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Carl Bechstein 1 Juni 1826 in Gotha 6 Marz 1900 in Berlin war ein deutscher Klavierbauer der 1853 in Berlin die Pianoforte Fabrik C Bechstein grundete Carl BechsteinGedenktafel an der ehemaligen Pianoforte Fabrik in Berlin Kreuzberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Tod und Grabstatte 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 LiteraturLeben BearbeitenCarl Bechstein war der Stiefsohn des Lehrers Kantors und Pflanzenzuchters Johann Michael Agthe 1784 1861 wurde im Hause Siebleber Strasse 8 in Gotha geboren und verbrachte seine Jugend im Witternschen Hof in Neudietendorf heute Drei Gleichen Strasse 34 Bechstein wurde 1840 im Alter von 14 Jahren zu dem Klavierbauer Johann Gleitz in Erfurt in die Lehre geschickt Nach der Ausbildung arbeitete er bei verschiedenen Klavierbauern unter anderem auch in Dresden 1846 oder 1848 die Jahreszahl steht nicht genau fest verschlug es ihn nach Berlin Dort arbeitete er bei dem Klavierbauer Gottfried Perau der ihn rasch zum Werkstattleiter beforderte In der zweiten Halfte des Jahres 1849 ging Bechstein erst nach London spater nach Paris wo er seine Ausbildung vervollkommnete Einer seiner Lehrer der Elsasser Jean Georges Kriegelstein ein erfolgreicher Unternehmer brachte ihm die Grundzuge von Unternehmenspolitik und Geschaftspraktik bei Im Jahr 1852 ging Bechstein als Geschaftsfuhrer zu Perau nach Berlin zuruck Nur ein Jahr spater grundete er am 1 Oktober 1853 im ersten Stock eines Gebaudes das Perau als Magazin diente eine eigene Werkstatt Innerhalb eines dreiviertel Jahres entstanden die ersten beiden Instrumente die Bechstein ohne Unterstutzung selbst baute In den ersten sechs Jahren lieferte er 176 Klaviere und Flugel aus Bechstein heiratete 1856 Louise Doring aus Strausberg Mit ihr hatte er drei Sohne Edwin Carl und Johannes Zu dieser Zeit hatte er bereits einen seiner wichtigsten Kunden kennengelernt den Pianisten Hans von Bulow Mit diesem verband ihn bald mehr als das Geschaftliche Bulow hatte sich immer wieder auch gegenuber seinem ehemaligen Lehrer Franz Liszt uber die Qualitat der damals gebauten Flugel beschwert Nicht selten kam es vor dass die herkommlichen Instrumente den Anforderungen der romantischen Klaviermusik und der damit einhergehenden Anschlagskultur von Pianisten wie Bulow oder Liszt nicht gewachsen waren Das Material ermudete zu schnell oder ging im Wortsinn in die Bruche Bechstein baute einen Konzertflugel der von Bulow am 22 Januar 1857 mit der Klaviersonate in h Moll von Franz Liszt der Offentlichkeit vorgestellt wurde Der Auftritt war eine Sensation schnell war das Instrument verkauft Bis Ende 1860 hatte Bechstein 300 Flugel gebaut Nach dem Tod Peraus im Jahr 1861 der auch das Ende der Klaviermanufaktur Perau bedeutete expandierte das Unternehmen 1862 wurde Carl Bechstein auf der Londoner Industrieausstellung mit der Silbermedaille geehrt Als Geschenk an Richard Wagner bestellte Konig Ludwig II von Bayern bei Carl Bechstein ein Kompositionsklavier das Wagner grosste Freude bereitete Ab 1870 erhohte sich die Produktion der Klavierfabrik auf ca 500 Instrumente pro Jahr Bechstein eroffnete in den Folgejahren noch zwei weitere Klavierfabriken und 1885 eine Auslandsdependance in London 1892 wurde Bechstein zu Ehren ein Konzerthaus der Saal Bechstein eingerahmt von einer dreitagigen Musikfeier eroffnet Der Hohepunkt seines Lebenswerkes war erreicht als Carl Bechstein 1896 die Goldmedaille der Grossen Berliner Gewerbeausstellung erhielt Tod und Grabstatte Bearbeiten nbsp Die Grabanlage der Familie Bechstein auf dem Friedhof II der Sophiengemeinde in Berlin Mitte nbsp Relieftondo und Inschrift am Grab von Carl BechsteinCarl Bechstein starb am 6 Marz 1900 knapp drei Monate nach dem Tod seiner Frau im Alter von 73 Jahren in Berlin Beigesetzt wurden beide auf dem dortigen Friedhof II der Sophiengemeinde an der Bergstrasse Feld IX 1 1 5 1 Der Architekt Georg Roensch entwarf fur eine Flache von 40 m eine eindrucksvolle Grabanlage aus grunem Fichtelgebirgs Syenit mit halbovaler Grabwand die auf beiden Seiten von Pfeilern abgeschlossen und deren Mittelnische von zwei uber Stufen zu erreichenden Sitzbanken flankiert wird Davor bedeckt ein Scheinsarkophag das Gruftgewolbe Die Pfeiler tragen bronzene Reliefmedaillons mit den Portrats von Carl und Louise Bechstein deren im Profil erscheinende Kopfe einander zugewandt sind Die Nische nimmt die Skulptur einer trauernden Muse auf die in ihren Handen einen Palmwedel und einen Kranz halt Eine Harfe zur Rechten der Sitzfigur deren Augen mit dunklem Glas gestaltet sind ist verloren gegangen Skulptur und Portratreliefs entwarf Max Koch sie wurden in der Berliner Giesserei Hermann Noack gefertigt Das die Anlage umgebende Grabgitter ist ein Werk der Firma Eduard Puls 2 Ein Klettergerust fur Rosen hinter der Grabanlage soll eine Sichtblende gegenuber den ruckseitigen Grabkapellen herstellen 3 Der Abschluss einer aufwendigen Restaurierung der Grabanlage wurde im September 2015 mit einer feierlichen Zeremonie auf dem Friedhof markiert Bei den Arbeiten war insbesondere die von Einsturz bedrohte Gruft von den Fundamenten an gesichert worden Die Mittel fur die Restaurierung kamen grosstenteils von der Stiftung Historische Kirchhofe und Friedhofe in Berlin Brandenburg und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz 4 Auf Beschluss des Berliner Senats ist die letzte Ruhestatte von Carl Bechstein seit 1995 als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet Die Widmung wurde im Jahr 2018 um die ubliche Frist von zwanzig Jahren verlangert 5 Ehrungen BearbeitenCarl Bechstein wurde 1893 Ehrenburger von Erkner wo er sich eine Villa baute und finanziell zum Bau der Kirche beisteuerte 1937 ubernahm die Gemeinde das Haus das seit dieser Zeit als Rathaus genutzt wird Nach dem Tod Bechsteins edierte die Konigliche Porzellan Manufaktur Berlin KPM Mokkatassen mit seinem Portrat 1999 wurde in Erkner die Heinrich Heine Schule in Carl Bechstein Gymnasium umbenannt Am 24 Januar 2000 wurde ein Asteroid nach ihm benannt 10856 Bechstein Der seit 2006 ausgetragene Internationale Carl Bechstein Klavierwettbewerb ist nach ihm benannt Die 2012 ins Leben gerufenen Carl Bechstein Stiftung ist nach ihm benannt Literatur BearbeitenC Bechstein Pianofortefabrik Aktiengesellschaft und Berenice Kupper Hrsg Klavierwelten Faszination eines Instruments Nicolai Verlag Berlin 2003 ISBN 3 87584 963 9 englische parallele Ausgabe The World of Pianos Fascination with an Instrument ebenda 2005 ISBN 3 87584 993 0 Hagen W Lippe Weissenfeld Das Klavier als Mittel gesellschaftspolitischer Distinktion Kultursoziologische Fallstudie zur Entwicklung der Klavierbauindustrie in England und Deutschland an den Beispielen Broadwood und Bechstein Peter Lang Verlag Frankfurt am Main u a 2007 ISBN 978 3 631 56268 0 Beitrage zur europaischen Musikgeschichte 11 zugleich Berlin Freie Univ Diss 2006 Werner Bollert Bechstein Carl Friedrich Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 693 f Digitalisat Gunna Wendt Die Bechsteins Aufbau Verlag Berlin 2016 ISBN 978 3 351 03613 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Bechstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien bechstein de bechstein centren de bechstein klavierwettbewerb de Carl Bechstein In TastenwikiLiteratur Bearbeiten Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 118 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten S 118 Juliane Bluhm Carl Bechstein 1 Juni 1826 in Gotha 6 Marz 1900 in Berlin Beschreibung des Grabmals auf stiftung historische friedhoefe de abgerufen am 16 Marz 2019 Bechstein Grabmal in Berlin Mitte ist restauriert worden denkmalschutz de 16 September 2015 abgerufen am 16 Marz 2019 Bechstein Stipendiat spielt an restaurierter Bechstein Grabstatte carl bechstein stiftung de 16 September 2015 abgerufen am 16 Marz 2019 Ehrengrabstatten des Landes Berlin PDF 2 22 MB Stand August 2021 Senatsverwaltung fur Umwelt Verkehr und Klimaschutz S 4 abgerufen am 12 Mai 2022 Anerkennung und weitere Erhaltung von Grabstatten als Ehrengrabstatten des Landes Berlin PDF 369 kB Abgeordnetenhaus von Berlin Drucksache 18 1489 vom 21 November 2018 S 1 und Anlage 2 S 1 abgerufen am 16 Marz 2019 Normdaten Person GND 116099968 lobid OGND AKS LCCN no2016117232 VIAF 231021407 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bechstein CarlKURZBESCHREIBUNG deutscher KlavierbauerGEBURTSDATUM 1 Juni 1826GEBURTSORT GothaSTERBEDATUM 6 Marz 1900STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Bechstein amp oldid 223426932