhelm Steinitz galt er bald als bester Spieler in England Zunachst jedoch verlor er einen Wettkampf gegen Steinitz im Oktober 1872 mit 9 3 sieben Siege Steinitz ein Sieg Zukertort vier Remis Steinitz zog sich 1875 fur sieben Jahre vom praktischen Spiel zuruck da er keinen ernsthaften Gegner mehr sah Wahrenddessen konnte Zukertort seine schachlichen Fahigkeiten laufend verbessern 1877 in Leipzig wurde er hinter Louis Paulsen Zweiter zusammen mit Adolf Anderssen 4 Zu Anfang der 1880er Jahre galt er bereits als klar bester Spieler nach Steinitz Sein grosster Erfolg der uberlegene Sieg im grossen Londoner Turnier von 1883 das er mit drei Punkten Vorsprung auf Steinitz gewann liess die damalige Schachwelt glauben Steinitz Anspruch auf den Champion of the World sei vorbei und diese Ehre gebuhre nun Zukertort Nach langwierigen Verhandlungen fanden sich in den USA Geldgeber die einen Wettkampf um die Championship of the World finanzierten Vom 11 Januar bis zum 29 Marz 1886 wurde der Wettkampf auf zehn Gewinnpartien Remisen zahlten nicht zwischen den beiden in New York St Louis und New Orleans ausgetragen Steinitz gewann mit 12 5 7 5 zehn Siege funf Niederlagen und funf Remis Punkten Zukertort der von seinem Arzt vor dieser neuerlichen Anstrengung gewarnt worden war brach nach einer hohen Fuhrung 4 1 nach dem Auftakt in New York psychisch und physisch ein Nachdem Steinitz in St Louis auf 4 4 in nur vier Partien ausgleichen konnte benotigte er noch elf weitere Partien in New Orleans um auf die erforderlichen zehn Gewinnpartien zu kommen Zukertort erholte sich nicht mehr von diesem Zusammenbruch 5 und war nur noch ein Schatten seiner selbst Siegbert Tarrasch in den folgenden wenigen Turnieren die er bis zu seinem durch einen Schlaganfall herbeigefuhrten Tod im Jahr 1888 wahrend eines Handicap Turniers in London spielte Er wurde auf dem Brompton Cemetery beigesetzt Zukertort System BearbeitenNach Zukertort ist ein Eroffnungssystem benannt Es entsteht nach den Zugen 1 Sg1 f3 Zukertort war der erste Weltklassespieler der diesen Zug der damals als bizarr angesehen wurde in der Turnierpraxis regelmassig spielte 1 d7 d5 2 d2 d4 Sg8 f6 3 e2 e3 e7 e6 4 b2 b3 Dies ist das Zukertort System das auch uber andere Zugfolgen entstehen kann Zukertort selbst entwickelte meistens den weissfeldrigen Laufer nach e2 in der modernen Spielweise wird er eher auf d3 postiert Einer der weltbesten gegenwartigen Experten in diesem System ist der Grossmeister Artur Jussupow Zukertorts hochste historische Elo Zahl betrug 2798 im Februar 1886 Wahrend der Inaktivitat von Steinitz und kurze Zeit nach dessen Ruckkehr fuhrte er die nachtraglich berechnete Weltrangliste von August 1878 bis November 1882 erneut von Juli bis September 1883 und im Februar 1886 an 6 Partien BearbeitenZukertort Blackburne London 1883Literatur BearbeitenCezary W Domanski Tomasz Lissowski Der Grossmeister aus Lublin Wahrheit und Legende uber Johannes Hermann Zukertort Exzelsior Verlag Berlin 2005 ISBN 3 935800 03 7 Anton Olson J H Zukertort 201 partier Stockholms Schackforbund Stockholm 1912 schwedisch Jimmy Adams Johannes Zukertort Artist of the Chessboard Caissa Editions Yorklyn 1989 ISBN 0 939433 09 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johannes Hermann Zukertort Sammlung von Bildern Nachspielbare Schachpartien von Johannes Hermann Zukertort auf 365Chess com englisch Nachspielbare Schachpartien von Johannes Hermann Zukertort auf chessgames com englisch Zukertort In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 16 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 986 Schachkompositionen von Johannes Hermann Zukertort auf dem PDB ServerQuellen Bearbeiten The final years of Zukertort auf en chessbase com Jahresbericht 1861 des Gymnasiums St Maria Magdalena zu Breslau Tomasz Lissowski Cezary W Domanski Arcymistrz z Lublina Warschau 2002 deutsch Der Grossmeister aus Lublin Wahrheit und Legende uber Johannes Hermann Zukertort Exzelsior Verlag Berlin 2005 Das Internationale Turnier Leipzig 1877 MDSB Kongress auf TeleSchach Kreuztabelle und samtliche Partien Stephan Oliver Platz Zukertorts letzte Jahre In de chessbase com 16 Januar 2018 abgerufen am 15 November 2019 Chessmetrics Player Profile 17 April 2006Normdaten Person GND 130429481 lobid OGND AKS LCCN no97049152 VIAF 65113685 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zukertort Johannes HermannKURZBESCHREIBUNG SchachspielerGEBURTSDATUM 7 September 1842GEBURTSORT LublinSTERBEDATUM 20 Juni 1888STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Hermann Zukertort amp oldid 236620506