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Hammerklavier ist der Oberbegriff fur besaitete Tasteninstrumente Saitenklaviere deren Saiten durch Hammer angeschlagen und zum Klingen gebracht werden Diese Hammer bestehen in der Regel aus Holz und sind meist mit Filz oder Leder bespannt Heutzutage wird die Bezeichnung Hammerklavier zur deutlichen Abgrenzung historischer Instrumente von modernen Klavieren benutzt Hammerflugel von Jakob Pfister Wurzburg 1808 Mainfrankisches Museum Wurzburg Inhaltsverzeichnis 1 Terminologie und Abgrenzung 2 Merkmale 2 1 Rahmenkonstruktion und Besaitung 2 2 Mechanik 2 3 Klang 2 4 Klangveranderungen 3 Geschichte 4 Gegenwart 5 Bezeichnungen und Bauformen 6 Bekannte Erbauer von Hammerklavieren 6 1 Hersteller von Hammerklavier Kopien im 20 und 21 Jahrhundert Auswahl 7 Bekannte Hammerklavier Pianisten 8 Sammlungen historischer Hammerklaviere Auswahl 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseTerminologie und Abgrenzung BearbeitenDie Bezeichnung Hammerklavier diente in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts der Abgrenzung zum Streichklavier und zu besaiteten Tasteninstrumenten bei denen die Saiten etwa wie beim Cembalo durch Federkiele angerissen oder wie beim Clavichord durch Tangenten schmale auf den hinteren Enden der Tastenwippen stehende Metallplattchen oder am oberen Ende flach geschmiedete Metallstabe angeschlagen und zum Klingen gebracht werden Hammerklaviere treten in verschiedenen Bauformen auf Bei flugelformigen Instrumenten spricht man in der Regel von Hammerflugeln bei rechteckigen tafelformigen Instrumenten von Tafelklavieren Im Sinne dieser Terminologie ist auch das moderne Klavier ein Hammerklavier der moderne Flugel ein Hammerklavier oder Hammerflugel In dem Masse in dem nach 1800 Kielinstrumente und Clavichorde aus der Mode kamen und das Hammerklavier zum Standard Tasteninstrument wurde verkurzte sich der Name Hammerklavier auf den heute gebrauchlichen Begriff Klavier Im Barock hatte Clavier meistens das Clavichord bezeichnet wurde aber auch als Oberbegriff fur besaitete Tasteninstrumenten benutzt Die neu aufkommenden Hammerflugel nannte man zunachst piano et forte oder hob die neue Eigenschaft Dynamik zu erzeugen mit ahnlichen Begriffen hervor Die Bezeichnung Fortepiano verschwand im Deutschen schon zu Beginn des 19 Jahrhunderts Der Begriff Flugel der im Barock ein Cembalo bezeichnete ging im 19 Jahrhundert dann allmahlich auf die Flugel im heutigen Sinne uber Selbiges galt fur das Wort Clavier oder Klavier Dies wechselte von der Bedeutung Clavichord oder Tasteninstrumenten zu dem des Tafelklaviers spater zu dem des upright pianos des heutigen Klaviers Aus diesen Bezeichnungen ging die in vielen Sprachen ubliche Bezeichnung des modernen Klaviers als Pianoforte oder verkurzt Piano hervor Im Englischen selten auch wieder im Deutschen bezeichnet fortepiano das Gleiche wie der heutige deutsche Begriff Hammerklavier Merkmale BearbeitenDas Hammerklavier unterscheidet sich vom modernen Klavier vor allem in folgenden Punkten Rahmenkonstruktion und Besaitung Bearbeiten nbsp Portugiesisches Fortepiano Henrique Van Casteel 1763 Museu da Musica LissabonIm Gegensatz zum modernen Klavier oder Flugel besitzen Hammerklaviere als typisches Merkmal in der Regel keinen Metallrahmen sondern Rahmenkonstruktionen aus Holz Instrumente des 18 Jahrhunderts ahneln in ihrer Bauweise abgesehen von der Hammermechanik noch sehr stark den verschiedenen Cembalo Bautypen der jeweiligen Lander Italien Suddeutschland England usw so dass es moglich war und nicht selten vorkam dass fruhe Pianofortes in Cembali verwandelt wurden 1 oder umgekehrt 2 Spatere Instrumente aus dem 19 Jahrhundert besitzen bisweilen punktuell unterstutzende Streben oder Anhangplatten aus Metall Das wird ermoglicht durch die betrachtlich niedrigere Saitenzugbelastung Die statische Belastung der Konstruktion eines modernen Flugels oder Klaviers durch den Saitenzug die immerhin bis etwa 200 kN 20 Tonnen betragen kann wird von einem geschlossenen gusseisernen Rahmen getragen Bei Hammerklavieren des ausgehenden 18 Jahrhunderts bewegt sich die Saitenzugbelastung beispielsweise in einer Grossenordnung von 20 kN ca 2 Tonnen Auch die Besaitung des Hammerklaviers ist im Gegensatz zum modernen Klavier leichter ausgefuhrt weniger Saitenspannung vergleichsweise dunne Saiten und besonders bei fruhen Instrumenten in der Regel weniger Saiten Die geringere Saitenanzahl ist einerseits Resultat des geringeren Tonumfangs funf Oktaven von Kontra F bis f in der Zeit von ca 1750 bis ca 1800 sechs Oktaven Kontra F bis f von ca 1805 bis 1825 um 1825 30 sechseinhalb Oktaven erst gegen Mitte des 19 Jahrhunderts wuchs der Tonumfang auf die heute ubliche Grosse an Ausserdem ist der Bezug in Mittellage und Diskant zunachst zwei und erst bei fortschreitender Entwicklung dreichorig ausgelegt Vor der Erfindung der heute ublichen kreuzsaitigen Bespannung bei der die Bass Saiten diagonal uber die Saiten der Mittellage gefuhrt werden wurden alle Saiten parallel zueinander angeordnet Diese gerade Ausrichtung und Aufhangung der Saiten macht sich beim Hammerflugel optisch im Gegensatz zum modernen Flugel in der dem Cembalo nahestehenden Flugelform bemerkbar Mechanik Bearbeiten nbsp Mechanik eines fruhen Fortepianos von Bartolomeo Cristofori 1720 Metropolitan Museum New YorkWahrend heute einige wenige Ausfuhrungen des gleichen Klaviermechanik Typs den Markt beherrschen gab es am Anfang der Geschichte des Hammerklaviers beinahe so viele Mechanik Konstruktionen wie Klavierbauer Zwei Grundtypen kristallisierten sich aber schnell heraus die Prellmechanik spater als Prellzungenmechanik auch Wiener Mechanik oder Deutsche Mechanik genannt und die Stosszungenmechanik auch Englische Mechanik genannt Wahrend sich die Stosszungenmechanik gegen Ende des 19 Jahrhunderts im internationalen Klavierbau durchsetzte weiterentwickelt wurde und den heute standardisierten Mechaniktyp darstellt fand die Wiener Mechanik im Wiener Klavierbau bis Anfang des 20 Jahrhunderts Verwendung und findet sich heute nur noch in historischen Instrumenten und deren Nachbauten Die Hammerkopfe sind bei Hammerklavieren kleiner und leichter als bei modernen Klavieren Bei einigen fruhen Instrumenten u a bei einigen Instrumenten von Johann Andreas Stein und bei Tangentenflugeln bestanden die Kopfe manchmal nur aus Holz so dass der erzeugte Klang demjenigen eines Cembalos sehr nahekam Lederbezogene Hammerkopfe waren aber bereits im 18 Jahrhundert ublich In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde mit Kombinationen von Filz und Leder experimentiert Erst nachdem Henri Pape 1826 ein Patent auf die Befilzung von Hammerkopfen angemeldet hatte konnte sich Filz als alleiniges Hammerkopfbezugsmaterial immer mehr durchsetzen und wurde gegen Ende des 19 Jahrhunderts zum ausschliesslich verwendeten Bezugsmaterial Klang Bearbeiten Die genannten konstruktiven Unterschiede fuhren beim Hammerklavier zu einem Klangbild das sich vom heute gewohnten Klavierklang deutlich abhebt Die Streuung der Klangbilder von verschiedenen Instrumenten ist begunstigt durch die Vielzahl an anzutreffenden Bauformen betrachtlich Trotz aller Vielfalt lasst sich der Klang des Hammerklaviers generell als obertoniger leiser weniger voluminos aber doch gesanglich und gut verschmelzungsfahig beschreiben Er ist trockener und in den verschiedenen Lagen deutlich unterschiedlich umgekehrt schneiden die Dampfer den Klang nicht rigoros ab sondern lassen die Saite noch ein wenig nachklingen Wahrend dieses von an den modernen Klavierklang gewohnten Horern zunachst als unausgeglichen empfunden werden kann macht es doch den besonderen Reiz des Hammerklaviers aus Manche Musik aus der Zeit der fruhen Hammerklaviere erscheint auf diesem Instrument gespielt in einem ganz neuen Licht Weil etwa der Bass des Hammerklaviers im Vergleich zum modernen Klavier viel heller und klarer zeichnet klingen auch tiefliegende Akkorde durchsichtiger Klangveranderungen Bearbeiten Viele Hammerklaviere des 18 und beginnenden 19 Jahrhunderts verfugen neben den noch im heutigen Klavierbau ublichen Klangvariationen Forte bzw Dampfungsaufhebung rechtes Pedal Aufhebung aller Dampfer sodass Tone auch nach Loslassen der Tasten weiterklingen und durch gegenseitige Resonanzen den Klang verstarken Una corda linkes Pedal Verschiebung von Klaviatur und Mechanik mit Hammern sodass diese nicht mehr alle Saiten eines Saitenchors anschlagen uber weitere Klangeffekte Die wichtigsten dieser sogenannten Veranderungen waren Moderator ein zwischen Hammer und Saiten schiebbarer Filz Streifen dampft den Anschlag der Saite und dadurch den Klang der dadurch dunkler und weniger obertonreich wird Fagott Zug eine Rolle aus Pergament oder Hadernpapier bezogen mit Seide auf den Saiten erzeugt eine schnarrende Klangfarbe Janitscharen Zug Trommel Becken und Schellen der Janitscharenmusik eines marschmusikartigen Schlagzeug Effekts werden durch einen gegen den Unterboden schlagenden Lederkloppel Trommel durch anzuschlagende Schalenglockchen Schellen und durch einen Metallbugel der auf die Bass Saiten des Instruments schlagt und diese zum Scheppern bringt Becken imitiert Harfenzug ein an das Saitenende schiebender Filzkeil verringert das Obertonspektrum vergleichbar mit dem Lautenzug des Cembalos Die Klangeffekte werden uber Handzuge Kniehebel oder Pedale geschaltet Neben den beiden bei modernen Klavieren noch ublichen hier zuerst genannten Klangeffekten stellt der Moderator eine wichtige Klangressource fur die authentische Darstellung fruhromantischer Musik dar Auf modernen Konzertflugeln ist dieser Effekt nicht verfugbar Geschichte Bearbeiten nbsp Fortepiano von Johann Heinrich Silbermann Strassburg 1776 Musikinstrumenten Museum BerlinAls Erfinder des Hammerklaviers italienisch Gravicembalo col piano e forte gilt Bartolomeo Cristofori der um 1698 erste Exemplare fertigte In spateren Modellen 1726 spannte Cristofori auch erstmals jeweils zwei gleich gestimmte Saiten einen so genannten Saitenchor nebeneinander um eine hohere Lautstarke zu ermoglichen 3 Unabhangig davon erfanden auch der Franzose Jean Marius 1716 und Christoph Gottlieb Schroter 1717 aus Nordhausen ein Tasteninstrument dessen Saiten nicht angezupft sondern von Hammern angeschlagen wurden Ganz neu war die Idee besaitete Tasteninstrumente mit einer Hammermechanik auszurusten zu dieser Zeit jedoch nicht Bereits in einem mittelalterlichen Traktat des Henri Arnaut de Zwolle wird eine Mechanik vorgestellt die augenscheinlich eine primitive Hammermechanik zu sein scheint Fur die Verbreitung des Hammerklaviers im 18 Jahrhundert in Deutschland war vor allem Gottfried Silbermann 1683 1753 bedeutend der nicht nur einer der beruhmtesten Orgelbauer seiner Zeit sondern auch innovativ im Bau besaiteter Tasteninstrumente wie Cembalo Clavichord und Hammerklavier war Seine Hammermechaniken sind bis in Details hinein sehr stark von Cristoforis Entwurfen beeinflusst Der derzeit alteste datierte Wiener Hammerflugel noch mit holzernen Hammerkapseln in der Sammlung alter Musikinstrumente im Kunsthistorischen Museum Wien wurde 1787 von Johann Gottfried Malleck gebaut KHM SAM 960 Fur das neue Instrument entstand bald eine eigene Sparte Musik Wahrend bei der Clavier Musik des fruhen 18 Jahrhunderts meist offengelassen wird auf welchem Tasteninstrument sie auszufuhren ist entwickelte sich fur das Hammerklavier bald ein eigenes Genre Ein Kuriosum ist diesbezuglich das Doppelkonzert fur Cembalo Hammerklavier und Orchester Es Dur 1788 von Carl Philipp Emanuel Bach in dem der 74 jahrige Bach die beiden Instrumente ausdrucklich aufeinandertreffen lasst Von den mittleren und spaten Klavierwerken Mozarts und Haydns lassen sich viele relativ eindeutig dem Hammerklavier zuordnen Ausdrucklich wird die Zuordnung jedoch in dieser Zeit nur selten erwahnt Eine ausdruckliche Besetzungsangabe findet sich etwa fur Ludwig van Beethovens Klaviersonate Nr 29 op 106 die sogenannte Hammerklavier Sonate wahrend fruhe Sonaten des Komponisten eher aus verkaufstechnischen denn aus musikalischen Grunden noch unter der Angabe fur Cembalo oder Hammerklavier veroffentlicht wurden Da viele Musikliebhaber damals noch Cembali benutzt haben durften erschien es Verlegern und Komponisten wohl geraten auf eine genaue Festlegung zu verzichten um keine Kunden zu verlieren Das veranderte Klangideal am Ende des 18 Jahrhunderts fuhrte schnell zum weitgehenden Aussterben des Cembalos In England wurden Cembali noch bis Anfang des 19 Jahrhunderts gebaut die als Besonderheit ein Pedal zur Registerschaltung und manchmal eines zur Betatigung eines Schwellers aufweisen da man auf diesen spaten Cembali analog zum Hammerklavier auch unterschiedliche Lautstarken erzeugen wollte Auf dem europaischen Festland hatte sich zu dieser Zeit bereits das Hammerklavier fest etabliert nbsp Hammerflugel mit sechs Pedalen darunter auch ein Janitscharenzug ca 1820 30 Haus der Musik StuttgartSeit Anfang des 19 Jahrhunderts machte das Hammerklavier eine rasante Entwicklung durch Der Tonumfang wurde stetig bis auf die heute ublichen 7 Oktaven vergrossert was die Belastung des nach wie vor weitgehend aus Holz bestehenden Rahmens vergrosserte Dem Wunsch nach mehr Tonvolumen trugen die Klavierbauer mit einer verstarkten Saitenbespannung dickere Saiten mit starkerem Zug zusatzlichen Saitenchoren und einer massiveren Bauweise der Anschlagsmechanik Rechnung Mit der starkeren Zugbelastung der Saitenbespannung wurde auch eine Verstarkung der Rahmenkonstruktion notwendig Wahrend etwa die Hammerklaviere der Mozartzeit noch weitgehend ohne Metallstreben auskamen wurden im 19 Jahrhundert metallene Streben und Spreizen zum Teil kombiniert mit metallenen Anhangflachen zur Regel Mit der Entwicklung von Hammerklavieren mit einem metallenen Rahmen kombiniert mit kreuzsaitigem Bezug erstmals realisiert bei einem Tafelklavier durch Henry Steinway 1859 und der Doppelrepetitionsmechanik durch Sebastien Erard ab 1823 wurde der Ubergang zum modernen Klavier eingeleitet der deutlich fliessend ist Die Entwicklung zum modernen Klavier war etwa um 1875 mit der Durchsetzung des vollen gusseisernen Rahmens kombiniert mit kreuzsaitiger Bespannung und einer vergleichsweise kraftig ausgefuhrten Anschlagsmechanik weitgehend abgeschlossen was in der Summe zu dem heute vertrauten voluminosen Klavierklang und im Falle des Flugels zu der modernen Flugelform mit ihren Rundungen fuhrte Gegenwart BearbeitenIn den letzten Jahrzehnten erfuhr das Hammerklavier ausgehend von seinen fruhen Formen aus der Zeit gegen Ende des 18 Jahrhunderts eine Neuentdeckung im Rahmen der historischen Auffuhrungspraxis Inzwischen gibt es von zahlreichen Solowerken und Klavierkonzerten C P E Bachs Mozarts und anderer Komponisten des Zeitalters Auffuhrungen und CD Einspielungen mit originalen oder nachgebauten Hammerklavieren die die Wiederbelebung eines Klangbilds anstreben wie es den jeweiligen Komponisten und ihrem zeitgenossischen Publikum vor Ohren stand Seit einigen Jahren finden jedoch auch die Hammerklaviere der Fruhromantik sowie die Ubergangsformen zum modernen Klavier aus dem 19 Jahrhundert im Rahmen der historischen Auffuhrungspraxis vermehrt Beachtung da auch sie aufgrund ihres spezifischen Klangbildes eine authentische Auffuhrung der fur sie geschriebenen Musik ermoglichen Zahlreiche Cembalisten und Pianisten haben bei ihren Auffuhrungen an Kopien historischer Hammerflugel bemerkenswerte Resultate erzielt Paul Badura Skoda Malcolm Bilson Andras Schiff Kristian Bezuidenhout Ronald Brautigam Alexei Lubimov Katie und Marielle Labeque Yuan Sheng Gary Cooper Jorg Demus Richard Egarr Richard Fuller Robert Hill Geoffrey Lancaster Vladimir Filzmann Robert Levin Steven Lubin Bart van Oort Trevor Pinnock Viviana Sofronitsky Andreas Staier Melvyn Tan Jos van Immerseel und Olga Pashchenko Zu den bekanntesten Klavierbauern die zur Wiederbelebung des Fortepianos im 20 Jahrhundert beigetragen haben zahlen Philip Belt Margaret F Hood Christopher Clark und Paul McNulty 4 Bezeichnungen und Bauformen Bearbeiten nbsp Pyramidenflugel von Christian Ernst Friederici im Goethe Haus FrankfurtDurch die verschiedenen Anordnungsmoglichkeiten des Saitenbezugs ergaben sich verschiedene Bauformen mit zum Teil recht anschaulichen Namen Tafelklavier Square Piano ein Hammerklavier bei dem die Saiten ahnlich wie beim Clavichord quer dabei oft leicht schrag zu den Tasten verlaufen Hammerflugel Grand Piano ein Hammerklavier in Flugelform Quer Hammerflugel ein Mischling aus Tafelklavier und Flugel ahnlich den sogenannten Bentside Spinetten Pyramidenflugel ein Hammerklavier mit aufrecht stehendem Saitenbezug und Pyramidenform Lyraflugel dito in Lyraform Giraffenklavier dito in Giraffenform Schrankklavier dito in Schrankform Pianino Piano droit heutige Klavierbauform Bekannte Erbauer von Hammerklavieren BearbeitenJohn Broadwood amp Sons Joseph Brodmann Ignaz Bosendorfer Bartolomeo Cristofori Matthaus Heilmann Johann Christoph Jeckel Friedrich Ehrbar Sebastien Erard Conrad Graf Johann Adolph Ibach Heinrich Kisting Johann Gottfried Malleck Pleyel amp Lyon Michael Rosenberger Johann Ev Schmidt Familie Schweighofer Martin Seuffert Gottfried Silbermann Johann Andreas Stein Matthaus Andreas und Carl Stein Theodor Stocker Nannette Streicher Anton Walter etc Weitere Klavierbauer finden sich in der Liste von Klavierbauern Hersteller von Hammerklavier Kopien im 20 und 21 Jahrhundert Auswahl Bearbeiten Robert Brown Oberndorf bei Salzburg Gert Hecher Wien Ugo Casiglia Cinisi Palermo Italien Christoph Kern Staufen im Breisgau Chris Maene Ruiselede Belgien Paul McNulty Divisov Tschechien J C Neupert gegr 1868 Bamberg Andrea Restelli Milano Italien Michael Walker Altneudorf bei Heidelberg Mirko Weiss Trubschachen Schweiz Ambrosius Pfaff Locarno Schweiz Martin Sassmann Huckeswagen Deutschland Reiner Thiemann Lauf DeutschlandBekannte Hammerklavier Pianisten BearbeitenLaura Alvini Emanuel Ax Paul Badura Skoda Pieter Jan Belder Kristian Bezuidenhout Els Biesemans Malcolm Bilson Assen Boyadjiev 5 Ronald Brautigam Christian Brembeck Wolfgang Brunner Patrick Cohen Jorg Ewald Dahler Jorg Demus Luc Devos Oliver Drechsel Ursula Dutschler Christine Faron Riko Fukuda Lorenzo Ghielmi Gerald Hambitzer Christoph Hammer Robert Hill Harald Hoeren Stanley Hoogland Jos van Immerseel Nicoleta Ion Rolf Junghanns John Khouri Tobias Koch Yoshiko Kojima Paul Komen Michael Krucker Steven Lubin Constantino Mastroprimiano Nikolaus Lahusen Trudelies Leonhardt Alexei Ljubimow Alexander Melnikov Zvi Meniker Julia Menz Fritz Neumeyer Linda Nicholson Stefania Neonato Bart van Oort Alexander Puliaev Ludger Remy Andras Schiff Michael Schonheit Christine Schornsheim Viviana Sofronitsky Andreas Staier Petra Somlai Bradford Tracey Minako Tsuruta Jan Vermeulen Temenuschka Vesselinova Peter Waldner Sebastian Wienand Norbert Zeilberger Gerrit ZitterbartSammlungen historischer Hammerklaviere Auswahl BearbeitenBedeutende Sammlungen historischer Tasteninstrumente mit Hammerklavieren befinden sich unter anderem in folgenden offentlichen Museen Germanisches Nationalmuseum Nurnberg D Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg D Grassi Museum Leipzig D Handelhaus Halle D Deutsches Museum sowie Stadtisches Museum Munchen D Fruchtkasten Stuttgart D Daruber hinaus existieren weitere nicht kommerziell orientierte Sammlungen in privater Tragerschaft beispielsweise Stiftung Historischer Tasteninstrumente der Sammlung Neumeyer Junghanns Tracey Bad Krozingen Frederick Historic Piano Collection Ashburnham USA 6 Pianomuseum Haus Eller D 7 Sammlung historischer Tasteninstrumente Hansjosten Schweich D 8 Musikaliensammlung Michael Gunther Triefenstein D 9 Cobbe Collection East Clandon GB 10 Historische Hammerflugel der Sammlung Beetz Musikhochschule Munster 11 Siehe auch BearbeitenTangentenklavier Pantaleon Musikinstrument Pantaleon HebenstreitLiteratur BearbeitenKonstantin Restle Bartolomeo Cristofori und die Anfange des Hammerclaviers Quellen Dokumente und Instrumente des 15 bis 18 Jahrhunderts Edition Maris Munchen 1991 ISBN 3 925801 07 3 zugleich Dissertation Universitat Munchen 1989 Martha Novak Clinkscale Makers of the Piano 1700 1820 Oxford University Press Oxford 1993 ISBN 0 19 816323 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hammerklavier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Hammerklavier Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Schiedmayer Dieudonne Kurze Anleitung zu einer richtigen Kenntniss und Behandlung der Forte Pianos von 1824 Volltext bei Wikisource hammerflugel net Umfangreiches Fotoarchiv Greifenberger Institut fur MusikinstrumentenkundeEinzelnachweise Bearbeiten Umbauten von Hammerklavieren in Cembali sind z B durch ein 1758 aufgestelltes Inventar der Tasteninstrumente von Konigin Maria Barbara von Spanien erwiesen der Schulerin und Mazenin Domenico Scarlattis Siehe Ralph Kirkpatrick Domenico Scarlatti 2 Bde New Jersey 1953 Munchen Ellermann 1972 Bd 1 S 205 ff und Bd 2 S 46 f Zum Beispiel befindet sich im Musikinstrumentenmuseum Wien ein mit H N 1696 bezeichnetes Instrument von 1703 das als altestes erhaltenes in Wien gebautes Cembalo gilt aber spater zum Hammerflugel umgebaut wurde Wien Kunsthistorisches Museum Sammlung alter Musikinstrumente Inv Nr SAM 845 Das Klavier Abgerufen am 5 Mai 2021 Derek Adlam Early piano replication In Robert Palmieri Margaret W Palmieri et al Hrsg The Piano An Encyclopedia Encyclopedia of keyboard instruments 2 Auflage Routledge New York Abingdon 2015 ISBN 978 0 415 93796 2 S 114 HMTMH Institut fur Alte Musik Siehe altemusik hmtm hannover de aufgerufen am 28 April 2017 Website der Frederick Historic Piano Collection Sammlung Dohr Pianomuseum Haus Eller Pianomuseum Die Faszination historischer Claviere www clavieratelier de abgerufen am 19 August 2017 Michael Gunther Informationen zu Kammerkonzerten mit Alter Musik Clavier am Main abgerufen am 19 August 2017 Website der Cobbe Collection Siehe Historische Hammerflugel der Sammlung Beetz Website der Uni MunsterNormdaten Sachbegriff GND 4271971 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hammerklavier amp oldid 233832825